Mr. Nixies Versorgungsteil für optische Tonabnehmer von DS Audio

  • Start Teil 2:


    Die DS-Tube kann alles unten herum für mich angenehmer und so tief wie es die Restkette wiedergeben kann - ganz runter eben. Stimmen sind mit der DS-Tube nicht so weit weg vom MK1, da höre ich anfangs nur Nuancen an Unterschieden, bei den Höhen glättet für mich die DS-Tube den digitalen Eindruck deutlich. An der Stelle entscheide ich mich endgültig bei der DS-Tube zu bleiben und die Mk1 erst mal in die Schublade zu stellen. Das macht für mich erstmal keinen Sinn mehr mit der Mk1, wo die DS-Tube eingezogen ist.


    Aber irgendwie je länger ich das anhöre desto mehr wechsle ich trotzdem wieder zu den Mechanikern und atme die für mich so wohl klingende, wirklich analoge Wiedergabe ein bzw. geniesse diese Lässigkeit, die mir einfach besser gefällt als die 003 Attacke. Den Raum höre ich genauso gut nur selbstverständlicher mit den Mechanischen und Mitten und höhen befrieden wieder mein Seelenheil.


    Aber es läßt mich nicht los ... das muss mit DS auch gehen denke ich und kaufe ein Fozgometer, weil ich mehrfach von Schrägstellungen der Steine und Cantilever am DS lese. Und tatsächlich, das Gerät zeigt das auch an. So stelle ich neu ein, aber es wird eigentlich nicht besser mit einer Azimut Veränderung und ich komme wieder zurück zur 90° Ausrichtung, die ich deutlich schöner finde. Allerdings baue ich das 003 aus und schaue es mir nun unter der Diamantenlupe an und sehe, daß der Stein echt schräg steht.


    Gut denke ich mir zurück zum Händler und reklamieren. Man verweist mich an den deutschen DS Import in Augsburg. Die senden das 003 nach Japan zur Begutachtung. Ich signalisiere, daß ich ein "gerades" 003 möchte oder auch eventuell gegen Aufpreis zum W3 wechseln würde.


    Einige Wochen vergehen und nach kurzem Gespräch will man mir keinen echten Kommentar aus Japan geben und bietet mir sehr schnell das W3 gegen volle Verrechnung des 003 an. Gut denke ich und hole das W3 ab. Es bleibt das Gefühl, daß man die Ergebnisse der Begutachtung nicht Preis geben will und den Vorgang mit mir hinter sich lassen will so schnell als möglich.


    Auf Bemerkungen über die Schrägstellung des Steins im 003 reagiert man ein bissel, sagen wir mal, kritisch und man will nicht mal selbst durch die Lupe schauen. Das ist schon ein wenig merkwürdig finde ich. Natürlich schaue ich mir schon im Laden das W3 mit der Diamantenlupe an. Der Stein steht bei diesem Exemplar exakt 90° auf dem Cantilever allerdings habe ich den Eindruck, daß der ganze Cantilever hier eine Nuance schräg im Joch steht. Aber das mag unter der 20er und 30er Lupe nicht gänzlich zu bewerten sein. Ein zweites Exemplar bietet man mir nicht an.


    Gut, ich fahre zurück und baue das W3 bei mir ein und messe wieder mit dem Fozgometer. Auch hier zeigt das Gerät eine kleine Schrägstellung an. Okay, ab jetzt teste ich mit dieser Fozgometer Einstellung zuerst.


    Mein erster Gedanke ist ... mein Gott das W3 ist hyper präzise, ultra weit ausgeleuchtete Höhen, die schon fast als scharf zu bezeichnen sind, Sybillanten sind zu hören und ein Bass, der nun völlig trocken ist. Das ist mir in allen Parametern zu viel und da brauche ich nicht lange einspielen - gefällt mir rund herum nicht.


