Zu guter Klang? Kam das euch schon mal in den Sinn?

  • Hallo,


    hier bleiben ja auch viele "HiFi Stuben Wächter" wieder nur am Hochtöner hängen da dieses ja schon mehrfach genannt wurde ... zur naturgetreuen stimmigen Klangwiedergabe von Lautsprechern bestehen aber sehr viele komplexe Zusammenhänge meist auf mehrere Wege verteilt und zwar voll umfänglich von so 20Hz bis 20kHz en und mehr:!:


    Wenn hier von "zu guter Klangwiedergabe" gesprochen wird ist dieses meist in Wahrheit eine schlechte ... ;)


    :) Wellenfront

    Auch Gewerblich tätig.


    Viele tun halt vieles um bestmögliche Klangwiedergabe möglichst wirkungsvoll zu verhindern !

  • Hallo Wellenfront,

    warst du beim Schall und Rauch Treffen in München Nord damals dabei und hast einen Vortrag gehalten? Kann aber sein, dass ich was verwechsele.


    Ich bin ja der Initiator dieses Themas.

    Meinst du mit deiner Aussage, dass es so wie es ist, womöglich eine schlechte Klangwiedergabe ist oder wenn ich die Wiedergabe vermeintlich "verbessern" würde, dass es dann schlechter werden würde?


    Wie gut es bei mir klingt ist ja sehr subjektiv. Es waren schon ein paar Freunde von unserem Mannheimer Stammtisch bei mir zum Hören und keiner hat sich vor Ekstase auf dem Boden gewälzt und wollte genau meine Anlage oder Boxen danach auch kaufen. Keiner hat die aktuelle Anlage gehört, aber immerhin die Boxen. Mir geht es übrigens genauso, wenn ich bei ihnen zu Besuch bin. Es ist gut anzuhören, aber bei gefällt es mir besser. Gewöhnungseffekt?

    Selbiges meistens beim Besuch in Hifi Studios und auf Messen.

    Da habe ich öfters das Gefühl, dass ich von Klang zugeschmissen werde, der aber letztlich wenig Integration zur Musik hat. Das ist es vielleicht, was ich dann wahrnehme und als zu guten Klang beschrieben habe. Und das ist für mich nicht das, was ich haben möchte. An meiner Zielscheibe vorbei geschossen, quasi.

    Ich glaube, viele nehmen das dann anders wahr, weil sie im Prinzip nach immer mehr und besserem Klang streben. Was auch aus ihrer Sicht wohl genau richtig ist.


    Jeder Jeck ist anders, und ich wohl ziemlich sehr.


    In diesem Sinne, habt alle sehr viel Spaß am Musikhören, auf die Art, die euch am besten gefällt.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Guten Morgen,


    irgendwo hatte ich schon einmal den Artikel “God is in the Nuances“ von Markus Sauer verlinkt, der vor längerer Zeit bei audiophile erschienen war. Via Netzsuche sofort zu finden.


    Er hat dort einige Überlegungen angestellt, gewürzt mit anekdotischen Bemerkungen, welche das Thema schön umreißen.


    Mich hat es in meiner ggü. früher allmählich veränderten Herangehensweise bestärkt, welche zu großer Gelassenheit geführt hat. Ein für mich inzwischen sehr wichtiger Punkt bei jeglicher Hobbyausübung.


    Gruß Klaus

  • Danke für den Hinweis auf god ist in in the nuances. Den habe ich vor Jahren mal gelesen, weiß aber nicht mehr so genau, was drin steht .

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Zitat

    Meinst du mit deiner Aussage, dass es so wie es ist, womöglich eine schlechte Klangwiedergabe ist oder wenn ich die Wiedergabe vermeintlich "verbessern" würde, dass es dann schlechter werden würde?

    Das Optimieren von "Klang" ist immer eine Gradwanderung vergleichbar wie das erklimmen eines Berges...wenn ich den Gipfel erreicht habe gehts leider wieder Bergab.

