Gibt es die Klang-Synthese aus Transe und Röhre?

  • Zu #19


    Meiner Philosophie nach, verliert man sich dann wieder in der komplexitäts Falle. Ich finde mit nur wenigen Trioden im Signalweg klingt am besten.


    Probleme mit dem Bass hatte ich an meinen JBL-Studio 590 z.B. mit dem Line Magnetic LM211 IA Gegentakter. Mit dem 300B oder 211 (ca. 10 Watt) habe ich keine. Kann Taiko Drums brachial, tiefe Orgelregister, was will ich mehr?


    Aber wie man's nimmt, eigentlich schiebt man dir Problemchen immer nur auf dem Tisch herum. Ideale Lösungen kenne ich keine.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Meiner Kenntnis nach sind Klipsch LS trotz hohem Wirkungsgrad nicht leicht zu treiben.

    Ich kenne Jemanden der hat an seinen Klipschhörnern Crown Reference Standard.

    Klipsch LS würde ich nicht über eine Kamm scheren. Sie sind durchaus verschieden in ihren Anforderungen.


    Wenn Costa hier bei mir um die Ecke wohnen würde, würde ich ihm mal meine 300B Minitower leihen. (Verschicken mag ich sie zu diesem Zweck aber nicht)

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Hi


    Wenn man den Weg getrennter Vor- & Endstufen nicht gehen mag ( was aber meines Erachtens die flexibelste ist) kann man sich natürlich auch mit Hybrid-Verstärkern auseinandersetzen.

    Röhre(n) in der Vorstufen-Sektion und Transe in der Leistungs-Sektion.


    Unison ist da einer der Namen der mir sofort einfällt.

    Die haben schon längere Zeit solche Hybriden im Program.

    Copland hat gerade erst mit der CSA150 einen potenten Hybriden rausgebracht.

    Dazu gab es auch kürzlich einen Bericht auf fairaudio.


    Ich denk, wenn man mal gezielt nach Hybrid-Verstärkern googelt wird man sicher noch ein paar andere Hersteller finden :)


    Viele Grüße

    René

  • Wie meinen?


    Bei Hochwirkungsgrad-Lautsprechern braucht es für Zimmerlautstärke nur ein paar Milliwatt, da tendieren die Verzerrungen z.B. eines 300B SE gegen Null. Normale Transen Class A/B tun das nicht.

    Das stimmt so nicht. Man kann aber sagen, die Verzerrungsprodukte höherer Ordnung, die gehörmäßig störend in Erscheinung treten, gehen gegen Null.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Zitat

    Gibt es einen Verstärker, der die Kraft, Power und Bassfähigkeiten eines guten Transistors UND die Durchsichtigkeit, Leichtigkeit, Fluss einer guten Röhre hat?

    War ebenfalls auf der Suche...und bin fündig geworden mit einer Röhrenvorstufe von MusicaNova in Verbindung der Endstufe Ampollo von Abacus.

    Die Abacus Enstufen sind klanglich sehr "röhrenähnlich", deren Vorstufe ist mir persönlich aber etwas zu neutral. Mit der Röhrenvorstufe war es dann perfekt...ist aber wie alles Geschmacksache und muss natürlich auch mit dem Lautsprecher harmonieren.

  • #Gibt es einen Verstärker, der die Kraft, Power und Bassfähigkeiten eines guten Transistors UND die Durchsichtigkeit, Leichtigkeit, Fluss einer guten Röhre hat?


    Welche Marken und Produkte kämen euch da in den Sinn?

    Vor ca. 10-15 Jahren kamen da ja ein paar Entwicklungen auf den Markt, aber scheinbar haben sie die Anforderungen an die Treiber unterschätzt oder nicht konsequent umgesetzt.

    Verstärker wie die von Pathos und auch anderen Herstellern fand ich immer sehr verhangen und gequält. Von Leichtigkeit und Dynamik war da in der Regel nicht viel zu hören.


    In den letzten 4 Jahren vor Corona hatte ich auf Messen aber zumindest 3 Hybrid-Verstärker gehört, die mir sehr gut gefallen haben. Eben weil sie Leichtigkeit, Schnelligkeit und scheinbar auch grosse Leistung sehr gut miteinander vereinbart haben. Leider sind sie alle auch etwas teuer:

    'Absolare' hat Hybride wohl sowohl als Mono- Stereo- und Vollverstärker im Angebot. Die Stereo-Endstufe habe ich zweimal gehört und ich fand sie genauso gut wie deren sehr guten 845-Endstufen: https://www.absolare.com/hybrid-stereo-amplifier/


    'Cavever' hat zwei hybride Endstufen im Programm. Die kleinere ist die Olimpico:

    http://www.canever.eu/1/olimpi…er_amplifier_1433258.html

    Die grössere LaScala hatte ich mal eine halbe Stunde gehört und das war schon sehr gut.

    Die Olimpico hat hier auch jemand im Forum.


    Den Amp-1 von TotalDac hatte ich auch auch mal auf der HifiDeLuxe an grösseren Magic-Lautsprechern gehört. Er führt ja gerne mit gehobenem Pegel vor und die Schnelligkeit und Klarheit der Wiedergabe fand ich schon beeindruckend. Das es ein Hybrid-Verstärker ist hatte ich erst hinterher gelesen. Hätte ich bei ihm gar nicht vermutet.

    http://www.totaldac.com/amp-1-en.htm


    Ansonsten würde ich aber auch sagen, das die Röhren-Vor- und Transistor-Endstufen von Valvet wohl zusammen dieselben oder zumindest sehr ähnliche Qualitäten haben.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Costa,


    es gibt auch Endstufen, die in ihrer Eingangsstufe Röhren aufweisen. Beispiele dafür sind die PS Audio M1200 Mono oder die VTV mit Purifi Eigentakt. Ob sie mit Deinen Lautsprechern harmonieren, hängt davon ab.


    VG Haiko

  • Hallo Freunde, :meld:


    meiner Erfahrung nach gibt es Verstärker, die das hinkriegen.


    ASR entwickelten von Anfang an genau in die Richtung und schrieben sich das aufs Banner - der Sound einer tollen Röhre gepaart mit gnadenloser Kraft und Kontrolle.


    Die ASR Emitter der letzten Jahre liefern das absolut - ich finde sogar - ohne Akkunetzteil noch besser, als ohne.


    Manko ist halt, die Dinger sind nicht billig und irre schwer.


    Lies dich hier mal ein:

    (nach unten scrollen)


    https://asraudio.de/index.html

  • Um nochmal Marken zu nennen, begeistert haben mich bislang

    Vorverstärker: Innovative Audio Ultrapath Reference Linestage

    https://www.audio-markt.de/mar…ence-linestage-4272145447

    Endstufen: Brocksieper LC807

    https://brocksieper.com/de/portfolio/endstufen/

    Das klingt völlig anders als das China Zeugs, kostet aber natürlich auch mehr.

  • Das klingt völlig anders als das China Zeugs, kostet aber natürlich auch mehr.

    Bei Line Magnetic (aus China) gibt es Geräte jehnseits der 100.000,- eur,

    auch klingen die Geräte, egal welche Preisklasse, relativ gut.

    Vermute, Du möchtest eher Deinem pauschalen Vorurteil gegenüber chinesischen Produkten Raum geben?


    Denn eine zB Brocksieper 807 klingt auch auch ohne China bashing sehr gut :)

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Ich meine damit, daß alles was ich bislang aus China gehört habe wirklich wie Röhre klang. Weich und irgendwie gesoftet, an den Ecken abgerundet.

    Natürlich kenne ich bei weitem nicht alles aus diesem Land.

    Die Innovative Audio und die Brocksieper hingegen würde man beim hinhören gar nicht für eine Röhre halten, die sind einfach nur klar und sauber, vllt mit einem Hauch von Glanz auf den Tönen(Innovative Audio).

  • Mir fielen noch diese Mono-Endstufen ein:

    https://www.connect.de/testber…rens-tem-3200-317919.html

    Im Front-End Röhren und in der Ausgangsstufe Transistoren in einer Circlotron-Anordnung

    Habe ich gehört an einer Wilson Audio Sacha (Nachf. der letzten Watt-Puppy Serie) und war begeistert.

    Empfehlen kann ich sie trotzdem absolut nicht, weil vergossene Regelmodule im Einsatz sind, was spätere Reparaturen extrem aufwendig werden lässt, falls diese Module als Originalteil nicht mehr erhältlich sind.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo miteinander,


    rein intellektuell verstehe ich das Anliegen und die Diskussion…

    Dennoch möchte ich davor warnen, den Gerätschaften einen so hohen Stellenwert zuzuschreiben. Hierin zeigt sich eine materialistische Betrachtungsweise, welche leider auch auf allen anderen Themengebieten vorzufinden ist.

    Viele Fäden beschäftigen sich doch hier und in anderen Foren mit dem optimalen, “perfekten“ (oder zumindest perfekt passenden) Verstärker, Tonabnehmer, Laufwerk, Schallwandler,…bis hin zu Kabeln, Basen, Spikes.


    Ich habe früher auch gedacht, daß eine Vorliebe für das Musikhören nur mit möglichst hochwertiger Ausstattung wirklich ausgelebt werden könne. Daraufhin auch alles mögliche einmal probiert, von zeitrichtigen Boxen mit Manger-Wandler bis hin zu aktiv geregelten Lautsprechern (B&M BM6, Grande), von sehr klirrarmen, straffen MOSFET-Endstufen bis zu puristischen 300B-Monoblöcken ohne globale Gegenkopplung. Mit oder ohne aktive Vorstufe, Transistor oder Röhre,…


    Mein Resumee fällt eher nüchtern aus: der ganze Aufwand (auch finanziell) hat keine besondere Relevanz für die Rezeption eines Werkes. Es genügt vollkommen, wenn eine hinreichende Menge auditiver Informationen ans Ohr gelangt - der Rest erledigt anstrengungslos(!) das eigene Imaginationsvermögen/die eigene Phantasie.

    Man kann das durchaus mit dem Lesen eines Romans vergleichen oder mit dem Anschauen eines Filmes. Auch dort erscheinen keine Akteure der Handlung in Fleisch und Blut. Und doch kann es tief emotional berühren.


    Um Musik ohne ständiges Hinterfragen genießen zu können, muß man eigentlich nur eins tun: loslassen! Schaltet die Gedanken aus, ob es wirklich “wie live“klingt, wie im Konzert. Das ist völlig unwichtig, ebenso wie die (virtuelle) “Bühnenabbildung“! Das erwachsene Gehirn erzeugte sich diese mühelos spielerisch, wenn es wichtig wäre.


    :sorry: für diesen OT-Einwurf.


    Gruß Klaus

  • Es genügt vollkommen, wenn eine hinreichende Menge auditiver Informationen ans Ohr gelangt

    Grundsätzlich richtig was Du sagst, Klaus.


    Aber:


    Was ist hinreichend?


    Ich hatte erst diesertage das Problem, dass ich auf einer LP mit japanischer Flöte Solo, in einem jap. Garten aufgenommen, nicht sicher unterscheiden konnte ob ein Rauschen im Hintergrund, das Geräusch des Windes ist, Bandrauschen, Regen, Rillengeräusch - oder sonstwas. Da werde ich dann zum genau-hören-wollen-Hörer.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.