In den letzten Tagen habe ich angefangen einen alten China-Kracher Röhrenverstärker wieder aufzubauen. Dabei plane ich viele Teile, die aus verschiedenen Projekten übriggeblieben sind zu benutzen.
Unter Anderen war das Originalnetzteil mit einer Gleichrichter-Röhre versehen ( 5Z3P ), die ich auch wieder nutzen wollte. Im Prinzip nichts aufregendes, ein SET mit KT88 als Leistungsröhre und eine China 6N1 ( nicht identisch mit der 6N1P ) als Treiber. Aufgrund des Netztrafos sind Leistungen so um die 3 - 4 Watt zu erwarten.
Einen ersten Testaufbau habe ich bereits hinter mir und ehrlich gesagt sprach mich der Klang nicht richtig an. Messtechnisch alles im Rahmen dessen wie zu erwarten war, aber der Funke sprang sprichwörtlich nicht rüber. Es klang für mich alles etwas verhangen im Hochton, Details wurden nicht in gewohnter Manier hervorgehoben, der Bass war zwar schön füllig aber es fehlte an Kontur und Strafheit. Stimmen wurden im Allgemeinen zurückhaltender wiedergegeben und es fehlte ihnen in vielen Stücken die gewohnte Präsens.
In meinen Fundus war auch ein Halbleiter-Gleichrichter, den man an Stelle der Gleichrichter-Röhre einsetzen kann. Das tat ich beim Probehören auch und ich staunte nicht schlecht, denn auf einmal ging die Tendenz vom Klang in die Richtung wie ich das aus meinen anderen Röhrenendstufen her kenne. Flink, straffer Bass, Stimmen deutlich besser hevorgehoben und im Hochton kehrten die vermissten Details zurück. Ich hatte meinen lebendigen Klang wieder...
Ich bin kein Verfechter von "All Tube" Konzepten, nach dem Motto so wie früher, und gerade im Netzteil habe ich schon bei meiner ersten Röhrenendstufe im Lastenkatalog auf Halbleiter gesetzt.
Nichts desto trotz, ich hätte jetzt nicht so einen gravierenden Klangunterschied erwartet und wollte einfach mal in die Runde fragen wie da eure Erfahrungen sind.
Hat jemand schon ähnliches erlebt ?