    Also probiere ich diverse Armhöhen und VTF´s mit dieser Azimut Einstellung. Immer tut sich ein bisschen Änderung mal mehr mal weniger, aber nichts gefällt mir so richtig und ich höre keine gänzliche Änderung, die mich zum Lächeln bringen würde. Ich schlafe erst mal drüber und versuche die folgenden Tage erneut mein Glück mit verschiedenen Einstellungen. Manchmal hat man ja auch einen schlechten Tag beim Justieren und man hört auch mal so und mal anders.


    Aber die folgenden Tage zeigen immer wieder dasselbe und ich komme nicht dort hin wohin ich will. Schon ein klein bissel entnervt und frustriert denke ich darüber nach wieder zurück zu den Wurzeln zu kommen und lege Fozgometer, usw. bis auf die Waage zurück in die Schublade. Einstellen nur mit den Ohren denke ich so bei mir und mache das wieder wie schon seit über 25 Jahren mit Gefühl und wie ich es immer gemacht habe. Weniger denken mehr hören und subjektiv den Klang bewerten. Zunächst überlege ich nochmal die Aussagen aus dem Augsburger Vertrieb, wo man mir mitteilte, daß DS alle Systeme zur senkrechten Stellung des Gehäuses justiert. Vielleicht habe ich das ja falsch verstanden dämmert es mir langsam ?


    Was ist, wenn DS beim Endtest der Systeme Kanalgleichheit, Mittenausrichtung, etc. mit einer geringfügigen Schrägstellung des Steins bzw. Cantilever herstellt. Ich weiß eine verwegene Idee. Aber möglich ist ja heutzutage alles. Das würde auch zu einigen Bemerkungen hier passen, wo schon vermutet wird, daß viele DS-Systeme schräg eingebaute "Nadeln" haben. Das spricht ja nicht dagegen, daß es auch Exemplare mit exakt geradem Aufbau gibt.


    Mit ein wenig Ruhe mache ich mich wieder über die DS-Kette her an einem anderen Tag. Inzwischen hat mir Jürgen das DS-Tube mit der neuen Supercap Bank ausgerüstet, die ich schon ein paar Tage warm laufen habe lassen um die Kondensatoren ein wenig zu formieren und zu temperieren.


    Ich stelle also, wie ich es immer im ersten Versuch normalerweise mache, den Arm exakt waagerecht ein, den Azimut exakt auf die 90° zum Gehäuse mit dem Spiegel und einer Platte ein, so genau wie ich es kann. Im ersten Versuch dazu die empfohlenen 1,95 g VTF. Lasse dann meine alte Meßplatte laufen und messe sofort 100um Abtastfähigkeit. Okay denke ich ... dann kann diese Einstellung so falsch nicht sein auch wenn der Wert natürlich nicht absolut ist, aber es zeigt eine Tendenz ob man so völlig falsch liegt. Das kann nicht sein bei dieser Abtastfähigkeit.


    Ende Teil 2.

  • Start Teil 3:


    Ich lege die erste Platte auf, etwas was ich genau kenne und wo ich bestimmte Parameter schnell erfassen kann. Und ich denke bereits in den ersten Minuten, warum habe ich das dumme Messgerät überhaupt gekauft ? Es geht derart und so ganz anders die Sonne auf, daß es eine wahre Freude ist. Alles scheint auf einmal zu stimmen. Bass tief, präzise, fulminant, Mitten und Stimmen auf einmal Konkurrenz fähig und selbst die Höhen verlieren nun zumindest zu weiten Teilen ihren digitalen Effekt. Das stört mich nun auf einmal nicht mehr. Die Mittenortung ist in der Stereomitte wie fest genagelt und keinerlei Bewegung über die gesamte Plattenseite.


    Aber die größte Überraschung mit dem W3 ist nun für mich diese Lässigkeit und Selbstverständlichkeit, die den Raum definiert bei einer Kantenschärfe der Instrumente und Geräusche, die nun so klar und mühelos erscheint und nun völlig ausgewogen ist. So kann das W3 mit einem AEON3 nun auf Augenhöhe in den Klinsch gehen. Das AEON3 hat auch diese Lässigkeit, die ein gutes von einem noch besseren System unterscheidet.


