Gibt es einen Weg zurück ???

  • Ich besitze seit 3 Jahren einen Lavardin ISX Reference neben 2 Röhrenverstärkern.

    Meistens laufen meine beiden Röhren (ich mag einfach Röhren) aber ich suchte damals einen zusätzlichen Transistor.

    Im Laufe der Jahre probierte ich dann etliche Transistor Verstärker aus, unter anderem 2 Lector, 1 Denon, 1 Marantz, 1 Rega Elex R, 1 Unison Unico oder so ähnlich, 1 Exposure 2010, einen 3010 und mittlerweile hatte ich noch den 2510 und 3510 bei mir sowie den obengenannten Croft Integrated R.

    Dabei waren einige überzeugende dabei, vor allem der Croft blieb mir positiv in Erinnerung, aber von all denen gefällt mir persönlich der Lavardin am besten.

    Der Lavardin lief in der Zeit an 2 verschiedenen Tannoys, einer Max 1, den Harbeth P3ESR, JBL 4309 und Klipsch Heresy 4 und gepasst hat er so gut wie immer. 5 Leute die dies bei mir hörten, bestätigten dies. Es war bei mir noch niemand dem der Lavardin nicht gefiel.

    Müsste ich nur mit ihm Leben, wäre das kein Problem für mich.

    Kann aber verstehen wenn er jemanden nicht gefällt denn gleich wie eine Röhre spielt er gewiss nicht.

    Muss er auch nicht, ich höre ihn gerne abwechselnd zu meiner 300B.


    Vor kurzem war ein Bekannter bei mir, eigentlich ein Röhrenfreund und wir hörten den 300B (sogar mit den WE 300B) an den Stirling.

    Er wollte dann dass ich einmal auf den Lavardin wechsle...

    Nach einer Stunde bei Karin Bremnes sagte mein Besuch plötzlich:

    "Ich höre normal nur mit Röhren und sage es ungern, aber der Lavardin gefällt mir hier in dieser Kombination noch etwas besser."


    Grüße Hans :)

    Einmal editiert, zuletzt von Hififreak67 ()

  • Ich kann gut nachvollziehen, daß die Lavardin-Verstärker polarisieren - ich kann auch ruhig das 'die' hier verwenden, weil ich neben dem ISx-Ref. auch den (aktuellen, also aus dem verg. Produktionsjahr) ITx zuhause hatte - das wie gesagt alles im verg. Jahr gegen Frühjahr bis Frühsommer.

    Der ISx-Ref. hatte mir klangl. ja auch durchaus gut gefallen und ich dachte, jetzt setze ich noch einen drauf und nehme mir den ITx (alles an Spendor SP-2/3 R², die ja ebenfalls dazu passen).


    Der ITx gefiel mir dann aber gar nicht - er bestätigte jene Kritikpunkte aus dem 'lavardinkritischen Lager', nämlich etwas wenig Bass und Punch - ein dagegen sehr auf Transparenz der (oberen) Mitten hin ausgerichtetes (oder abgestimmtes) Klangbild, bei dem man immer erwartet - oder erhofft: "Da muß doch jetzt noch was kommen, da muß doch jetzt noch was kommen" (die Wiederholung trifft es tatsächlich!).....aber es kommt nichts.

    Und dann macht sich eine gewisse Enttäuschung oder Ernüchterung breit..... so ein (doch irgendwie bescheidener) Klang für rd. 7000,--€ - das kann's doch nicht sein.


    Lavardin-Befürworter beschreiben diesen Klang als absolut oder maximal natürlich - das originale Musikmaterial wiedergebend (so ja auch der Lavardin Tester Christian Bayer in LP und Image-Hifi) - andere dagegen, vermissen ganz einfach so etwas wie Bass, Punch, Dynamik und Kraft.


    Warum mir der ISx-Ref. schon gefallen hatte, der ITx dagegen nicht: Neben der schon erw. (m. E. schon etwas übersteigerten) Mittentransparenz, schien er mir (was ja damit korrespondiert) insges. kühler-, der ISx-Ref. dagegen wärmer abgestimmt, mit mehr Schmelz, was sich übrigens auch (aus dem Gedächtnis) mit ein, zwei Vermutungen aus dem hiesigen Lavardin-Thread deckt, daß es der kleinere ISx-Ref. 'ist' und nicht so sehr der eins größere ITx (ich müßte jetzt den ganzen Thread nochmal durchlesen, um die Stelle(n) zu finden :) ).

