Kaufentscheidung Linn LP12 Majik

  • Guten Morgen zusammen,


    kurz zu meiner Vorgeschichte - ich bin 42 Jahre alt und sammle schon seit meiner Teenie Zeit Schallplatten. In erster Linie laufen Bands wie Foo Fighters, Led Zeppelin, Fleetwood Mac, Element of Crime, Genesis (die Peter Gabriel Ära). Aber auch Jazz findet häufiger mal den Weg auf den Plattenteller (Sarah Vaughan, Ella Fitzgerald etc.).


    Meine bisherige Ausstattung sieht wie folgt aus


    2x Klipsch RF7 MK3

    1x Klipsch R115-SW Subwoofer

    1x Advance Acoustic Vollverstärker ix125

    1x Cambridge Audio Duo MM/MC Phone Pre-Amp

    1x Pioneer PLX 1000 mit Ortofon 2m bronze


    Vor einiger Zeit wuchs in mir der Wunsch den ja eher im entry Bereich angesiedelten Pioneer-Technics Nachbau gegen einen echten neuen Technics zu tauschen und in dem Zuge auch auf ein MC Abnehmer zu gehen. Die Idee war Technics SL1210GR für rund 1500 EUR und ein Lyra Delos für rund 1700 EUR.

    Ein Freund von mir hat beim gemeinsamen Bier-Platten-Hörabend den Rega P8 mit Ania Pro ins rennen geworfen. Ich habe also einen Tag später ein Hörraum beim Hifi-Händler meines Vertrauens mit der oben genannten Ausstattung angefragt. Kurze Zeit später bekam ich einen Anruf ob der Vergleich des Technics mit dem Rega denn wirklich mein ernst sei :/

    Statt Technics bot er mir den Linn LP12 Majik zum Probehören an. Nun gut - dann halt den, obwohl wir preislich nun bei einer Hausnummer liegen, die so gar nicht geplant war.


    Egal - man kann ihn sich ja mal anhören.


    Nun ja - was soll ich sagen. Als Testsetup gab es:


    2x Marantz Model 30 Vollverstärker

    2x Dynaudio Special Forty Lautsprecher

    1x Rega P8 mit Ania Pro TA und RB880 Tonarm

    1x Linn LP12 Majik in aktueller Standardausführung (Adikt MM, KRANE Tonarm, internes Netzteil, schon inkl. Karousel)


    Tja - und nun hab ich den Salat. Beide Dreher sind Welten besser als mein Setup zu Hause. Der Linn schlägt trotz MM Tonabnehmers den Rega allerdings auch noch mal um einiges. In Element of Crime's "Mittelpunkt der Welt" hörte man dort Töne und Elemente, die auf dem Rega oder bei mir zu Hause nicht hörbar waren.


    Aber nun zu meinen Fragen:


    1. "Reicht" mein Vollverstärker/Phono Pre-Amp Setup aus? Oder ist der Linn/Rega Perlen vor die Säue und man müsste da auch direkt ran?

    2. Ist der Linn wirklich so eine Diva wie man es immer hört? Ständig nachjustieren, Servicetisch kaufen etc?


    Mich reizt beim Linn das modulare Design sehr und die Möglichkeit in 10 Jahren upgraden zu können. Quasi eine Investition für die Ewigkeit.


    Danke schon vorab für eure Rückmeldungen!


    VG
    verpeilo

  • Hallo verpeilo,


    wenn ich deinen Beitrag richtig verstehe, hast du die beiden Spieler im Laden gehört an Marantz 30 u Dynaudio s40.


    Dann solltest du vorsichtig mit der Bewertung der Quelle im Vgl. zu deinem Setup zu Hause sein. Will nicht sagen, dass der Linn und Rega nicht besser sind als dein Pioneer. Aber da spielte eine komplett andere Kette.


