Der Elektrolurch - oder: mein Stromnetz

  • Hallo liebe Stromnetz-Freunde!


    Mein Stromnetz in meinem Haus stammt von Ende der 60er Jahre. Ein Elektriker sagte jüngst, das sei "steinzeitlich",die Elektro-Anlage und der Sicherungskasten (Bild), nicht mal F1 (oder was in der Richtung).


    Meine Naim Netzteile (Endstufen und HiCap) haben schon gern die Sicherungen zum Fliegen gebracht. Da habe ich dann eine trägere Sicherung einbauen lassen fürs Wohnzimmer und Naim gab Ruhe (meistens...).


    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Dosen im WZ, an denen TV und Anlage hängt, "lommelig" (Bild) sind. Macht es Sinn den Elektriker zu holen und die Dosen zu erneuern?

    Demnächst muss mal ne neue Küche rein und da geht man dann sowieso an den Strom.

    Kann ich bis dahin mit dem alten Netz fahren, auch mit so Strom-Säufer Amps wie der Line Magbetic LM 845iA Röhre? Oder sollte ich mich da mit lieben kleinen EL34 Verstärkern bescheiden?


    Beste Grüße

    Costa

  • Wenn Du da rangehst, dann gleich alles. Nur die Steckdosen zu tauschen bringt Dich nicht weiter.

    Das ist übrigens kein F1 sondern ein FI - ein Fehlerstrom-Schutzschalter. Der vergleicht den Strom auf Hin- und Rückleiter und gibt es da eine Differenz, dann trennt er den Stromkreis. Weil dann hängt mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ein Mensch an der Netzspannung...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Busch Jäger habe ich auch, die kannst du mit der passenden Unterputzdose wandbündig einbauen. Für die Anlage habe ich extra ein geschirmtes 2,5 mm Kabel Unterputz mit einer Keramik Sicherung (16A Träge) im Wandkasten einbauen lassen, was nicht über den FI läuft.

    Lasse dir vom Elektriker ein Kabel mit Schmelzsicherung im Verteilerkasen zur Anlage Unterputz legen. Der Kabelkanal wird einfach gefräst (mit Absaugung) und bestelle die passenden blauen Busch Jäger Unterputzdosen bei Amazon. Den Rest kannst du später immer noch machen.

  • Moin,


    wenn es doch so einfach wäre.....!

    Würde es über Funk oder WLAN machen..... :D


    ....und falls sich da eine Elektroinstallateur an die schöne Verteilung wagen

    sollte, dann darf er gefälligst auch die blauen/ roten/ grünen BJ Steckdosen liefern,

    nix mit dem großen Fluß. :(


    Grüße

    Arnold

    ...:meld:es kommt nix besseres nach... :heul:

  • Steckdosen einer bekannten Marke sind alle gut. Jung, Busch Jäger, Gira, Berker. Ich habe z.B. Gira verbaut. Für die Stereoanlage welche mit Schraubkontakten. Ergibt schöne feste Verbindungen. Kann der Elektriker bestellen.


    Wenn die Anlage verändert wird, z.B. für die neue Küche, dann muss sicherheitstechnisch aufgerüstet werden. Das ist Vorschrift. Und das ist auch sinnvoll aus Sicherheitsgründen.

    Ich habe für die Stereoanlage einen separaten FI aka RCD eingebaut. Zuerst hatte ich den Stromkreis ohne, aber dann habe ich mich für safety first entschieden. Schmelzsicherung für die Anlage. Ich habe so eine Klangmodul(?) vergoldet. Es gibt einen Anbieter, da gibt es vergoldete Sicherungen und Halter für wenig Aufpreis. Ich habe gerade den Link nicht parat.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Hallo,


    das sieht doch gar nicht so schlimm dort aus. Hausanschluss sauber auf 4 Zählerplätze verteilt sagt schon mal das die ersten Panzersicherungen mehr als groß genug sind um da reichlich Strom zu ziehen wenn es mal für 4 getrennte Haushalte ausgelegt wurde. Dann wohl ein dickes Kabel ( hoffentlich schon 5-Pol und nicht nur 4 ) auf die abgesetzte Unterverteilung in die Wohnung. Das kann jeder der Fachkundig dazu ist sauberst neu Aufbauen ohne jegliche Schmerzen oder 'rum gewürg' dabei . Als erstes würde man wohl schauen müssen ob ein richtiger ernsthafter Erder irgend wo draußen gesetzt wurde weil da drauf baut alles auf ... ein neuer richtiger FI muß dann ja in die abgesetzte Unterverteilung und dementsprechend muß die Hauptzuleitung dazu 5-Polig sein.


    ;) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Das ist Wohnung 1 und Wohnung 2 und Einliegerwohnung und Hausstrom.

    Reicht das dann bei so ner Renovierung die Sicherungskästen/Anschlüsse zu erneuern oder müssen da neue Leitungen in die Wand? Das wäre so mein Alptraum, wenn die vorhandenen Kabelkanäle nicht verwendet werden könnten.


    Danke mal für eure sachkundigen Hinweise

    Costa

    ---------------------------------------------------------------------------------------------

    LS 5/9 BBC old school

    Einmal editiert, zuletzt von Costa ()

  • Hallo,


    das kann bloß der Elektriker vor Ort entscheiden ob vorhandene Kabelquerschnitte für zukünftige zusätzliche Stromabnehmer ausreichen wenn du was neues für die Küche ziehst. Die zweiten kleineren Panzersicherungen auf Zählerwand zum Schrauben müssen halt entsprechend dem Kabelquerschnitt zwischen Zählerwand und abgesetzter Unterverteilung dimensioniert werden.