    Deshalb würde ich hier nicht von "zu guter Klang" sprechen, denn wenn er nicht mehr gefällt ist er auch nicht gut....also gehts schon Bergab ;)

  • Meinst Du „Pianomania“ ?

    Seit ich den Film gesehen habe, höre ich Konzerte mit anderen Ohren :)

    Und was dann auf dem Weg bis zu einer Schallplatte passiert und danach in einer HiFi-Anlage ………..


    Gruß André

  • Der Weg, den die Hifi Industrie genommen hat, ist ja seit vielen Jahrzehnten einer in Richtung hochauflösender Hifi Anlagen. Man kann sagen, das ist das vornehmste Bestreben der Gerätehersteller. Bei Boxen sind es dann die noch höher auflösenden Höhen und abgrundtiefen Bässe, die dazukommen, erwirbt man sehr teure und hochwertige Lautsprecher (die in Wahrheit oft Leisesprecher sind und Unmengen an Power benötigen). Der weniger gut betuchte Kunde muss dann halt mit weniger tiefen Bässen glücklich werden.


    Das geht dann weiter über die Tonabnehmer, die immer noch höhere Auflösung bieten und schärfere Nadelschliffe, will man das beste besitzen. Auch bei Kabeln, das 1000€ Kabel lässt auch den letzten Rest an integrativen Mitten verschwinden, eingetauscht gegen eine gnadenlose Auflösung in allen Frequenzbereichen.


    Was soll also da anderes bei herauskommen als völlig überzüchtete Musikanlagen, die in genau eine Richtung gezüchtet wurden: ein Höchstmass an Auflösung wiederzugeben.

    Und dann sitzen Leute vor ihren Anlagen und beschweren sich darüber, dass zuviel Information geliefert wird.


    Bei mir haben neulich zwei Hausmitbewoher gehört, wir kannten uns vorher nicht.

    Meine Anlage ist nicht auf Auflösung gezüchtet, sondern auf maximalen Musikfluss, auf das absolute Maximum, was man an musikalischer Substanz aus soetwas herausholen kann.


    Also Hornlautsprecher, Röhre, hochwirkungsgrad, analog.

    Sie hatten scheinbar wenigHörerfahrung mit Hifi Anlagen, Plattenspieler war auch noch nicht richtig angekommen, doch sie hatten dann später eine Platte mitgebracht zum hören.

    Die waren doch überrascht, in welche Richtung es gehen kann.


    Wäre da jetzt eine Hoch- Auflösungsanlage gestanden, mit Transistortechnik, €1000 Kabeln, alles auf Hochauflösung getrimmt, dann wäre man über solchen Klang sicher auch erstaunt gewesen. Die Frag ist letztlich, was möchte man selber auf Dauer hören.


    Und wenn viele Kunden das so im Geschäft beantworten, dass sie diese hochauflösungsgeräte kaufen, dann wird sich der Markt in diese Richtung weiter entwickeln.


    Und in Deutschland ist dieser Trend halt über Jahrzehnte anhaltend, wird dem Konsumenten gepredigt, dass seien die allerbesten Geräte. Wenn man damit glücklich werden kann, bitte. Für fünf Minuten ist das auch für mich interessant anzuhören, danach schalte ich die Anlage ab und gehe nach Hause, Musik hören. Denn das ist es, was der ursprüngliche Sinn solcher Anlagen einmal war. Und das ist auch der Grund, warum schon längst viele die ausgetretenen Pfade dieser modernen Geräte verlassen und sich auf eine andere Reise begeben haben.


    Dann soll aber auch keiner meckern, wenn er vor seiner hochleistungs- Anlage zuhause sitzt und die Musik vom Kopf her nicht mehr zusammengepusselt bekommt und das ganze nach kurzer Zeit Kopfschmerzen verursacht, anstatt sich vollständig auf die Musik und deren Genuss einlassen zu können.