    Den Pioneer habe ich selbst neben einem Rega P6 mit Ania (den RP8 hatte ich auch mal) und der Pioneer spielt mit einem MM für mein Ohr hervorragend. Deswegen halte ich deine Idee mit dem TA-Upgrade grundsätzlich für sinnvoll.


    Grüße

    Achim

  • Mein Händler wollte auch nicht glauben, dass die aktuellen Technicse wirklich gut sind und durchaus mit einem LP12 oder oberen Rega mithalten können.

    Er musste bei einem gemeinsamen Probehören dann zugeben, dass er sich geirrt hatte.

    Ich würde dir daher empfehlen, lieber nochmal den Technics mit ins Rennen zu nehmen und nochmal gegen den LP12 anzuhören.

    Das Geld ist schnell ausgegeben.

    Da sollte man sich vorher schon sicher sein.

    Viele Grüße


    Steffen

  • Dass mit der LP12-Diva ist nicht totzukriegen. Genausowenig wie die angebliche Tatsache, dass ein Rind 15.000 Liter Wasser pro Kg Gewicht "verbraucht". (Man stelle sich das arme Rind vor....)


    Beim LP 12 ist das so: Einstellen (lassen), aufstellen (lassen) und dann Musikhören. Fertig, da verstellt sich nix. Auch mit dem kleinsten LP12 hat man viel Spaß. Leider sind updates aber auch immer im positiven Sinne nachvollziehbar... :) aber kein Muss.


    VG, Frank

    LP12

  • Der Pioneer ist kein billiger Nachbau und mit dem 2M Bronze sollte der auch sehr gut klingen.

    Du hast beim Händler ziemlich analytische Dynaudios gehört und zuhause stehen eher handfeste Klipsch. Für deine Musikrichtung passen die eigentlich auch gut.

    Wenn dir feine Auflösung fehlt, würde ich bei den LS anfangen. Erwarte keine riesigen Sprünge beim Upgrade des Drehers, der Grundcharakter der Anlage wird sich nicht ändern.

    Mit freundlichem Gruß
    Haakon

  • Korrekt, das hast du richtig verstanden. Beide Plattenspieler waren am Marantz 30. Es ging aber auch generell darum, eben diese beiden Plattenspieler miteinander zu vergleichen - wer holt mehr aus meinen Platten raus.


    Mit der Kette, das hab ich mir auch gedacht und ist schon "klar" soweit.


    Grundsätzlich aber gilt für mich und die weitere Zukunft: das Klipsch Setup ist gesetzt. Die Dinger machen so unglaublich viel Spaß, dass ich sie nicht mehr missen möchte. Am Verstärker hängt mein Herz jedoch nicht. Das wäre dann eine Investition für "spätere" Upgrades.


    Die Frage ist nur: evtl. erst in einen Verstärker investieren, möglicherweise den Marantz 30 für 3200 EUR - dazu einen neuen Tonabnehmer für den Pioneer PLX1000 (kennt jemand die Excalibur MC-Serie von TAD). Zusammen hat man dann ein erstes Upgrade und ist vorbereitet für den Linn/Rega oder braucht nichts neues...


    Andererseits ist der Advance ix125 evtl. gar nicht so "schlimm". Man wird es nicht erfahren, wenn man ihn nicht mit dem Linn/Rega ausprobiert hat.


    Ach menno - nicht so einfach alles...


    Mein Händler wollte auch nicht glauben, dass die aktuellen Technicse wirklich gut sind und durchaus mit einem LP12 oder oberen Rega mithalten können.

    Er musste bei einem gemeinsamen Probehören dann zugeben, dass er sich geirrt hatte.

    Ich würde dir daher empfehlen, lieber nochmal den Technics mit ins Rennen zu nehmen und nochmal gegen den LP12 anzuhören.

    Das Geld ist schnell ausgegeben.

    Da sollte man sich vorher schon sicher sein.

    Welchen Technics mit welcher Ausstattung (Tonabnehmer) hast du gegen welchen Rega antreten lassen?

