Empfindlichkeit Eingang Phonovorverstärker/Vorverstärker

  • Hallo,


    ich betreibe meinen Plattenpieler an einem Phonomodul/Phonokarte eingebaut in einem Vorverstärker. Das Phonomodul ist über DIP-Schalter in der Verstärkung an die Empfindlichkeit des Tonabnehmers anpassbar.

    Zusätzlich ist die Empfindlichkeit jedes Eingangs am Vorverstärker einstellbar um große Lautstärkesprünge bei Quellenumschaltung zu vermeiden.

    Sollte am Phonomodul die maximal oder die minimal mögliche Verstärkung eingestellt werden?


    Danke für Hinweise.


    Schönen Sonntag. Stefan

  • Hi,

    wenn du die Verstärkung gering einstellst, dann kannst du das Lautstärkepoti möglicherweise in einem Bereich benutzen, in dem es weniger Kanaldifferenzen hat.

    Das wäre so meine Überlegung.

    Wenn du mehrere Quellen hast, wäre es doof, wenn die Pegel unterschiedlich sind.


    Bei Kabelverbindungen zwischen Geräten, wäre eine Überlegung, den Pegel im Kabel möglichst hoch zu haben, damit Störsignale sich weniger auswirken. Das ist genau wie oben eine theoretische Überlegung.


    Wie viel das in der Praxis ausmacht, weiß ich nicht.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hi Frank,


    ich glaube da haben wir uns missverstanden.


    Es gibt keine Kabelverbindung zwischen Phonokarte und Vorverstärker.

    Die Phonokarte wird in den Verstärker von hinten reingeschoben und verschraubt und kann für Anpassungen an den TA (Empfindlichkeit, Abschlussimpedanz R bzw. C) über DIP-Schalter aus dem Vorverstärker herausgenommen werden.


    Die Eingangsempfindlichkeit aller Quellen und damit auch der Phonokarte im Vorverstärker kann ebenfalls eingestellt werden.

    Mit unterschiedlichen Einstellungskombinationen auf der Phonokarte und der Empfindlichkeit des Phonoeingangs des VV kann man damit identische Gesamtverstärkung des gesamten Phonozweiges erreichen.


    Die Frage lautet nun was ist grundsätzlich besser?

    1. Höhere Verstärkung auf der Phonokarte einstellen und Empfindlichkeit des VV-Eingangs niedriger wählen?

    2 Niedrigere Verstärkung auf der Phonokarte einstellen und Empfindlichkeit des VV-Eingangs dafür höher wählen um auf die identische "Lautstärke" des gesamten Phonozweiges zu kommen wie unter Punkt 1.


    Gruß Stefan

  • Moin Stefan, ich würde die Verstärkung auf der Phonokarte passend zur Ausgangsspannung des Abtasters einstellen. Welches System spielt denn und welche gainstufen stehen zur Verfügung?

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Hi Stefan,

    ich würde mit der Verstärkung der Vorverstärkerstufe anfangen.

    Die würde ich niedrig wählen.

    Damit kommst du mit dem Lautstärkepoti in einen lienareren Bereich.


    Dann die Verstärkung der Phonostufe passend zu den anderen Quellen wählen.

    Wenn du keine anderen Quellen betreibst, wäre niedrige Verstärkung mein erster Versuch.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hi Achim,


    danke für deine Antwort. Es spielt ein Goldring Ethos.


    Die sinnvoll möglichen zwei Einstellungen der Phonokarte sind:


    1. 250 µV - 500 µV

    2. > 500 µV


    Rein anhand der Daten des Ethos (0,5 mV) wären also beide Einstellungen möglich, da es sich ja genau an der Grenze befindet...


    Gruß Stefan

  • Stefan, dann würde ich es mit der ersteren versuchen.

    Kann mir gut vorstellen, dass das Ethos hier "knackiger" und mit mehr Attacke spielt.

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

  • Da es nur zwei Einstellungen auf dem Phonomodul gibt, würde ich ausprobieren. Das wird viel damit zu tun haben, wie die einzelnen Stufen implementiert sind.

    Wenn da in der 0,25 - 0.5 mV Einstellung eine zusätzliche Verstäerkerstufe im Vorverstärker zugfeschaltet wird und die gut klingt, dann würd ich da wie Achim auch vielleicht ein etwas knackigeres (Stichwort Impulstreue) klangbild erwarten.

    Eine andere möglichkeit könnte sein, dass dort für den OpAmp der die Phono Verstärkung macht die Gegenkopplung verringert wird (weniger GK, mehr Verstärkung). Je nach OpAmp könnte aber weniger Gegenkopplung mehr Klirr bedeuten und das könnte sich negativ auf den gesamtklang auswirken und es könnte dann besser sein lieber mehr Verstärkung in den hinteren Stufen herauszuholen. (Bitte nicht mit der (teilweise) Bösen Über-Alles-Gegenkopplung in Endstufen verwechseln, ein OpAmp kann halt nicht ohne GK)

    Ich nehme an, dass die Lautstärkeanpassung der Kanäle nur ein zusätzliches kanalspezifisches Lautstärkepoti ist. Da würde ich nicht viel Klangunterschied erwarten.