    Jetzt zaubert mir die DS-Kette auch endlich das Lächeln ins Gesicht, das ich erleben will, wenn ich Musik höre. Und es gibt ein "Messgerät", das unbestechlich, kostenlos und so viel besser ist als Fozgometer, etc. ... ich bekomme spontan Gänsehaut und Pippi in die Augen. Das ist ein unerschütterliches Urteil für mich. Und das entsteht spontan ohne Vorbereitung.


    Nun funktioniert das endlich ! Versuche mit 1,85 g und 2,05 g beende ich schnell wieder. Die von DS-Audio ermittelte 1,95 g Empfehlung kann ich voll und ganz nachvollziehen. Da ist auch wenig Spielraum drum herum glaube ich. Jedenfalls was immer sich DS zu etwaigen schräg eingebauten Systemen auch denkt, bei meinen beiden Exemplaren war der dumme, gerade, rechtwinklige Einbau nach allen Seiten die klanglich klar beste Justage. Und daß DS Schrägstellungen ihrer Abnehmer vor Auslieferung nicht bemerkt, halte ich für ausgeschlossen.


    Jetzt kann man kritisch hinterfragen ist es nun der Sprung zum W3 oder die Supercap Aufrüstung nach meinem Empfinden. In der Tat kann ich das nicht hundert prozentig verifizieren, aber alle Versuche in den vergangenen Jahren Verstärker und Vorstufen aller Art mit besseren Versorgungen aufzurüsten zeigen mir einen erdigeren, präziseren und "Kontrast reicheren" Klang meistens gepaart mit einem intensiveren Raumgefühl. Außerdem scheint die DS-Tube auf einmal sau schnell geworden zu sein - einfach Zeit richtig.


    Das könnten aber auch Effekte durch das W3 sein. Bei allem was ich so getestet habe im Laufe der Jahre, würde ich einschätzen Schnelligkeit und die stabilere Abbildung auch den Supercaps zuzuordnen. Die grundsätzlich rundherum - für mein Ohr - selbstverständliche und lässige Wiedergabe ordne ich überwiegend dem W3 zu. Denn das war beim Sprung vom Grado STS2 zum AEON3 ähnlich. Das sind aber Vermutungen, die einzigen hier im Erfahrungsbericht, der Rest ist wirklich selbst getestet.


    Insgesamt ist diese DS-Kette nun wirklich neutral wie ich es mag. Stimmen erhalten eine eigene Realität wie es das AEON kann ohne ein nennenswertes "digitales Gefühl" zu haben. Die Basswiedergabe der W3 & DS-Tube Kette ist aber auf meiner Anlage beispiellos, da kommen die Mechaniker zumindest nicht gänzlich mit oder machen das ein wenig zahmer. Die holographische Darstellung ist auch am Anschlag nicht weiter wie mit dem DS003 aber so viel lässiger und müheloser - das können Lyra und Grado aber auch. Was diese Systeme nicht können ist dann aber die besondere Attacke der DS-Kette.


    Zwar denke ich mir, daß ich das nicht immer haben will und wechsle mal wieder zum Benz und Grado. Aber bei so mancher Musik und entsprechender Laune macht mich das nun an, ohne daß sich bei mir in den Mitten und Höhen die digitalen Fußnägel noch hoch rollen. So wie das nun ist mit dieser DS-Kette wird das eine weitere Referenzkette bei mir. Und wieder habe ich für mich eine andere Klangausrichtung gefunden ... der Spieltrieb läßt grüßen. Muss man nicht haben, kann man aber wollen.


    Auch mit Hilfe und durch einige Gespräche mit Jürgen Grau inspiriert, habe ich durchgehalten bis es für mich passte. Wieder denke ich mir Hartnäckigkeit zahlt sich aus und mit und durch einige Inputs verschiedener Mitstreiter hier haben mich zum Ziel kommen lassen mit DS-Audio.


    So das soll es zu meinen ersten Erfahrungen und Tests gewesen sein. Bis auf den vergessenen Einzeltest mit den Supercaps und der W3 Aufrüstung extra auszuprobieren habe ich alles nacheinander geprüft. Nobody is perfect ...

