Hilfe bei Frequenzmessung (TA-System) benötigt

  • Hallo, ich habe mal versucht den Frequenzverlauf meiner Phonokette (Thorens „TD160MK3“, „Transrotor UCCELLO“, Phonovorverst. „Hormann SUPA PhonoAmp 2.0“) zu messen. Folgendes Messequipment habe ich eingesetzt:

    • Testschalplatte, ORTOFON (Frequenzsweep 800Hz – 50KHz)
    • Ext. Soundkarte, STEINBERG UR22MK2
    • Messsoftwate, audioTester 3.0 (asynchrone Frequenzmessung)

    Ich bin zu folgendem Ergebnis gekommen:


    1. Messung direkt vom Plattenspieler, 2m Chinchkabel (ohne Phonopre.)


    Frequenzgang links_ohne VV.JPG  Frequenzgang rechts_ohne VV.JPG



    2. Messungen hinter Phonopre.


    Frequenzgang links.JPG  Frequenzgang rechts.JPG



    Wenn ich die Kurven richtig deute, müsste ich ja einen deutlichen Höhenabfall in meiner Kette haben. Zu hören ist davon allerdings nichts!?


    Könnte ich da etwas bei den Messungen falsch gemacht haben?


    Falls die Messungen tatsächlich stimmen, auf was deutet das dann hin (System, Nadel, ...?)



    Gruß,


    Michael

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • Hallo Michael,


    bist Du bei der Steinberg in die Mikrofoneingänge rein, oder hast Du nacheinander den Eing2 (mit hi-Z Option) verwendet?

    Ich könnte mir vorstellen, daß hier ein Problem mit zu niedriger Last-Impedanz seitens des Eingangs an der Soundkarte liegt. Leider schweigt sich die Webseite und das Manual zur Steinberg im Hinblick auf Eingangsimpedanzen aus.

    MM Abtaster haben eine hohe Induktivität, so dass bei hohen Frequenzen ihre Quellimpedanz stark ansteigt.

    Aber auch der Ausgang der Riaa könnte es übel nehmen, wenn dieser an zu niedriger Lastimpedanz läuft.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Vielen Dank für euer Antwort.

    In welcher Form hast du den EQ berücksichtigt?

    Da passt doch was nicht. Der FG vor Phonopre muss so aussehen


    https://www.elektroniktutor.de/analogverstaerker/riaa.html

    ... berücktsichtigt gabe ich da nix weiter. Ich habe direkt an den Chinchsteckern vom Plattenspieler bzw. am Ausgang des Vorverstärkers gemessen. Bei den Messungen hinter dem Pre. hätte ich eigentlich mit einem linearen Frequenzverlauf bis 20KHz gerechnet. An den Chinchsteckern direkt habe ich dagegen schon mit einer "verzerrung" im Frequenzverlauf gerechnet.


    ... bist Du bei der Steinberg in die Mikrofoneingänge rein, oder hast Du nacheinander den Eing2 (mit hi-Z Option) verwendet? ...

    ... ich bin jeweils ich den Eingang der Mikrofoneingänge rein. Die Taste "hi-Z" hatte ich NICHT gedrückt. Die Messungen habe ich nacheinander gemacht, weil bei meiner Testschaltplatte die Tracks für rechts und links getrennt sind!

    Nachfolgend die Bescvhreibung meiner Testschallplatte:


    https://www.hifisound.de/de/Hi…3ZiglVEAQYASABEgLDqvD_BwE


    Ich habe mal an einem anderen Plattenspieler ebenfalls direkt an den Chinchbuchsen gemessen! Das sah eigentlich sehr ähnlich wie oben aus. Daher vermute ich eigentlich nicht das das System was hat, sondern eher einen Messfehler!?


    Michael

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • ... was sagt eigentlich "Linear cut" aus, bzw. welche Auswirkung hat das auf das Ausgangssignal?

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • ... ich bin jeweils ich den Eingang der Mikrofoneingänge rein. Die Taste "hi-Z" hatte ich NICHT gedrückt. Die Messungen habe ich nacheinander gemacht, weil bei meiner Testschaltplatte die Tracks für rechts und links getrennt sind!

    Da liegt dann wohl der Hund begraben. Die Mikrofoneingänge dürften um die 600 Ohm haben und das ist weit weg von den Standard 47 kOhm.


    Probier lieber mal den Eing. 2 mit der Hi-Z Option gedrückt.


    Auch für den Ausgang der Phono sind 600 Ohm viel zu wenig. 10 kOhm aufwärts sind angebracht.


    Grüsse,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • ... Probier lieber mal den Eing. 2 mit der Hi-Z Option gedrückt. ...

    ... vielen Dank Dieter.

    Probiere ich aus un d geb' dann wieder eine Rückmeldung. Wird aber wahrscheinlich erst nächste Woche werden ...


    Michael

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • Hallo Michael,


    die gemessenen Werte scheinen korrekt zu sein!


    Bei der Messung ohne Phono-VV ergibt sich bei zu geringem Abschlußwiderstand (hier 4 kOhm) ein typischer Verlauf wie in den ersten beiden Screenshots. Das lässt sich auch ganz einfach mit LTSpice simulieren.


    Auch die Messung mit Phono-VV dürfte weitgehend korrekt sein. Die Ortofon-Platte ist mit einer konstanten Geschwindigkeitsamplitude geschnitten. Also keine RIAA-Vorverzerrung!

    Der Phono-VV entzerrt das Signal wieder - hier ist keine Höhenanhebung auf der Platte - daher der Abfall zu den Höhen.


