Preisverhältnis Tonabnehmer zu Plattenspieler

  • Hi,

    manche sehen den Tonabnehmer als Verschleißteil und geben daher weniger Geld aus als andere, die den Tonabnehmer als Komponente sehen. Manche sehen ja auch den Tonabnehmer als wichtiger als den Plattenspieler. Wie ist das bei euch?


    Bei mir kostet der DV 20X2L Liste ca. 900 und mein dps mit Arm knapp unter 9000 (den habe ich nicht neu gekauft).

    Also kostet der Tonabnehmer etwas über 10%.

    Ich glaube das ist recht wenig im Vergleich. Meine Grenze wäre absolut so um die 1500 gewesen.


    Wie viel % eures Plattenspielers inkl. Arm hat euer Tonabnehmer gekostet? (Bei mehreren Armen, wählt einen aus.)

    Wo wäre eure prozentuale Obergrenze?


    Ach ja, noch was. Die, die den Thread für ein Sauregurkenthema halten, können sich ja einfach enthalten.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hi,

    manche sehen den Tonabnehmer als Verschleißteil und geben daher weniger Geld aus als andere, die den Tonabnehmer als Komponente sehen. Manche sehen ja auch den Tonabnehmer als wichtiger als den Plattenspieler. Wie ist das bei euch?

    Also bei mir sind es 20%

    Es macht in meinen Augen keinen Sinn sich für Knapp 10000€ einen Plattenspieler zu kaufen und ein 500 € Tonabnehmer zu installieren.

    Aber im Endeffekt muss das ja jeder selber entscheiden

    Stephan

    Accuphase A-47 Endstufe, C-2150 Vorverstärker mit AD-50 und Pro-ject Signature 12 Plattenspieler

  • Wenn ich den Preis meiner PV anno 1990 samt neuem SME 3012R

    mit dem DL103 vergleiche komme ich auf Faktor 42, das kann kein

    Zufall sein!


    Ansonsten steht hier die Preisfindung entgegen, wie sollen Vintage-

    geräte bewertet werden? Ehem. Neupreis oder Buchtpreis oder

    bezahlter Preis? Oder sollen nur aktuelle Geräte berücksichtigt werden?

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • Ich habe mich zuletzt daran orientiert, wieviel ich bereit bin für ein Verschleißteil zu zahlen. Da war mir dann auch klar, wo bei den Laufwerken die Sinnhaftigkeit für mich endet. Da ich viel altes Zeugs nutze ist es nicht immer leicht da eine Verhältnismäßigkeit festzustellen, es kristallisiert sich aber ein 1:4 Verhältnis heraus.

  • Mein TA, ebenfalls Dynavector 20X2L war fast 300% teurer.

    Den 320 MKII habe ich für einen guten Kurs bekommen.


    Ob das gerechtfertigt oder Sinnvoll ist?

    Hm, ich sag mal, es hat sich deutlich gelohnt, also ja.


    Wenn ich allerdings die Phonostufe noch dabei packe (ebenfalls Dynavector), also das gesamte Analog Paket und meine Lautsprecher dagegensetze, würde ich eigentlich sagen ziemlich deppert...


    Da ist die Thorens/DV Kombi immer noch teurer ^^


    Normalerweiße würde ich bei den LS jetzt um den Faktor mind. 100% erhöhen, will ich aber (noch) nicht.

    Gruß Micha

  • Bei Gebrauchtgeräten wäre es wohl eher sinnvoll, den damaligen Neupreis auf heute umzurechnen.

    Wobei, das wäre wahrscheinlich nur für denjenigen sinnvoll, der damals neu gekauft hat.

    Für jemand, der heute einen Vintageplattenspieler kauft, heißt es ja nicht, dass er den auf heute umgerechneten Neupreis investieren würde.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • jeder, wie er mag :)

    Ich habe Kunden, die aus Job und Familie Gründen nur sehr wenige Stunden zum Musik hören kommen, da spielt Verschleiss keine Rolle. Warum dann nicht auch mal einen Tonabnehmer zu 10k oder drüber ausprobieren. Dann kann der Dreher auch schon mal soviel kosten, wie der TA. (wobei es auch TA Hersteller gibt, bei denen der Service günstig ist)


    Ich habe kürzlich in einen DPS zu rund 9k Neupreis ein Soundsmith Hyperion TA verbaut, welches um die 10k kostet.

    Eigentlich plante der Kunde den mittelfristigen Neukauf von Lautsprechern.


    Nun ist er von der Performance der Anlage so geflasht, dass neue Lautsprecher erstmal nicht mehr zwingend notwendig sind.


    Vorher war ein Lyra Delos im Einsatz, PhonoPre ist eine Brinkmann Edison gewesen.


    Auf der anderen Seite kenne ich auch Kunden, die in einem Topdreher der 15k Klasse immer wieder ein Standard Rundnadel SPU hören und dieses regelmäßig überholen lassen, da es jeden Tag 10h spielt.