    Das ist vorerst das Ende von meiner zwölf Monaten DS-Audio Tour. Es hat auch so lange gedauert, weil ich gesundheitlich doch stark angegriffen bin und nicht immer an der Anlage rumfummeln kann. Sonst ginge sowas auch deutlich schneller natürlich.


    Highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Jürgen, vielen Dank für deinen ausführlichen und sicher arbeitsintensiven Bericht!

    So macht Forum Spass.

    Beste Genesungswünsche auf dass es dir wieder besser geht!

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)

    Einmal editiert, zuletzt von AchimK ()

  • Hallo Jürgen,

    es macht immer Spass Deine Berichte zu lesen und vor allem an Deinen Erfahrungen und Begründungen teilzunehmen.

    Lieben Dank für Deine Mühen und die intensiven Aufwände die so einem Bericht vorhergehen. Mir macht es immer Spass, Deine Beiträge hier zu lesen und bedanke mich herzlich dafür. Freuen würde ich mich auch noch über ein oder zwei Bilder, denn das ist das Salz in der Suppe.

    Eine Frage noch. Am Schluss bleibst du bei den mechanischen (:D) im Vergleich und Bezug beim Aeon3 und dem SLR. Was sind Deine Schlussworte zum Etna (wg. Lyra Fan ;))?


    Deine Beiträge bereichern das Forum, freue mich auf mehr und natürlich auch gute Besser.

    LG Richi

  • Hi Richi,

    ich muss gleich mal wieder ins Krankenhaus, deshalb mache ich Bilder später für Dich. Ein kleines Bild findest Du auf der Mr. Nixie Website in der Galerie. Jürgen bat mich drum etwas aus freier Wildbahn dort veröffentlichen zu dürfen. Und ich habe die Serien DS-Tube mit der Seriennummer 001. Quasi die Erste ihrer Art ...

    Über all die Jahre habe ich viele Abnehmer getestet samt möglicher Kombinationen. Letztlich bin ich bei diesen drei Abnehmern hängen geblieben, die auf meinem Acoustic Signature Thunder laufen. Das sind eben Etna, Gullwing und AEON.

    Es wäre eine eigene Story zu erzählen wie es dazu kam. Die Kurzform ist, daß mich der Benz Klang immer fasziniert hat wie viele hier. Es hat eigentlich schon alles mit super Stimmen. Die Holzgrados sind eigentlich vom Timbre und der grundsätzlichen Ausrichtung ähnlich, aber besonders das STS und das AEON gehen ein Stück weiter wie das große Benz. Attacke und Raum kann ein STS, AEON halt noch ein wenig besser wie das Gullwing. Das Gullwing ist aber der Rocker, weil etwas dunkler timbriert und unten herum etwas wärmer. Die beiden können Stimmen einfach perfekt. Im Übrigen Koetsu hat mir gerade bei den auch guten Stimmen nicht so gut gefallen, deshalb ging das Koetsu wieder. Benz und Grado nehme ich her für Stimmen- und für die Raumabbildungsvergleiche.

    Das ETNA ist anders. Es war bevor ich das STS / AEON hatte der Meister der lässigen Raumabbildung, was mich vom ersten Ton am ETNA fasziniert hatte. Die Mitten sind derart geschmeidig und gleichzeitig präzise, das ist bemerkenswert. Aber es ist bei den Stimmen trotz der Mitten in dem Vergleich nur Platz Drei. Irgendwie klingt es so clean, so lässig und ein wenig zurückhaltend und es ist deutlich heller timbriert. Insgesamt liegt das ETNA am weitesten weg von der DS-Kette.

    Es hat nicht die Attacke wie das DS und auch nicht die Basswiedergabe. In beiden Punkten spielt das einfach ganz anders. Es ist deutlich feinsinninger - hier ist es Platz Eins im Vergleich -, ein wenig gemütlicher ohne langweilig zu sein, es strahlt eine ganz andere Faszination, Ruhe und Gelassenheit aus, deshalb ist der Vergleich W3 - ETNA etwas weiter weg für mich. Dennoch bin ich auch Anhänger des feinen LYRA Klanges. Ist doch schön auch mal was ganz anderes zu haben mit dem man nach Laune hören kann. Ein Luxus sicher und braucht man auch nicht unbedingt, macht aber riesig Spaß.