    Eine weitgehend lineare Messung mit der Ortofon-Platte wird nur mit direkt angeschlossenem Tonabnehmer und korrektem Eingangswiderstand sowie Kapazität im für den TA vorgesehenem Bereich gelingen.


    Ich würde den High-Z Eingang ausprobieren und zusätzlich einen Parallelwiderstand von ca. 50 kOhm dazu schalten. Damit kommst Du auf ungefähr 47 kOhm Eingangswiderstand. Zur Kapazität kann ich nichts sagen. Ich weiß leider auch nicht welche "Spezialitäten" so ein High-Z Eingang zusätzlich im Signalweg hat.


    Beste Grüße und gutes Gelingen

    Ulrich

  • ... vielen lieben Dank ...

    Ich würde den High-Z Eingang ausprobieren und zusätzlich einen Parallelwiderstand von ca. 50 kOhm dazu schalten. Damit kommst Du auf ungefähr 47 kOhm Eingangswiderstand.

    ... werde ich dann mal so ausprobieren ... geb dann auf jeden Fall eine Rückmeldung (... dauert aber leider ein paar Tage ...).

    Wenn ich dich richtig verstehe ist diese Methode bzw. meine Testplatte nur für Messungen direkt vom Ausgang des Tonabnehmers geeignet ist?

    Meine Hoffnung, dass ich (auch) am Ausgang des Vorverstärkers messen kann, funktioniert dann wohl leider nicht. Die Idee war den Abstimmkondensator messtechnisch zu ermitteln. Ich habe noch eine Testschallplatte aus irgendeiner Stereoplay (VINYL REFERENCE VOL.1) mit einem Test-Track (Rosa Rauschen, -6dB, Mono) drauf. Lässt sich da vielleicht was machen?

    Falls nicht, gibt es eine Testschallplatte mit der das geht?


    Grüße und ein schönes WE,

    Michael

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • Hallo Michael,


    ich habe das Prozedere gerade mal getestet. Ortofon Testplatte, Soundkarte TASCAM US144, High Z-Eingang voll aufgedreht und Widerstand 47kOhm parallel. Alle Kabel zusammen haben ca. 210 pF. Zur Eingangskapazität der TASCAM habe ich leider keine Info.

    Adikt linker Kanal.jpg

  • ... so sollte das aussehen;-)

    Probiere ich aus, und gebe dann eine Rückmeldung ...


    Vielen Dank nochmal für's ausprobieren ...

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • ... so habe es jetzt ausprobiert und das sieht schon gleich viel besser aus! Die messung habe ich allerdings auf die Schnelle an einem anderen Plattenspieler (Ortofon-System) gemacht.


    ohne C.JPG


    Vielen Dank nochmal.


    VG Michael

    Analoge Kette: Thorens TD160 MKII --- Luxman L410 --- Audio Physik Classic 20 --- Revox B77

  • Hallo Leute, ich steige gerade in das Thema Frequenzgang-Messung ein. Ich habe auch die Schallplatte "Ortofon Accuracy in sound - Test Record".
    In der Beschreibung im Inlay steht:
    "The Test Record is designed to be played through your system with in-built RIAA equalization". Das ergibt aber einen wenig aussagekräftigen Frequenzplot wenn man hinter dem Entzerrer mitschreibt, da ja der Sweep mit konstanter Geschwindigkeit geschnitten wurde. Was macht das für einen Sinn?

    Gruß, Rüdiger

  • Hallo Rüdiger,


    das frage ich mich auch.


    Wird der Frequenzgang über den Phonovorverstärker gemessen muss das Ergebnis über einen inversen RIAA-Filter korrigiert werden um zu einer "linearen Kurve" zu kommen.


    Ich habe mit einem True-RMS Voltmeter mit Meßwertspeicherung die Messung gemacht. Wichtig ist der richtige "Abschluss" für den Tonabnehmer. Bei MM ca. 47kOhm und ca. 100 bis 200pF parallel zum Messeingang anschließen. Der Sweep auf der Ortfonplatte ist mit 12,5 Oktaven pro Minute geschnitten. Mit manueller Synchronsation auf die Startfrequenz von 800 Hz lässt sich dann ein sehr gutes Messergebnis erzielen.


    Beste Grüße

    Ulrich

  • Eine hochwertige Phonovorstufe sollte die RIAA mit mindestens 0,5dB einhalten. Warum sollte man dann nicht nach dieser messen? Die Frequenzgänge der Tonabnehmer weichen im Hochton schonmal 5-6 dB ab. Was machen da die 0,5dB der Phonovorstufe? Messe ich mit Adjust+ per Rosa Rauschen und mit Sinustönen, so erhalte ich auch unterschiedliche Ergebnisse (Rosa Rauschen wird kompensiert). Meiner Meinung hört das Ohr da deutlich besser als die Messerei...

  • Eine hochwertige Phonovorstufe sollte die RIAA mit mindestens 0,5dB einhalten. Warum sollte man dann nicht nach dieser messen? Die Frequenzgänge der Tonabnehmer weichen im Hochton schonmal 5-6 dB ab. Was machen da die 0,5dB der Phonovorstufe? Messe ich mit Adjust+ per Rosa Rauschen und mit Sinustönen, so erhalte ich auch unterschiedliche Ergebnisse (Rosa Rauschen wird kompensiert). Meiner Meinung hört das Ohr da deutlich besser als die Messerei...

    Hallo Tom, das ist nicht das Problem mit der Ortofon Platte, sondern daß die eine Kette mit RIAA Entzerrer zum messen empfehlen, dann aber einen unverzerrten Sweep auf die Platte schneiden. So ist das Ergebnis wertlos.