  • Es gibt durchaus Anlagen, Ketten die beides mehr als zufriedenstellend können, die haben aber beim Kunden leider wenig Chancen wahrgenommen zu werden. ;(

  • Es gibt durchaus Anlagen, Ketten die beides mehr als zufriedenstellend können, die haben aber beim Kunden leider wenig Chancen wahrgenommen zu werden. ;(

    Ich zitiere mich mal selbst da ich noch Folgendes anfügen möchte:


    Diese Ketten kosten meist nicht die Welt und der Handel verdient nicht viel (genug) daran.

  • Ich erinnere mich immer gerne an einem Vergleich verschiedener DACs, die mich damals interessierten.

    Auf der einen Seite einen Transistor, mit beeindruckender Auflösung, hat zunächst imponiert, aber schon nach wenigen Minuten würde ich zu Hause zu einem Buch greifen o. ä.

    Alternativ ein DAC mit Röhrenausgangsstufe.

    Bitte nicht falsch verstehen, ich will jetzt nicht sagen ein Transistor könne nur das, oder Röhre nur das andere, es waren halt genau diese Geräte die ich hören wollte und die das so zeigten.

    Der 2. hatte dann keine so gute Auflösung, war aber viel musikalischer, machte einfach mehr Spaß, man hatte das Gefühl das man mit dem stundenlang hören könnte ohne das es langweilt.

    Aber es gibt auch Geräte die dann beides miteinander verbinden. So wurde es bei mir letztlich ein Lampizator.

    Es gibt sicherlich Ketten die das eine oder das andere fast perfekt können, aber sicherlich auch Ketten die beides sehr gut machen. Das ist für mich das Ziel, eine Anlage die sehr viel Spaß macht beim Hören aber auch in der Lage ist Feinheiten wiederzugeben.

    "Zu gut" kann es imho nicht geben. Höchstens das eine Anlage eine extrem gute Auflösung hat, das halt sehr gut kann, aber alles andere nicht. Oder das die richtig viel Spaß macht, man aber schon daran scheitert zu Hören ob da gerade ein oder 2 Leute singen. Dann kann die etwas vielleicht "zu gut", weil anderes auf der Strecke bleibt. Aber deswegen ist die Anlage nicht "zu gut" sondern einfach viel zu schlecht als das die wirklich Spaß macht.


    Ich kenne jetzt auch keinen Händler der mir predigt seine Geräte oder hochauflösende Geräte wären das Beste und das müsse man haben. Die gibt es bestimmt auch, da aber da würde ich sofort wieder gehen.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Klar liegt es oft an einem selbst, man ist ist ja schließlich das letzte Glied in der Kette und noch dazu das einzige, das einen Bewertungsmechanismus eingebaut hat...

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Der Weg, den die Hifi Industrie genommen hat, ist ja seit vielen Jahrzehnten einer in Richtung hochauflösender Hifi Anlagen. Man kann sagen, das ist das vornehmste Bestreben der Gerätehersteller. Bei Boxen sind es dann die noch höher auflösenden Höhen und abgrundtiefen Bässe, die dazukommen..

    Und in Deutschland ist dieser Trend halt über Jahrzehnte anhaltend, wird dem Konsumenten gepredigt, dass seien die allerbesten Geräte. Wenn man damit glücklich werden kann, bitte. Für fünf Minuten ist das auch für mich interessant anzuhören, danach schalte ich die Anlage ab und gehe nach Hause, Musik hören. Denn das ist es, was der ursprüngliche Sinn solcher Anlagen einmal war. Und das ist auch der Grund, warum schon längst viele die ausgetretenen Pfade dieser modernen Geräte verlassen und sich auf eine andere Reise begeben haben.

    Ja, das sind dann zumeist auch die welche (wieder) zur Schallplatte oder einfach den Analogen Sound zurückkommen, das ist gegenüber dem gängigen medium einfach ein ganz anderes Klanggefühl wenn die Musik auf ihre ganz besondere art und weise weiter transportiert wird.