  • Einfach zu Hause vergleichen. Das sollte Sicherheit geben.



    Dass mit der LP12-Diva ist nicht totzukriegen. Genausowenig wie die angebliche Tatsache, dass ein Rind 15.000 Liter Wasser pro Kg Gewicht "verbraucht". (Man stelle sich das arme Rind

    Es geht bei der Angabe nicht nur um das Wasser, das das Rind trinkt, sondern auch um solches, das zur Produktion von dessen Nahrung benötigt wird und etliches mehr. Hoffentlich irrst du beim LP12 nicht ebenso...

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Ganz klar: Nimm den LP12. Der ist in der Version schon sehr gut und man kann ihn noch besser machen, wenn man denn will. Ansonsten einfach sehr gut, wie er ist.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Jazz will be the classical music of the future. (D.G.)


    Just Listen

  • Einfach zu Hause vergleichen. Das sollte Sicherheit geben.



    Es geht bei der Angabe nicht nur um das Wasser, das das Rind trinkt, sondern auch um solches, das zur Produktion von dessen Nahrung benötigt wird und etliches mehr. Hoffentlich irrst du beim LP12 nicht ebenso...

    Da könnte man nun lange diskutieren... Es handelt sich letztlich aber um eine Kreislaufwirtschaft.. Rinder auf der Weide fressen die dort wachsende Vegetation (für die Menschen nicht nutzbares Grünfutter).

    LP12

  • Ich sehe an deiner Anlage, insb. bei den Klipsch auch alles andere als Handlungsbedarf. Wenn dir der Klipsch-Charakter gefällt, wird es schwer für bezahlbares Geld Besseres zu kriegen. Also lass dich da mal nicht kirre machen. Mir gefällt das auch besser als vieles vermeintlich "Highendigere".


    Ich an deiner Stelle würde am Phonopre anfangen. Das sehen viele hier sicher auch wieder anders. Ich habe diesbezüglich viel ausprobiert und habe für mich entschieden, dass der Phonopre den Stellenwert des Vollverstärker hat - das schlägt sich bei mir auch budget- bzw. preislich nieder.


    Vielleicht ein Lehmann Black Cube SE oder dich da einfach mal einlesen.


    Ansonsten würde ich erst mal gar nichts ändern. Wenn der Phono da ist und evtl. bleibt, kannst du am TA noch mal höher gehen. Aber weiß nicht, ob es das unbedingt braucht. Das Bronze ist doch wie gemacht für den PLX.


    Finde deine Anlage an sich sehr stimmig. Könnte mir auch gefallen. Vielleicht solltest auch mal in Richtung Aufstellung, Raumoptimierung nachdenken. Da geht mEn enorm viel.


    Gutes Gelingen.

  • Folgendes hat mich sehr beeindruckt:

    Beim abspielen von der einen oder anderen Platte höre ich zu Hause ein enorm hohes "Abtastrauschen". Gerade in ruhigen Passagen.


    Das war beim Probehören nahezu weg. Das kann jetzt natürlich am Tonabnehmer, Tonarm, Plattenspieler selbst oder Verstärker liegen...

  • Beide Dreher sind Welten besser als mein Setup zu Hause.

    Du kannst ja eigentlich nur das gesamte Setup beurteilen und eher weniger den speziellen Anteil der Dreher daran. Deswegen würde ich den LP 12, wenn er mich denn aus verschiedenen Gründen anspricht, möglichst zu Hause probieren.


    Ob ein Technics wirklich viel besser ist, als dein Pioneer, wage ich zu bezweifeln. Es gibt ja einen ewig langen Fred zum Technics, in dem der Pioneer auch vergleichsweise erwähnt wird. Manche halten ihn ja sogar für besser. Der Technics klingt ja wohl offensichtlich eher etwas heller.


    Die Frage ist: Was genau möchtest du mit einem Plattenspielertausch erreichen. Klangliche Verbesserung? In welche Richtung, in Vergleich zu was? Womit hörst du sonst noch, Stream oder CD? Oder geht es auch darum sich von dieser DD-Optik zu verabschieden?


