Moin liebe Froinde,
am letzten Wochenende habe ich mir, mit meinem Goldohr-Kumpel Peter, Zeit für einen ausgiebigen Hörtest das Phasemation PP-200 genommen. Um es klanglich einzuordnen, haben wir es einem Vergleich mit dem Songbird aus dem Hause Sumiko unterzogen.
Und, die Beiden haben viele Gemeinsamkeiten. Sie sind Tonabnehmer, sie sind blau, sie sind MCs und die Listenpreise sind fast identisch (was den Vergleich absolut nahelegt). Ob die Gemeinsamkeiten für eine lange glückliche Freundschaft ausreichen? Denn irgendwie spielen sie ja auch gegeneinander und Verschiedenheiten sind auch reichlich vorhanden. Das Sumiko ist ein High-Output, das Phasemation ein Low-Output MC, das Sumiko hat einen elliptischen Schliff, das Phasemation einen Line-Contact-Schliff, der Nadelträger beim Songbird ist aus Aluminium, der des PP-200 aus Boron.
Verglichen haben wir die Systeme am selben Laufwerk, allerdings an unterschiedlichen Strängen, also keine exakte Chancengleichheit.
Sumiko an Jelco TS-550 an Project Tobe-Box DS2 Phono, Phasemation an Groovemaster an Ortofon SPU T1 Übertrager an SAC Phono.
Ein paar Bilder:
Ganz aus der Nähe sieht das PP-200 so aus:
So, nun aber genug der Bilder, kommen wir doch zu den klanglichen Eindrücken. Ganz kurz noch der obligatorische Haftungsausschluss:
Das was wir an klanglichen Eindrücken gewonnen haben, gilt für die bei mir genutzte Kette. Daraus kann nicht automatisch auf das Klangverhalten der Tonabnehmer an anderem Equipment geschlossen werden.
Gehört haben wir Jazz von Lester Bowie, dem Art Ensemble of Chicago und von Madeleine Peyroux, klassische Orchestermusik von Mahler und Strauss, sowie diverse Rockscheiben von AC/DC bis ZZ-Top.
Wer von Euch schon mal Hörberichte von mir gelesen hat weiß, dass ich kein Akrobat der blumigen Beschreibungen bin, daher fasse ich mich gewohnt kurz.
Das PP-200, für sich betrachtet, haben wir als kultiviert, präzise mit einer ausgewogenen Tonalität und einer - jetzt wird es schwierig - angenehmen Nüchternheit erlebt.
Im Vergleich zum Songbird ist das PP-200 voller im Grundton, die Höhen wirken natürlicher, die Auflösung ist spürbar höher, auf uns wirkte es "echter" und es hat uns mehr in das Geschehen involviert. Damit drängt es sich für das Abtasten von Klassik- und Jazzschallplatten regelrecht auf, Rockmusik kann es aber auch.
Die Stärken des PP-200 sind die Schwächen des Songbird und umgekehrt. So ist es durchaus möglich, dass die Auflösung des Phasemation für den einen oder anderen Hörer, an der einen oder anderen Anlage zu viel des Guten sein könnte, genau wie die Einbeziehung in das Dargebotene. Das Songbird wirkt da etwas distanzierter.
An meinem Set-Up ist jedoch dass PP-200 der klare Sieger.
PS: Noch ein paar andere Bilder gibt es hier zu sehen: RE: Bilder Eurer Tonabnehmer