Wie finde ich den passenden Übertrager für Ortofon mc30 super2 und AT art9 xa

  • Hi,

    der Übertragungsfaktor richtest sich primär nach der Eingangsspannung und der gewünschten Ausgangsspannung.

    Für letztere kann man z.B. von einem Wert von 5 mV ausgehen. Das ist ein typischer Wert für ein MM und damit das, was gut zu einer MM Phonostufe passt.


    5 / 0,2 = 25

    D.h. ein 1:20 passt und ein 1:30 passt auch noch. M.E.


    Soweit so gut.

    Nachgelagert kommt jetzt die Frage nach dem Lastwiderstand.

    Der für MM Phonostufen übliche 47 kOhm Eingangswiderstand transformiert sich mit dem Quadrat des Übertragungsfaktors.

    1:20 -> 47000 / 400 = 117 Ohm

    1:30 -> 47000 / 900 = 52 Ohm


    Dein Tonabnehmer hat 12 Ohm Innenwiderstand.

    Eine Faustregel besagt, dass der Lastwiderstand 10 x der Innenwiderstand des Systems sein sollte.

    Das passt mit dem 1:30 nicht. D.h. der 1:20 wäre geeigneter. Aber es ist die Frage, ob es mit dem Pegel passt. Damit der Plattenspieler nicht viel leiser spielt als so stieg Quellen.


    Oft spielt der geneigte Hörer gerne mit dem Lastwiderstand, weil er damit den Klang beeinflussen kann. Das ginge ohne kleinen Umbau der Phonostufe aber nur in Richtung kleinerer Lastwiderstand.


    Hilft dir das ein wenig weiter?

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Die Suche nach der idealen Kombi von System und Übertrager hatte mich bisher auch immer genervt und von Übertragern abgehalten. Schließlich habe ich nicht nur ein MC System sondern die unterschiedlichsten mit deutlich unterschiedlichen Innenwiderständen.


    AS soll für meine Phonolab demnächst eine Lösung anbieten, was mich dann doch neugierig macht. Dabei soll es sich um eine MM Phono Card handeln die sieben unterschiedliche Impedanzen bietet . Mal schauen was da kommt.


    Gruß

    Analogus

  • Was ist noch sagen wollte: Den Abschlusswiderstand kann man berechnen. Dafür gibt es eine Formel. Einfach mal googeln oder hier im Forum suchen.

    Der ist abhängig vom Übersetzungsfaktor und dem Eingangswiderstand der MM-Stufe (i.R. 47 kOhm). Um also in den Bereich des vom Herstellers empfohlenen Abschlusswiderstandes für das System zu kommen sollte man einen vom Übersetzungsfaktor her "passenden" ÜT wählen. Dieser (der Übersetzungsfaktor) wiederum sollte zur Ausgangsspannung des Systems und zur Eingangsempfindlichkeit/Übersteuerbarkeit des Vorverstärkers passen.


    Aber selbst, wenn alles vom Papier her zusammenpasst, heißt das nicht immer, dass es auch klingt. Das Ergebnis hängt noch von vielen anderen Faktoren ab, u.a. der nachgeschalteten Phonostufe. Die Arbeitsweise eines ÜT ist sehr komplex. Da spielen Frequenzabhängigkeiten, Induktivitäten u.v.a.m. eine Rolle. Und es werden ncicht nur Spannungen und Widerstände, sondern auch Kapazitäten "übertragen". Letztlich geht probieren über studieren.


    Gruß Jan

  • puh echt Komplex.

    ich Lese mir die Letzten beiträge nochmal durch umd mache mir mal paralel notitzen

    vielleicht steige ich ja langsam nicht unbedingt durch aber zumindest ein.

  • Hallo, auf Ebay Kleinanzeigen gibt es aktuell einen Audio Note AN-S1H Übertrager der ist umschaltbar HI_LOW der würde für beide Systeme gut passen. Klanglich sehr gut, hatte ich schon selbst.

    Gruß Roland

  • Hi,


    Oft spielt der geneigte Hörer gerne mit dem Lastwiderstand, weil er damit den Klang beeinflussen kann. Das ginge ohne kleinen Umbau der Phonostufe aber nur in Richtung kleinerer Lastwiderstand.


    Hilft dir das ein wenig weiter?

    Die Variabilität der MC Eingänge mit ihren vielen Abschlußimpedsanzen ist bei den gängigen MM Phonostufen mit den ausschließlichen 47K nun mal nicht vorhanden.


    Frank, mustergültig auf den Punkt gebracht. :thumbup:


    Gruß

    skeptiker

  • Am Ende gilt auch hier: Grau ist alle Theorie.

    Basierend auf meinen eigenen Erfahrungen rate ich zu Vorsicht bei Übersetzungen die >/= sind als 1:20. Es ist - nicht immer - aber meistens klanglich vorteilhafter die Übersetzung niedriger zu wählen und dadurch den Abschlusswiderstand etwas höher zu halten und am Phono-Pre dafür etwas mehr Gain zu wählen, z.B. 50 dB bei 2mV (10*0,2 mV). 1:20 würde ich höchstens bei Impedanzen von </= 2 Ohm versuchen.

    Viele Grüße

    Thomas

  • wmichi1,


    janz einfach, 2 Sachen sind zu berechnen.


    Elektr. Spannung am Verstärker


    U-tonabnehmer * Übersetzungsverhältnis = U-mm-eingang (ca.)


