Neues Spielzeug gesucht: Diesmal ein Röhren-Phono-Vorverstärker

  • Hallo keeskopp!


    Ich möchte Winnies Erfahrungen überhaupt nicht in Abrede stellen. Ich bin fest davon überzeugt, dass seine EAR super klingt. Und ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, dass auch ich mit seinem Gerät sehr zufrieden meine Platten hören könnte.

    Mein Vergleich bezog sich nur allein auf meine Version und wie sie ohne Mods klingt.


    Viele Grüße

    Philip

  • Nur Mut,


    vielleicht bringst du sie auf Trapp und sie zieht an der LM vorbei. Mal anfangen, hier sind viele Unterstützer, die EAR können.


    Aber erstmal an der LM sich erfreuen!


    Grüße,

    Holger

  • Moin Leute,


    ja, meine EAR war im Auslieferungszustand einfach nur daneben. Es kam eine recht nervöse Musik raus. Ich habe damit eine ganze Weile gehört, ich dachte das brennt sich noch ein. Tat es aber nicht.


    Diese Zeit habe ich parallel zum Nachforschen im Netz genutzt. Und da gab es viel, was man machen kann. Meist leider nicht gut untersucht, halt immer mehrere Sachen gleichzeitig verändert.


    Ich habe erstmal Röhren bestellt und die Mundorf Kondensatoren. Die Lieferzeiten waren recht erträglich, konnte ich so "one after the other" machen. Und so ging es Schritt für Schritt weiter. Klar, habe ich auch was zurückgeändert, die sog. optimale RIAA hat mir gar nicht zugesagt.


    Meine Kennlinie hat unterhalb von 1 KHz eine kleine Senke, die sich aber bei 300 Hz wieder auf Normal hebt und eine kleine Anhebung im Präsenzbereich. Hierbei handelt es sich um keine großen Abweichungen, halt so +/- 0.5 dB.


    Das letzte Quäntchen, ist wohl etwas untertrieben, brachten die Röhren. Ich habe drei TungSol in den Positionen 1 und 2 probiert. Dort konnte ich nach Noise, Bass oder Raum optimieren. In Position 3 habe ich eine JJ, die ohne RC - Glied angesteuert wird.


    Ich habe mich für die Räumlichkeit entschieden.


    Letzlich habe ich hier zu Hause die Bemerkung kassiert, das dies eine Klangregelung bedeutet. Tja, irgendwie stimmt das.


    Liebe analoge Grüße vom Winnie.

  • Danke für deinen Bericht, Winnie. Dieser zeigt mir aber doch, dass wir beide gar nicht so weit voneinander entfernt liegen. Beide waren wir mit dem Urzustand unserer EAR Nachbauten nur mehr oder weniger zufrieden. Allerdings konntest du - im Gegensatz zu mir - das Problem selbst lösen.

    Ich werde meinen Clone aber erst mal nicht in die Bucht setzen und verkaufen. Ich werde mir die Möglichkeit offen lassen, doch irgendwann nochmal selbst Hand anzulegen (nachdem ich mich Schlau gemacht habe). Da könnte ich wohl viel lernen. Und das hat ja auch was.


    Viele Grüße

    Philip

  • Danke für deinen Bericht, Winnie. Dieser zeigt mir aber doch, dass wir beide gar nicht so weit voneinander entfernt liegen. Beide waren wir mit dem Urzustand unserer EAR Nachbauten nur mehr oder weniger zufrieden. Allerdings konntest du - im Gegensatz zu mir - das Problem selbst lösen.

    Ich werde meinen Clone aber erst mal nicht in die Bucht setzen und verkaufen. Ich werde mir die Möglichkeit offen lassen, doch irgendwann nochmal selbst Hand anzulegen (nachdem ich mich Schlau gemacht habe). Da könnte ich wohl viel lernen. Und das hat ja auch was.


    Viele Grüße

    Philip

    Moin Philip,


    wenn man löten kann, ist es kein Problem. Auch waren bei meinem Board viele Positionen vorhanden, also die Folien neben den Elko's. Auslöten musste man aber auch, in der RIAA, das RC vor V3, den Kathoden R von V3.


    Dann Bauteile kaufen:

    Mundorf

    Glimmer

    Widerstände

    Röhren und loslegen.


    Also ich würde mit der Stock - Variante mal eine Weile hören, dann, wenn alle Teile da sind, den Umbau machen, und wieder hören.


    Das ist eine Riesen Belohnung.


    Das glaubt man nicht.


    Liebe analoge Grüße vom Winnie.