    Ich würde mal sagen, Leute die wirklich den LYRA Klang für sich entdeckt haben und genau diese Wiedergabe suchen, die werden eher nicht zum DS tendieren. Ausser diese Leute möchten bewußt einen Kontrapunkt in ihrer Anlage setzen. Ich hoffe das beantwortet deine Frage.

    Im Übrigen würde ich die Drei nicht hergeben wollen und werde die auch weiter zum Vergleich heranziehen genau wie das DS-W3 & DS-Tube nun.

    Highfidele Grüße,
    Jürgen

  • Hallo Jürgen,

    auch von mir ein herzliches Dankeschön für Deinen sehr umfangreichen und aufschlussreichen Bericht! Ich kann vieles nachvollziehen- da macht Dein Bericht um so mehr Spass- vielen Dank für Deine Mühen!

    Weiterhin viel Freude mit Deinen tollen Systemen und Freude beim Musik hören und alles Gute für Dich :)

    LG Christian

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    Auf den Wunsch eines Einzelnen (Richi) hier ein paar Bilder. Leider bin ich kein begnadeter Fotografierer und habe leider nur ein iPhone. Ich muss doch mal eine PRO Version davon beschaffen damit es wenigstens ein bissel besser wird. Jürgen hatte sich auch schon beschwert, aber er "verschönert" die Bilder für seine Website noch etwas.

    Wie ihr seht ist der Aufbau mit dem Funk Firm Vector 2 nicht wirklich optimal so wie er auf der SXOno + UPS steht. Ich wollte mir mal so ein Schieferrack kaufen, aber meine bessere Hälfte war bisher dagegen und dann komme ich auch nicht mehr richtig hinter die Mediawand. Mal sehen irgendwann, dann bekommt auch der Kleine eine amtliche Aufstellung. Da ist noch etwas zu holen denke ich, wenn der auf seiner eigenen Schieferebene einmal steht.

    Ihr seht das W3 steht exakt im rechten Winkel auf der Platte und das ist gut so. Hoffentlich macht die Farbe im Bild ein wenig Freude, deshalb habe ich die Platte aufgelegt.

    Den alten FF habe ich komplett restauriert, nachdem mich ein lieber Mitmensch hier im Forum beim Verkauf damals dermassend damit übers Ohr gehauen hatte. Sowas ist mir noch nie passiert, denn eigentlich glaube ich an das Gute im Menschen. Wenn man etwas verkauft weiß man - ich zumindest -, daß es auch gut funktioniert so wie es soll ... Gebrauchsspuren ausgenommen natürlich. Er hatte den Vector 2 bei sich so manipuliert aufgestellt, daß er bei der Vorführung so gerade eben noch gespielt hat. Zuhause hatte ich dann erst das Drama erkannt.


    Eigentlich wollte ich damals nur wissen wie ein Anti-Masse Laufwerk gegen ein Masse Laufwerk spielt. Und ob es dort signifikante Unterschiede gibt. Das Ergebnis der Überarbeitung war überraschenderweise derart überzeugend, so daß ich den Dreher nicht mehr hergeben konnte. Vorne auf dem FF läuft der FF FX.R (Rega RB301 Basis) mit einem AT150MLX noch.


    Den Arm habe ich komplett für dieses sehr aussergewöhnliche MM von Audio Technica optimiert. Leider mit dem Nachteil, daß zum Beispiel ein eigentlich besseres Grado Sonata dort nicht mehr ganz optimal läuft. Das zeigt aber auch wie man einem Abnehmer eine individuell passende Umgebung bereiten kann und auch sollte, wenn man die Passion dafür hat.

    Hier noch mein Vergleichsaufbau mit dem Thunder und meinen drei mechanischen Favoriten. Ja, ich weiß typische Bohrinsel, aber dieser Aufbau hat den Vorteil, daß man wirklich alles individuell verändern und testen kann an dem Dreher. Es ist das flexibelste Plattenspielerformat wie ich finde. Im Lauf der Jahre lernt man so auch welche Kleinigkeiten noch einen Effekt haben und welchen. Und man lernt so auch was wirklich völlig nutzlose Dinge, Einstellungen, Kleinteile, ... etc. sind:

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    Vorn das AEON an einem weiteren RF in 9", Hinten rechts ein Graham The Phantom 2 mit dem ETNA und hinten links das SLR Gullwing an dem überaus spannenden Acoustic Signature TA-1000. Deshalb spannend der Arm, weil ich das Preis- / Klangverhältnis dieses Arms für ganz erstaunlich empfinde. Gepaart ist das alles mit passenden, durchaus unterschiedlichen Phonokabeln, die ich nach einigen Testjahren zu den einzelnen Zügen für optimal gehalten habe. Die Basen hat Gunter Frohnhöfer für mich angefertigt. Der Mann macht einem alles was man so an exotischen Wünschen haben will ... sehr guter Service!

    Und hier noch ein Bild des DS003:


    IMG_2451.jpg


    Das ist noch ein Bild des DS003 mit dem Fozgometer eingemessen. Hier schleift das DS003 Gehäuse bereits fast auf der Platte und das Fozgometer zeigte immer noch eine schräg Stellung des Steins an. Aber ich hab´s dann wieder wie oben beschrieben in den 90° Winkel gebracht und der Klang war erneut richtig gut. Auch das nährt für mich Indizien, daß DS am Endtest nochmal eine Justage des Cantilevers vornimmt. Aber diese Schräglage ist schon extrem das geht meiner Ansicht nach nicht zu verkaufen und ist eine Schande für DS. Deshalb auch meine Reklamation. Eine kleine Azimut Korrektur macht ja ansonsten auch nix aus, aber so ... Nö ... nicht für den Preis.

    In der Zwischenzeit glaube ich allerdings, daß mein eigentlich neues Fozgometer noch eingestellt werden muss. Ein netter Mitforianer (Christian) hier hat mir das gesagt ... guter Hinweis. Das habe ich noch nicht gemacht, aber da ich sehr wahrscheinlich doch lieber wieder mit dem einstellen werde was rechts und links neben dem Kopf ist statt mit einem Messgerät werde ich das machen, wenn ich mal Langeweile habe. Bis dahin Schublade für dieses Gerät.

    Von der MK1 kann ich kein Bild mehr machen, denn die Vorstufe habe ich vorgestern - auch schon ein wenig weiter optimiert - verkauft, weil ich mich ziemlich eindeutig für die DS-Tube entschieden habe. Nochmals ... gleichwohl sind die MK1 / MK2 tolle Geräte mit sehr gutem Preis- / Klangverhältnis. Keiner muss sich damit grämen.

    So ich hoffe nun diese Fragen alle beantwortet zu haben und wünsche wiederum
    highfidele Grüße,
    Jürgen

  • Bilder sind da.

    Ich wandele auf den Spuren von Karl Breh, Heinz Josef Nisius, Klaus Renner und Franz Schöler. Das sind Brüder im Glauben an eine High Fidelity Wiedergabe, wie sie mir vorschwebt, und die Schallplatte gehört als Weltkulturerbe anerkannt. AAA-Mitglied.

  • An der Stelle packe ich noch einmal das MK1 rein um zu prüfen wie sich der Klang zum DS-Tube ändert oder eben nicht ändert. Beim zurück gehen bin ich überrascht wie gut das MK1 ist. Aber was mich im direkten Vergleich dann schon langsam richtig nervt ist der zu bullige und im Vergleich zum DS-Tube auch weniger präzise und langsamere Bass von Mitten und Höhen ganz zu schweigen. Ich möchte gar nicht mit der Einstellung innen im MK1 da noch probieren. Hier scheidet sich endgültig der Weg für mich zugunsten des DS-Tube, obwohl das MK1 schon richtig klasse ist. Das muss so auch mal gesagt werden.