    Ein LP 12 würde klanglich sicher eine deutlich andere klangliche Signatur haben als ein Technics und optisch bist du beim ganz klassischen Design mit viel Aufrüstpotential, was wiederum der eine als Segen, der andere als Fluch empfinden kann.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Folgendes hat mich sehr beeindruckt:

    Beim abspielen von der einen oder anderen Platte höre ich zu Hause ein enorm hohes "Abtastrauschen". Gerade in ruhigen Passagen.


    Das war beim Probehören nahezu weg. Das kann jetzt natürlich am Tonabnehmer, Tonarm, Plattenspieler selbst oder Verstärker liegen...

    Also ich hätte da den Tonabnehmer im Verdacht.

    Du könntest auch erst mal nur den Tonabnehmer aufrüsten und dann, falls dir das nicht reicht, später immer noch den Plattenspieler austauschen und den neueren Tonabnehmer dann mit dem neuen Plattenspieler nutzen.

    Viele Grüße


    Steffen

  • Wenn die Linn ein kandidat ist wuerde ich auch mal ein Thorens TD 1500 in erwaegung ziehen, der tonarm darauf kommt mir wesentlich wertiger vor, als das Krane dingens.

    Habe die (noch) nicht gehoert oder "live" gesehen, aber hier ein test: LowBeats testet td 1500

    Denke die SME headshell, sowie die auch am Pioneer vorhanden ist, ist ein vorteil und etwas/viel (wenn oefters gewechselt wird) komfortabeler im handling.

    Ob es "besser"wird als mit der Pioneer, bezweifle ich aber. Hoere sehr gut die unterschiede zwischen meine tonabnehmer. Nicht aber ob die jetzt am schwabbler oder am direct drive haengen. Andere hoeren welten, also bin wohl ein wenig taub ;)

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."

  • die Kaufentscheidung zu einem LP12 ist richtig.

    Auch egal in welcher Ausbaustufe auch immer.

    Ich schreibe dir da ich meinen zweiten LP12 in meinem bescheidenen Hifi Leben betreibe.

    Meinen ersten LP12 kaufte ich am 8.8.88 .

    Meinen zweiten LP12 kaufte ich als Akurate im Mai 2017.

    Mein erster LP12 war bestückt mit Ittock, Troika und Lingo 1.

    Es hätte bei ihm bleiben können.

    Mein zweiter LP12 ist der nun schon vertagte Akkurate mit Lingo III.

    Bei dem was ich höre kommt mir eine Aufrüstung nicht in den Sinn.

    Das ist gut soo wie es spielt.

    Was ich sagen kann, kein Plattenspieler außer der LP12 wird dir die * Leichtigkeit des Seins *der Schallplattenwiedergabe bescheren.


    Das ist mein Kompliment an den LP12 in welcher Ausbaustufe auch immer.


    Und für die Bürokraten und Skeptiker :


    Ich betreibe parallel eine La Nouvelle Platine

    Einen Oracle Delphie Mk V habe nach meinem ersten LP12 und vor meinem zweiten LP12 ca. 9 Jahre gehört mit den verschiedensten TA,

    was mich nie zufrieden stellen konnte.


    Ludwig

  • Danke für dein Feedback - wie sieht denn der Rest deiner "Audiokette" aus? Also welchen Vorverstärker/Vollverstärker nutzt du.


    Für einen MC-Tonabnehmer habe ich aktuell "nur" den Cambridge Duo MM/MC zur Verfügung der im MC Bereich einen Abschlusswiderstand von 100 Ohm hat. Eine Umstellung ist dabei nicht möglich. Dann wäre ein neuer Pre-Amp vermutlich doch sinnvoller als ein Plattenspieler der zwar mit einem guten MM System kommt, aber aufgrund der restlichen Kette eher nicht zufriedenstellend aktualisierbar ist.