Crimpen von Lautsprecherkabel

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte für mein Lautsprecherkabel, das verstärkerseitig über Neutrik-Stecker verbunden ist, eine solide Verbindung zwischen Neutrik-Stecker und Kabel schaffen. Zur Zeit sind die Kabelenden lediglich im Stecker verschraubt, und so natürlich vor Oxidation nicht geschützt. Lautsprecherseitig benutze ich verlötete Bananenstecker.


    Was sind Eure Erfahrungen mit dem Crimpen?

    Welche Hülsen und welche Crimp-Zangen sind zu empfehlen?

    Worauf muss man achten, welche Probleme traten bei Euch auf?


    Danke für Eure Unterstützung.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Hi,

    es gibt von Wago eine Kontaktpaste, die eigentlich für Aluleiter gedacht ist.

    Vielleicht ist das ja eine Idee.

    Ich hatte dazu letzte Woche einen Thread aufgemacht.

    Je nach Klemmen an den Neutrik sind Aderendhülsen vielleicht ein Thema. Die gibt es auch vergoldet.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Zum Crimpen einer Hülsen/Stecker benutze ich die Knipex 97 53 14 Crimpzange. Ob sich die Anschaffung für nur vier Hülsen lohnt, ist eine andere Frage. Dafür reicht auch eine 4 Backen Crimpzange aus der Bucht für ca. 10 -20 €.


    Bei den Aderendhülsen nutze ich die WBT OFC oder Viablue OFC Aderendhülsen, beide gibt es für verschiedene Querschnitte. ein Kontaktmittel ist bei sauberer Verpressung nicht notwendig.


    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Bis hierhin erst einmal ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.


    Es geht bei mir um 16 Kontakte in 6 Neutrik-Steckern. Das Kabel hat einen Querschnitt von 4 mm².


    In wieweit ist für die Anwendung im Hifi-Bereich die Form der Crimpung entscheidend? Die Crimpzange von Knipex ist sicher nicht billig. Ich finde sie liefert aber ein sehr überzeugendes Ergebnis. Ist dies aber auch für die Anwendung an Lautsprecherkabeln günstig, oder ist eine andere Form der Crimpung sinnvoller? Die Crimpzange von WBT liefert ein andere Form der Crimpung.

    Herzliche Grüße Uwe

  • Als ich noch Kabel selbst zusammengesetzt habe nutzte ich das Crimpset von WBT, daran gab's eigentlich nichts auszusetzen, bis auf den Kraftaufwand. Eine Zange mit Übersetzung ist da sicherlich besser. Als die WBT-Endhülsen alle waren habe ich die von Viablu genutzt.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Hi,

    die hier wurde von einem Elektriker empfohlen. Sieht eigentlich ganz gut aus und ist preislich auch okay.
    https://www.amazon.de/BAURIX%C…fRID=38E0AZS6QG6SS8JVQS0R


    Das eigentlich Thema ist doch, dass du vermeiden möchtest, dass das Kabel in der Klemme oxidiert. Je nach Klemme kann ein feinadriges Kabel ohne Endhülse benutzt werden. Da kann die Paste ja auch bereits die Lösung sein, mit einem Materialübergang weniger. Ob das bei den Neutriksteckern so relevant ist, weiß ich aber auch nicht. Es geht um Speakons oder?


    Tschau,

    Frank

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Für das Quetschen/Verpressen von Aderendhülsen gibt es verschiedene Formenstandards (Trapetz/Viereck/Sechseck usw.) und die entsprechenden Quetsch- Crimp Zangen.


    Die WBT ist eine klassische Quetsch- Kerbzange, eine alternative zur Knipex ist die hier. Ich bevorzuge die Sechseck Pressung, da sie bei Runden Schraubbuchsen die größte Kontaktfläche bietet.


    Einen dauerhaften Schutz vor Oxidation bieten Aderendhülsen eh nicht, da sich das Material der Hülse auf Grund der geringen Materialstärke und dem Druck der Adern wieder ausdehnt und Luft eindringen kann.

    Gruß Martin


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  • Die Korrossion ensteht ja auch nicht nur an der Schnittkante der Litzen, sondern auch auf dem abisolierten Draht dahinter.

    Bzw. wandert die Korrosion wenn´s schlecht läuft auch gerne weit in die Isolierung rein.


    Am Zuverlässigsten nach meiner Erfahrung ist kurzes Abisolieren & Löten an Hohlbananas.

    Abisolierte Litzenzonen noch mit Schrumpfschlauch versehen.

    Schrauben ist mittelfristig immer schlecht bei Kupfer, da das Material mit der Zeit fließt.

    Es sei denn, du hast Lust,m im 3 Monatsrhythmus nachzuziehen...


    Viele Grüße

    Benjamin

  • Ich mache es so dass ich bei Biwiring-Terminals die LS-Kabel soweit abisoliere dass ich sie auf die notwendige Länge durch beide Anschlüsse schieben kann.

