Preissprünge bei Ortofon

  • Hallo Tony, gerade im obersten Preissegment soll es da einen relativ hohen Anteil von Handarbeit geben, wo sich die Lohnsteigerungen nicht beliebig durch Produktivitätssteigerungen ausgleichen lassen, schon weil Handarbeit hier gern als Qualitätsargument verwendet wird. BG Konrad

  • Moin Konrad, mir ist es total egal wie Ortofon, Benz oder sonst welcher Hersteller kalkuliert.

    Schlussendlich entscheide ich, ob mir ein Produkt seinen Preis wert ist.

    Ob ich es mir dann leisten möchte oder kann ist dann wieder ne ganz andere Geschichte ;)

    Hallo Achim, das kann ich unterschreiben. Die Kalkulation ist letztlich egal, denn der Endpreis ist normalerweise entscheidend. Relativ vielen Leuten ist der Preis allerding egal und das ist natürlich ein Anreiz für die Hersteller, möglichst viel rauszuholen. Unangenehme Lage für die vielen anderen Käufer, denen der Preis nicht egal ist. BG Konrad

  • Nicht alle drehen an der Preisschraube. Man kann zB zu Dynavector greifen. Habe heute mein neues 20x2 H vom Dr. Feickert erhalten, Preis 918.- nach Liste wie seit Jahr und Tag. Und es ist jeden Cent wert.

    Das XX2 hat ebenfalls den gleichen Preis von 1548.-


    Auch andere Mütter haben schöne Töchter!

    ---------------------------------------------------------------------------------------------

    LS 5/9 BBC old school

  • Wie gesagt, ich habe mir auferlegt, erstmal den vorhandenen Vorrat an Abtastern abzunudeln, bevor ich einen neuen kaufe. Mal sehen, wie lang ich das noch durchhalte. Aber ich bin da schon seit mindestens 2 Jahren standhaft geblieben - und trage somit nach den Marktgesetzen dazu bei, dass wegen der dadurch geringeren Nachfrage die Preise nicht weiter erhöht werden können ;) . BG Konrad

  • Danke, auf jeden Fall wäre das möglich. Um Nachhaltigkeit geht es mir da jedoch offen gestanden weniger als um die Vermeidung von Kosten. So habe ich auch von Anfang an die Spitzenklasse ausgelassen und Abtastsysteme ganz überwiegend gebraucht gekauft bzw. auch retippen lassen. Die paar in der Schublade vorhandenen Einsteigersysteme werden dort noch lange verweilen müssen, weil die montierten Systeme noch nicht schwächeln und ich, sobald es fällig wird, zunächst nach den Besseren greifen werde. BG Konrad

  • Heil dir, König Konrad, du unser Retter des HiFi-Volks!

    Danke für das Kompliment aber ich ahne bei Dir schon, dass es eher spöttisch gemeint ist. Natürlich ist mir klar, dass ein einzelner User da nichts bewirken kann, und ich hatte es auch entsprechend als Ironie gekennzeichnet. Wenn jedoch sagen wir mal 50% der Analogfans dieses Forums ihr Kaufverhalten entsprechend anpassen würden, sähe das vielleicht schon ganz anders aus. Nun gut, das wäre ein Wunder und Wunder gibt es recht selten. Also zahlen wir dann eben weiter jeden Preis und ermuntern die Hersteller, die Grenzen auszutesten. BG Konrad

  • Preis ist nicht was der Hersteller/Händler verlangt, Preis ist was du gewillt bist zu zahlen. Vergesse das bitte nicht.

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Es würde mich sehr wundern, wenn es bei Ortofon anders wäre als bei den Kleinherstellern aus der Branche, die ich persönlich kenne: die können sich alle nicht vor Aufträgen retten. Und ja, das ist eine direkte Folge von Corona - einem Teil der Gesellschaft geht es dreckig, ein anderer Teil hat weniger Möglichkeiten, sein weiterhin vorhandenes Geld für Reisen etc. auszugeben und investiert stattdessen in sein trautes Heim; neudeutsch auch coocooning genannt. Davon profitiert ganz unmittelbar das Luxussegment, und nichts anderes ist unser analoges Hobby.


    Bei gestiegener Nachfrage wird wohl (fast) jedes Unternehmen seine Preise erhöhen. Dafür braucht's weder Rohstoffknappheit, gestiegene Energiepreise, Inflation noch höhere Lohnkosten.

  • Preiserhöhungen durch die Hersteller sind das eine.

    Das Verkaufsverhalten der Händler ist das andere.

    Vielen Händlern weht der Wind ins Gesicht. Auf der Schiene "Vorführmodelle", "einmal ausgepackte Ware", "B-Ware" uä.

    werden ordentlich Rabatte gewährt, bis 25% auf de facto Neuware. Man muss nur die richtigen Händler finden, erfordert ein wenig Recherche und Austausch mit Hifi-Freunden.

    ---------------------------------------------------------------------------------------------

    LS 5/9 BBC old school

  • Ja, der Markt findet seinen Weg. ;)


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • So ganz ungebunden findet der Markt seinen Weg leider nicht.

    Ich habe eben mit einem kleinen Verkäufer Kontakt aufgenommen, der nur online verkauft.

    Ich hatte einen 2m Black 250LVB Nadeleinschub angefragt .

    Diesen hatte er noch bis vor Kurzem im Programm.


    Antwort:

    Leider habe ich da keine Chance mehr dran zu kommen.

    Onlinehändler ohne Geschäft mit einer gewissen Ausstattung , bekommen den Nadeleinschub leider nicht.


    Es wird also schon gesteuert , wer da zum erlauchten Kreise der Händler erkoren wird , die beispielsweise diesen Einschub verkaufen dürfen.