    Der (vermeintliche) Vorteil des größeren Modells - noch mehr Transparenz - erschien mir damit eher als Nachteil.

    Bei anderen Nutzern, kann das aber auch wieder ganz anders sein.


    Abschließend möchte ich also betonen, daß ich - gerade den ISx Ref. betreffend - durchaus die klanglichen Meriten, ich würde sogar sagen Einzigartigkeiten - und das meine ich durchaus positiv, sehr wohl (im Rahmen der letztjährigen 2-wöchigen Testzeit zuhause) erkannt habe - mein Beitrag ist nicht als Lavardin-Bashing intendiert(!)

    (ich könnte mir sogar vorstellen, mir nochmal einen ISx-Ref. zuzulegen und wüßte ja nun, ob etwaiger 'shortcomings')


    Man könnte also eher sagen (und das trifft ja auf vieles Gute ebenso zu), wo viel Licht ist, ist auch etwas Schatten.


    Im Grunde.......wünschte man sich ja (naja, jedenfalls ich;) ) :

    Einen Lavardin mit etwas mehr Punch/Grundton-Stärke, noch einem Tick mehr Leistung, mit Klangreglern und Loudness sowie schaltbaren A + B Speaker-Ausgängen. ;)


    Wünsche die - per se - gegen das Grundkonzept der Lavardin-Verstärker stehen - ich weiß das wohl.


    Aber DAS wär's(!)


    Beste Grüße

    Bernhard

    2 Mal editiert, zuletzt von Berndt ()

  • Ich will jetzt eigentlich nicht noch was zum Lavardin schreiben weil es wohl das Thema sprengt... trotzdem noch kurz.

    Auch ich kenne diese Stimmen von Leuten zum fehlenden Punch des Lavardin ISX Reference und natürlich haben meine Röhren hier etwas mehr zu bieten, ich kann das schon nachvollziehen. Im richtigen Umfeld kann dies jedoch genau richtig sein.

    Andere wiederum Reden von einem fizzeligen Hochtonbereich, auch das kann ich manchmal nachvollziehen.

    Allerdings hab ich in 3 Jahren etliche Male, nach einer gewissen Zeit mit anderen Verstärkern, wieder den Lavardin angesteckt und dabei jedesmal ein wohliges Heim(An)kommen-Gefühl erlebt.

    Der erste Eindruck der mir da immer kommt.... ja genau, so muss es sein.

    Die spielen mbMn einfach ohne Effekte und ausgesprochen klar und natürlich. Da ist nichts was erstmal in den Vordergrund tritt und das muss man einfach mögen. Für manchen mag das vielleicht langweilig erscheinen, aber sie zeigen auch die kleinsten Veränderungen an der Kette (mehr als meine anderen Verstärker) und wenn alles passt dann schmelze zumindest ich dahin ;)

    Nach einer gewissen Zeit wenn ich dann wieder eine Röhren höre, bin ich begeistert von deren Klangfarben und diesem "röhrigen" und wie selbstverständlich aus den LS perlendem Bass.

    Beides, Transistor wie Röhre kann Spaß machen :)

    Grüße Hans

  • Hallo Hans,


    eine kleine Weile, könnte man ja nochmal beim Lavardin ISx-Ref. verbleiben - danke für dein Feedback - denn selbiger könnte ja (vermutlich auch deine Meinung) durchaus das sein, was Livingvinyl sucht.

    Eine weitere generelle Option - bisher wohl noch nicht so sehr thematisiert - wären Hybrid-Vollverstärker.

    Ein Hör-Vergleich etwa eines McIntosh MA-252

    ( https://www.i-fidelity.net/tes…intosh-ma252-ac/test.html ) gegen den ISx-Ref., wären ja auch eine interessante und spannende Sache! - zudem der MAC das entscheidende Quentchen mehr an Leistung hat, das eine gewisse Souveränität und Lässigkeit positiv zur Folge haben dürfte.


