Kaufberatung Technics SL-1015

  • Guten Morgen,


    schon lange wollte ich mal einen DD Klassiker probieren, nun soll es endlich soweit sein.


    Die absolute Topklasse (Kenwood L-07, Pioneer P3/10, Sony SP10) ist mir für einen Versuch doch etwas zu teuer, deshalb würde ich gerne eine Etage tiefer in das Regal greifen, da sind ja doch auch ein paar tolle Kandidaten dabei.


    Die letzten 2 Tage mit ausgiebiger Recherche verbracht. An einen Yamaha GT-2000 oder einen Kenwood KP-9010 ist nur schwerlich in gutem Zustand ranzukommen - Import aus Japan fällt für mich auf jeden Fall aus.


    Als geeignete Kandidaten blieben dann eigentlich nur noch ein Pioneer PL-70 (II) und der Technics übrig.


    Beim SL-1015 gefällt mir die Understatement-Optik ganz gut (obwohl die Zarge ja schon ziemlich groß und schwer ist) und die Möglichkeit, entweder die Armrohre auszutauschen oder irgendwann mal sogar einen ganz anderen Arm zu nutzen. Beim Standardarm 501H wird eine Compliance des TA von 10-14 empfohlen, was mich etwas wundert, da die geringe effektive Masse ihn eigentlich für die Nutzung mit MMs prädestiniert. Kann da jemand was zu sagen?


    Andere Armrohre werden wohl immer mal wieder angeboten, das dürfte dann aber keine ganz billige Angelegenheit werden.

    Hat jemand vielleicht auch einen Link mit den verschiedenen Daten der EPA-A501 Arme? Habe da trotz intensiver Suche nichts dazu gefunden.


    Außerdem liest man ja immer wieder von Problemen mit dem IC für die Pitch Control. Früher oder später dürfte das Teil wohl seinen Geist aufgeben, ist nur eine Frage der Zeit, oder?


    Für Hilfe bin ich dankbar und freue mich auch auf den einen oder anderen Tip der Experten hier.


    Danke & Gruß,

    Dietmar

  • Guten Abend,


    nun muss ich mir mal selbst antworten. Habe inzwischen doch noch etwas zu den Armen rausgefunden. Die o.a. Werte für die Nadelnachgiebigkeit beziehen sich auf die dynamische compliance, somit sind eine Menge Tonabnehmer, v.a. die von mir bevorzugten MM geeignet. Habe nach langem Suchen ein Datasheet von Technics im Webarchiv gefunden, wo für damals aktuelle Tonabnehmer die passenden Armrohre angegeben wurden.


    Bleibt nur noch die Frage nach dem IC für die Pitch-Control (MN6042). Wenn der mal die Grätsche machen sollte, bleibt wohl nur noch die Überbrückung des Chips. Die Pitch-Control brauche ich eh nicht, aber bißchen blöd wäre das ja trotzdem.

    Gab mal so Nachbau-Chips von einem Anbieter in des USA (Fidelis Analogue), aber die sind erstens ausverkauft und zweitens haben die wohl eh nicht nach Europa versendet.


    Werde wohl nochmal in mich gehen, ob ich das (kleine) Risiko dann dennoch eingehen soll.


    Vielleicht kommt ja hier doch noch die eine oder andere Meinung dazu. Würde mich freuen.

  • Der SP-15 hat den Antrieb vom 1210, da sind die Chips allesamt sehr zuverlässig. Allenfalls ein Recapping ist erforderlich, damit wieder die engen Gleichlauftoleranzen erreicht werden. Etwas neues Öl ans Lager und schon gehts wieder auf die Piste. Die Mk2-Serie geört zu den zuverlässigsten Plattenspielern.

    Gruß André
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  • Hi André,


    1200 Mk2 = SP25 und 1500 Mk2 = SP15 sofern ich weiß.

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Im Prinzip ja, die Chips sind immer die gleichen und haben ggf. nur einen Zusatzchip, wenn Automatikfunktionen dabei sind. Die Motorständer sind in unterschiedlich angepassten Modulen verbaut.