    Einen "idealen" Pfad kann ich nicht erkennen.

    Solange Arm und System einigermaßen zusammen passen,
    kann sich doch eigentlich jeder austoben , wie er mag.


    Kritischer empfinde ich die Kombination von eher leisen MC Systemen mit überforderten Phonoteilen. Dh viele Kunden versuchen an einer typischen 1000,- bis 1500,- eur Phonostufe die Qualitäten eines leisen 3000 oder 4000 eur System zu erkennen.

    Das ergibt zumeist kein befriedigendes Ergebnis.

    Bei freiem Budget würde ich eher ein 1000 eur System mit einer 4000 eur Phonovorstufe kombinieren, als ein 4000 eur System an einer 1000 eur Phonovorstufe zu betreiben.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Als ob bei High End der Preis in Relation zur Qualität steht....

    LS: Klipsch Heresy III, Vollverstärker: Creek 4140 S2, Mission Cyrus II + PSX, CD: Creek CD42, Blu-Ray: Panasonic DMP-UB9004, Plattenspieler : Reson RS1, Avid Ingenium mit AT VM 95SH,Phonostufe: Music Hall 15.3

  • Lieber Jürgen,

    liebe Alle,

    bei diesen Diskussionen habe ich immer wieder ein Problem mit dem Quotienten von Kosten und Leistung. Ich bin nun ja auch schon 40 Jahre in dem Geschäft unterwegs und kann immer weniger erkennen, dass ein steigender Preis auch mehr Qualität im Sinne von besserer Audioperformance bedeutet. Insbesondere bei Tonabnehmern werden Gehäuse, Verpackung und Distinktion zum Qualitätsmerkmal hochgejazzt.

    In der neuen LP z.B. werden Tonabnehmer zwischen 800 und über 7000 € getestet die mehrheitlich in der gleichen Fabrik gefertigt werden und sich tatsächlich mehr durch das Gehäusedesign, die Verpackung und das Marketingbudget unterscheiden, als dass sie sich Prieslich im Zusammenhang mit Tonqualität bzw. Klang differenzieren lassen.

    Auch meine Erfahrungen mit Verstärkern - insbesondere Phonovorstufen - haut in die gleiche Kerbe. So ist ein Test der Edison und meiner Horch-Phono - 8k€ zu 1200€ - vor ca. 100 Leuten hat nicht wirklich eindeutig ergeben, dass die gute Edison der Horch das Wasser abgräbt. Insofern ist die Darstellung von Jürgen, lieber so als so zu kombinieren tatsächlich in Zweifel zu ziehen. Das Hervorheben von Preispunkten im Zusammenhang mit Audio-Ergebnissen eigentlich eher im Sinne eines solchen, der sein Geld damit verdient, als im Sinne der Endverbraucher, der dem Händler das Geld über die Theke reicht.

    just my 2p

    b

  • Die altbekannte Faustformel besagt:

    25% für Tonabnehmer

    25% für Tonarm

    50% für Laufwerk

    (bezogen auf die Neupreise zur gleichen Zeit)


    An diesem Paket würde ich dann Phonovorverstärker hören und die Investition dafür dann Ergebnis-abhängig machen.


    DS Audio hat mit ihren Lichttonabnehmern das Feld durcheinander gebracht.

    Mittlerweile sind deren Tonabnehmer nicht mehr an den passenden Entzerrer gebunden, sodass sich jetzt noch mehr Möglichkeiten ergeben…

    Einmal editiert, zuletzt von Kabel Thomas () aus folgendem Grund: Erweitert, zum besseren Verständnis


  • Ich veranstalte bei mir ja regelmäßig workshops im analogen Bereich, so zB im Dezember ein workshop mit ca 20 Phonovorstufen zwischen ca 2500,- eur und 35.000,- eur.

    (an insgesamt 4 Tonabnehmern zwischen 1k und 4k)

    Die gehörten Eindrücke sind dann immer im thread zum workshop nachzulesen.

    Es gab ebenfalls verschiedene workshops zum Thema Tonabnehmer.


    Insofern habe ich da schon eine gewisse Erfahrung,

    die ich dann auch mit meinen Gästen teile.


    Vielleicht magst Du ja auch einmal zu einem meiner workshops kommen?

    im folgenden Beispiel würde ich zB zur Kombination 1 greifen

    1. Phasemation PP-200 TA an EA-350 Phono (zusammen ca 6k)
    im Vergleich zu:
    2. Phasemation PP-2000 TA an LAB 12 Melto 1 (zusammen ca 6,5k)


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Bei mir ist es so, dass ich mir irgendwo eine Grenze bei ca. €1.500,- gezogen habe, die aber immer nach oben und unten etwas flexibel ist. Dadurch bedingt, ist der prozentuale Anteil nicht fix. Ich habe in den frühen 2000er Jahren ein Ortofon Kontrapunkt B, Koetsu Black oder ein van den Hul Frog an einem Solution mit Unify betrieben der seinerzeit komplett ca. €2.000,- kostete. Systempreise waren damals zwischen €1.000,- und €2.300,-. Listenpreise wohlgemerkt, die ich nie bezahlt habe. Es war allerdings immer so, dass sich die Performance, Tonabnehmer bedingt klanglich steigerte.