    Dieser Bericht zu einzelnen Wahrnehmungen ist sicherlich Jammern auf sehr hohen Niveau. Beim MK1 ist eine Wärme zu hören, die mich nicht so anspricht wie der schnelle, präzise, Abgrund tiefe und auf den Punkt spielende Bass der DS-Tube, die für mein Ohr rundherum das bessere Speiseteil ist. Das mögen andere Leute anders bewerten, wenn man die ganze Bude anregen will oder vielleicht einer Kette ein Mehr an Bass einhauchen möchte. So geht das mit der MK1 oder jetzt mit der klanglich baugleichen MK2 wahrscheinlich auch.

    was glaubst du, wozu Mr. Nixie die Einstellmöglichkeiten an Mk I und Mk II geschaffen hat? Und dass der Burson mit der Zeit zulegt, hat Jürgen immer wieder gesagt. Daher verstehe ich das Herumreiten auf dem Fakt nicht? Einfach auf linear einstellen und fertig.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Hi Knut,


    ja ich weiß. Mit dem MK1 wäre auch mein nächster Schritt gewesen an der Einstellung etwas zu ändern, aber da war schon das DS-Tube da, welches mir einfach rund herum besser gefällt und das betrifft nicht nur den Bassbereich. Und meine MK1 stand auf linear, denn so liefert Jürgen aus, wenn ich das noch richtig im Kopf habe.


    Außerdem reite ich nicht darauf herum. Daß der Bass immer kräftiger wird an der MK1 mit Burson Vivid ist halt im Laufe der Monate immer mehr aufgefallen bis es mich eben nervte. Ich brauche keinen Discobass. Für Hörer, die beim Musik hören ständig das Bauchmassage Gefühl brauchen ist diese Kombi eingespielt ein Knüller - reine Geschmackssache. Dieser Bereich muss sich bei mir wie in der Realität anhören fertig. Und das tut´s nicht mehr nach einer Weile. Aber lassen wir das ... es war eben mein Eindruck, den ich geschildert habe nicht mehr und nicht weniger.


    Bei der DS-Tube ist ein Poti hinten, aussen am Gehäuse da kann man das sogar ganz schnell stufenlos verstellen. Das ist noch komfortabler wie bei der MK1/2. Habe ich auch schon mit gespielt, aber jetzt am Anfang reicht mir schon die lineare Einstellung in der Mittelraste. Ich meine bei der MK1 kann man zwei oder drei Kennlinien einstellen ähnlich wie beim originalen Speiseteil mit dem Umstecken möglich.


    Zumindest bis jetzt ändert sich der Klangeindruck der 6N24 Röhre bei mir nicht wesentlich. Ich habe lediglich das Gefühl mit längerer Spielzeit der Raum legt an Lässigkeit noch etwas zu und sie löst noch ein bissel höher auf mit der Zeit. Eigentlich klingt für mich der Burson Vivid eher nach Röhre jedenfalls was ich zu Röhrengeräten so im Kopf habe. Aber heutige Röhrengeräte nähern sich ja oft den Transistoren an und auch umgekehrt wird das inzwischen versucht mit Transen in Richtung Röhrensound zu designen. Das ging mir bei den letzten Hörsessions mit anderen Röhrengeräten so durch den Kopf.


    Man hätte sogar rein klanglich noch den Burson Classic (orange) statt dem Vivid (rot) probieren können und den 2134 könnte man auch noch testen. Wie gesagt hätte ich auch im nächsten Schritt gemacht, aber das DS-Tube ist für mich einfach die bessere Wahl, wenn auch deutlich teurer.

    Trotzdem highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Daß der Bass immer kräftiger wird an der MK1 mit Burson Vivid ist halt im Laufe der Monate immer mehr aufgefallen bis es mich eben nervte. Ich brauche keinen Discobass

    Klingt eher, als ob deine Lautsprecher am Limit waren. Oder der Raum überfordert. Der Bass ist tief, aber relativ trocken. Ansonsten einfach innen umstecken. Ich versteh immer noch nicht das Problem.

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Klingt eher, als ob deine Lautsprecher am Limit waren. Oder der Raum überfordert. Der Bass ist tief, aber relativ trocken. Ansonsten einfach innen umstecken. Ich versteh immer noch nicht das Problem.