    Gruß André
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  • ' n Abend,


    der Antrieb ist rein mechanisch gleich? Das glaube ich gern.

    Der 35cm Teller vom SP-15 wiegt ohne matte 2,7 kg, die Masse konzentriert sich am Außenrand. Das sind ganz andere Vorraussetzungen als bei den 1200/1500ern.


    Vom Klang het vergleichbar mit dem SL-15 ist der SL-110(0) und da ist auch ein etwas schwererer Teller im Spiel. Ich hatte die beide da, teils gleichzeitig. Hab ich alle verkauft.

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Der 13-1510 hat einen 2,5kg-Teller, wo auch die Masse weit aussen liegt, der SP-10 MkII hat 2,9kg. Die sind alle sehr nah beieinander. Daher habe ich mir einen 1410 MkII umgebaut. Mit 9"-Arm performt er nicht schlechter als ein SP-10. Allenfalls der SP-10 MkIII kann da noch etwas drauf legen.

    Ich habe ja noch knapp 1kg mit Glasmatte draufliegen. Trotz mehr Masse hat sich der Gleichlauf nicht messbar verbessert und liegt mit 0,030% DIN im Topbereich und knapp unterhalb der Werksangaben. Was will man mehr?

    Gruß André
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  • Werde wohl nochmal in mich gehen, ob ich das (kleine) Risiko dann dennoch eingehen soll.

    Moin,


    die IC´s (und auch die Schaltung) aus dem SP-15 sind die gleichen, wie im SL 1310/1410/1510 MK2. Lediglich die 78-RPM-Funktion wurde nicht "aktiviert. Ich habe allerdings einen meiner 1410 MK2-Flotte so umgebaut, daß die 78 Umdrehungen schaltbar sind.

    Du sparst eine Menge Geld, wenn Du Dir einen SL-150 MK2 kaufst (die Ausführung ohne Tonarm) und dann einen Arm Deiner Wahl drauf setzt - und hast Du noch eine Menge Geld über für einen guten TA. :)


    Gruß Björn

    AAA-Mitglied

  • Den Kenwood KP-9010 bekommst du in Deutschland unter der Bezeichnung KD-990/8030/7010 direkt als 220/230V Version. Der verbaute Tonarm ist schon sehr gut und mit einer effektiven Masse von 17,5g für nahezu alle MM und MC Systeme geeignet.


    Der Pioneer PL-70 ist dann schon eine andere Nummer, die Motoreinheit (MU70) kam aus dem Hause Pioneer Exclusive und steht mMn. dem Technics SP-10 MKII, Denon DP Modellen und anderen Motoreinheiten in nichts nach, im Gegenteil. Auch der 10" Tonarm ist sehr gut und hat ebenfalls eine effektive Masse von 17,5g.


    Meine Pioneer Motoreinheit hat eine größere Zarge bekommen, auf der ich auch 12" Zoll Tonarme einsetzen kann, die Motoreinheit MU-70 wird auch manchmal einzeln angeboten. Da der Pioneer nur für Japan gebaut wurde, ist er direkt in Deutschland als Import schwer zu bekommen und wenn sehr teuer. Meinen habe ich über HiFiDo direkt aus Japan bezogen, für den Betrieb ist also ein 100V Trafo nötig. Angebote fangen bei ca. 1000,-€ + Nebenkosten an, momentan sind einige Angebote auch bei Ebay zu finden.


    Alternativ kommt vielleicht auch ein Sony TTS 8000 in Frage, ebenfalls nur aus Japan zu bekommen (100V) und absolut Top (meine Galerie). Auch hier gibt es aktuell bei Ebay Angebote ab 1000,-€

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Wenn ich da einen passenden Technics EPA-500 oder einen ähnlich hochwertigen Arm dazu nehme, nähere ich mich aber schon wieder dem SP15-Komplettpaket. Und das hätte ja auch noch die deutlich hochwertigere Zarge. Also viel bleibt da dann definitiv nicht mehr für einen guten TA übrig ;)


    Der Kenwood 9010 ist baugleich zum 1010 und die 990/8030/7010 eine Stufe darunter anzusiedeln - soweit jedenfalls meine Recherche. Hoffe, das stimmt...


