Erfahrungen mit Swissonor BACH Lautsprechern

  • Seit Samstag besitze ich ein paar Swissonor BACH 12 Lautsprecher. Meine Zufriedenheit habe ich im Thread "ich bin angekommen" geäussert.

    Mittlerweile habe ich ein paar Anfragen bekommen deshalb hab ich mir gedacht, einen eigenen Thread dazu zu machen: Wer hat sonst noch Erfahrungen mit Bach Lautsprechern. Diese werden in der Schweiz von Swissonor hergestellt, es gibt im wesentlichen 2 Modelle: Die kleinen 8er und die grösseren koaxialen 12er. Die Gehäuseform meiner 12er wird mittlerweile glaub nicht mehr produziert.


    http://www.swissonor.ch


    Und unten ein Bild von meinen. Ich hatte sie ein paar Mal bei Schopper gehört und war begeistert. Jetzt hatte ich die Chance, ein Paar günstig zu erwerben.



    IMG_0506.jpg


    Die Idee des koaxialen Lautsprechers finde ich bestechend. Ganz früher habe ich mal als Hilfstechniker für einen Lautsprecherbauer in Bern gearbeitet, der auch auf dieses Prinzip schwörte. Bisher hatte ich Tannoy Devon, welche im Prinzip sehr ähnlich aufgebaut sind. Die Tannoys mag ich auch sehr - aber die Swissonor sind für mich vom Klang her deutlich in einer besseren Liga.


    Das hat natürlich auch mit der Grösse zu tun. Die Devon sind vom Gehäuse her etwas limitiert, deshalb ist der Bass deutlich schwächer. Und natürlich sind meine Tannoys mit neuen Sicken ausgestattet, aber die ganze Box ist halt schon rund 50 Jahre alt, eine komplette Revision fände ich persönlich nur bedingt sinnvoll und auch sehr teuer. Für mich bedeutet "alt" nicht unbedingt immer besser.


    Die BACH 12 sind sehr sauber aufgebaut, das Design ist etwas gewöhnungsbedürftig, macht aber akustisch Sinn. Ich konnte feststellen, dass sie sehr gutmütig sind, was die Aufstellung angeht. Mit etwas "toe in" hat man eine sehr schöne räumliche Darstellung.


    Meine ersten Eindrücke: Insgesamt ist der Klang sehr sauber und differenziert, eher trocken (also mehr wie ein guter Monitor, keine Bässe mit viel Wumms) und eine phänomenale Räumlichkeit. Da sind sie für mich ähnlich wie die Tannoys.

    Das hören ist sehr entspannt, der Klang ist nicht aufdringlich oder "protzig" - aber es ist für mich schwierig, so was genauer zu beschreiben. Das Wort "understatement" trifft es nicht schlecht.


    Sie haben einen Wirkungsgrad von 97 db, was für meine Quad Endstufen ideal ist.


    Es gibt dazu auch einen älteren Test:


    https://www.hifitest.de/test/l…eo/swissonor-bach_12_4938


    Und jetzt würde mich interessieren, ob sonst noch jemand von euch Lautsprecher von Swissonor hat und was eure Eindrücke / Tipps sind.


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Noch ein Nachtrag: Ich habe mit einem Freund die BACH etwas ausführlicher mit den Tannoy Devons verglichen. Quelle: Linn LP 12 mit MC 3 turbo, Neukomm Phono Pre, Swissonor Line Pre und dann Quads.


    Stück: Norah Jones, "Toes"


    BACH 12 sind entspannt, sehr offen. Genügend Bass und sehr räumlich.


    Im Vergleich: Tannoys natürlich mit weniger Bass, aber sehr schöne Stimme, intimer Klang. Weniger Präsenz und Räumlichkeit. Mit einem grösseren Gehäuse wären sie fast ebenbürtig. Sie tönen für mich fast „anmutiger“, weniger analytisch.


    Insgesamt bin ich immer wieder erstaunt, wie toll die Tannoys immer noch klingen. Wenn ich für die HPD 315A Lautsprecher der Devons mal ein grösseres Gehäuse finden/bauen würde wie das Cheviot, dann wären sie wohl sehr schön im Klang mit genügend Bass.


    Eigentlich wollte ich sie ja verkaufen, um mir die Bachs zu finanzieren. Nach der heutigen Hör-Session lass ich das definitiv sein!