    Ich hab übrigens auch eine kleine bescheiden klingende Anlage welche eher ins subjektiv "dunkle" oder vordergründig langweilige trifftet, das kam aber ganz automatisch weil ich ständig stur und kompromisslos versuche, die verschiedensten Tuning Puzzlebausteinchen richtig zusammen zu setzen.


    Wenn es um den wirklich guten Klang gehen soll fallen nach meiner meinung die negativen Stichworte dazu eher in die richtung eines "in sich zerrissenen" oder "inhomogenen" Klangbildes, andersrum beschrieben es geht eigentlich im grunde stets immer nur um ein in sich geschlossenes, homogenes oder auch Ausdrucksstarkes Klangbild, und da ist es völlig egal ob die Anlage Superfein Auflöst, brutal Basstark oder überschäumend detailreich rüberkommt, sie muss nur möglichst auf den Punkt spielen, das ist das wichtigste und A und O nach meiner meinung.

    Und aus dem grund kann oft gerade eine gut eingestellte kleine Mittelklasse Anlage der teuren Super High End Anlage die Butter vom Brot nehmen.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Klar liegt es oft an einem selbst, man ist ist ja schließlich das letzte Glied in der Kette und noch dazu das einzige, das einen Bewertungsmechanismus eingebaut hat...

    guter Punkt: Bewertungsmechanismus


    Hier zwei völlig verschiedene Konzepte der Lautsprecherkonstruktion, spannend finde ich die von der “Testzeitschrift” aufgeführten Kriterien und die jeweils erzielte Punktzahl.

    FrankG: vielleicht klingt die Ascendo “zu gut” ? (“Natürlichkeit”, “Abbildung” )


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    Wenn eines der Paare gegen müsste, bliebe bei mir das Horn ;)


    Beste Grüße lori

  • Mein Geschmack ist mein Geschmack. Wenn dieser unterschiedlich zu vielen anderen Hififreunden ist, dann wird er auch unterschiedlich zu dem von Hifiredakteuren sein. Insofern können Tests maximal Anregungen darstellen, eine bestimmte Komponente mal anzuhören. Ob ich dann die Ascendo oder die Martion als "too much" für mich einstufen würde, weiß ich nicht. Vielleicht wäre eine der beiden auch "ganz gut passend". Ich habe keine der beiden mal bewusst gehört.


    Ich habe das Glück - oder als was man das auch immer bezeichnen möchte -, dass mein Hörgeschmack dem von Willi Bauer wohl recht gut entspricht. Deshalb habe ich mittlerweile Plattenspieler, Phonostufe und die Lautsprecher von ihm zum Musikhören zu Hause. Ist ganz okay so.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Generell sollte man sehr vorsichtig sein mit diesen "Test"berichten.


    Für mich nur noch die Stiftung Warentest, wenn ich irgendwas für den Haushalt benötige.


    Von daher gibt es in dem Bereich leider nur subjektive Bewertungen.

  • Vielleicht klingen die beiden o. g. Boxen auch ganz fürchterlich im Kontext mit dem persönlichen Hörraum, den Gewohnheiten und dem favorisierten Musikmaterial. Wozu solche Tests und die hier im Forum beliebten Klangbeschreibungen dienen sollen, war mir immer ein Rätsel. Anscheinend benötigen viele hier die Beurteilung anderer, ohne ihren eigenen Ohren zu trauen.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Preis und Ausstattung kann man objektiv beurteilen. Wobei teuer, angemessen, preiswert schon im Auge des Betrachters liegen.

    Optik, Haptik und Image schon nicht mehr.


    Und Klangschilderung driftet sofort in Science Fiction, wenn auch nur ein Parameter beim Schilderer ein anderer ist wie beim Beschilderten ;)

    Vom persönlichen Geschmack und Gewohnheiten mal ganz abgesehen. Wie kann z.B. "knackiger Bass" für Jeden gültig definiert werden?

    Gruß Alex