Zu guter Klang? Kam das euch schon mal in den Sinn?

  • Hi,

    ja, er schon wieder mit so einem schrägen Thema.


    Neulich dachte ich beim Musikhören. Eigentlich ist der Klang meiner Anlage richtig gut und ich sollte das Ausprobieren neuer Dinge vielleicht sein lassen. Unter Umständen wird es dann mit dem Klang etwas too much.


    Hat schon mal jemand in so eine Richtung gedacht? Zu guter oder zu viel Klang als Ablenkung von der Musik. Quasi auf Kosten der Musik.


    Ich musste wieder an die Vorführung der Lyra Tonabnehmer in Krefeld denken, wo die teuren mir auch zu viel des Guten waren.


    Momentan ist es bei mir so, dass ich weder Geräte noch Boxen austauschen werde.
    Das Kabel zwischen Vor- und Endstufe ist vielleicht noch ein Experiment wert. Da würde ich vielleicht das rote QED oder das Sommer Carbocab in 6m Länge probieren. Wegen der Länge ist das noch etwas unklar, wie ich das machen sollte.


    Zurück zur Frage. Hattet ihr schon mal das Gefühl, dass mehr Klang nicht sein sollte oder dass es zu viel ist?
    Ich glaube, dass für viele hier der Geldbeutel die maßgebliche Grenze ist.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Zu guter Klang hat einen Nachteil, man hört erstmal wie schlecht manche Aufnahmen abgemischt wurden. Teilweise macht es dann keinen wirklichen Spaß mehr.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Hallo Frank,


    derlei Empfindungen hatte ich bisher noch nicht, im Gegenteil, mein bisheriges Bestreben nach besserem Klang führte eine ganze Zeit lang zur Auswechslung von Komponenten, von denen ich annahm, es gehe noch besser.

    Das treibt mich nun nur noch bei Tonabnehmern um, aber sicher nicht, weil ich meinte, es sei alles zu gut, sondern weil ich neugierig bin auf "mal was anderes".

    Umgekehrt fände ich's seltsam ...


    Gruß

    Michael

  • Hat schon mal jemand in so eine Richtung gedacht? Zu guter oder zu viel Klang als Ablenkung von der Musik. Quasi auf Kosten der Musik.

    Nein, so denke ich nicht. Ich kann gar nicht genug Klang haben.


    Wenn Du haderst mit so manchem Gerät, mag es sein, dass es nicht DER Klang ist, der Dich stört, sondern der falsche Klang, ein in die falsche Richtung gehender Klang, für Dich ein UNKlang?


    Ich halte gar nichts von der undifferenzierten Gegenüberstellung von Klang und Musik. Beides gehört für mich zusammen.

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

  • Zu guter Klang? In meiner Vorstellung ist guter Klang (der Anlage) nix was man auf den Klang der Aufnahme "oben drauf" tut und was dann irgendwann zuviel sein könnte. Der ideale Klang (für mich) ist eben möglichst kein Eigenklang der Anlage sondern das, was auf der Aufnahme drauf ist hörbar zu machen. Mit der kleinen Einschränkung, daß eine gewisse Signatur natürlich unvermeidlich ist. Diese sollte so gering wie möglich sein und halt dem eigenen Geschmack entgegenkommen.

    Hier passt wie so oft mein Beispiel von einem Vergleich auf lang vergangenen Analog Tagen zwischen analogem Masterband und der entsprechenden audiophiles LP. Die LP klang schon wirklich toll, so daß man sich fragte was da noch kommen soll. Das Master hatte aber dann doch gefühlt 30% mehr Informationen und klang dabei weicher und organischer, dabei dynamischer und vor allem natürlicher. Also das Master hatte einen viel besseren Klang, zuviel war das aber nicht, im Gegenteil.

    Oft wird halt "guter Klang" scheints auch verwechselt mit Analytik "auf Krampf", dann wird es aber nicht "besser" sondern unausgewogen.