    Lastwiderstand am Tonabnehmer


    R-tonabnehmer * 10 = (1/Übersetzungsverhältnis hoch 2) * 47 KOhm


    Zuviel Lyrik verwirrt nur...

    2 Mal editiert, zuletzt von keeskopp ()

  • Hallo keeskopp.

    Ich möchte mich ja nicht ganz als dummi outen.

    Aber kannst du mir das mal anhand eines

    Musical Fidelity mx und einem art9 xa vorrechnen?

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  • Übertrager 1:10, Phono 47 kOhm


    Ausgangsspannung: 0,2 * 10 —-> 2,0 mV


    Abschlussimpedanz: 47 KOhm / (10 x 10) = 470 Ohm


    Übertrager 1:20, Phono 47 kOhm


    Ausgangsspannung: 0,2 * 20 —-> 4,0 mV


    Abschlussimpedanz: 47 KOhm / (20 x 20) = ca. 100 Ohm

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()


  • hallo Keeskopp

    will mich ja nicht als ganz dumm

  • Geht also beides. Das System sieht mindestens 100 Ohm, wie vom Hersteller empfohlen. Ich würde 1:20 wählen. 2,0 mV (bei 1:10) wäre vllt. ein bisschen leise.

    Man muss allerdings sagen, dass viele Systeme einen anderen Abschlusswiderstand brauchen, wenn sie mit einem ÜT betrieben werden, als wenn sie an einem aktiven MC-Eingang hängen.


    Gruß Jan

  • 1:10

    Passt bzgl Pegel bei dieser Phonostufe. Bei einer anderen womöglich nicht.


    Bzgl. Lastwiderstand hast du mehr Flexibilität, wenn du Widerstände parallel schaltest. Vorausgesetzt, das ist dir möglich. Evtl. durch Widerstandsstecker. Ob der Wert von 470 Ohm ohne Parallelwiderstand passen kann, weiß ich nicht.


    1:20

    Passt vom Pegel her sehr gut.


    Bzgl. Lastwiderstand fängt es bei 117 Ohm an. Das ist nah an den empfohlenen minimalen 100 Ohm.

    Könntest du die MF mx auf 100 kOhm umbauen lassen, wärst du bzgl. Parralelwiderständen flexibler. Da könntest du besser experimentieren.


    Ist alles etwas schwierig, wenn man nicht selber Hand anlegen kann.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Ich habe festgestellt, dass Systeme > 14 Ohm nicht mehr so gut mit einem 1:20 ÜT laufen.

    Ich sehe die Grenze hier bei max 12 Ohm. > 12 Ohm passt mMn besser zu 1:15, bzw. 1:10 ÜT.

    Wenn die Phono gut ist und wenig rauscht, kann man auch problemlos einen 1:10 ÜT nutzen. Das mache ich für Systeme ab 0,23mV und 16 Ohm. Generell würde ich sagen, dass man mit einem guten 1:10 ÜT flexibler ist. Ich mache mir keinen Kopf bezüglich Abschlussimpedanz. Bei mir läuft alles von 0,23 bis 0,75mV problemlos.

    SPU Synergy 0,5mV 2 Ohm läuft super. Benz, Kiseki mit 38 und 40 Ohm auch.


    Ich kann diese ewige Rechnerei der Widerstände nicht verstehen. Hat bei meinem ÜT keinen Einfluß. Parallelwiderstände habe ich auch probiert. Klingt bei mir schlechter...

    LG


    Horst

  • Diese formalen Berechnungen sind leider nur die halbe Wahrheit. Für 2,0 mV benötigt man einen MM-Pre, der 45 dB kann. Das schaffen die meisten Phono-Pres.

    Die 4,0 mV sollte man bei einem 1:20 nicht für bare Münze nehmen, da in der Praxis einiges an Leistung verloren geht.

    Wichtiger ist imho die Abschlussimpedanz. Nach meiner Erfahrung ist es klanglich meist vorteilhafter das MC höher abzuschließen, sprich nicht so sehr zu bedämpfen.

    Im vorliegenden Fall, 0,2 mV/12 Ohm, hilft m.E. nur testen.

    Wenn ich eine Prognose wagen sollte, würde ich schätzen 1:20 klingt zu gedämpft.

    Aber das klangliche Gesamtergebnis hängt natürlich sehr stark vom Raum, dem Rest der Kette und vom persönlichen Geschmack ab.

    Viele Grüße

    Thomas

  • 1:10 = 20dB

    1:20 = 26 dB


    Diese 6 db Unterschied entsprechen einer kleinen Drehung am Volumenregler. Anstatt 10:00 bei mir eben 11:00.

    Wenn es wenig rauscht ist es egal. Wie gesagt, es kommt auf die Gain Anpassung zwischen

    ÜT, Phono und AMP an. Selber testen und für sich entscheiden. Wenn es wenig rauscht und gut klingt hat man alles richtig gemacht ;):D .

    LG


    Horst

  • wmichi1,


    lass dich nicht durch diese Parallelwiderstandserei verunsichern.


    Das Übertragerverhältnis ist der Dreher, der Lastwiderstand für den TA ist sehr tolerant, kannst ruhig daneben liegen.


    Die ewigen Fummler müssen was zum Spielen und Resonieren haben.

  • Genau. Ich würde 1:20 wählen und gut ist. Da sieht das System 117 Ohm, also nah an den empfohlenen >=100 Ohm. Und 4,0 mV ist auch besser als 2,0 mV, rauscht weniger. Früher war alles 100 Ohm. Und das ging auch.


    Gruß Jan