    Meine heutigen Tonabnehmer kratzen immer, so an der 2k€ Marke, wobei der Plattenspieler mit Netzversorgung und Tonarm bei rund 10k€ liegen.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Die altbekannte Faustformel besagt:

    25% für Tonabnehmer

    25% für Tonarm

    50% für Laufwerk

    (bezogen auf die Neupreise zur gleichen Zeit)

    diese Kalkulation passt recht gut zu meiner Phono Kette. Dazu noch eine Phonovorstufe und Übertrager im Preis vom Laufwerk inkl. Stromversorgung…


    In einer sehr guten Kette wächst aber auch ein DV20x2 über sich hinaus. Da wundert man sich, was da noch geht. Ähnlich bei meinem alten DV Karat 23R… 😎


    Oft ist eine passende Kombination der Komponenten klangentscheidender als ein paar Prozent mehr an Ausgaben..


    Wie immer: Es kommt darauf an 🤣

    LG


    Horst

  • Ich finde die anteilige Berechnung des Budgets für Tonabnehmer zunehmend veraltet ist.

    Zumal ich selber an einem der Workshops von Jürgen erfahren durfte, dass auch ein System

    "vergleichsweise günstiges" System in Verbindung mit einem Übertrager deutlich mehr leisten kann und klanglich durchaus locker gegen einen doppelt so teuren Tonabnehmer der nicht an einem Übertrager spielt mithalten kann.

    Was für mich aber nicht den Kauf eines teureren Tonabnehmers kategorisch ausschließt...


    Aber die Bewertung/Beurteilung eines TAs und was er kosten darf/kann ändert sich für mich doch deutlich je nach dem was hinter dem Tonarm dran hängt.


    Viele Grüße

    René

  • Auf mein (gebraucht gekauftes) Laufwerk kann ich jeden Tonarm montieren, meinen Tonarm kann ich auf viele Laufwerke montieren, an meinem Tonarm kann ich nahezu jedes System schrauben. Meine Phono kann jedes System adäquat verstärken.

    Somit ist jede Komponente sehr versatil. Das bringt jede prozentuale Verteilung wie oben durcheinander, weil jedes Gerät für sich selbst betrachtet worden ist. Die Kostenreihenfolge ist bei mir (absteigend): Tonarm, Phono, System, Laufwerk (weil vintage gebraucht; neu käme es vor dem System).

    Das mal als anderen Weg hingehen.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Hi Folks,

    ich bin auch der Meinung, dass günstige Tonabnehmer in einem sehr hochwertigen Umfeld über sich hinaus wachsen können. Gleichzeitig glaube ich - oder nein, ich weiß das - viele der hochpreisigen Tonabnehmer letztlich nur besonders selektierte eine Serie sind. Sicher, selektieren ist teuer - das ist bei Wein auch nicht anders, wenn man besonders gutes Lesegut auf besondere Fässer zieht und die teurer verkauft. Ob das aber tatsächlich bestimmte Preisschemata rechtfertigt und nicht nur Distinktion oder Prestige verkauft werden, lass ich mal offen - da hat sicher jeder andere Massstäbe.

    Übrigens: wenn ich Vorführungen mache, dann weiss ich natürlich auch wie gut das geht, bestimmte Produkte besonders gut aussehen zu lassen. Das ist das 1x1 des Verkäufes und gilt schon seit Kobolds Zeiten und noch viel früher ;-)...

    lg

    b

  • Hi,

    die hochpreisigen Tonabnehmer müssen nicht immer als die besseren wahrgenommen werden. Bei der Lyra-Vorführung von Thomas Fast in Krefeld gefiel mir das günstigste Modell besser als die teureren, weil es geschlossener spielte. Das sahen andere Zuhörer anders, was alles völlig okay ist.


    Ich wollte nur mal so hören, wie ihr so tickt in der Frage.

    Und ich finde da kamen bisher interessante Antworten.


    Ich finde mein DV20X2L spielt sehr gut in meiner Anlage, so wie sie jetzt ist. Wie viel da Turmalin dazu beiträgt, weiß ich nicht, es ist aber Teil der Anlage.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Wie sagte mir doch vor einigen Jahren in Krefeld ein in diesem Forum sehr bekannter und geschätzter deutscher Laufwerkshersteller im stillen Kämmerlein: Kein TA dieser Welt beansprucht in Entwicklung und Herstellung mehr als eine mittlere dreistellige Preissumme....


    Grüße, Hubi

  • Lasst uns bitte hier nicht über Preiswürdigkeit bei Tonabnehmern diskutieren. Dazu könnt ihr einen neuen Thread aufmachen.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [