Ortofon Concorde R vs. Nagaoka MP-200 auf Technics SL-1200

  • Hallo zusammen und ein gutes Neues Jahr,


    ich habe seit einigen Jahren ein Nagaoka MP-200 auf meinem Technics SL-1200 im Einsatz und bin eher zufällig auf der Website von Thakker auf die gepimpten Concordes gestoßen. Auf Anhieb würde mich das Concorde R 30 mit Fine-Line-Nadel oder auch das R 40 mit der FG-70-Nadel interessieren. Angeblich sollen die angebotenen Concordes mit dem Generator des 2M Blue ausgestattet sein. In klanglicher Hinsicht komme ich mit dem Nagaoka gut klar. Hat schon jemand Erfahrungen mit den Systemen gemacht? Wie schätzt Ihr das Angebot ein?

    Gruß
    Jürgen

  • Ich habe an meinem Technics ein Concorde pro S mit einer 40er Nadel. Sieht zwar nicht so schön aus wie das Concorde Century (spielt an meinem Hitachi), kostet aber auch erheblich weniger. Beide spielen gleich auf.

    Bei den Generatoren hat Ortofon immer ein wenig gebastelt. Es gab das OM und etwas später das SuperOM, welches einen der kräftigeren Generatoren der Concordes hat.

    Die 2m haben in erster Linie mal diese Plastikkloben als Gehäuse bekommen. Wenn man die Nadeln mit einem SuperOM durchwechselt, sieht das zwar wild aus, funktioniert aber. Wenn man da Unterschiede merkt, so sind dies wohl eher Nuancen.

    Wenn ich ein weiteres System bräuchte, würde ich mir von Thakker das Concorde mit der 30er Nadel holen. Schon allein um es gegen das pro S mit der 40er Nadel und das Century zu testen.


    Edit:

    Vorsicht beim Kauf. Das Concorde Anniversary hat eine Nadel mit einer großen roten 40 oben drauf. Das ist keine 40er Nadel, sondern entspricht eher der Nadel 20!

    Also nicht verwechseln :) Ich wäre da mal fast drauf reingefallen

  • Ich kann das von Jan Geschriebene vollinhaltlich bestätigen!

    Mein Concorde Pro S mit 40er Nadel spielt am Tonarm des SL-1000r grandios und weit über seine Preisklasse hinaus.

    Optisch hätte mir das Concorde Pro (ohne S) noch besser gefallen (mattsilberner Tonabnehmer am mattsilbernen Arm) die schwarze 40er Nadel hätte aber das Bild wieder gestört.

    Technisch ist zwischen Pro-Generator und R-Generator ein leichter Unterschied: Internal inductance - 700 mH beim R-Generator vs. Internal inductance - 450 mH beim Pro S, ich glaube aber Daß sich das klanglich kaum auswirken wird.

    Grüße aus Wien


    Michael

  • Ich habe an meinem Technics ein Concorde pro S mit einer 40er Nadel. Sieht zwar nicht so schön aus wie das Concorde Century (spielt an meinem Hitachi), kostet aber auch erheblich weniger. Beide spielen gleich auf.

    Kurze Nachfrage, da ich da auch dran bin: Heißt "gleich auf" identisch oder auf Augenhöhe? Überlege, ob ich ein Century ergattern soll oder ein Concorde mit 40er Nadel.


    Grüße, Hubi

  • Sie sind nicht gleich. Aber extrem dicht beieinander.

    Beide sind kraftvoll und lösen fein auf. Im Blindtest könnte ich sie nicht unterscheiden.


    Im richtigen Umfeld ist das verchromte Century eine Augenweide, die man nur schwer toppen kann. In Umgebungen, in denen das Chrome nicht punktet, würde ich den Aufpreis für das Century nicht opfern.

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    Am Hitachi punktet das Century mit seinem Blingbling


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    Am Technics passt das schwarze Pro s super. Das Century würde zwar auch an den verchromten Arm passen, aber die Knöpfe und Schalter sind auch schwarz mit silbern und darum passt das Pro s perfekt

  • Die OM, Super OM und 2M Blue-Generatoren unterscheiden sich in der Ausführung der Pol-Stäbe im Generator und in der Anzahl der Spulen-Wicklungen. Selbiges gilt für Concorde Pro S (entspricht OM) und Concorde R (entspricht tatsächlich 2M Blue). Letzteres spielt lauter. Klanglich sind die Unterschiede tatsächlich eher Nuancen als Welten. Wenn man aktuell ein Concorde neu kaufen möchte, ist man vermutlich mit der R-Ausführung gut bedient. Mit einem Concorde R und 30er Nadel hat man das Äquivalent zum 2M Bronze. Mit 40er-Nadel den Rivalen des 2M Black.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Optisch hätte mir das Concorde Pro (ohne S) noch besser gefallen (mattsilberner Tonabnehmer am mattsilbernen Arm) die schwarze 40er Nadel hätte aber das Bild wieder gestört.

    Du könntest die 40er Nadel in einen silbernen Plastikeinschub umtopfen, wenn Dir dies besser gefällt. Wenn man weiß, wie es geht, dauert das keine 5 Minuten.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Als ich vor einigen Wochen meine Tonabnehmer in eine neue Sammelbox verbracht habe fiel mein Blick auf ein fast schon vergessenes Concorde Pro S mit zusätzlicher Arkiv-Nadel. Rein aus Neugier, und weil das System blitzschnell eingebaut ist, habe ich es mit der Arkiv-Nadel montiert, um so dachte ich, schnell festzustellen, dass es meinen Ansprüchen nicht genügen wird. Was soll ich sagen: Es ist bis heute geblieben…


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    Den Kennern wird nicht entgangen sein, dass der Arkiv-Nadeleinschub im Body eines Elektro steckt. Stört mich, obwohl ich da eigentlich recht empfindlich bin, nicht weiter.

    Die Kombination spielt in meiner Wiedergabekette im Pioneer PLX-1000 an einer Pro-Ject Tubebox S2 einfach „just right“.

    Das System gibt das wieder was in die Rille geschnitten wurde: Störungsfrei, präzise, dynamisch und ohne jegliche Schärfe.

    Es löst alle! Signale sauber auf, tastet absolut verzerrungsfrei 80 micron ab und erinnert mich frappierend an das SPU A/E mit dem ich ein Jahrzehnt ausschließlich gehört habe.


    PS Versuche mit einer OM10-Nadel von der ich mir irgendwie eine weitere Steigerung erhofft hatte schlugen übrigens fehl. Es mangelte vor allem Druck und Präzision.

    Viele Grüße

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Deep Groove ()

  • Du könntest die 40er Nadel in einen silbernen Plastikeinschub umtopfen, wenn Dir dies besser gefällt. Wenn man weiß, wie es geht, dauert das keine 5 Minuten.

    Feinstmechanik mit 10 (nein sagen wir mal 6-7) Daumen… nein danke 😳

    Grüße aus Wien


    Michael

  • PS Versuche mit einer OM10-Nadel von der ich mir irgendwie eine weitere Steigerung erhofft hatte schlugen übrigens fehl. Es mangelte vor allem Druck und Präzision.

    Die 10er Nadel ist auch nicht gerade das Gelbe vom Ei. Wenn schon, dann mindestens 30.

    Grüße aus Wien


    Michael

  • Muss das Thema mal verfolgen, für den Fall, das ich mir doch mal wieder so eine Dreher hole. Ich fand früher das Concorde Nightclub Pro S (oder wie es genau hieß?) klanglich sehr gut und von den Klangfarben her den SPU recht ähnlich.


    Heute ist die Auswahl an solchen 'TA-Bananen' deutlich größer/besser. :thumbup:

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Feinstmechanik mit 10 (nein sagen wir mal 6-7) Daumen… nein danke 😳

    So läuft's eben im Leben: Die eine Sorte Mensch traut sich selbst etwas zu und erfüllt sich seine Wünsche selbst. Und die andere Sorte muss mit dem leben, was andere ihr geben. Aber auch dann könnte man eben noch zu einem Retipper gehen, der den Nadeltausch gegen Entgelt für einen durchführt, wenn man sich dies selbst nicht zutraut.

    Viele Grüße, Christian.


    Shibata ist keine Wintersportart.

  • Ich glaube halt, daß die DJ-Systeme wirklich gut sind, außerdem kommt‘s wie immer auch auf die Synergie mit der restlichen Anlage an. Man erlebt jedenfalls immer wieder Überraschungen😜

    Grüße aus Wien


    Michael

  • Vorsicht beim Kauf. Das Concorde Anniversary hat eine Nadel mit einer großen roten 40 oben drauf. Das ist keine 40er Nadel, sondern entspricht eher der Nadel 20!

    Also nicht verwechseln :) Ich wäre da mal fast drauf reingefallen

    Hallo zusammen,


    @ Jan: Darüber bin ich bei meinen Recherchen auch schon gestolpert, dennoch vielen Dank für den Hinweis.


    @ Dan_Seweri: vielen Dank für die Ausführungen zu den Unterschieden zwischen den Concordes. Interessante Umbauten übrigens...


    Beim "40 Anniversary" und dem "Century" werde ich den Eindruck nicht los, dass hier ein ordentlicher Aufschlag für Schriftzug und Optik aufgerufen wird. Insofern sind die beiden Varianten für mich kein Thema. Zumal Ortofon auf der eigenen Website den 2M-Blue-Generator als Innenleben des "40 Anniversary" erwähnt. Es spricht also einiges für das "Concorde R" mit der 30er Fine-Line-Nadel.

    Bliebe noch der Vergleich mit dem Nagaoka, das trotz 10 x 18 µm Nadelverrundung nach meinem Empfinden fein auflöst, kaum Rillengeräusch verursacht und auch recht dynamisch aufspielt.

    Gruß
    Jürgen