    Also: wenn es auch in der >0,5 mV Einstellung nicht zu Leise ist, dann einfach mal schauen in welchem "Modus" das Phonomodul für dich besser klingt. (Ich könnte mir vorstellen, dass es mit 0,5 mV vom Tonabnemer in der >0,5 mV Einstellung etwas knapp werden könnte den Verstärker voll auszusteuern, falls das gewünscht sein sollte...)


    LG

    Lars

  • Hallo Lars,


    danke für die gut erklärte Antwort.


    Zur weiteren Information:

    Das Phonomodul hat drei mögliche Einstellungen für MC:

    1. 0,1 mV-0,25 mV

    2. 0,25 mV-0,5 mV

    3. >0,5 mV

    Die erste hatte ich von vorneherein verworfen.


    Wie die Lautstärkeanpassung des Vorverstärker(eingangs) in den das Phonomodul gesteckt wird realisiert ist, weiß ich leider nicht.

    Die Lautstärkeregelung über den Volumeregler erfolgt über ein Lautstärke IC von Muses, ich glaube es ist ein 72320...


    Es handelt sich im übrigen um eine AVM PA 8 mit Phonomodul/Phonokarte.


    Ich probiere einfach mal am besten aus...


    LG Stefan

  • Feines Teil :)


    Der 72320 kann auch eine Lautstärkeanhebung (bis 31,5 dB). Ich würde Vermuten, dass die Verstärkenden Stufen der Phonokarte und der Ausgangskarte qualitativ besser sind als die Anhebung eines integrierten Chips. Ich weiss aber auch nicht ob AVM den Chip überhaupt so ansteuert, dass er überhaupt zur Anhebung benutzt wird. Tendentiell würde das aber auch dafür sprechen auf dem Phonomudul die höhere Gain-Stufe (0,25 mV-0,5 mV) zu wählen damit die Verstärkung von den darauf spezialisierten Teilen des Gerätes übernommen wird und nicht der Lautstärkeregler-Chip dazu missbraucht wird den fehlenden Pegel aufzuholen.


    Das ist jetzt recht Theoretisch denke ich... aber vielleicht hilft es ja :)

    Einmal editiert, zuletzt von ZackPlonk ()

  • Feines Teil :)

    ...ja, kann mich nicht beschweren. Klanglich wirklich gut und die Variabilität mit den Steckkarten bietet immer mal wieder Raum für Spielereien, da kommt keine Langeweile auf....

    Der 72320 kann auch eine Lautstärkeanhebung (bis 31,5 dB). Ich würde Vermuten, dass die Verstärkenden Stufen der Phonokarte und der Ausgangskarte qualitativ besser sind als die Anhebung eines integrierten Chips. Ich weiss aber auch nicht ob AVM den Chip überhaupt so ansteuert, dass er überhaupt zur Anhebung benutzt wird. Tendentiell würde das aber auch dafür sprechen auf dem Phonomudul die höhere Gain-Stufe (0,25 mV-0,5 mV) zu wählen damit die Verstärkung von den darauf spezialisierten Teilen des Gerätes übernommen wird und nicht der Lautstärkeregler-Chip dazu missbraucht wird den fehlenden Pegel aufzuholen.


    Das ist jetzt recht Theoretisch denke ich... aber vielleicht hilft es ja :)

    Darüber hab ich auch nachgedacht...allerdings habe ich mal irgendwo gelesen, dass der Chip wohl richtig gut sei bzw. bei Erscheinen einer der besten für elektronische Volumeregelung ohne klassisches Poti...


    Gruß Stefan

  • Darüber hab ich auch nachgedacht...allerdings habe ich mal irgendwo gelesen, dass der Chip wohl richtig gut sei bzw. bei Erscheinen einer der besten für elektronische Volumeregelung ohne klassisches Poti...

    Ich denke auch, dass der Chip für den Anwendungsfall sehr gut ist. Ist halt mehr so eine Überlegung unter welchen Bedingungen das ganze "am optimalsten" (ja ich weiß, optimal kann man eigentlich nicht steigern) laufen würde.

    Ich glaube, dass Datenblatt von dem Volume-Chip sagt nichts über das Rauschverhalten bei unterschiedlichen Gain-Einstellungen aus.

    Meine Überlegung wäre nur die, dass man ja, wenn man in dem Chip eine Anhebung macht, sein eigenes Rauschen eben mit anhebt und ich daher die Anhebung eher dort machen wollen würde, wo das geringste Rauschen zu erwarten wäre. Ein LT1028 oder was man so in der Phono-Stage verwendet rauscht halt noch mal weniger.


    Also lieber den Gain in der Komponente machen die auf Gain spezialisiert ist (die Phonokarte) und nicht dort aufholen wo das eher so als "Hilfsmittel" mit dazugebaut ist. :)


    Am Ende entscheidet eh der persönliche Höreindruck, da kann ich noch viel rumtheoretisieren :)


    LG

    Lars