    Einmal editiert, zuletzt von mannitheear () aus folgendem Grund: Text überarbeitet.

  • Hmm,
    die Frage stellt sich mir so gar nicht,

    ist, als würde ich mich fragen, ob der rohe Fisch beim Sushi evtl zu frisch sei....

    käme mir auch nicht in den Sinn.


    aber wer weiss, jeder ist da potentiell anders,
    alter Fisch hat halt so einen feinen Eigengeschmack,

    (zB isländischer eingelegter roher Hering...)

    vielleicht gefällt dann synonym auch eine schlechte Anlange besser,

    da stärker in den Aromen ;)


    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

    Einmal editiert, zuletzt von shakti ()

  • Wenn man mit guten Klang Linear und "perfekt" meint , dann ist es eine Gradwanderung zu "langweilig" oder "nervig" und das macht keinen Spass.

    Warum hören so viele mit Röhren, bestimmt nicht weil sie bessere Messwerte wie Transistorverstärker haben. Viele der gelobten englischen Monitore haben eine Überhöhung um 1000Hz, was Stimmwiedergabe zu Gute kommt und sind aus dünnen Sperrholz gefertigt um bewusst die Holzresonanz ins Klangbild mit einzubeziehen.

    Man sollte seine Anlage nicht (nur) nach Messwerten und Perfektion beurteilen sondern mit den Ohren und dem eigenen Geschmack und nicht den von Redakteuren irgendwelcher Testzeitschriften.

    Wie so oft im Leben, schadet zuviel des Guten, die Kunst besteht darin gute Zutaten zu verwenden und das richtige Maß zu finden.

    Zuwenig Salz in der Suppe schmeckt nicht aber mit zuviel Salz wirds ungeniessbar !

  • Ich glaube diese Frage läßt sich gar nicht stellen, denn wenn etwas zu gut ist, dann ist es ja streng genommen schon wieder nicht mehr gut, das Ganze ist insofern ein Widerspruch in sich.


    Irgendetwas ist dann allenfalls zuviel und das ist ja immer möglich. Wie bei der Dämpfungsgeschichte, an der ich rumgetüftelt habe. Dämpfung ist gut, aber zuviel ist es dann eben wieder nicht mehr, daher ist viel Dämpfung nicht zu gut, sondern eben nicht mehr gut.


    Das Leben ist dialektisch, zuviel von was auch immer schlägt in sein Gegenteil um.

    Streamen ist wie alkoholfreies Bier...scheint erstmal richtig zu sein, am Ende fehlt aber das Entscheidende.

  • Ich war gestern Abend bei einem Freund und wir haben einige Geräte miteinander verglichen.

    Man merkte einfach wie viele Details hörbarer wurden und die Anlage hielt sich zurück, sprich jedes gewechselte Gerät wurde sofort hörbar. Um besser es wurde, umso spannender und intensiver wurde für mich das Hörerlebnis.

    Zu gut kann es nicht sein finde ich.

    Monohörer

  • Mor ist es schon öfter vorgekommen, dass eine super teuere Anlage, die viele Leute toll finden, mich die Musik nicht so erleben lässt, wie ich es von zu Hause kenne. Bei mehrfachem Preis im Vergleich zu meiner.

    Mich lenken ja auch audiophile Platten von der Musik ab.


    Naja, vielleicht bin ich da ein Singleton.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Viele der gelobten englischen Monitore haben eine Überhöhung um 1000Hz, was Stimmwiedergabe zu Gute kommt und sind aus dünnen Sperrholz gefertigt um bewusst die Holzresonanz ins Klangbild mit einzubeziehen.

    Das stimmt nicht. Die Gehäuseabstimmung ist so gewählt, dass die unvermeidbaren Gehäuseresonanzen im Wesentlichen in dem Bereich auftreten, in dem sie schwerer zu detektieren sind, nämlich im Bass. Was wieder herum einer der Gründe für die häufig exzellente Stimmwiedergabe besagter Konstruktionen ist.