  • Meine Kennlinie hat unterhalb von 1 KHz eine kleine Senke, die sich aber bei 300 Hz wieder auf Normal hebt und eine kleine Anhebung im Präsenzbereich. Hierbei handelt es sich um keine großen Abweichungen, halt so +/- 0.5 dB.


    Letzlich habe ich hier zu Hause die Bemerkung kassiert, das dies eine Klangregelung bedeutet. Tja, irgendwie stimmt das.

    Moin,


    manche Fledermäuse wollen Abweichungen von 2 dB noch hören können, für mich ist das ein grader Strich im Graphen des Amplitudengangs!

  • Moin,


    manche Fledermäuse wollen Abweichungen von 2 dB noch hören können, für mich ist das ein grader Strich im Graphen des Amplitudengangs!

    Moin,


    also ich habe mal mit einem DSP versucht, den Raum zu korrigieren. Ende war, keine Automatik sondern manuell kleine Korrekturen setzen.


    War bei mir so + 1.5 dB unterhalb von 200 Hz. Das war deutlich zu hören. Nicht so doll im Ton sondern der Körper nahm zu.


    Egal, die Messung des Frequenzgangs habe ich mit einer Reverse - RIAA gemacht. Die hat ja auch Fehler, die in etwa so groß wie die Abweichung sein könnten.


    Und im Ergebnis hat mich gefreut, daß beide Kanäle recht identisch sind (was ich wichtig finde!).


    Also wir reden hier um des Kaiser's Bart.


    Liebe analoge Grüße vom Winnie.

  • Moin Philip,


    Guter Bericht. Auch die Gegenüberstellung Röhre und Transistor.


    Die LP33 hat viel Charme und klang bei mir in der Tendenz gefälliger als meine modernen RIAA's mit Op-Amps die eher sachlich nach HiFi klingen.


    Ich hätte die LP33 ohne weiteres behalten können, finde sie sehr musikalisch klingend. Das ist jetzt im pingelig geschmäcklerischen Bereich. (Wie viel Zucker tue ich in den Kaffee, oder tue ich überhaupt welchen rein?)


    Meine selbstgebaute M65 Phono hat bei mir dir Nase vorn, klingt minimal knackiger und durchsichtiger. Das Thema Phonovorstufe habe ich aber nun auch schon jahrzehntelang umkreist und sehr viele Versuche mit verschiedenen Schaltungen angestellt.


    Ich habe die LP33 nur deswegen verkauft, weil bei mir schnell mal zu viel Kram herumsteht der mich dann nervt und nicht weil ich irgendeine Kritik daran gehabt hätte - definitiv nicht.


    BTW: Im Moment häufen sich bei mir die Bücher, weil ich in der Corona Zeit viel Lektüre gekauft habe. Diese Stapel müssen auch bald mal abgebaut werden. :(

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Moin Leute,


    wenn ich über Phono mit Röhren nachdenke, fallen mir da drei Familien ein:


    EAR 834P oder Phonobox

    Shure M65

    Klimo.


    Alle sind in irgendeiner Form in der Bucht gelistet. Aber welchen soll ich wählen?


    Die EAR gibt es in der Bucht wohl mit nicht so gutem MC - Eingang oder gar keinem, die Shure hat diesen erst gar nicht und der Klimo ist da mit dabei, hat aber insgesamt wenig Gain.


    Ich habe z.B. die EAR aus USA mit Mundorf (!) Kondensatoren und guten Röhren gesehen.


    Ich denke, alle drei Familien werden im Auslieferungszustand ihre Einschränkungen haben.


    Aber hat schon mal jemand, zwei dieser, oder gar drei nebeneinander gestellt? Oder sogar die aufgemotzten Versionen verglichen?


    Oder wie habt ihr eure Entscheidung getroffen?


    Ich habe das weitgehend aus dem Bauch gemacht, wissend das man da immer noch was rauskitzlen kann.


    Liebe analoge Grüße vom Winnie.

  • wie habt ihr eure Entscheidung getroffen?


    Moin Winnie


    Meine Entscheidung war letzthin die gewesen, mal einen spottbilligen M65 Kit von ZeroZone zu probieren um zu sehen ob der gut gemacht ist.


    Ich würde sagen, er ist gut gemacht.


    Die M65 Phono-Schaltung hat sich bei mir schon seit den Nullerjahren im Vergleich mit unzähligen anderen Röhrenphonos nach vorne gespielt und ich hatte damals mal einen ausführlich illustrierten Bericht über meine Nachbauten im Internet publiziert.