    Ich denke, dahinter steckt ein gewisses Kalkül .

    Kleinere Händler können meist günstiger anbieten, als größere Anbieter.

    Um die Preise stabil und hoch zu halten, versorgt man vorzugsweise die größeren Anbieter .


    Finde ich in diesem Zusammenhang schon sehr sehr interessant.



    Bis zum Endverbraucher , gehen nicht nur Tonabnehmer durch die Hände einiger Zwischenhändler .

    Immer mit weiterem Aufschlag.

    Ich weiß aus erster Hand , daß ein Plattenpuck von Sikora , der mittlerweile für über 600€ verkauft wird, vom Hersteller selber für 200€ weitergegeben wird .

    Das ist auch ein gutes Beispiel für satten Aufschlag und lässt vermuten, welche Händlermagen der Kunde mit bezahlt.

    Ob der Preis dann noch im gesunden Verhältnis zum Produkt steht , muss jeder selber entscheiden.


    Wie heißt es so schön:

    Zu teuer ist nur das, was nicht gekauft wird.

    ...mag Musik

    2 Mal editiert, zuletzt von *Oliver* ()

  • Ach, das geht ja noch. Ein paar turnschuhe kostet (fuer adidas, asics, nike usw) €7-€9, bevor es am zwischenhandel verkauft wird, im geschaeft ueber €300.

    Aber: hohe stueckzahlen benoetigt, jahre vorher einplanen des produktonsprozess, design, ergonomie, viel lagerraum, viele retoure, die gehaelter des verkaufs- und service-teams und die gefahr das ein model einfach nicht verkauft, machen es trotzdem nicht einfach gewinne zu machen.

    Da konkurrenz liegen die endpreisen meist stabil - per qualitaetsklasse.

    Ein um die €100 schuh ist heute ( wegen momentane hoehere kosten) nicht teurer geworden, zum glueck.


    Da ist die heutige hifi markt eine andere. Viele haben seit die analog revival kraeftig an die preisschraube gedreht. Gerade weil der konkurrenz und der markt es hergeben.

    Und auch unsere gesellschaft ist amerkanisiert - status ist halt viele €€€€€. Muss man halt mitmachen wenn man will - oder nicht ;)

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • Ich weiß aus erster Hand , daß ein Plattenpuck von Sikora , der mittlerweile für über 600€ verkauft wird, vom Hersteller selber für 200€ weitergegeben wird .

    Vom "exworks" Preis bis zum Endkunden Faktor 3 lässt eigentlich auf eine zu niedrige Marge schliessen, würde erklären, warum man Sikora aktuell nicht so häufig sieht. Mit einem Faktor drei lässt sich ein mehrstufiges Vertriebsmodell mit all seinen Kosten halt nicht gestalten. Faktor 4, idealerweise Faktor 5 bildet die Realitäten im analogen High End Markt schon eher ab.


    Wie ja schon geschrieben, sind die Faktoren in anderen Branchen deutlich grösser.

    Aber die Hifi Preise Debatte ist hier im Forum ja bereits sehr häufig diskutiert worden....


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Naja, so arg viele Stationen sind es eigentlich auch nicht. In vielen Fällen reduziert es sich auf Hersteller -> Importeur (oft auch gleichzeitig Vertrieb) -> Vertrieb -> Einzelhandel. Dazwischen liegen natürlich noch die diversen Logistikdienste, angefangen vom Werk zum Hafen, dann per Schiff, dann vom Hafen zum Vertrieb (der Importeur muß die Ware ja gar nicht physisch bekommen, es reicht, wenn er den Papierkram macht) usw. Aber die Frachtkosten und Zölle sind meistens nicht so arg hoch, daß es die Gesamtkalkulation erheblich beeinflussen würde. Und der Einzelhandel ist oftmals auch nicht derjenige, der den meisten Reibach macht. Und ja, niemand will draufzahlen und niemand will umsonst arbeiten, und jeder hat diverse Fixkosten von wegen Lagerhaltung etc.

    Wieviel Marge dann wirklich auf dem Produkt drauf ist, hängt dann eben auch vom Produkt selbst ab. Besagter Puck ist mit 200€ wahrscheinlich schon fürstlich bezahlt, da macht der Hersteller jede Menge Gewinn damit. Wenn man sich einen Surround-Receiver für sagen wir mal 300€ anschaut, dann sieht das schon anders aus und da kann der Einzelhändler dann auch keine großen Rabatte geben... (außer er heißt Media-Markt oder Saturn Hansa und muß Platz für das Nachfolgemodell schaffen...)


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Daran sieht man, welchen eigentlichen Wert das Zeug repräsentiert. ;) Da muss man schon ein gewisses Bohei machen um das zu "argumentieren".


    Aber :sorry: hat jetzt mit Ortofon direkt nichts zu tun, aber da bin ich ja nicht der Einzige der themenmäßig daneben liegt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Daran sieht man, welchen eigentlichen Wert das Zeug repräsentiert. ;)

    woran sieht man das?

    schon mal eine betriebswirtschaftliche Vollkostenrechnung für ein am Markt befindliches technisches Produkt gemacht? Eine Ahnung davon, welche Kosten mit der Inverkehrbringung eines technischen Produktes verbunden sind?

    ...aber wie bereits gesagt, ewig grüsst das Murmeltier, die Preisdiskussion hatten wir in diesem Forum bereits so häufig, dass es sich nicht lohnt, die Argumente zu wiederholen...

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Das Stöckchen hat seine Wirkung nicht verfehlt. 😊


    Eine Ahnung davon, welche Kosten mit der Inverkehrbringung eines technischen Produktes verbunden sind?

    Das weiß ich sehr wohl, aus einer Branche die von diversen Regularien bestimmt wird. Dagegen ist Hifi ein Witz.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.