Warum "rocken" high End Tonabnehmer nicht ?

  • Wenn ich‘s kurz machen darf: ich spiele neuere oder wohlweislich gut klingende Platten auf meinem NA mit Grado-System (die meisten also).

    Alte Deep Purple oder Uriah Heep oder Who spiele ich auf dem Dual mit einem AT 5V, damals 85,-€, MM. Der rockt, was das Zeug hält!

  • Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich Rockmusik im Sinne der Ausgangsfrage besitze (Springsteen/ New Model Army), aber die höre ich lieber mit


    einem Shure M 91 normale Nadel als mit einem Shure V 15 III SAS

    einem M 20 E Super als mit einem M 20 FL Super

    einem Bronze statt einem Black (MM)


    an Klipsch als an meinen DIY-Breitbändern.


    Für mich kommt es da weniger auf die Details an, als auf Bühne, deren Breite, Punch. Kann ich nicht technisch belastbar erklären, ist aber subjektiv bei mir so.


    Wenn das gemeint ist, kann ich die Themenersteller verstehen.


    VG


    Marcus

  • Fazit: Im richtigen Set Up rocken auch high end Systeme wie Hölle.


    PS: Noch nie so gut LZ gehört.

    Bingo!

    bei ‘ner guten Pressung von “damals” geht es dann erst

    r i c h t i g ;) los, was geht, konnten die Konfirmationskomponenten nicht annähernd ahnen (hat natürlich auch Spaß gemacht 8) )


    Gruß lori


    PS. und natürlich

    Einfach lauter drehen.

  • Genau so ist es gemeint. :merci:

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • Hallo Dieter,


    mich würde wirklich interessieren, wie du bei der Beurteilung vorgehst, vielleicht kannst du auf meine Fragen eingehen?


    Viele Grüße

    Jörg

  • Bei mir ist es eher umgekehrt. Manche "rockigen Aufnahmen" konnte ich erst mit guten Tonabnehmern vernünftig hören. Bei TA wie zB. Shure M44 Klang es irgendwie wie ein " breiiger Sound", erst die besseren TA haben es für mich anhörbar gemacht.

    Habe seit längerem mein retipptes Benz Ace (Bornadelträger und ich glaub Namikischliff) am Oracle laufen, da klingen auch Sachen wie Black Sabbath vernünftig.

    Monohörer

  • Das hatte ich schon. Gefiel mir weniger als das MP110.

    Im Preisbereich bis 150€ habe ich schon etliche probiert, es blieb bislang nur das Nagaoka.

    Ok, Schoeni,


    das MP 110 kenne ich nicht bewusst. Wie würdest du den Unterschiede beschreiben?

    Was gefällt nicht am Ortofon Concorde Nightclub MKII?

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Guten Morgen,


    zur Ausgangsfrage "Warum rocken High End Tonabnehmer nicht?"


    hätte ich folgenden Erklärungsansatz:


    Weil viele Musikliebhaber gar keinen Rock hören, sondern andere Musik bei der es genau um das geht was High-End Tonabnehmer können, dem Musikliebhaber einen tiefen Einblick in das musikalische Geschehen zu gewähren. Stimmungen, die eingefangen und auf Vinyl konserviert wurden zu reproduzieren, Emotionalität wieder erlebbar zu machen.

    Klar "rocken" ist auch Emotionalität aber nur eine Form von Emotionalität und dazu eine, für die ich keine Tonabnehmer brauche, die da vielschichtigeres zum Vorschein bringen könnnten.

    Insofern kann es hilfreich sein für jedes Genre den richtigen Tonabnehmer einsatzbereit zu haben...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Insofern kann es hilfreich sein für jedes Genre den richtigen Tonabnehmer einsatzbereit zu haben...

    Hallo Tom

    Das kann ich nicht nachvollziehen. Es kann nicht sein, daß ich für jedes Genre einen eigenen Tonabnehmer/Lautsprecher/Verstärker/etc.. einsetze.

    Es geht darum analoge Schwingungen oder digitale Daten bestmöglichst umzusetzen und in Schallwellen zu wandeln und wenn dies gut gemacht wird muß es für alle Musikrichtungen passen.

    Alles andere würde ein Sounding bedeuten was der jeweiligen Musikrichtung entgegenkommt, aber das ist m.M.n. der falsche Ansatz.

  • Moin,


    ich halte es für unzutreffend, zu behaupten, daß höherwertige Tonabnehmer

    nicht rocken würden.

    Trotzdem scheint das ein interessantes Thema zu sein, da viele verschiedene Foristen sich beteiligen.


    Meine Erfahrung sagt mir, daß es wesentlich auf die Qualität der

    Aufnahme ankommt.

    Eine schlechte Rockaufnahme, wie zB, die alten Genesisplatten Trespass,

    Nursery crime und Foxtrot klingt auch mit einem 2000 Euro TA schlecht,

    kann im Gegenteil mit einem preiswerten ADC oder ähnlichem TA mehr

    Power entwickeln und Vergnügen bereiten.

    Eine gute Rockaufnahme hingegen, wie etwa, um im Bild zu bleiben, die

    Selling England by the pound, profitiert deutlich von einer Mitten- und

    Höhenauflösung, welche ein TA bietet, für den man tiefer in die Tasche greifen muß.


    Gruß

    Frank

  • Also, ich kann mit meinen alten Elac, Audio Technica und Shure MMs oder meinem Toshiba CC hervorragend Rock und Jazz hören. Ich wüßte nicht, warum ein Shure V15 jeglicher Bauart (vom /III bis hin zum Ultra) nicht mit Rock, Jazz oder Klassik richtig rocken sollte. Das ist doch Firlefanz, diesen Tonabnehmern die Musikalität für verschiedene Musikgenres abzusprechen. Die machen doch auch nichts anderes, als die Rillen einer Schallplatte beim Abspielen in elektrische Impulse umzuwandeln. Und natürlich ist die Qualität einer Aufnahme das wichtigste dabei, wenn man von der Qualität der Musik im Kontext mit den eigenen Vorlieben selbst absieht.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Alles andere würde ein Sounding bedeuten was der jeweiligen Musikrichtung entgegenkommt, aber das ist m.M.n. der falsche Ansatz.

    Mit einen Schweizer Taschenmesser würde ich kein Sushi zubereiten wollen.

    Und mit einem Sushi Messer keine Kartoffeln schälen.


    Man spricht nicht umsonst von Universalwerkzeug und Spezialwerkzeug.


    Ich hatte schon öfter meinen Spaß daran, Setups zu konstruieren, die bestimmtes Programmmaterial ganz besonders imponierend darstellen konnten.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Bessere TA können Fein(Innere)dynamik besser, d.h. es werden mehr feinste Lautstärkesprünge aus der Rille geholt was die Musik 'langsamer' und dadurch ggf. langweiliger erscheinen läßt. So zumindest nach Klaus Renner, Das Ohr.

  • Bessere TA können Fein(Innere)dynamik besser, d.h. es werden mehr feinste Lautstärkesprünge aus der Rille geholt was die Musik 'langsamer' und dadurch ggf. langweiliger erscheinen läßt. So zumindest nach Klaus Renner, Das Ohr.

    Interessanter Gedankengang! :/

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich, aber wenn du gerne für jede Musikrichtung ein eigenes Setup einrichten möchtest ist das für mich auch in Ordnung.

    Ich bleibe weiterhin bei meiner Meinung, daß es lediglich darum geht Informationen in Schall umzuwandeln und dass dies möglichst klirr-und verzerrungsarm zu geschehen hat.

    Ob es sich dabei um Informationen aus dem HipHop-oder dem Klassikbereich handelt muß erstmal nebensächlich sein.

    Mein Musikgeschmack ist einfach zu vielfältig als dass ich 2xtäglich meine Anlage umbauen möchte.

  • Hallo zusammen,

    eigentlich ist das Thema interessant, jedoch die Überschrift falsch. Diese sollte eher lauten "Warum hochwertige Tonabnehmer so selten "rocken" ".


    Dies ist kein Phänomen, sondern letztendlich logisch und einfach zu erklären. Do-it-self hat in seinem Eingangspost erklärt was er nicht schon alles an Plattenspielern probiert hat, den oder die verwendeten Phono-Vorverstärker erwähnte er aber nicht. Und der Plattenspieler allein macht es auch nicht, erst das richtige Match von Tonarm - Tonabnehmer - Phonovorverstärker macht die Musik. Ob das Laufwerk jetzt 1k oder 6k kostet gibt dem Ganzen eher noch etwas Feinschliff, ist aber nicht ausschlaggebend (bestenfalls fürs Auge).


    In meinem Beispiel (Beitrag 39) lebte die Musik durch die schier grenzenlose Dynamik, was der direkten Verdrahtung vom Tonabnehmer zur Phono-Platine zu verdanken war. Natürlich war nicht alles Gold was glänzte, aber für "kleines" Geld für diese Sorte Musik war das ein Hammer.


    Als ich das Ruby3 Wood bekam, ging genau diese Prozedur los. Am Project 9CC evo war mit dem System nichts los. Ein Jelco SA-370 war schon deutlich neutraler, mit dem Jelco HS-25 Headshell klang es etwas zu sehr nach "Alu" (jemand anders aus dem Forum nennt das "digital"), mit dem Yamamoto Holzheadshell klang es dann zunächst wie von einem anderen Stern (ein Hammer: Franky goes to Hollywood), bis ich feststellte, das die Steckbuchse vom Headshell leicht schräg in der Fassung lag und nur über eine winzige Schraube gehalten wurde. Also habe ich diese Buchse fest eingeklebt - und siehe da, es klang wesentlich neutraler und breitbandiger - aber der Zauber war verflogen. Und mit dem Keramik-Headshell von Korf klang es dann schauderhaft, was ich dem Tonarm selbst zuschreibe, welcher für so harte Headshells, dazu mit einer extrem harten Anbindung an den Arm, einfach nicht gemacht ist. Jetzt darf hier ein Origin Live Silver MK4 das System führen - und endlich kann ich Musik hören, und zwar egal was, ob Jazz, Rock, Blues oder Klassik. Immer kommt der Charme der jeweiligen Musikrichtung zum Vorschein, ganz so wie ich es haben möchte.


    Das es so ist, ist doch gerade der Charme der Schallplatte, da ist für jeden was dabei. Egal ob für kleines Geld oder den Kosten eines Mittelklasse-Autos. Wer jedoch zwei linke Hände und ein schwach ausgeprägtes Technik-Verständnis und keinerlei Spieltrieb hat, wendet sich besser der Digital-Technik zu.


    Gruß


    Matej

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Matej


    Dein Beitrag beinhaltet Ansätze für einen neuen Thread - etwa:


    "Warum manche Headshells nicht "rocken" ^^;)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Ich glaube eher, das Keramik Headshell rockte nicht, da es zu schwer war. Soviel bewegte Masse ist träge und der Tonabnehmer kann nicht vernünftig der Rille folgen...

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

    Einmal editiert, zuletzt von Sansui SR929 ()

  • Für mich korreliert die Eignung für bestimmte Musikrichtungen eher mit den Lautsprechern als mit dem Tonabnehmer.

    Die hier angeführten Rundnadel-MM liefern regelmäßig sehr hohe Ausgangsspannungen was bei einem Wechsel z.B. von einem LOMC durchaus als „rockiger“ empfunden werden kann.

    Viele Grüße

    Thomas