Erstmal vielen Dank für die Blumen!
@RS1500, zur Schubert-Aufnahme der Auryns: Ich habe mir die Platte jetzt noch einmal angehört und kann, glaube ich, nachvollziehen, was Du mit „gedeckelt“ meinst: Im Hochtonbereich – das betrifft hier naturgemäß vor allem die erste Violine – gibt es nicht nur eine gewisse dynamische Zurückhaltung, es fehlt auch etwas Glanz und Oberton.
Ich bin mir in diesem Fall allerdings nicht sicher, ob dies ein Makel ist und nicht vielmehr einer der Gründe, weswegen ich die Aufnahme besonders schätze. Denn erstens führt die Zurückhaltung „oben rum“ zu einer starken Präsenz der Mittelstimmen und der beiden Celli. Und das kommt diesem Stück ziemlich entgegen. Der starke Grundton ist von Schubert fraglos so gewollt – so weit ich weiß, ist es das einzige Quintett mit zwei Celli (Mozart u.a. haben immer mit zwei Bratschen und einem Cello instrumentiert). Und zweitens mag die Zurückhaltung im Diskant auch mit dem Quartettklang der Auryns zu tun haben: Es gibt Ensemble mit starker (dynamischer, klangfarblicher) Dominanz der ersten Geige und es gibt Quartette, die eher auf Ausgewogenheit und Mischklang setzen. Das führt dann auch zu stärkerer Zurückhaltung und weniger Glanz der ersten Geige.
Dennoch: Da du die Aufnahme kritisch findest, sie damit nicht unumstritten ist, sollte sie auch nicht in der „alternativen TAS-Liste“ erscheinen.