    Du hattest bei Eurer Hörprobe Karin Bremnes genannt - also Musik mit weibl. Singstimme.

    Eine Disziplin, die der ISx-Ref. mit Sicherheit aus dem 'Effeff' beherscht (da soll der MAC übrigens auch exzellent sein:
    "Wo der MA252 aber über sich hinauswächst, ist die Stimmenwiedergabe. Auf dem Album »Complicated Ladies« mit Eberhard Schöner und Friends bringt Esther Ofarim alle Schattierungen ihrer außergewöhnlichen Stimme zu Gehör. Klar und deutlich zeigt der MA252, wie die Sängerin ihre Stimme zu wandeln versteht, aber er zerlegt sie nicht, sondern versieht sie mit einer überragenden Aura und einer tiefen Emotionalität. Das ist das Wesen des MA252: die Musik klar darzustellen, aber bei aller Offenheit immer den emotionalen Gehalt in den Vordergrund zu rücken.")


    Wie aber schaut es aus mit fordernder Musik, mit großen symphonischen Werken, Kirchenorgel, oder auch Bigband-Jazz - oder (legendärem) Art-Rock - gestern hörte ich seit langem mal wieder:

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    Hör's ruhig mal über den ISx-Ref.! ;)


    Alles Musik, die (neben tonaler Richtigkeit) die dynamischen Fähigkeiten eines Verstärkers (heraus-)fordert, etwa einen großen Klangkörper realistisch und kraftvoll/dreidimensional in den (Hör-)Raum stellen zu können.

    Wie gut schneidet da deiner Erfahrung nach der ISx-Ref. ab(?) Ich meine aus meiner Erinnerung, da hatte er doch 'etwas Federn lassen müssen'. Oder?


    Beste Grüße

    Bernhard

  • Hallo miteinander,


    nach den letzten Beiträgen geht mir durch den Kopf: warum nicht "zweigleisig fahren" und von Zeit zu Zeit den Verstärker wechseln? Ich habe das über viele Jahre so betrieben, als/weil mir immer mal irgendein Vintage-Gerät zulief oder aus Neugier an Land gezogen wurde (mitunter tatsächlich aus der "e-Bucht", die leider extrem an Attraktivität eingebüßt hat :rolleyes: )

    Manches, was auf den ersten Blick keine großen Erwartungen weckte, blieb verblüffend lange in Benutzung - war also offenbar doch ganz ordentlich...


    Man könnte auch den Jahreszeiten folgend wechseln, z.b. die Röhre für längere Hörstunden im Winter, das Halbleitergerät im heißen Sommer, wo man lieber keine zusätzliche Wärmeabgabe im Raum wünscht und zugunsten der Freiluftaktivitäten auch eher weniger vor der Anlage sitzt.


    Gruß Klaus


  • ... und ich darf hier nicht "mitspielen" ;( mimimi


    Ich werde komplett ignoriert =O und das, obwohl ich mit dem besten Nichtröhrenheini ever 8o um die Ecke komme...


    ... sehen könnt ihr meine Posts aber schon, oder? :/

  • Ja, guter Vorschlag ;) "(....) als/weil mir immer mal irgendein Vintage-Gerät zulief oder aus Neugier an Land gezogen wurde (....)

    Manches, was auf den ersten Blick keine großen Erwartungen weckte, blieb verblüffend lange in Benutzung - war also offenbar doch ganz ordentlich":

  • Hallo Bernhard, zu Deiner Frage.


    McIntosh konnte ich bis auf kurze Messeauftritte leider noch nicht Hören, ich glaube Dir aber, dass dies sicher Klasse Geräte sind :thumbup:


    Zu Deiner Anregung mit fordernder Musik.

    Ich persönlich hatte bisher nicht den Eindruck das hier etwas fehlt, natürlich in meinem bescheidenem Rahmen.

    Ich habe 2 relativ kleine Hörräume und hier wirkt "große pompöse" Musik meist eh kleiner bzw. intimer, als in großen Hörräumen mit großen Lautsprechern.

