Ortofon Windfeld TI

  • Ich gebe zu, ich höre viel, fast jeden Tag. Aber dass mein heißgeliebtes Windfeld TI schon nach 3 Jahren und ca.1700 Stunden zur Revision muss, ist dann doch ein ziemlicher Schock. Ich hatte schon viele TA´s von Ortofon, bin ein großer Fan der Marke, aber so kurze Lebenszeit ist schon ärgerlich. Es fallen 2000€ Kosten an.

    Wenn die Heritage-Serie so kurze Laufzeiten hat, bedeutet für Gebraucht-Käufer viel Vertrauen in die Angaben des Verkäufers über Laufzeiten. Die Hertitage Systeme sind eng verwandt, deshalb wohl auch derselbe Lagergummi. Ein Anna kostet dann 3500€, viel Spaß, wenn man die Stundenzahl nicht annähernd kennt!

    Ortofon hat sich bis jetzt nicht geäußert. Ältere Systeme, wie z.B SPU, MC20 haben sehr viel längere Standzeiten. Sind kurze der teuren Systeme eine Geschäftsidee? Ich hoffe, dass Ortofon erklärt und nicht nur kassiert.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Hallo Jürgen,


    das ist sehr frustrierend und ärgerlich. Mein MC 30 Super (das Erste) hatte ich 23 Jahre, allerdings nicht soviel gespielt, eine genaue Stundenzahl habe ich nicht aber bestimmt weniger als 1500 Stunden. 1500 Stunden denke ich ist so eine Marke, wo sich die meisten Tonabnehmer fürher oder später in die ewigen Analoggründe verabschieden. Teure Hochklasssysteme halten nicht länger, da macht sich der Preis dann auch tiefer bemerkbar.

    Daher geht meine Strategie gut, nur die besseren und besten Platten mit dem Cadenza aufmerksam zu hören, weniger hochwertige Scheiben eher mit dem MC 10 Super II zu spielen, das war deutlich günstiger und kann da einen Verlust durch Verschleiß eher verschmerzen. Dazwischen habe ich noch mein zweites MC 30 Super, das vergleichbar weniger gespielt wird, wie schon das erste. Vielleicht reichen diese mein restliches "Analogleben". Aber wenigstens ein weiteres (Ortofon) möchte ich mir in der Zeit dennoch gönnen.

    Vielleicht kannst Du zuküftig Deine Hörstunden auf zwei oder mehr Systeme verteilen, dann bleiben die Kosten überschaubar.

    Gruß André
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  • Hi Jürgen,


    ist es die Nadel die verschlissen ist, oder ist es die Nadelaufhängung?

    Viele Grüße, Tony

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    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • leider nicht, der ging für die Finanzierung anderer Hirngespinste drauf.....

    The music was new, black polished chrome. And came over the summer like liquid night.

  • Hi Jürgen,


    ist es die Nadel die verschlissen ist, oder ist es die Nadelaufhängung?

    Korrekter Einwand!


    Sollte der Abtastdiamant nach 1700h Verschleiß aufweisen, sehe ich keinen Grund für diesen Thread.


    Daher ist es erforderlich genau zu beschreiben, was mit dem Winfield TI ist.

  • Hallo Zusammen,


    erst einmal freue ich mich, das Ortofon einen Repair-Service überhaupt anbietet.

    Das die Reparatur bei einem 4000,-€ System (heute wohl eher 4500,-€) 2000,-€ kostet ist sicherlich nicht das was ich als einen Schnäppchen bezeichnen würde. Ich finde den Preis aber trotzdem angemessen.

    Wenn ich mir ein System in dieser Preisklasse kaufe, dann bin ich mir zum einen auch über die zu erwartende Lebensdauer und am Ende dieser Lebensdauer zum anderen auch mit den entstehenden Kosten für einen Repair-Service im klaren.

    Ich habe schon oft in diesem Forum auf die Vorteile von vdH-Systemen hingewiesen und habe dafür nicht immer nur positives feedback bekommen.

    vdH Systeme haben in der Regel eine Lebenserwartung von über 3000,- Stunden.

    Ein Repair-Service (Tausch der Nadel, wenn die Spulen OK sind) wird heute wohl bei 400,- bis 500,-€ liegen.

    Clearaudio, bei denen hatte ich vor Jahren mal angefragt, gibt noch einmal deutlich höhere Standzeiten für seine Systeme an..


    Für mich ist das ganz einfach, höre ich mit Systemen dieser Preisklasse, bin ich mir auch über die Folgekosten im klaren. Wenn mir die zu hoch sind tue ich gut daran günstigere Systeme zu kaufen, so einfach ist das in meinen Augen.

    Hier zu lamentieren, weil ein System was mit einer maximal zu erwartenden Lebensdauer von bis zu 2000,- Std., nur in die Nähe dieser 2000,- Std. kommt finde ich nicht angemessen. Es heißt ja nicht umsonst maximal zu erwartenden Lebensdauer, was bedeutet, dass das System auch schon früher sein Lebensende erreicht haben kann.

    Zumal die angegebenen 2000,- Std. von vielen Faktoren abhängig sind, die Ortofon nicht beeinflussen kann.

    Ich werte solche Hersteller-Angaben als grobe Richtung, was tatsächlich dabei rauskommt zeigt sich dann im Laufe eines Tonabnehmerlebens.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hier zu lamentieren, weil ein System was mit einer maximal zu erwartenden Lebensdauer von bis zu 2000,- Std., nur in die Nähe dieser 2000,- Std. kommt finde ich nicht angemessen. Es heißt ja nicht umsonst maximal zu erwartenden Lebensdauer, was bedeutet, dass das System auch schon früher sein Lebensende erreicht haben kann.

    Zumal die angegebenen 2000,- Std. von vielen Faktoren abhängig sind, die Ortofon nicht beeinflussen kann.

    es gibt von vdh eine Foto Dokumentation über verschlissene Diamanten und deren Aussehen, der grösste Teil hat das Ende durch einseitigen Abrieb erlebt, welcher durch eine zu hohe Antiskatingkraft verursacht wurde.

    vdh empfiehlt (speziell bei seinen scharfen Schliffen) ein Antiskatingkraft im Bereich von 1/3 der Auflagekraft. Eine Einstellung mit Testschallplatte, sei es mit ungeschnittener LP oder mit Symmetrie im Abtastfähigkeit Test würde immer zu erhöhtem Verschleiss führen, da man so den TA für Extremsituationen optimiert einstellt, die wenig mit den Auslenkungen auf einer normalen Schallplatte zu tuen haben.

    Gruss

    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Seit ich van den Huls nutzte halte ich das auch immer so mit eher niedrigem Antiskating, max. 50% der Auflagekraft, eher weniger, da ich nie weiß wie genau die Skalen der Tonarme sind. Einen ungefähren Anhaltspunkt gibt das Drehen am AS bei nullbalanciertem Tonarm.

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • vdH gibt eineLebenserwartung von bis zu 3000 Stunden an, empfiehlt aber bei 1000 Stunden eine Überprüfung des Diamanten. Ich kenne aber niemanden, der ein vdH System mit der angegebenen Spielzeit ohne Einbußen betrieben hat.


    Angaben von Ortofon:

    "Lebensdauer des Stifts"

    "Bei richtiger Pflege stellen wir fest, dass bis zu 1000 Stunden ohne Leistungseinbußen möglich sind. Der Stift beginnt nach 1.000 Stunden Veränderungen zu zeigen, aber die Lebensdauer des Stifts als Ganzes wird voraussichtlich 2.000 Stunden überschreiten."


    Egal ob ein System 300 oder 15.000,-€ kostet, der Preis sagt nichts über die Standzeit eines Systems aus. Für den Verschleiß sind viele andere Kriterien verantwortlich, da sind die 1700 Stunden voll im angegebenen Rahmen und schon ein guter Wert.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • vdH gibt eineLebenserwartung von bis zu 3000 Stunden an, empfiehlt aber bei 1000 Stunden eine Überprüfung des Diamanten. Ich kenne aber niemanden, der ein vdH System mit der angegebenen Spielzeit ohne Einbußen betrieben hat.

