5881 in Triode

  • Hallo Cay-Uwe,

    der Sinus mit der Linn als Treiber sieht aber sehr stark verzerrt aus.

    Das sind die Signale am Ausgang des 5881 Übertragers. Der LINN LK85 wird als Treiber der 5881 Röhre benutzt. Aus den Kennliniendiagrammen der 5881 in Trioden-Modus erkennt man, dass das Signal so verzerrt wird. Das war zu erwarten.


    Diese asymmetrische Form ist auch Ursache für die gradzahlingen Verzerrungen von Trioden ( K2, K4, ... ) den man diesen "musikalischen" Klang nachsagt ...

  • Die Zusammenhänge sind schon klar. Wenn ein Sinus so deutlich verzerrt wird, sind die Verzerrungen aber schon recht hoch. Wäre dann halt die Frage, ob die hohe Aussteuerung dann noch Sinn macht.

    (Hinter der Geschichte mit dem "musikalischen" Klang und K2 und K4 würde ich persönlich mal ein paar Fragezeichen machen. Das konnte ich noch nie nachvollziehen. Und es gibt auch gute Gründe die dagegen sprechen.

    Aber du hast es ja auch in Anführungszeichen gesetzt :) )

    VG Jürgen

  • Wenn ein Sinus so deutlich verzerrt wird, sind die Verzerrungen aber schon recht hoch. Wäre dann halt die Frage, ob die hohe Aussteuerung dann noch Sinn macht.

    Mir ging es nicht um die Verzerrungen, sondern ob es möglich ist, die 5881 und deren ähnlichen Typen mit positiver Gitterspannung zu betreiben.


    Wie gemessen, hat das gut funktioniert und was den Klirr angeht, muss das jeder mit sich ausmachen.


    Aber du hast es ja auch in Anführungszeichen gesetzt :)

    Hast mich verstanden :)

  • Die Kurven entsprechen genau den Erwartungen.

    Die Verzerrungen mit dem Linn sind deutlich geringer als die mit der Treiberröhre.

    Dass der Sinus im oberen Bereich der Bilder leicht verzerrt ist, ist bei beiden Ansteuerungen identisch und liegt an der zunehmenden Komprimierung der 5881 Kennlinien im Bereich hoher negativer Gitter-Spannungen. Im unteren Bereich ist der Sinus beim Linn perfekt.

    Da Impulse von Musik zunächst immer ins positive gehen und dann abklingen, ist das sicher eine sinnvolle Methode einen SE Verstärker weiter auszureizen.


    Toni

  • 6n3p wegen Klirrkompensation für 6l6 als Triode geschaltete Klonen ist auch gut geeignet.

    Wie gesagt, es ging mir primär darum zu erfahren wie sich die 5881 oder ähnliche Röhren verhalten, wenn sie mit positiver Gitterspannung betrieben werden.


    Das scheint gut funktioniert zu haben und es sieht so aus als ob die 5881, 6L6, etc. das gut vertragen, auch bei längerer Benutzung in dem Bereich.


    Klirrkompensation war hier nicht der Fokus ;)

  • as gut vertragen, auch bei längerer Benutzung in dem Bereich.

    Interessant wäre der tatsächliche Strom der in das Gitter1 fliesst. Das erfolgt ja nur kurzzeitig, wenn der Sinus in die Spitze geht. Miss doch mal bitte mit deinem differentiellen Tastkopf an einen z.B. 100 Ohm Widerstand, der in Reihe zum Gitter 1 liegt den dortigen impulsförmigen Strom. Dann kennt man auch die direkte Belastung des Gitters.


    Toni

  • Miss doch mal bitte mit deinem differentiellen Tastkopf an einen z.B. 100 Ohm Widerstand, der in Reihe zum Gitter 1 liegt den dortigen impulsförmigen Strom. Dann kennt man auch die direkte Belastung des Gitters.

    Das wollte ich machen, war mir am Ende zu viel Aufwand. Deswegen entschied ich mich das Ganze über längere Zeit laufen zu lassen, um zumindestens mal schauen ob die 5881 das überlebt. Hat sie und somit ist für mich erstmal gut. Wenn ich nochmal die Muse finde, messe ich gerne nochmal den Gitterstrom...

  • Wie gesagt, es ging mir primär darum zu erfahren wie sich die 5881 oder ähnliche Röhren verhalten, wenn sie mit positiver Gitterspannung betrieben werden.


    Das scheint gut funktioniert zu haben und es sieht so aus als ob die 5881, 6L6, etc. das gut vertragen, auch bei längerer Benutzung in dem Bereich.


    Klirrkompensation war hier nicht der Fokus ;)

    Als BP-Tetrode in AB2 Gitarrenverstärker gibt es schon seit Jahrzehnten, soll auch in Triodenschaltung gehen, für high end ist das nichts.

    mfg, Arkadi

  • Interessant sind diese Untersuchungen sicherlich.

    Nur erschließt sich mir der Sinn für hochwertige Audioanwendungen nicht so recht. Bevor man höheren Klirr inkauf nimmt, entscheidet man sich doch eher für eine kräftigere Endröhre oder eine Gegentaktschaltung.


    Bitte dies aber nicht als Miesmacherei verstehen :sorry:


    Gruß Klaus

  • Arkadi :


    Ich hatte ja anfangs im Thread gefragt ob das jemand kennt und schon Erfahrungen damit gemacht hat.


    Anfänglich hat sich keiner gemeldet, oder es kam wenig Feeedback.


    Wenn es das schon seit Jahrzehnten in Gitarrenverstärker gibt, um so besser.


    Warum soll das für "HighEnd" nichts sein ?


    Zumindestens vom Klirr her gab es für mich keine Auffälligkeiten, außer dass eine 5881 oder 6L6, bzw. im Allgemeinen Pentoden / Tetroden im Trioden-Modus recht hohe K2 besitzen.

  • Bevor man höheren Klirr inkauf nimmt

    Bei Parallelschaltung der Endröhren halbiert sich der Gitterwiderstand, was mehr Leistung der Treiberröhre erfordert.

    Bei Push Pull gibt es noch ganz andere Probleme.


    Außerdem erhöht sich der Klirr nicht, wenn man die Röhre mit teilweise positivem Gitter betreibt (solange genügend Leistung zur Verfügung steht).



    Toni

  • Hallo,


    hast Du den Klirr denn mal gemessen ?

    Für mich sehen die von Dir gezeigten Kurven schon auffällig aus .

    Die positive Halbwelle ist , selbst bei Ansteuerung mit dem Linn , im Gegensatz zur negativen Halbwelle abgeflacht.

    Genau das ist das Problem bei Ansteuerung in den Gitterstrombereich. Ein ausreichend niederohmiger Treiber reicht nicht , er muss schon sehr niederohmig sein .

    Selbst ein in der Regel sehr niederohmiger Transistorverstärker reicht offensichtlich nicht aus.


    Grund dafür ist eben die unsymmetrische Belastung , im negativen Bereich ist die Belastung sehr gering , je positiver die Spannung an g1 wird umso stärker wird die Belastung.


    Gitterstromansteuerung ist ohne starke GK nicht HiFi zu gebrauchen.


    gruss

    juergen

  • Die positive Halbwelle ist , selbst bei Ansteuerung mit dem Linn , im Gegensatz zur negativen Halbwelle abgeflacht.

    Das ist nicht der Bereich in dem Gitterstrom fließt, sondern der größte negative Gitterspannungsbereich. Ist das Ausgangssignal des Übertragers, kann also auch invertiert sein.


    Toni