    ;) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Hi,


    mit etwas Glück kann der Eli neue Leitungen an den alten hängend einziehen ohne Schlitze kloppen zu müssen.

    Das häufige Problem von Altbauten -insgesamt zu wenige Steckdosen- löst man dadurch leider nicht.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Guten Morgen,

    im Grunde ist alles schon gesagt worden; der Elektriker vor Ort sieht und weiß was man machen kann, er lebt davon. Wenn von der Unterverteilung dreiadrig liegt und der Querschnitt sich in Verbrauch und Absicherung wieder finden läßt oder Kabelrohre liegen ist vielleicht eine kleine Sanierung möglich.

    Deine Hifinetzteile sind evtl. mit Ringkerntrafos ausgestattet, diese ziehen beim Einschalten viel Strom und laßen gerne ältere Automaten/ Sicherungen auslösen.

    Von geschraubte Verbindungen in Verteilung/ Sicherungen/ Klemmdosen/ Steckdosen würde ich generell abraten, das hat schon seinen Grund warum die geschraubte Verbindung nicht mehr Stand der Technik ist und grundsätzlich vermieden wird.

    Wer kontroliert schon die geschraubten Verbindungen regelmäßig und vor allem;

    wer hört was, wie und warum heraus???

    Viele Grüße Tobias.

    "Ich habe von Jugend an geahnt, daß es mit der Musik noch eine andere Bewandtnis als die nur künstlerische haben müsse... daß sie eine Welt für sich sei... etwas geheimnisvoll Jenseitiges, das mir tief das Herz bewegte" Bruno Walter

  • Das häufige Problem von Altbauten -insgesamt zu wenige Steckdosen- löst man dadurch leider nicht.

    Ein Umzug könnte auch die Lösung sein. Entweder Neubau oder gründlich sanierter Altbau, am besten Erstbezug. Dann ist man in der Haustechnik wieder up to date - für ein paar Jährchen.

    Mit freundlichen Grüßen, Jo


    Jedes Mal, wenn ich es einfacher machte, klang es besser.

  • Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die Dosen im WZ, an denen TV und Anlage hängt, "lommelig" (Bild) sind. Macht es Sinn den Elektriker zu holen und die Dosen zu erneuern?

    Demnächst muss mal ne neue Küche rein und da geht man dann sowieso an den Strom.

    Kann ich bis dahin mit dem alten Netz fahren, auch mit so Strom-Säufer Amps wie der Line Magbetic LM 845iA Röhre? Oder sollte ich mich da mit lieben kleinen EL34 Verstärkern bescheiden?

    Von Stromsäufern sind die LM845 meilenweit entfernt, bei deren Stromaufnahme

    würde sogar Klingeldraht locker reichen, da Class A sogar ohne hörbare

    Einbußen. Die normalerweise vorhandenen 1,5mm reichen für 4000 Watt.


    In der 60ern waren Leerrohre schon üblich, da ist es kein Problem neue Leitungen

    einzuziehen, sicherheitshalber würde ich 2,5mm nehmen. Ansonsten wäre es schon

    mal die halbe Miete die Klemmstellen zu überprüfen und an den Lüsterklemmen

    die Schrauben anzuziehen oder gleich durch WAGOs zu ersetzen.


    Wenn ohnehin renoviert wird dann gleich eine eigene Sicherung für die Anlage

    und hochwertige Dosen von Gira, BJ o.ä. rein. Schraubklemmen sind in der Theorie

    besser, in der Praxis haben Federklemmen der Vorteil dass der Kontakt lange Zeit

    konstant bleibt.


    Das häufige Problem von Altbauten -insgesamt zu wenige Steckdosen- löst man dadurch leider nicht.

    Ist das heute anders? Hab ich da was verpasst?

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke


  • Deine Hifinetzteile sind evtl. mit Ringkerntrafos ausgestattet, diese ziehen beim Einschalten viel Strom und laßen gerne ältere Automaten/ Sicherungen auslösen.

    Mir ging es nicht um den Einschaltstrom, sondern um die unter Audiophilen weit verbreitete Angst zu geringer Stromfluß würde in irgendeiner Form die Dynamik ihrer Anlage bremsen.

    Ich habe mir im Rahmen meiner Wallbox Installation einen komplett neuen Sicherungskasten gegönnt mit eigener Stromversorgung nur für die Anlage(Haus Bj.80).

    Hört man das? Ich weiß nicht, ist eher ein beruhigendes Gefühl alles getan zu haben.

  • Mir ging es nicht um den Einschaltstrom, sondern um die unter Audiophilen weit verbreitete Angst zu geringer Stromfluß würde in irgendeiner Form die Dynamik ihrer Anlage bremsen.

    Das ist prinzipiell möglich bei Netzteilen mit sehr geringer Siebkapazität

    oder bei Schaltnetzteilen, also wenn jeder Impuls unmittelbar Strom

    aus der Steckdose zieht. Bei Class A Endstufen fliesst immer der maximale

    Strom rein und was nicht zum LS geht wird verheizt, die sind dafür nicht

    anfällig. Es fliesst immer derselbe Strom aus der Steckdose so dass es

    auch bei unterdimensionierter Zuleitung keine Dynamikeinbußen gibt.

    Anders Class B (kein Ruhestrom) oder Class D (Schaltverstärker), diese

    geben Leistungsanforderung unmittelbar ans Netzteil weiter und wenn dieses
    recht wenig Kapazität hat weiter ans Stromnetz. Schaltnetzteile regeln dies

    in einem bestimmten Rahmen aus.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke