RIM Imperator- Restauration einer Leiche

  • Was mir jetzt aber noch zu den Folienkondensatoren eingefallen ist (was ich föllig aus den Augen verloren hatte, da ich immer "Wimas" nehme) ist, daß evtl. bei den achsialen Modellen beachtet werden muß, wo der Aussenbelag anliegt (Rollkondensatoren), um dadurch Brummen zu vermeiden. Das ist leider im Schaltplan auch nicht angegeben...

    Meines Wissens kommt der Aussenbelag immer an das "negativere" Potential (im Idealfall also an Masse), so daß er gleich eine Abschirmung bildet.

    Bei dieser hochohmigen Röhrentechnik ist das ja nicht wirklich unerheblich.

    Du kannst ja jetzt, wenn er dann bald wieder richtig läuft auch im laufenden Gerät messen und die Folien dann ggf. noch mal richtigherum drehen.

    Leider kann ich auf den Bildern auch nicht erkennen, ob auf den Kondis die Polung angegeben wird. "Früher" war da gerne mal eine Markierung...

    Ich verwende die F&T Kondensatoren auch sehr gerne, die Polung ist glücklicherweise irrelevant, es gibt den Aussenwickel in dieser Ausführung nicht mehr, ich zitiere mal von Jan Wüstens Website:


    Diese Kondensatoren sind intern seriengeschaltet gewickelt. Das bewirkt eine Verbesserung der elektrischen Eigenschaften gegenüber herkömmlichen Zweilagen-Kondensatoren.

    Sie sind induktionsarm und hoch belastbar. Durch die Serienschaltung gibt es aber keinen "Außenwickel" mehr, daher entfällt die entsprechende Kennzeichnung, Einbau-"Polung" ist beliebig.“


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“

  • @ Michae: Danke für die Info. Das habe ich mir fast so gedacht, da auf den Caps keinerlei Markierungen vorhanden sind.


    @ monachino: Der Rost auf den Blechen der Ausgangsübertrager ist meiner Meinung nach nur oberflächlich. Der trockenen Kohlenstaub hat hier anscheinend das Einsickern von Feuchtigkeit verhindert. Das Auswechseln der Trafobleche wäre mir jetzt aber auch zuviel Arbeit gewesen. Aber danke für den Hinweis!


    So, inzwischen habe ich das Gerät langsam hochgefahren und alle notwendigen Einstellungen (Gittervorspannung/Symetrierung) mit Hilfe zweier Multimetern kanalweise vorgenommen. Nach sorgfältiger Einstellung inklusive mehrerer Messgänge laufen jetzt alle 4 Endröhren ohne rote Bäckchen und es ist auch kein Brumm zu hören. Im Dunkeln sieht man schön das Leuchten der Röhren. Ganz rechts die GZ34 Gleichrichterröhre für die Anodenspannung.


    RIM-17.jpg


    Nach kosmetischer Ausbesserung des Chassis und des Käfiggehäuses habe ich das Gerät jetzt wieder komplett unter Verwendung neuer Schrauben zusammengebaut. Ich finde, das ehemals trostlose Stück Metall ist doch wieder recht hübsch geworden. Es trägt trotzdem stolz seine Patina, was aber ob seines Alters von ca. 60 Jahren auch so sein darf.


    RIM-18.jpg


    Und nach einer längeren Hörsession muss ich sagen, dass die alte Kiste ordentlich Wumms hat und wirklich super klingt. Kaum Brummen, kaum Rauschen (bis auf den Mikrofoneingang, der kräftig rauscht, wenn man ihn aufdreht) und ein satter, transparenter Klang über CD.


    Und das wars erst einmal. Vielleicht baue ich das Gerät mal irgendwann mit einem chronologisch passenden Plattenspieler (mit eingebautem Entzerrer Vorverstärker für MM) im Vintageraum auf. Ich hoffe, dass es den irgendwann mal wieder im Rahmen des Analogforums geben wird.


    Danke für Eure Aufmerksamkeit und Gruß


    Andreas


    RIM-19.jpg

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • :D Danke das ist Lieb,

    Klein ist er wirklich nicht im vergleich zu meinem Telefunken Opus 2550 2x7 Watt da betreibe ich nur den Blanken Endverstärker in einem selbstgebauten Gehäuse mit einem Abgespeckten RÖH1 Handverdrahtet mit Lötleisten aus der Elrad 10/86 (ohne RIAA da habe ich eine separate Lösung) in einem dazu passendem Gehäuse als VV.


    Meine Email lautet

    handke@elcos-gmbh.com


    LG Heiko