Sammelbestellung PCB Doug Self Line Pre/EQ (LinearAudio#5)

  • Wenn Du diese Kondensatoren über den Gegekopplungswidersänden meinst, dann handelt es sich um eine Frequenzbeeinflussung der Verstärkung. Der Kondensator wirkt dann entsprechend als Kurzschluß in der Gegenkopplung.

    VG

    jokeramik

  • Welche Datenblattausgabe benutzt Du? Ich habe die K-Version.


    Da gibt es Tabelle 8 : Table 8. Recommended External Compensation for

    Distortion Cancellation and Bandwidth Enhancement.


    Das bezieht sich auf die Bandweitenerweiterung und die Distortsioncancellation. Und das in dieser Tabelle auch nur mit dem verwendeten Widerstandskombinationen.


    An den Widerstandswerten kannst Du erkennen, das hier von der Grundkonzeption ein ganz anderer OPV vorliegt als z.B. ein NE 5532.


    Die nachfolgenden Diagramme beschreiben die Wirkung dieses Kondensators.


    Vielleicht schwingt er auch (ohne das per Oszilloskop bewiesen zu haben), weil die Entkopplung der Betriebsspannungen nicht optimal für dieses IC ist? Dazu gibt es ja auch im Datenblatt entsprechende Empfehlungen.


    VG

    jokeramik

  • Möglich, ich habe ihn in der MM Karte der Phonosophie Bi-Control probiert, da sind 24V Single Spannungsversorgung angesagt. Und ein SSM2220 sitzt auch noch davor. Der OPA1611/12 hat jedenfalls überall gefunzt und keinerlei von mir per Finger oder Ohr erkennbare Zicken gemacht.

  • Möglich, ich habe ihn in der MM Karte der Phonosophie Bi-Control probiert, da sind 24V Single Spannungsversorgung angesagt. Und ein SSM2220 sitzt auch noch davor. Der OPA1611/12 hat jedenfalls überall gefunzt und keinerlei von mir per Finger oder Ohr erkennbare Zicken gemacht.

    Der SSM 2220 sind zwei gematchte rauscharme Transistoren. Das ist sicherlich so eine ähnliche Schaltung wie im Cyrus 2 mit LM 394.


    VG

    jokeramik

  • Ich werde für meinen ersten Prototypen für diese Schaltung den OPA1656 benutzen... der ist etwas moderner und auch ein Burr-Brown design. LM4562 ist im SOIC-8 momentan gar nicht zu bekommen. Seine Geschwister LME49860/LME49720 gibt es zwar noch aber der OPA1656 sieht auf dem Papier besser aus. Der mag zwar keine 600 Ohm Last wie der LM4562 (eher mindestens 2k) aber das ist hier kein Kriterium.


    Ist zur Zeit gar nicht so einfach eine BOM zusammen zu bekommen die vernünftig lieferbar ist.

  • Der mag zwar keine 600 Ohm Last wie der LM4562 (eher mindestens 2k) aber das ist hier kein Kriterium.

    Das ist ein ganz entscheidendes Kriterium, da auch die Feedbackschleife in die Last mit eingeht. Douglas Self geht da in seinem Buch "Small Signal Audio Design" darauf ein.

    Ein erhöhte Last, welche der OPV nicht ohne Probleme treiben kann verschlechtert die Daten. Auch ist der OPA 1656 ein Schaltkreis mit FET-Eingang und arbeitet deshalb bei ganz anderen Quellimpedanzen rauscharm.


    VG

    jokeramik

  • der 1656 ist sicherlich kein universeller Ersatz für den 4562 in jeder beliebigen Situation. In der vorliegenden Schaltung sehe ich da aber keine Probleme. (Auch nicht in den Gegenkopplungen. Schlimmstenfalls geht das über 5k an Masse )


    Der 1656 schafft eigentlich erst mal einen wesentlich größeren Ausgangsstrom als der 4562 (100 mA vs. 26 mA).

    Der 1656 ist auch sowohl beim Spannungsrauschen vergleichbar und beim Stromrauschen wesentlich besser. Wir haben es ja hier sowohl am Eingang als auch intern mit eher niederohmigen Quellimpedanzen zu tun. Da würde dann eher das Spannungsrauschen relevant sein. Da ist der 1656 bei 1kHz etwas schlechter als der 4562 aber dafür bei 10 Hz besser (besseres 1/f Rauschverhalten?)


    Ich werde das mal bauen und berichten was passiert...


    LG

    Lars

  • Das bedeutet jedoch nicht das er für den vorligenden Zweck automatisch besser geeignet ist.

    Der für das Rauschen beste Widerstand am Eingang berechnet sich wie folgt: Rn=en/in. Walt Jung: "Audio IC OP-AMP Appilcations" 2nd Edition, Howard W. Sams & Co. Inc. ,Third Printing, S.110.


    Für einen NE5534 sind das 6,7kOhm bei en=4nV/Hz und in=0,6pA/Hz. Wurzelzeichen jetzt mal weggelassen.


    VG

    jokeramik


  • Danke für den Hinweis...

    Was passiert denn wenn der Widerstand der Quelle von diesem Optimium abweicht?

    Am Eingang des EQ kann man hier ja realistisch alles zwischen 100R und 2k erwarten. Innerhalb der Schaltung gibt es da auch noch mal einige verschiedene Situationen.

    Für den FET Eingang des OPA1656 ist das Optimum durch das geringe Stromrauschen nei einem sehr hohen Quellwiderstand, so ca. 716k


    Wenn ich mal von 100R Quellwiderstand ausgehe und das ganze in http://dicks-website.eu/noisecalculator/index.html berechne bekomme ich als RMS-Noise an der EIngangsstufe:

    LM4562: -127.48 dBV

    OPA1656: -123.96 dBV sind also bei einer niederohmigen quelle 3dB mehr


    Für eine 1k Quelle

    LM4562: -122.93 dBV

    OPA1656: -121.65 dBV


    Je größer der Quellwiderstand wird, desto mehr wird das geringere Stromrauschen der FET Eingangsstufe zum Vorteil.


    Wahrscheinlich sind hier aber doch eher niedrige Quellwiderstände. Von daher ist der LM4562 dann doch (Wenn er dann mal wieder im SOIC-8 package verfügbar ist) die bessere Wahl.


    Der NE5332 kommt für 100R auf -122,74 dBV der ist dann noch einen kleinen Tick schlechter als der OPA1656


    SInd eh alles hammermäßige Werte. So ein richtiges Problem dürfte das alles nicht sein.


    Wie gesagt, mal sehen was passiert. Ich muss ja eh mehrer Platinen bestellen. Da kann man dann nochmal eine Version mit anderen Opamps bauen. Für DIP Sockel zum Auswechseln hab ich bei dem Kompaktkonzept keinen Platz und das hat ja auch wieder seine ganz eigenen Nachteile gegenüber den kurzen Abständen bei SMD...

  • Es rauscht deutlich mehr. 3dB sind kein Spaß mehr und da werden ja optimale Bedingungen vorausgesetzt wie z.B. niederohmige Quelle.

    Naja... 3dB von was ist da ja die Frage. Das sind hier etwa 0,2 µV bei Line-Pegel.

    Wird die Quelle hochohmiger wird es weniger.

    Bei einer 5k Ohm Quelle ist dann der LM4562 mit 115.2 db Rauschabstand schon fast 2 dB hinter dem OPA1656 mit 117.1...


    Ich glaub nicht, dass das Rauschverhalten von OPA1656 und LM4562 hier einen praktischen Unterschied macht.

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