Start Teil 2:
Die DS-Tube kann alles unten herum für mich angenehmer und so tief wie es die Restkette wiedergeben kann - ganz runter eben. Stimmen sind mit der DS-Tube nicht so weit weg vom MK1, da höre ich anfangs nur Nuancen an Unterschieden, bei den Höhen glättet für mich die DS-Tube den digitalen Eindruck deutlich. An der Stelle entscheide ich mich endgültig bei der DS-Tube zu bleiben und die Mk1 erst mal in die Schublade zu stellen. Das macht für mich erstmal keinen Sinn mehr mit der Mk1, wo die DS-Tube eingezogen ist.
Aber irgendwie je länger ich das anhöre desto mehr wechsle ich trotzdem wieder zu den Mechanikern und atme die für mich so wohl klingende, wirklich analoge Wiedergabe ein bzw. geniesse diese Lässigkeit, die mir einfach besser gefällt als die 003 Attacke. Den Raum höre ich genauso gut nur selbstverständlicher mit den Mechanischen und Mitten und höhen befrieden wieder mein Seelenheil.
Aber es läßt mich nicht los ... das muss mit DS auch gehen denke ich und kaufe ein Fozgometer, weil ich mehrfach von Schrägstellungen der Steine und Cantilever am DS lese. Und tatsächlich, das Gerät zeigt das auch an. So stelle ich neu ein, aber es wird eigentlich nicht besser mit einer Azimut Veränderung und ich komme wieder zurück zur 90° Ausrichtung, die ich deutlich schöner finde. Allerdings baue ich das 003 aus und schaue es mir nun unter der Diamantenlupe an und sehe, daß der Stein echt schräg steht.
Gut denke ich mir zurück zum Händler und reklamieren. Man verweist mich an den deutschen DS Import in Augsburg. Die senden das 003 nach Japan zur Begutachtung. Ich signalisiere, daß ich ein "gerades" 003 möchte oder auch eventuell gegen Aufpreis zum W3 wechseln würde.
Einige Wochen vergehen und nach kurzem Gespräch will man mir keinen echten Kommentar aus Japan geben und bietet mir sehr schnell das W3 gegen volle Verrechnung des 003 an. Gut denke ich und hole das W3 ab. Es bleibt das Gefühl, daß man die Ergebnisse der Begutachtung nicht Preis geben will und den Vorgang mit mir hinter sich lassen will so schnell als möglich.
Auf Bemerkungen über die Schrägstellung des Steins im 003 reagiert man ein bissel, sagen wir mal, kritisch und man will nicht mal selbst durch die Lupe schauen. Das ist schon ein wenig merkwürdig finde ich. Natürlich schaue ich mir schon im Laden das W3 mit der Diamantenlupe an. Der Stein steht bei diesem Exemplar exakt 90° auf dem Cantilever allerdings habe ich den Eindruck, daß der ganze Cantilever hier eine Nuance schräg im Joch steht. Aber das mag unter der 20er und 30er Lupe nicht gänzlich zu bewerten sein. Ein zweites Exemplar bietet man mir nicht an.
Gut, ich fahre zurück und baue das W3 bei mir ein und messe wieder mit dem Fozgometer. Auch hier zeigt das Gerät eine kleine Schrägstellung an. Okay, ab jetzt teste ich mit dieser Fozgometer Einstellung zuerst.
Mein erster Gedanke ist ... mein Gott das W3 ist hyper präzise, ultra weit ausgeleuchtete Höhen, die schon fast als scharf zu bezeichnen sind, Sybillanten sind zu hören und ein Bass, der nun völlig trocken ist. Das ist mir in allen Parametern zu viel und da brauche ich nicht lange einspielen - gefällt mir rund herum nicht.
Also probiere ich diverse Armhöhen und VTF´s mit dieser Azimut Einstellung. Immer tut sich ein bisschen Änderung mal mehr mal weniger, aber nichts gefällt mir so richtig und ich höre keine gänzliche Änderung, die mich zum Lächeln bringen würde. Ich schlafe erst mal drüber und versuche die folgenden Tage erneut mein Glück mit verschiedenen Einstellungen. Manchmal hat man ja auch einen schlechten Tag beim Justieren und man hört auch mal so und mal anders.
Aber die folgenden Tage zeigen immer wieder dasselbe und ich komme nicht dort hin wohin ich will. Schon ein klein bissel entnervt und frustriert denke ich darüber nach wieder zurück zu den Wurzeln zu kommen und lege Fozgometer, usw. bis auf die Waage zurück in die Schublade. Einstellen nur mit den Ohren denke ich so bei mir und mache das wieder wie schon seit über 25 Jahren mit Gefühl und wie ich es immer gemacht habe. Weniger denken mehr hören und subjektiv den Klang bewerten. Zunächst überlege ich nochmal die Aussagen aus dem Augsburger Vertrieb, wo man mir mitteilte, daß DS alle Systeme zur senkrechten Stellung des Gehäuses justiert. Vielleicht habe ich das ja falsch verstanden dämmert es mir langsam ?
Was ist, wenn DS beim Endtest der Systeme Kanalgleichheit, Mittenausrichtung, etc. mit einer geringfügigen Schrägstellung des Steins bzw. Cantilever herstellt. Ich weiß eine verwegene Idee. Aber möglich ist ja heutzutage alles. Das würde auch zu einigen Bemerkungen hier passen, wo schon vermutet wird, daß viele DS-Systeme schräg eingebaute "Nadeln" haben. Das spricht ja nicht dagegen, daß es auch Exemplare mit exakt geradem Aufbau gibt.
Mit ein wenig Ruhe mache ich mich wieder über die DS-Kette her an einem anderen Tag. Inzwischen hat mir Jürgen das DS-Tube mit der neuen Supercap Bank ausgerüstet, die ich schon ein paar Tage warm laufen habe lassen um die Kondensatoren ein wenig zu formieren und zu temperieren.
Ich stelle also, wie ich es immer im ersten Versuch normalerweise mache, den Arm exakt waagerecht ein, den Azimut exakt auf die 90° zum Gehäuse mit dem Spiegel und einer Platte ein, so genau wie ich es kann. Im ersten Versuch dazu die empfohlenen 1,95 g VTF. Lasse dann meine alte Meßplatte laufen und messe sofort 100um Abtastfähigkeit. Okay denke ich ... dann kann diese Einstellung so falsch nicht sein auch wenn der Wert natürlich nicht absolut ist, aber es zeigt eine Tendenz ob man so völlig falsch liegt. Das kann nicht sein bei dieser Abtastfähigkeit.
Ende Teil 2.