    Danach crimpe ich die Kontaktstellen viereckig und isoliere dazwischen mit Schrumpfschlauch. Die ersten drei Monate muss man ab und zu nachziehen, danach langt es jährlich auf festen Sitz zu prüfen.


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    Viele Grüße

    Thomas

  • Neulich hat jemand darauf hingewiesen, dass es sinnvoll sie, die abisolierten Bereiche - die wo keine Aderendhülse drauf ist - mit Schrumpfschlauch zu überziehen, damit diese nicht oxidieren. Und damit die Oxidationsschicht nicht unter die Isolation zieht. In deinem Fall würde das bedeuten noch ein wenig Schrumpfschaluch zu spendieren.


    Ob und wieviel das letztendlich was ausmacht, weiß ich nicht. Es kostet aber auch nicht viel.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • mit Schrumpfschlauch zu überziehen, damit diese nicht oxidieren

    Schrumpfschlauch verhindert keine Oxydation! Ausserdem ist eine Oxydation des Kupfers nötig, da das Kupferoxyd dann das darunterliegende Kupfer schützt, genauso wie das Aluminiumoxyd beim Aluminium.

    Wichtig ist, dass die Aderendhülsen sehr gut mit dem Kupferadern kaltverschweisst werden. Da darf kein Sauerstoff mehr hinkommen, da sonst die Kontaktübergangswiderstände steigen. Also immer die passende Aderendhülse zum Leiterquerschnitt und eine gute und vor allem passende Zange verwenden.


    Toni

  • Hilfreich ist, einfach mal zu lesen, was die Fachleute sagen. Hier der Link zu ein wenig Technik bei Kinpex: http://www.crimpen.de/de/crimp-abc/gasdichtheit/


    Das ist gut erklärt und zeigt auch, dass da normalerweise nichts mehr oxidiert. Zur Zange: Ich habe eine WBT Zange (aus meiner esoterischen Zeit). Heute würde ich immer eine Knipex nehmen. Die funktioniert viel leichter und definierter. Für dicke Kabel kann ich mir da auch mal eine ausleihen. Die WBT tuts aber natürlich auch.


    Gecrimpte Grüße!

    Viele Grüße Thargor, zur Zeit direktgetrieben.


    SP-10 Mk IIP
    AT-1100 / MM III / XL-50 SAS/S / div. MM
    PUA-1500L / Jico Seto Hori / DL-103R Shibata "TechneAudio"


    Spendor, Thöress, Anthem, Raumeinmessung, Lab12 Gordian

  • In Wohnräumen mit der typisch niedrigen Luftfeuchtigkeit dauert es viele Jahre bis Kupfer relevante Oxidation zeigt. Wenn man krimpt sollte man gute Hülsen und eine Profi-Zange nehmen.

    Stimmt und vor allem die richtigen Schuhe zum Richtigen Presswerkzeug.


    Beste Grüße

    Grüße

  • Gute Zangen vercrimpen sauerstoffest. Wenn man dann die Crimpstelle wieder an einer Schraubklemme quetscht, ist die Hülse dann meistens nicht mehr dicht. Eigentlich geht es nur darum Kabelbruch zu verhindern. Ich crimpe nur noch bei Stromkabeln. Bei Lautsprecherkabel verzichte ich auf Stecker und hülsen. Was klanglich am Besten ist. Ich benetze die Kabelenden mit einem Kontaktmittel und gut ist. Oxidationen kann ich nicht feststellen.

    LS: Klipsch Heresy III, Vollverstärker: Creek 4140 S2, Mission Cyrus II + PSX, CD: Creek CD42, Blu-Ray: Panasonic DMP-UB9004, Plattenspieler : Reson RS1, Avid Ingenium mit AT VM 95SH,Phonostufe: Music Hall 15.3

  • In Wohnräumen mit der typisch niedrigen Luftfeuchtigkeit dauert es viele Jahre bis Kupfer relevante Oxidation zeigt

    Die ersten dünnen 2-4 um dicken Kupferoxyd-Schichten sind nicht sichbar, bilden sich nach wenigen Stunden und schützen bereits merklich gegen Umwelteinflüsse.


    Toni

  • Will man Oxydation vermeiden, geht eigentlich nur Löten und offene Reststellen lackieren. Allerdings würde ich das auch nicht übertreiben. Ich habe seit über 20 Jahren Lautsprecherkabel, die an den Enden unbehandelt ist und nichts davon zeigt Grünspan. Und selbst den dürfte man wohl kaum "hören"...

    Gruß André
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  • Ich habe seit über 20 Jahren Lautsprecherkabel, die an den Enden unbehandelt ist und nichts davon zeigt Grünspan. Und selbst den dürfte man wohl kaum "hören"...

    Große Worte gelassen ausgesprochen in einem Umfeld wo man sonst Unterschiede zwischen 0,5cm Silber- und 0,5cm Kupferkabel hört.