Einpunktgelagerte Arme: Kompliziert und empfindlich, oder völlig problemlos?

  • Moin,

    ich habe schon wieder eine Frage. Ich könnte eventuell ein Laufwerk mit einem magnetgelagerten 13" Unipivot Arm erwerben. Mit dieser Art von Armen habe ich keinerlei Erfahrungen. Ich habe gehört, dass der TA bei solchen Armen besonders komplex und fummelig einzustellen sei. Insbesondere die Azimuth-Justage sei schwierig. Kann man das so pauschalisieren? Ich bin eher so der Plug & Play Typ.


    Danke für die Hilfe, einmal mehr,

    Volker

    Gruß,
    Volker

  • Vorteile 1Punktarm: hört sich gut/lebendig an, kein Theater mit Lagerverschleiß

    Nachteile 1 Punktarm: fühlt sich einfach fiddelig/wackelig an

    Ich höre seit 20 Jahren mit dem simplen Scheu 1Punkter und klanglich möchte ich nichts anderes, Defizite bestehen nur im Bereich Haptik(und beim Scheu die Optik)

  • sicherlich ist er kein Plug and Play Tonarm.

    Meine Erfahrung mit dem Clearaudio Unify 9" waren einstellen ist mit Ruhe zu machen. Azimuth erfolgt durch das Gegengewicht was konzentrisch ist. Man wird dafür mit einer offenen Spielfreude dafür beschenkt. Das Audio Technica ART9 habe ich nie besser gehört.

    Gruss jens

    Ich bin leider nicht intellektuell genug, um BBC Monitore mein eigen zu nennen……:sorry:

  • Hallo Volker ,

    im Prinzip sollte man sich beim Einstellen eines Tonarmes EINMAL richtig Mühe geben....da sind andere Tonarme auch nicht soo easy.

    Dann sollten die Einstellungen so bleiben-ich glaube einige haben Angst ,daß sich dann später-im Betrieb- was verstellt. Daher die leichte Abneigung zu Einpunktarmen, weil das ja alles so wackelt und man dauernd kontrolliert ,ob alle Einstellungen noch ok. sind....

    Dem ist aber nicht so ,wenn mal alle wichtigen Schrauben fest sitzen.

    Man braucht aber schon einige Werkzeuge/Hilfsmittel zur richtigen Einstellung,des Arms/Systems. Vielleicht nicht mehr die besten Arme wenn man 70+ ist ...

    aber die Dinger -auch simple Eigenbauten - klingen einfach gut....

    Schöne Grüße, Tobias

  • Hm, okay. Das klingt so reizvoll wie abschreckend. Ich gucke mir das Teil morgen mal an. Vielleicht muss ich, nach (glücklichen) Jahrzehnten Rega, auch hier mal einen völlig anderen Weg gehen und so einen Einpunkter probieren.

    Gruß,
    Volker

  • Wie immer, kommt es darauf/den Arm an. Es gibt Wackeldackel und Einpunkter, da merkt man kaum, dass es welche sind.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Hi,

    pauschal kann man da keine Aussagen machen.

    Mein Bauer Einpunkt-Tonarm, der seitlich gedämpft ist, fühlt sich nicht schlechter an als ein kardanischer Arm.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Es gibt welche die fies einzustellen sind.

    Mein schlimmster Fall war mal ein Hadcock Tonarm auf einem TD160. Man hatte nur einen ganz geringen Spielraum zwischen Freiheit beim Anheben und Absetzen, aber als er dann endlich richtig lief war er traumhaft. Der beste Arm den ich je auf einem Thorens TD1xx gehört habe, dem Original meilenweit überlegen.

  • Gibt ja einen Bericht in der Hörerlebnis. Den kennst du vermutlich... Klimo ist jetzt nicht unbekannt. Aber den Arm werden in der Tat nicht viele kennen. Geht es auch um das Laufwerk Boerde?

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Ja genau, das Laufwerk ist auch mit von der Partie. Den Artikel aus der Hörerlebnis kenne ich.

    Die Kombi hat schon ein paar Tage auf dem Buckel, so dass sie noch so gerade in mein Budget passt.

    Gruß,
    Volker

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Volker,

    cooles Laufwerk, Gratuliere.

    Also meine Einpunkter lassen sich ganz flockig einstellen und bedanken sich mit einer sehr quirligen Spielweise.

    Mach einfach und wenn Du nicht klar kommst, findet sich hier im Forum sicher ein netter User aus Deiner Nähe, der gern behilflich ist.

    LG

    Ronny

    gewollt habe ich schon gemocht, gedurft haben sie mich nie gelassen

  • Ich habe/hatte ein paar Einpunkter. Am schlimmsten fand ich den Mayware, darum hab ich ihn verkauft.

    Die 2 Audiocraft und der Naim durften bleiben. Das Benz Ace im Naim hab ich in keinem anderen Arm den ich habe so gut gehört.

    Monohörer

    Einmal editiert, zuletzt von ratfink ()

  • Man kann ja nen Aro auch bedämpfen, aber ich fürchte ohne klingt er besser. Lyra Skala im Arm - phänomenal.
    Das Grauen? Ein Morch UP4, da dachte ich, ich hätte schlagartig Parkinson, grausam.

    Wie die anderen sagen - es kommt drauf an. Heute trifft man häufig auf stabilisierte Einpunkter, die sich wirklich wie kardanisch gelagerte Arme anfühlen.