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

    Einmal editiert, zuletzt von tdfan7 ()

  • Die Bachs benötigen eine lange Einspielzeit (Monate). Bei meiner BACH 8 der kleinere Bruder deiner 12 war das genauso. Heute 12 Jahre später hatte ich sie mal gegen meine Harbeth p3 ESR und gegen eine Spendor A2 verglichen. Als Kompromiss was die Leistung angeht, benützte ich den NAD 316 (40 Watt) v2 ,EAR 834p, SPU mit Hashimoto Übertrager. Die BACH 8 verwies alle auf ihre Plätze. Sie klang auch keineswegs kühl. Die Spendor hat für ihre Größe einen tollen körperhaften Bass und löst in den Höhen sehr schön auf. Sie braucht aber mindestens 50cm Wandabstand, sonst wummert es gehörig. Die Harbeth p3 ist im Nahfeld bis max. 3 Meter Hörabstand herrlich ausgeglichen, warm. Sie benötigt aber idealerweise 50 W und mehr, damit sie auch beim Leisehören zur Geltung kommt. Die Verstärkerwahl (Lavardin, NAD, Swissonor) ist bei der kleinen Harbeth nicht wirklich Matchentscheidend. Bei der Bach sehr wohl: Nad 316 konnte man an ihr stundenlang Platten hören. Mit Lavardin isx Reference, oder Rega war nach 5 Minuten Schluss. Ich vermute wohl eher, dass deine Devon vielleicht auch etwas wärmer abgestimmt sind und daher mit deinen QUAD etwas wärmer klingen. Oder: Wechsle mal deine Neukomm gegen die EAR aus....😊

  • Die Bachs benötigen eine lange Einspielzeit (Monate). Bei meiner BACH 8 der kleinere Bruder deiner 12 war das genauso. Heute 12 Jahre später hatte ich sie mal gegen meine Harbeth p3 ESR und gegen eine Spendor A2 verglichen. Als Kompromiss was die Leistung angeht, benützte ich den NAD 316 (40 Watt) v2 ,EAR 834p, SPU mit Hashimoto Übertrager. Die BACH 8 verwies alle auf ihre Plätze. Sie klang auch keineswegs kühl. Die Spendor hat für ihre Größe einen tollen körperhaften Bass und löst in den Höhen sehr schön auf. Sie braucht aber mindestens 50cm Wandabstand, sonst wummert es gehörig. Die Harbeth p3 ist im Nahfeld bis max. 3 Meter Hörabstand herrlich ausgeglichen, warm. Sie benötigt aber idealerweise 50 W und mehr, damit sie auch beim Leisehören zur Geltung kommt. Die Verstärkerwahl (Lavardin, NAD, Swissonor) ist bei der kleinen Harbeth nicht wirklich Matchentscheidend. Bei der Bach sehr wohl: Nad 316 konnte man an ihr stundenlang Platten hören. Mit Lavardin isx Reference, oder Rega war nach 5 Minuten Schluss. Ich vermute wohl eher, dass deine Devon vielleicht auch etwas wärmer abgestimmt sind und daher mit deinen QUAD etwas wärmer klingen. Oder: Wechsle mal deine Neukomm gegen die EAR aus....😊

    Ja, das mit der Einspielzeit habe ich auch gemerkt - sie standen recht lange herum, am Anfang war der Klang nicht so toll, aber sie waren schon mal ziemlich weit eingespielt, ich habe den Eindruck es geht jetzt recht schnell.


    Und ja, die Devon sind wirklich etwas wärmer und "intimer". Ich kann da wie du schreibst sicher noch ein wenig spielen und mal den Phono Pre wechseln. Allerdings bin ich im Moment mit meiner EAR eh nicht so zufrieden, tönt etwas "eng", da will ich noch die Röhren wechseln und schauen, was passiert.

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Kuckuck - ich frage doch noch mal nach: Wirklich niemand da, der mit Swissonor Lautsprechern hört und seine Erfahrung teilen mag?


    Gruss


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Nachtrag:


    Da es über diese Lautsprecher offenbar nur wenig Infos und Erfahrungsberichte gibt, habe ich den Entwickler, Urs Frei in Genf angeschrieben. Er war sehr nett und hat mich zu einer Hör-Session bei sich eingeladen. War sehr spannend, er hat sich Zeit genommen und mir den Prozess der Entwicklung und seine Gedanken zum Konzept der koaxialen und koplanaren 2-Weg LS erläutert.


    Ich konnte auch im direkten Vergleich seine kleineren BACH 8 und die BACH 12 probehören. Auch die BACH 8 sind sehr überzeugend, natürlich fehlt ihnen etwas das Bass-Fundament.


    Die BACH 12 in der neuen Form konnte ich zusammen mit seinem neu entwickelten 45er Vorverstärker/Endstufe testen. Die Endstufe hat genau 2x 1.6 Watt, mit dem sehr hohen Wirkungsgrad der BACH 12 hat man aber eine sehr gute Lautstärke mit wirklich unglaublicher Dynamik ohne die geringste Kompression. Sehr schöne Auflösung und Räumlichkeit.


    Wenn ihr die Gelegenheit habt, eine Swissonor Anlage zu hören macht es unbedingt. Mich hat es extrem überzeugt. Und ich fand es natürlich toll, dass mir der Entwickler selbst meine Fragen zur Konstruktion und Aufstellung geduldig und ausführlich erläuterte.

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Hallo,

    die Erfahrungen mit den Swissonor scheinen sich ja eher die Schweizer Bürger zu teilen. Ist auch gar nicht einfach ein Pärchen ausserhalber der Schweiz zu finden. Ich hatte mal Interesse an den Bach 8, die gab es bei Illumino Audio, der hatte aber auch noch ein anderes Paar LS die mich immer interessiert hatten (Air Tight).

    Ich würde die Swissonor schon gerne einmal hören.

    Vielleicht darf ich mich bei euch einmal einladen zum hören?

    Der Winter wird lang....

    LG

    Olaf

  • Hi Olaf


    klar, du bist herzlich bei mir in Bern willkommen. Aber so wie ich Herrn Frei nach meinem Besuch gestern einschätze, könntest du auch bei ihm vorbei gehen. Und dort hättest du neben den Bach 8 und 12 gleich auch noch seine Amps und Modifikationen des TD 124. Seine Amps sind echt hörenswert - und im Vergleich mit anderen High-End Produkten immer noch halbwegs bezahlbar...


    http://www.swissonor.ch


    wenn ich noch Geld übrig hätte, würde ich sofort seinen neuen 45er Amp kaufen :)

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Wo ist denn der grundlegende Unterschied zwischen dem VSPO und dem neun 45 er? Mir würde das Bassfundament der Bach 8 durch aus

    ausreichen.

    Was an der Swissonor Seite fehlt sind Preise. Man findet kaum welche

    Einmal editiert, zuletzt von Neil1962 ()

  • Bei der Bach 12 ist es der Bass - aber auch die Dynamik, welche für mich klar besser war.


    Von den Eingängen und Design her sind VSOP und 45er sehr ähnlich. ein Unterschied ist in den verwendeten Endstufenröhren und Schaltung.


    Ich bin kein Technik-Spezialist. Ich würde es so erklären: Der 45er Amp mit seinen 2x 1.6 Watt ist noch ein wenig kompromissloser gebaut und auf die BACH Lautsprecher abgestimmt. Sehr offener, präsenter und lebendiger Klang.


    Wir haben Diana Krall, "Live in Paris" gehört - für solche Live Aufnahmen ist der 45er ideal.


    Preise: Ich würde direkt bei Urs Frei eine aktuelle Preisliste verlangen.

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Danke dir!


    Bei Frei direkt ist er CHF 4'880.- inkl MWST, also noch etwas günstiger.

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Alles klar! - Genf ist tatsächlich recht weit weg zu Probehören - auch von Bern aus...


    Lieber Gruss


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Heute war Sascha Zeier von Riversideaudio bei mir, und hat mir die Swissonor Bach 8d mitgebracht.

    Ich wollte diese Lautsprecher mal Live bei mir zuhause hören.

    Was soll ich sagen, so klein sie auch sein mögen, umso grösser wirken sie im Klang.

    Bei meinen knapp 13m2 konnten sie so richtig zeigen was Sache ist.

    Die 12er wäre eindeutig zu gross (leider)

    Von der Aufstellung her absolut unkritisch, kurz aufgestellt, und schon spielt die Musik

    Es ist wirklich verblüffend, was hier abgeht. Der Lautsprecher steht wirklich nur ca 10cm von der Wand entfernt. Trotzdem ist eine Tiefenstaffelung vorhanden, wie ich sie von meinen Klanghölzern kenne, und die stehen ca 1.5m von der Wand entfernt.

    In meinem Fall kann ich nicht behaupten, dass zuwenig Tiefton vorhanden wäre. Hier fehlt mir natürlich auch der direkte Vergleich zur 12


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    Wer weiss dass er nichts weiss, weiss doch was