ZitatMoin Leute,
ich habe vor einer Weile mir einen EAR 84p clone in der Bucht aus China bestellt. Der Hersteller ist ZoneZero, großes Gehäuse und Ringkerntrafo. Preis gut gelagert, trotz Zoll.
Geliefert wurde er mit drei Chinaröhren (12AX7). Die Verarbeitung ist sehr gut.
Der Klang war für mich etwas 'abseits'.
Als Referenz hatte ich digitalisierte Aufnahmen meiner vorherigen Technik. Kurz um eine Pass Xono, Cyrus aEQ7 und Phono Signature, mit Ortofon Systemen und meinem Dynavector.
Das Dynavector wird über einen Ortofon T2000 in die EAR geliefert. Um den Abschluss von etwa 100 Ohm am System zu erreichen sind im Eingang der EAR an Stelle der üblichen 47 KOhm jetzt 330 KOhm eingelötet. Was auch sehr gut klappt. Ein Denon AU320 konnte da nicht mithalten. aber zurück zur EAR.
Im Netz ist viel zu finden, was man damit noch machen kann und soll. Ich bin nicht allem gefolgt, aber Diverses schien mir doch sinnig.
Die beiden Koppelkondensatoren wurden in Mundorf Typen gewechselt.
Die Elko's bekamen Folien-C's parallel.
Die Heizung bekam Bypässe und C's nach Masse (WLAN Einkoppelung).
Es wurden Markenröhren (JJ) eingesetzt.
Das Entzerrer Netzwek wurde auf die "optimalen" Werte geändert.
Der Kathodenfolger (V3) wird direkt über 100 Ohm angesteuert. Der Kathodenwiderstand ist auf 120 KOhm geändert.
Nur der Vollständigkeit halber, die Anodenspannung ist an einer Stelle mit 3 MOhm nach Masse beschaltet. Dies sorgt für ein Ableiten der Versorgung nach dem Ausschalten (gut für die Röhren).
Da der Übertrager doch viel hat, und auch die EAR viel Verstärkung mitbrigt, ist noch ein Spannungsteiler im Ausgang: 33 KOhm zu 10 KOhm, also ca. -13 dB.
Und was hat es gebracht? Nach einer Einbrennzeit von mehreren Tagen: viel.
Aber noch nicht gut genug. Mir fehlte Bass und die Höhen waren etwas scharf, der Raum war gut.
Und schon ist man am Eingemachten. Das Netzwek macht nur zwei der drei Zeitkonstanten. Die 3180 usec (50Hz) fehlt, bzw. die ist anders gemacht. Im Bass ist viel Verstärkung nötig, das ist für eine einzelne Röhre fast zuviel. Hier hofft man auf ein Einsetzen der unteren Grenzfequenz, die bügelt das dann glatt. Je nach Verstärkung der Röhre ergiebt sich dann entweder eine leichte Anhebung oder Absenkung unterhalb von etwa 100 Hz. Das heißt dann aber auch, das hier die Röhre kaum Gegenkopplung hat, somit ist das evtl. die Erklärung für die leichten Schwächen im Bass die bemängelt wurden. Ebenso kann hierüber auch erklärt werden, warum die Tung Sol Röhren mehr im Bass bringen, die haben halt mehr Gain.
Das Entzerrer Netzwek ist unterschiedlich angegeben:
eingebaut : 750 KOhm, 100 pF und 330 pF, Kohle ? und MKS
ideal : 790 KOhm, 100 pF und 300 pF
meins : 762 KOhm, 110 pF und 330 pF, Metallschicht und Glimmer.
Heir war es gut, eine Referenz nebenher am Laufen zu haben.
Es hat sich bewahrheitet, Silver Mica (Glimmer) klingt besser als Styroflex. Ich habe mich nach einigen Versuchen bei den Röhren für Tung Sol entschieden. Hier war der Standard besser als die Gold Pin's. Interessanterweise gibt es unterschiedliche Anforderungen an die Röhren: V1 muß gut im Nichtrauschen sein, V2 braucht viel Verstärkung und die schlechteste Röhre kann auf den Platz von V3.
Auch habe ich mit den Röhren einiges bemerken dürfen: Gain ist wichtig. Es macht sich bemerkbar, ob was rauskommt oder ob etwas einen anspringt! Ich habe auch die LowNoise 7025 probiert, gut aber zuwenig. JJ's wie auch die Chinesen neigen zur Schärfe. Die Röhren von EH und Tung Sol gefallen da besser. Auf Platz 3 eine Lusche zu stecken ist auch nicht so gut. Ich habe drei Gleiche (Tung Sol) drin, und die Plätze gewechselt, Rauschen V1 und Gain V2 (Bassbereich).
Es hat auch viel Spaß gemacht, zu sehen was sich wie auswirkt. Und ich glaube, mir ist die Kombi lieber als meine Vorherige.
Ein Tip an Nachmacher: zum Auslöten der Teile ist ein Ausbau der Platine nötig (12 Schrauben). Die meisten Veränderungen können aber gut auf der Bestückungsseite vorgenommen werden. Das spart viel Aufwand. Ich habe fast alle Bypass-C's von oben einsetzen können, Ausnahme die drei an den Heizungspins. Und ich habe auch im RIAA - Netzwerk viel und oft ändern müssen.
Liebe analoge Grüße vom Winnie.