    Der Pioneer wird wirklich immer interessanter, dann allerdings nur als Komplettpaket inkl. der (jedenfalls optisch) tollen Originalzarge und Arm. Danke für die Hinweise.

  • Die Modelle KP-9010 und KP-1100 (aus Japan) sind 100% identisch mit dem in Deutschland angebotenen Kenwood KD-990/8030/7010, sie bauen alle auf dem im Bild zu sehenden Alu X-Frame auf und haben den gleichen Tonarm. Die unterschiedlichen Nummern ergaben sich aus der Modellpflege und einer abweichenden Zargenfarbe. Einen KP 1010 gibt es nicht, du meinst bestimmt den KP-1100.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Der Kenwood ist für den gängigen Preis eins der Top Laufwerke, ich würde ihn jedem Technics Laufwerk der SL Serie vorziehen, auch was den Tonarm angeht.


    Der Pioneer PL-70 ist aber noch einmal eine andere Liga, separate Motoreinheit die sich von der Laufkultur nicht vor den Topmodellen der Technics SP Serie, Denon DP Serie, JVC/Victor usw. verstecken muss. Da er eigentlich nur für den japanischen Markt gebaut wurde, ist er in Deutschland nicht so bekannt, wird aber immer mehr angeboten, leider steigen die Preise auch sehr schnell.


    Der Tonarm ist auch sehr gut und mMn. besser als der des Kenwood und mancher Technics. Für ein vergleichbares Model anderer Hersteller muss man schon sehr tief in die Tasche greifen. Auf Grund des festen Tonarmrohrs würde ich den PL-70 dem PL70II vorziehen, aber das ist nur meine Meinung.


    Hier noch ein paar Infos zum Pioneer.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Hallo Martin,

    danke nochmal für Deine Unterstützung.

    Ich denke, es könnte wirklich ein PL-70 werden, allerdings wohl die IIer Version. Der Motor soll doch eine deutliche Weiterentwicklung und besser sein, da u.a. "coreless" - soweit jedenfalls die Meinung in amerikanischen Foren. Was meinst Du dazu?

    Und das wechselbare Armrohr finde ich eigentlich ganz praktisch. Die Frage ist nur, ob und wie man da mal an eins rankommen könnte.

    Gruß, Dietmar

  • Coreless ist ganz nett, hört man aber nicht. Ist nur billiger in der Fertigung, den Rest machte die Werbeabteilung. Der Pl-70L ist ein guter Dreher, aber wie oben geschrieben, braucht man einen Vorschalttrafo.

    Ersatz- oder Tauscharmrohre bekommt man so gut wie gar nicht, da muß man schon auf dem Japanischen Markt auf Jegd gehen.

    Die Tauschrohre für die Audio Craft Arme werden ähnlich in Gold aufgewogen, wie die Tauschkopfträger der Technics-Bandmaschinen.

    Gruß André
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  • Und was führt dann dazu, dass die frühen SP-10 so komisch klingen? Hör dir mal eine Klaviereinspielung an, das Vergnügen endet schnell - alles selbst ausprobiert. Ich denke, die Regelung im Verbund mit den Eisenkernen führt zu diesem unrunden, harten Klang. Gehört habe ich das lange, bevor ich Erklärungen dafür bekam. Die neuen Technics haben das Problem überhaupt nicht - auch selbst überprüft. Sollte da wirklich kein Zusammenhang bestehen?
    Gruß
    Chris

  • ja schade, dass der SP15 als Idee hier so schnell "starb". Ich höre seit 2010 mit einem SP15, der läuft in regelmässigen Abständen im Wechsel mit anderen Laufwerken. Zickt bislang nicht. Im Bekanntenkreis gab es einen Ausfall beim SP15 wegen des ICs.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"