    Gruß

    Chris

  • Im prinzip ist die Tonabnehmer Montage bei meinen VPI JMW Armen kaum komplizierter als z.b. bei meinem Origin Live Conqueror Mk3c (2 Punkter) oder dem Ortofon RS 212D.


    an das Wackeln gewöhnt man sich. 2-3 sekunden vor dem aufsetzen der Nadel warten und es stabilisiert sich.


    Bei der eigentlichen Montage fixiere ich den Tonarm anfänglich mit Klebeband so das er sich kaum bewegt.


    Der Klang ist schon anders als mit den anderen Tonarmen. Noch nie klang mein Benz Glider SL so beschwingt. Man kriegt eine Ahnung von dem was z.b. mit dem swing des LP12 gemeint sein könnte. würde von daher nicht mehr auf ein VPI als Zweitlaufwerk (oder als Erstlaufwerk) verzichten.


    Wie gesagt kann ich nur für VPI sagen aber ich schätze das wird bei anderen Einpunktern ähnlich sein.


    Grüße


    Bernd

  • Gegen das Wackeln kann man bei machen Einpunkttonarmen was machen. Die Audio/Ultracraft und einige anderen wie Graham haben eine Option zur Silikonölbedämpfung. Damit kann man den Toarm beruhigen und zudem auf sein System otimal einstellen. Mit unterschiedlichen Viskositäten ist da was herauszukitzeln. Habe heute einige AC Tonarmlager geöffnet und musste festellen, dass an fast allen die Gegenlager in der oberen Kappe aus Kunsstoff degfekt waren. Der Ansatz war, dass ich beim Justieren mein Benz System nicht über 50u einstellen konnte. Das habe ich mit mehreren Gegenlagern ausprobiert und bei einem konnte ich die 70um sehr gut erreichen. Dann habe ich die Gegenlager geöffnet und war überrascht, dass die Kunststoffeinsätze fast immer zerbröselt herausfielen. Diese Art des gegenlagers haben nicht alle Einpunkttonarme, die ich bisher kannte.

    Nun muss ich aus Torlon diese Einsätze nachfertigen lassen. In meiner Nähe ist die Uhrenindustrie angesiedlet und sollte solche Kleinteile eigentlich fertigen können. Hoffe so die anderen Audiocrafttonarme wieder retten zu können. Dieses Problem ist sicherlich auf die fehlerhafte Versendung oder sonstige mangelhafte Anwendung zurückzuführen.

    IMG_5056.jpgelen.

  • Hallo,

    ich hatte mit meinem Bauer DPS auch den Bauer Tonarm gekauft. Am Anfang ein EMT JSD5, war nicht so optimal. Dann bin ich auf Bauers Lieblingsabnehmer Lyra gegangen. War schon besser aber mir irgendwie zu unruhig.

    Der Wechsel zu zweipunktgelagerten Tonarmen, erst Origin Live, dann der Reed 2g war für mich die bessere Lösung.

    Da gehen dann auch meine Lieblingstonabnehmer von EMT wieder bestens.

    Gruß André

  • Ich würde bei einpunktgelagerten Tonarmen/ Unipivots unterscheiden zwischen

    - denen, die an einem Faden aufgehängt sind und durch einen Magneten gehalten werden und

    - denen, die Metallspitzen (und Gegenlager) verwenden.


    Bei der ersten Variante (Faden) hat man quasi keinen Materialkontakt zwischen Tonarmrohr und Lager. Da Antiskating durch das Verdrehen des Fadens eingestellt wird, ändern sich hierdurch gleichzeitig VTA (infolge einer verdrehungsbedingten Änderung derxFadenlänge) und VTF (durch Änderung des VTA). Ich würde die Einstellung dieser Art Arme aufgrund dieser Interdependenzen (aus eigener Erfahrung) schon als 'ambitioniert' bezeichnen. Diese Arme finde ich nicht 'plug-and-play'.


    Bei der zweiten Variante (Spike) ist im Gegensatz zu Variante 1 der möglichst definierte Kontakt zwischen Tonarmrohr und Tonarmlager bzw. Tonarmschaft beabsichtigt.

    Hier könnte man noch zwischen Typ 2a) , bei dem die Lagerspitze nach oben zeigt (z.B. Hadcock, Mayware, VPI, Morch, etc.) und Typ 2b), bei dem die Lagerspitze nach unten zeigt (z.B. Aro), unterscheiden. Alle Hinweise auf die Möglichkeit zur Beruhigung des Tonarmrohrs mit Silikonöl beziehen sich auf Variante 2 von Unipivots.

    Ich selbst verwende Hadcock GH228, Mayware Formula IV und Morch UP-4 und finde diese Vertreter der Variante "Spike" sehr viel einfacher einzustellen als meinen Vertreter der Variante "Faden".

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • Bei der ersten Variante (Faden) hat man quasi keinen Materialkontakt zwischen Tonarmrohr und Lager. Da Antiskating durch das Verdrehen des Fadens eingestellt wird, ändern sich hierdurch gleichzeitig VTA (infolge einer verdrehungsbedingten Änderung derxFadenlänge) und VTF (durch Änderung des VTA). Ich würde die Einstellung dieser Art Arme aufgrund dieser Interdependenzen (aus eigener Erfahrung) schon als 'ambitioniert' bezeichnen. Diese Arme finde ich nicht 'plug-and-play'.

    Volle Zustimmung! Auch bei der Einpunktlagerung gibt es Unterschiede und demnach auch Eigenheiten.


    Aber ist so ein Magnet-Faden Tonarm sorgsam eingestellt, dann ist die Performance schon herausragend.