    An meinen LS mit angegebenen Wirkungsgrad 91dB (Tannoy Stirling GR) bzw. 99dB (Klipsch Heresy 4) macht er sich jedenfalls sehr gut. Dynamisch fehlt mir hier bei Bigband und Artrock, weder mit dem Lavardin noch mit den Röhren was, Luft nach oben ist jedoch immer und ich kenne es von Bekannten "größer" ;)

    Als ich den ISX an den Harbeth P3ESR hatte, war dies die Anlage für "Jazz oder Singer/Songwriter". Dies war wunderbar und faszinierend, für pompösen Rock gibt's sowieso geeigneteres :)

    Grüße Hans

  • Hallo Andreas, bei Deinem schweren Schicksal fällt mir folgende Story ein: Geht ein Mann zum Psychiater und sagt "Herr Doktor, ich werde überall ignoriert, bitte helfen Sie mir". Darauf der Doktor: "Der Nächste bitte" :) . Nimm es nicht zu tragisch bitte, bG Konrad

  • Hallo Andreas, bei Deinem schweren Schicksal fällt mir folgende Story ein: Geht ein Mann zum Psychiater und sagt "Herr Doktor, ich werde überall ignoriert, bitte helfen Sie mir". Darauf der Doktor: "Der Nächste bitte" :) . Nimm es nicht zu tragisch bitte, bG Konrad

    Hey Konrad,

    vielen Dank für deinen Post - jetzt bin ich sicher, dass ihr mich hier sehen könnt ^^ also wenn ihr wollt :rolleyes:


    ... und wenn sich hier niemand um den AMS35i kümmert - umso besser, bleiben schon mehr für mich übrig :*

  • Hallo Andreas, ich weiß nicht, woran es liegen könnte. Vielleicht daran, dass manche Marken und Produkte halt hier nicht so angesagt sind. So what, wichtig ist, dass man selbst überzeugt ist. BG Konrad

  • Naja, ich mach ja nur Spaß :) ...


    Also nicht mit dem AMS, der ist über jeden Zweifel erhaben ... und wenn man denn mal an einen guten Gebrauchten kommt, kosten die ja auch nicht mehr den Neupreis.


    Ob er allerdings klanglich an eine gute Röhre herankommt, kann ich nicht sagen. Habe ich an meiner Anlage noch nicht gehört und habe ich auch nicht vor.

    Vielleicht müsste ich sonst einen Thread mit ähnlichem Titel aufmachen =O

  • Ich habe schon sehr gute Röhrenverstärker gehört. Für meinen Bedarf komme ich bisher gut mit einer Transistorlösung zurecht (2x AVM M3 Endstufen) und müsste bei einem Umstieg auf Röhre vermutlich auch andere Lautsprecher mit höherem Wirkungsgrad einkalkulieren. Ich bin recht zufrieden mit dem was ich habe und scheue auch aus finanziellen Gründen einen Umstieg. Es geht also nicht um einen Weg zurück. Und wenn der Weg weiter nach vorn gehen sollte, würde ich den Transistor Weg weiter gehen. BG Konrad


  • Was sind denn das für Geräte, die ständig nach einer Reparatur fragen ...und was ist dann zu reparieren?


    Ich empfehle McIntosh in Sachen Röhrenendstufe und wenn es um eine wirklich neutrale, naturgetreue Verstärkung geht. Wiedergabe kann ich ja nicht sagen, ich keine ja deine Lautsprecher und Hörmöglichkeiten nicht. Ich hatte bei den MCIntosh's bisher keine Defekte und die Röhren halten bei meinen (MC240 und MC2000) prinzipbedingt wirklich "ewig". Bei der 240er nach 15 Jahren die 6L6 Endröhren und bei der 2000er nach 16 Jahren die KT88 erneuert. Bei den KT88 lies sich aber auch nach 16 Jahren nach wie vor der erforderliche Ruhestrom einstellen und wirklich fertig sind sie nicht.


    Die MC240 hatte ich Anfang der 1992er Jahre generalüberholt. Sie lief davor 30 Jahre ohne Defekte mit den Originalröhren aus 1963! Nach der Generalüberholung läuft sie ebenfalls wieder vollkommen unauffällig und röhrenschonend mit neuen Röhren.