0,40 Volt Heizspannung für eine 845er Röhre vernichten

  • Junge, Junge... Das hat man nun davon.


    Zunächst kannte ich nicht alle Einzelheiten, die nun hier genannt wurden. Hätte ich gewusst, dass es sich um ein kommerzielles Gerät noch dazu als Direkt-Import handelt, wäre meine Antwort anders ausgefallen - so ich überhaupt geantwortet hätte.


    Es ging nur um das Zuviel an Heizspannung zu verbraten. Da das ohmsche Gesetz vielleicht bekannt, aber das Wissen um die Anwendung gerade nicht präsent war, gab's dann eine Schritt für Schritt Anleitung. Daher auch die 70 Milliöhmer mit denen dann rechnerisch 10,05V möglich gewesen wären.


    Und ja, von den 10,4V stirbt die 845 nicht. Zumindest nicht morgen, übermorgen oder nächste Woche. Es sollte aber klar sein, dass die Röhre überheizt wird (somit auch schneller altert) und dass sich dadurch auch einige Parameter (wenn auch nur leicht) ändern.


    Zu den weiteren Ausführungen hier: Es wird wohl seinen Grund haben, warum man sich an die 10V halten sollte. Und die dann am allerbesten - wenn schon, denn schon - als Wechselspannung. Ich denke, es gibt da berufenere Leute, die das ganz genau, auf Punkt und Komma, erklären können (so sie denn auch wollen). Nur soviel: Der Vergleich einer indirekt geheizten Röhren (noch dazu ECC82) mit einer DHT ist völlig Banane.


    frihu

  • Lieber Frihu,


    es ging mir hier nur um die Abweichung und die ist bei dieser Röhre Banane und ich wollte nur mal klarstellen was die Röhren alles mitmachen ohne kaputtzugehen und Musik ist auch noch rausgekommen. Ich denke der Hififreund kann getrost das ganze so lassen...


    Thermoionische Grüße

  • Das ist ein Spartrafo: Finger weg von solchem Mist!


    Und bitte keine solchen Empfehlungen an Mitglieder, die keine Fachleute sind.


    Toni

    Ich meinte natürlich einen Trennstelltrafo. Die sehen letztendlich ähnlich aus, werden jedoch grundsätzlich anders beschaltet. Wer Eingriffe in einem Gerät vornehemen will, ist aus meiner Sicht auch kein Amateur.

    VG

    jokeramik

  • Ich habe solche 'Spartrafos' (Bauart) auch im Industrie Labor eingesetzt. Potentialtrennung ist ja nicht immer erforderlich und macht die Sache auf jeden Fall teurer.


    Hatte so einem bei mir letztes Jahr mal probeweise vor meinen Line Magnetic EL34 Amp geschaltet und bin auf 220V runtergegangen, weil bei dem der Netztrafo im Betrieb recht heiß wurde. Dabei hat sich aber kein großer Unterschied ergeben. Aso wieder weg.


    Später erfuhr ich von Anwendern, bei denen hinten 230V draufsteht, dass der Trafo bei denen ebenso heiß wird.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Es gibt eine Reihe von Geräten, die für 220 Volt spezifiziert sind und welche am Netz mit 230 Volt betrieben werden . Die simple Lösung wäre hier ein kleiner "Spartrafo" 220 Volt auf 10 Volt (findet sich in jeder Bastelkiste..., kann auch 220 V auf 15 Volt sein): man schaltet beide Wicklungen in Reihe - an die Enden 230 Volt und das 220 Volt-Gerät an die 220-Volt-Wicklung. Die Strombelastbarkeit der Sekundärwicklung dieses Kleintrafos sollte in der Größe der Stromaufnahme des 220-Volt-Gerätes liegen.


    Gruß Andreas

  • Andreas,

    ja, wenn man so einen Trafo hat, ginge das natürlich.


    Bei dem Verstärker mit der Röhre 845, würde ich zuerst nach dem Strombedarf schauen und dann großzügig überdimensionieren.


    Wie hoch ist der Strombedarf angegeben?


    Übrigens für meinen 500 Watt Trafo oben im Bild habe ich - soweit ich mich erinnere - 35 Euro ? bezahlt. :heul:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hier ein bisschen was zum Lesen :


    https://www.fingers-welt.de/phpBB/viewtopic.php?t=14297


    MfG , A .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Ich habe mich im Netz umgeschaut und man findet tatsächlich nichts über die Heizspezifikationen der 845 Triode, außer 10V / 3,25A.


    Einzig ein Datenblatt von der ELROG 211 kann etwas hilfreich sein, denn da wird die Heizspannung mit 10V +0,5V / -0,5V angegeben.


    Dieses Datenblatt hat mir beim Gitter-Ableitwiderstand der 211 Triode schon sehr geholfen, über den man auch nichts oder nur schwer im Web was findet...


    Da die 845 bezüglich Heizung sehr ähnlich, wenn nicht identisch der 211 ist, kann das durchaus ein Anhaltspunkt sein ;)

  • ...... oder doch lieber GM70 ^^^^^^ ?

    MfG , A .


    http://www.jacmusic.com/nos/GM70/

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Alex, Interessant!


    Von diesem 'shhh' whisker-noise, den Jac als Problem der 845er Verstärker beschreibt, habe ich noch nie etwas gehört.


    Bei meinen 211ern ist das auch nicht aufgetreten. Hatte übrigens früher meine 211er Röhren bei Jac gekauft.


    Wenn die GM70 doppelt so hell leuchtet wie eine 845 und noch heißer wird, das finde ich schon nicht mehr schön.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • und was schreiben die Röhren Hersteller im Jahre 1925 zu dem Thema:

    (X-L) = Thoriertes Wolfram


    On account of the reduction in diameter of a pure tungsten

    filament during its life, due to evaporation, it is best to operate
    at constant voltage and to use a voltmeter for regulation. The
    same does not apply to an X-L filament since there is no evaporation of tungsten, and either a voltmeter or ammeter may be used,
    altho a voltmeter is often more convenient particularly when
    tubes are run in parallel. Filaments should be operated at as
    near rated voltage as is possible, and, while an oscillator tube will
    give full output at considerably less than rated filament voltage, such operation is of doubtful advantage.An X-L filament will stand three times its normal voltage without immediate
    burnout and such treatment if not long continued does not
    seriously injure the filament as complete activity can be restored
    by a few minutes under normal conditions. Plate overload
    usually causes gas to be given off from the overheated plate or
    other parts of the tube and may cause a decrease in emission.
    In order to protect the tube against permanent damage from
    this source the X-L tubes are at present all made with molybdenum
    plates, which are heated to extremely high temperatures during
    exhaust and thereby are freed of most of the gas contained in
    them.

    In the case of a very severe plate overload which has libererated considerable gas, the electron emission may be reduced temporarily, but this can almost always be restored by 15 minutes of operation with plate voltage off. This action may be accelerated by raising the filament voltage to about 15 percent above
    normal. After the filament is reactivated, the tube should be put
    into operation again under conservative plate load and the gas
    which has been given off during the overload will usually clean
    up. This applies only when the gas has been given off internally. An air leak invariably results in complete failure of the tube. If a glow appears in the tube its color will usually show whether the gas has been given off internally or has leaked thru
    from the outside. A glow which is distinctly blue is usually an
    indication of gas given off from the electrodes while a purplish
    or pink glow indicates an air leak.


    Toni

  • ...... oder doch lieber GM70 ^^^^^^ ?

    MfG , A .


    http://www.jacmusic.com/nos/GM70/

    Hallo Alex,


    ja die GM70 ist noch ein bisschen fetter :D:D Und weil es so gut passt: Im DaBla der GM70 ist eine Heizspannung von 19V-21V angegeben (20V nominaler Wert). Hier sind also auch +/-5% Abweichung legitim.


    (Leider kann ich nicht nachvollziehen, was Jac in dem von Dir geposteten Link pauschal über die 845 bzgl. der Anodenverlustleistung schreibt. Denn es gibt Datenblätter zur 845 die sich unterscheiden bzgl. der Anodenverlustleistung. RCA sagt für A-F Power explizit Pa max von 100W an. Ein Arbeitspunkt liegt mit 1250V und 80mA genau bei 100W Pa. Amperex gibt hier geringere Werte an. Das selbe gilt übrigens auch für die 211 bzw. VT4C. Es gibt u.a. auch von Thomas Mayer Aussagen von 100W Pa für die VT4C. Wieder andere sehen dort sogar ein Maximum von nur 75W.

    M.E. gilt das für das ganze China Geraffel auch. Da wäre ich extrem vorsichtig mit der 845 und 211 was 100W an der Anode anbelangt. Die Chinesen geben da auch gerne eigene Werte an, die ein gutes Stück unterhalb einer 845 von RCA liegen. Also nehme man, was auf dem "Beipackzettel" steht, der Hersteller wird schon wissen, was geht .... Blöd nur, dass überall 845 oder 211 drauf steht :rolleyes: )

    Viele Grüße

    Boris

  • Man muss die Röhren ja nicht voll ausreizen in Punkto Ausgangsleistung.


    Ich glaube nicht, dass ich den 'Burnout' der Endröhren in meinen Amps noch erlebe.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hallo ,


    Anodenverlustleistung ist nicht gleich Ausgangsleistung , auch wenn es da idR einen Zusammenhang gibt. Der Lastwiderstand ist zu beachten.


    Telefunken gibt in den Datenblättern Für Thorium geheizte Röhren mit +-5% an , bei der RS237 (änlich VT4C/211) sind es sogar +-6%


    gruss

    juergen

  • Hallo zusammen,

    wenn ich mich richtig erinnere gab es von Valvo mal eine Untersuchung zur Lebensdauer von Oxydkatoden abhängig von der Katodentemperatur, also der Heizspannung.

    Ich hatte das Untersuchungsergebnis vor etwa 20 Jahren gelesen, woraus hervorging dass eine Überheizung die Lebensdauer sehr verkürzte. Es wurde darauf hingewiesen, dass es trotz erlaubter gewisser Toleranzen, die ideale Wert der Heizspannung so genau wie möglich einzuhalten ist. Beispielsweise bei E-Röhren eben wirklich 6,3V und nicht dauerhaft 6,7V. 😮


    Gruß

    tubes4me

  • Da scheine ich ja eine Diskussion ausgelöst zu haben, welche mich eher noch mehr verwirrt. So ganz unerfahren bez. der Spannungen in Röhrengeräten bin ich nicht. Ich weiss, worauf ich achten muss. Nächstes Mal muss ich mir wohl überlegen, bei wem ich zuerst um Rat frage (vermutlich nicht mehr bei Herrn Hunold, wie dieses Mal). Vielleicht gibt es ja jemanden im Raum Hamburg, der mir weiterhelfen kann. Dann bitte per PN.



    Grüsse

    Roman