    Hallo Martin,


    ich kenne da schon jemanden... ;)

    Mein erstes Frog ist mit Sicherheit an die 4000,- Std. gelaufen und ich habe es dann nur aus einem unguten Gefühl heraus zum Service gegeben, nicht weil es klanglich etwas zu bemängeln gäbe.

    Die vdH-Systeme habe ich hier aber eigentlich nur am Rande erwähnt.

    Es geht hier ja um das Ortofon Winfield TI.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Daher geht meine Strategie gut, nur die besseren und besten Platten mit dem Cadenza aufmerksam zu hören, weniger hochwertige Scheiben eher mit dem MC 10 Super II zu spielen,

    Die "weniger" hochwertigen Platten klangen mit dem Windfeld aber deutlich besser, da war kaum ein Abstand zu den sogenannten audiophilen Aufnahmen zu hören. Deshalb kann ich hinter dieses Hörvergnügen kaum zurück.

    ist es die Nadel die verschlissen ist, oder ist es die Nadelaufhängung?

    Es ist der Lagergummi, die Nadel springt bei wenigen Platten bei bestimmten Frequenzen. Typisch bei Verhärtung. Dieser Effekt kann auch bei falsch eingestellter Anti-Skating Kraft entstehen. Das ist aber wegen Rigid Float nicht möglich. Zurzeit habe ich ein AT Art-1 installiert, welches die bestimmten Stellen einwandfrei meistert.

    Laut Auskunft von Mitarbeitern von Ortofon auf der letzten High End sollte das Windfeld schon ca. 2500 Std. spielen, mit messbaren, aber kaum hörbaren Einschränkungen. Den Preis für die Revision betrachte ich auch als fair, nur die Lebensdauer bemängele ich.

    Jürgen

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Die Gummis sind auch neu bei Ortofon nicht mehr die besten. Ich habe schon zwei Cadenza da gehabt. Entweder der Nadelträger wird an den Rand des Lochs im Joch gedrückt. Maximal 30µm Tiefenabtastung und mein Bronze kommt mit maximaler Auflagekraft mit Mühe auf 60µm, angegeben mit ">80µm". Ich überlege, ein winziges Tröpfchen Druckerwalzenreiniger durch das Loch einzuträufeln, das hat auch einen Gummiweichmacher drin. Bei Andruckrollen funktioniert das sehr gut. Sollte das auf weniger als 50µ mit der Zeit absacken, werde ich das versuchen. Vielleicht bewahrt mich das vor einem vorzeitigen Austausch.

    Gruß André
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  • Gibt es bei dem RF keine AS Kraft weil es auch keine Kröpfung des TA gibt?

    Ohne jetzt hier die Büxe der Pandora öffnen zu wollen, frage ich mich, ob nach 3 Jahren tatsächlich schon ein Lagergummi verhärtet sein kann, oder ob nicht doch eher erhöhter Verschleiß des Diamanten aufgrund der „besonderen“ Einbausituation die Ursache ist…..

    Der Replikant 100 ist ja schon ein besonders feiner Schliff, da kann ich mir schon vorstellen, dass da das Fenster zwischen „geht noch“ und „das war’s“ recht klein ist.

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  • Die Aushärtung des Lagergummis sollte bzw. darf bei einem 3 Jahre alten System nicht vorkommen und ist auch unter normalen Bedingungen bei Ortofon kein Thema, die Gummis sind vor gealtert und halten locker 20 Jahre und mehr. Selbst bei 40 Jahre alten Systemen sind bei Aufbereitung der Systeme die Gummis kein Problem.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • Mein MC 30 Super hatte 1987 80µ und 2009 70µ. Das war ok.


    Mit dem Diamanten hat das nichts zu tun, der arbeitet wieder jeder andere genauso in den Rillenflanken.

    Es ist neben der Lagerung die Besonderheit des RF, ohne Antiskating auszukommen, weil es heißt die Skatingkraft kann nicht ganz kompensiert werden und diese Kräfte würden das Klangbild einschränken.

    Gruß André
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  • ohne Antiskating auszukommen, weil es heißt die Skatingkraft kann nicht ganz kompensiert werden und diese Kräfte würden das Klangbild einschränken.

    Aahh, verstehe. It’s not a bug, it’s a feature :thumbup:

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