    Gruß Horst

  • Hallo Frank,


    ja, schräg ist die Frage schon.


    Meine Antwort: niemals!

    Es sei denn, man definiert „besseren Klang“ im Sinne Deiner Frage mit mehr Bass, mehr Höhen, dann natürlich nicht :)


    Viele Grüße

    Christian

  • Hi Frank


    das kann ich gut nachvollziehen. Ich habe jahrelang mit alten, nur teilrevidierten Quads und Tannoy Devons gehört, jetzt habe ich auf Swissonor gewechselt, die Quads & Tannoys hat mein Sohn zum 18. Geburtstag bekommen.


    Und klar, die Swissonor Anlage ist was Auflösung, räumliche Darstellung wasauchimmer so viel besser - keine Frage. Aber manchmal, wenn wir mit der alten Anlage Musik hören - dann gefällt mir der Sound immer noch sehr gut und ich werde fast ein wenig wehmütig :) Es ist wie ein altes, etwas durchgesessenes Sofa - vielleicht nicht topp, aber gemütlich.


    Von dem her kann ich das mit dem "zu guten" Klang schon verstehen. Ganz abgesehen von dem Umstand, dass man mit einer wirklich guten Anlage halt auch die Fehler einer schlechteren Pressung besser hört.


    Gruss


    Steff

    Damit höre ich Musik:


    Swissonor AM 6221 Tube amp

    Swissonor BACH 12 Lautsprecher


    TD 124

    LINN LP 12

    Studer A807

    Studer B62

    Studer C37

    Telefunken M15a int.

  • Mor ist es schon öfter vorgekommen, dass eine super teuere Anlage, die viele Leute toll finden, mich die Musik nicht so erleben lässt, wie ich es von zu Hause kenne. Bei mehrfachem Preis im Vergleich zu meiner.

    Mich lenken ja auch audiophile Platten von der Musik ab.

    Hallo Frank,


    weil ich es immer wieder von Dir lese: super, teuer, viele Leute, zu Hause, Preis, audiophil.

    Kann es sein, dass diese Begriffe in Dir einen Bias erzeugen, eine Sache nicht zu akzeptieren?


    Auch die häufige Umrechnerei, was etwas gekostet hat, wie viel Stunden Streaming der Wert der Platten wäre usw.


    Mir persönlich ist es egal, was mein Hobby kostet, solange ich mir mit den Ausgaben keine Schwierigkeiten bereite. Was hätte ich mir sonst dafür kaufen können ist keine sinnvolle Fragestellung (außer vielleicht für Außenstehende). Auch Kosten- und Aufwandsoptimierung brauche ich im Hobby nicht. Dafür habe ich es ja, dass ich mich damit beschäftigen kann.


    Wenn Du mit dem, was Du hast, zufrieden bist, Du damit die Musik, die Dir etwas bedeutet, erleben kannst, dann finde doch endlich einmal zur Gelassenheit.

    Braucht es einen Feind wie Klang, um selbst Struktur zu finden?

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

    Einmal editiert, zuletzt von solong ()

  • Für mich ist das besser was mehr Details liefert ,natürlicher

    klingt und die Anlage verschwinden lässt hinter der Musik.

    Zb Technisch besser klingt Ortofon Cadenza Bronce ,

    aber das SPU Classik GM ll bringt mich viel näher zur Musik.

    Da klingen alle Platten sehr gut ,auch die schlechten Aufnahmen.

    LG Andreas

    Wer Rost nicht mag sollte IRON MAIDEN. Glück Auf !

  • Klarer fall für Christoph, der hat doch die beste Anlage hier ;)


    gruß

    volkmar



    ps..vielleicht sollte man ja mal alle möglichen kriterien benennen welche zu einer übergut klingenden Anlage führen können?

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)