    Aufmerksam wurde ich vergangenes Jahr auf diese billigen Kits aus China, als ich zufällig einen chinesischen Verkäufer bei AliExpress entdeckte, der einen von mir gezeichneten Schaltplan 1:1 aus dem Internet kopiert hatte und damit für seinen Kit warb. ^^ ^^ ^^


    Im Forum wurde erst kürzlich lang und breit über die Eigenschaften dieser Phono geschrieben, auch andere Kollegen hatten das Thema aufgegriffen. Da findest Du viel...



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/138233/

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • wenn ich über Phono mit Röhren nachdenke, fallen mir da drei Familien ein:


    EAR 834P oder Phonobox

    Shure M65

    Klimo.

    Die Line Magnetic LP33 sollte man als Neuerscheinung heute durchaus noch mit dazu denken, wenn man sich für Röhrenphonos in klassischer Machart interessiert.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo Winnie,


    jaaah,


    habe grade den Lötkolben geschwungen...die Bauteileauswahl ist bei mir eine ad hoc Entscheidung und dann irgendwann bleibt es so, bei der EAR hatte ich vorne Teflon, war nicht so und nun die KP1832, als Beispiel. Widerstände TKD, Glimmer, usw. Keinen Grund zur Beschwerde. Höre aber nun mit der M65!


    Zur M65 kam ich über Jo Schnupperabo, der schwärmte zu recht, schau dir mal die Schaltung an, die Kathodenwippe und keine Brücken-Cs über Kathodenwiderstände. Ich benutze die M65 allerdings nicht pur, hinten macht eine E88CC in Kathodenbasis gute Arbeit (in meinem auch VV). Da sind Mundorf Silber/Gold und Styroflex und Glimmer in der RIAA, Widerstände Dale.

    Meine, die kommt einen Tick dynamischer daher, Antritt, Farbe.


    Der Lötkolben hat grade die DJME88CC bearbeitet, der Name ist eine Reverenz an einen Samurei...Jo weiß bescheid, gibt eine Faden dazu, entscheidend verändert, das ist eine simple passive, die mit den steilen E88CC spielt. Die Bauteile sind Mundorf Gold/Silber als Koppler, achtern Supreme und in der RIAA KP1832 und Styroflexe, Widerstände Dale, aber als Außenwiderstände als Schmankl Allan Bradley. Die macht auch einen gute Job, mal schaun ob sie noch zulegen kann?


    Werde die mal Durchmessen, Klirr...


    Grüße,

    Holger

  • Hallo Jo!


    So in etwa wie du höre ich es auch: der LP-33 klingt gefällig und hat einen gewissen Charme. Im Gegensatz dazu klingen die Transistorgeräte ein Stück weit sachlicher.

    Ich mag beide Arten und bin froh, jetzt beide Alternativen in guter Qualität im Haus zu haben, um je nach Laune und Musik mir die passende Konstellation aussuchen zu können. Genau das war mein Ziel und das scheine ich erreicht zu haben.


    So, ich höre jetzt erst mal ein paar Platten mit meinem LP-33. Am Wochenende werde ich beide Varianten (Röhre und Transistor) in Betrieb nehmen und bei toller Musk etwas vergleichend hören.


    Viele Grüße

    Philip

  • So, ich höre jetzt erst mal ein paar Platten mit meinem LP-33. Am Wochenende werde ich beide Varianten (Röhre und Transistor) in Betrieb nehmen und bei toller Musk etwas vergleichend hören.

    Moin Philip,


    ich trauere meiner Cyrus nicht nach. Meine Richtung ist klar.


    Denke lieber mal an einen Tausch der Röhren. Hierbei sind nicht nur andere Firmen / Fertigungen in Betracht zu ziehen, nein auch die Positionen im eigenen Gerät zeigen durchaus gravierende Unterschiede.


    Ich habe mir drei TungSol 12ax7 in den beiden ersten Positionen auf Noise, Raum oder Bass ausrichten können.


    Meine EAR hat da aber gewisse Einschränkungen: sie braucht Röhren mit viel gain.


    LG Winnie.

  • Hallo Winnie,


    welchen Gain macht denn Dein EAR-Clone?

    Ich bin für meinen Teil froh, dass der Douk-Clone den ich im Einsatz habe, einen Pegelregler hat.

    Ungeregelt hätte ich soviel Gain, dass meine Vorstufe übersteuern würde....

    Beste Grüße


    Thomas

  • Philip,


    lass Dich bitte nicht kirre machen mit Röhrentausch und begib Dich nicht aufs Glatteis.


    Lass doch einfach der LP33 ihren schönen Klang so wie er ist. Das wäre meine Meinung dazu!


    Bei Line Magnetic weiß man was man tut. Sie haben 'ein Händchen' für überdurchschnittlich gute Amps.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.