    Hi Knut,


    ist ja gut. Ich habe die MK1 offen gehabt und meine stand auf linear nach BDA, was auch immer Du in deinem Gerät gesehen hast. Ich hatte es so belassen.

    Meine Lautsprecher sind nicht überfordert, denn alle andere Kombis spielen für mich so wie ich das haben will und die Lautsprecher klingen darüber hinaus sehr unangestrengt auch wenn man mal lauter hört.

    Und auch mit dem DS-Tube ist klanglich alles in Ordnung mit den Lautsprechern und im Zimmer. Nur mit der MK1 war es in diesem Vergleich anders. Ich verstehe nicht was Du für ein Problem mit diesem Höreindruck hast. Und daß die MK1 sehr tief hinab spielt hören wir alle, aber daß der Bass trocken ist halte ich für ein Gerücht. Oder wir beide verstehen unter trockenem Bass etwas so gänzlich anderes. Sorry.

    Hast Du denn die DS-Tube in den verschiedenen Trimms schon ausprobiert um Dir über die Unterscheide zur MK1 einmal persönlich einen Eindruck zu verschaffen ? Der Bassbereich der DS-Tube ist deutlich trockener, präziser und auch schneller wie mit der Mk1. Und da braucht man kaum Hörerfahrung und auch nicht allzu lange reinzuhören, das ist offensichtlich, weil deutlich wahr zu nehmen.

    Das ist aber wahrlich kein Kunststück, das wird auf viele Geräte zutreffen, denn die MK1 mit Burson Vivid ist keine neutrale Vorstufe. Sie klingt in diesem Trimm im Bass vollmundig, fast bullig mit tendenziell warmem Klangeinschlag und keinesfalls trocken. Für mich zumindest. Das magst Du nun verstehen oder auch nicht ...


    Wie auch mein Wohnzimmer klanglich suboptimal sein mag sei dahin gestellt. Es bleibt der Eindruck, daß die DS-Tube in der Tat überraschender Weise ein sehr neutrales Klangverhalten in meinem Zimmer zeigt. Dies ist mit der MK1 einfach nicht der Fall. Wenn Du mit diesem Eindruck hier in meinem Hörraum dennoch noch ein Problem hast ist das absolut okay für mich ... es sei Dir gegönnt. Ich will mit meinen Höreindrücken niemanden missionieren. Jeder darf seine Meinung haben.


    Wiederum highfidele Grüße,

    Jürgen

  • Soweit ich das verstanden habe, wurd hier ein dezidierter "Hörbericht" von Jürgen verfasst.


    In seinem Umfeld hat er diese (seine) Wahrnehmenungen soweit wie möglich versucht sachlich und neutral festustellen. Daran ist nichts auszusetzen.


    Solche Hörberichte unterliegen immer subjektiven Eindrücken und sind dadurch nicht abzuqualifizeiern, da wir die genaue Situation vor Ort nicht kennen.


    Trotzdem können solche ausführlichen Hörberichte hilfreich sein, um sich ein erstes "Bild" von den möglichen klanglichen Erwartungen zu verschaffen.


    Nicht mehr und nicht weniger.

    Ich wandele auf den Spuren von Karl Breh, Heinz Josef Nisius, Klaus Renner und Franz Schöler. Das sind Brüder im Glauben an eine High Fidelity Wiedergabe, wie sie mir vorschwebt, und die Schallplatte gehört als Weltkulturerbe anerkannt. AAA-Mitglied.

    Einmal editiert, zuletzt von Tinitus () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler

  • Klingt eher, als ob deine Lautsprecher am Limit waren. Oder der Raum überfordert. Der Bass ist tief, aber relativ trocken. Ansonsten einfach innen umstecken. Ich versteh immer noch nicht das Problem.

    Begriffslimit? :/ Gedanklich überfordert :/

    Passiert mir auch. Mit zunehmenden Alter immer öfter. ^^

    Liebe Grüße Achim


    Das Schöne an der Suche nach der Richtigen ist der Spaß mit den Falschen 8)