Vollverstärker als Endstufe verwenden

  • Hallo, ich bin auf der Suche nach einer hochwertigen Vorstufe/PreAmp und möchte vorübergehend meinen Vollverstärker (Nagra Classic Int) als Endstufe verwenden (Bypass der eingebauten Vorstufe).


    Meines Wissens ist das möglich, gibt es hier jemanden, der mir das ‚how to‘ erklären kann? Danke!

  • Hallo!


    In der Bedienungsanleitung steht davon nichts.

    Deshalb würde ich davon ausgehen, dass der Verstärker für diesen Betrieb nicht vorgesehen ist.

    Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist, einen normalen Eingang zu verwenden und den Nagra dann auf einen Wert (möglichst hoch, also -5 oder 0) einzustellen, den du dann im Surroundbetrieb immer nutzt.

    Du schließt also den Surround-Vorverstärkerausgang an einem Eingang des Vollverstärkers an und dann kannst du mit der Surroundvorstufe den Pegel einmessen und es sollte funktionieren.

    Die Gefahr dabei besteht aber, dass du bei Nutzung eines anderen Eingangs des Nagra vergisst, dass du einen sehr hohen Pegel eingestellt hast und dann aus versehen diesen Eingang mit maximalem Pegel wiedergeben lässt.

    Übergangsweise für ein paar Tage oder Wochen würde ich es wahrscheinlich so machen.

    Viele Grüße


    Steffen

  • Hi,

    ich würde bis Montag warten und dann bei Nagra anrufen. Die haben die meiste Kompetenz bzgl. feiner Frage.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Klar.

    Allerdings ist das eine sehr wichtige Funktion, die meiner Meinung nach immer in der Bedienungsanleitung steht, wenn sie denn vorhanden ist.

    Abgesehen davon gibt es keinen Eingang, der entsprechend mit By-Pass oder Hometheater bezeichnet ist.

    Somit ist für mich ausgeschlossen, dass man die gewünschte Funktion anders nutzen kann, als von mir beschrieben.

    Aber fragen kostet ja nichts.

    Viele Grüße


    Steffen

    Einmal editiert, zuletzt von arizo ()

  • Viele Vollverstärker, zumindest Transistormodelle, sind als Endstufe mit einem Umschalter und einem Poti davor gebaut. Die Nutzung als Endstufe ist dann ohne großartige Verluste machbar.

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Ich würde Steffen beipflichten. So eine Funktion müsste in der BA beschrieben sein. Bei meinem Revox ist extra ein Kapitel der die Funktion erklärt. Ist es nicht beschrieben, wird es wohl nicht vorgesehen sein. Eine Trennung der Vor- und Endstuffe ist kein muss.

  • Er will den Vollverstärker durch eine Vorstufe und Endstufe ersetzen, von "Sorruond" steht da erstmal gar nichts.

    Viele Vollverstärker sind im Grunde Endstufen mit einer Quellenwahl und einem Pegelregler, der in dem Fall als Lautstärkeregler bezeichnet wird.

    Manche auftrennbare Vollverstärker machen das hinter dem Lautstärkeregler.

    Kann man auch selber machen in dem man dort auftrennt und das auf einen Eingang legt.

    Würde ich aber bei dem Nagra, der wohl später verkauft wird, auf keinen Fall machen!

    Hatte auch durchaus mal Vollverstärker als Endstufen laufen.

    Funktioniert einwandfrei wenn der Vollverstärker bei hoher Lautstärke ohne Signal keine Geräusche produziert. Dann dreht man die Lautstärker einfach voll auf und schließt den Vorverstärker an einen Eingang an.

    Wenn der neue Vollverstärker keine unüblich hohe Ausgangsimpedanz hat, wird das sicherlich gut mit dem Nagra funktionieren.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Stimmt.

    Von Surround steht da ja gar nichts.

    :merci:

    Dann ist es ja tatsächlich so einfach, dass man nur einen normalen Eingang verwendet und den Lautstärkeregler aufdreht.

    Irgendwie drängt sich bei mir immer der Gedanke an Surround auf, wenn bei einem Vollverstärker nach der Bypassfunktion gefragt wird.

    Viele Grüße


    Steffen

  • Manchmal , bei manchen Antworten.....


    NATÜRLICH kann man technisch gesehen JEDEN Vollverstärker wie eine Endstufe verwenden.

    Einfach die Vorstufe/den regelbaren Ausgang an AUX anschließen und den Volumenregler auf, 1/2 , oder 3/4 stellen und Musik hören. Solche Experimente nutze ich seit 30 Jahren. .....


    Für die Bedenkenträger : Der Vollverstärker wird natürlich mit einem Lauten Knall explodieren, wenn das Eingangssignal mehr als 2 Volt beträgt, das Umspannwerk 2 Orte weiter wird in den Notbetrieb wechseln und DEINE Brötchen werden dann leider nur halb gebacken werden beim örtlichen Bäcker.

    ERGO : Vollverstärker als Endstufe : geht gar nicht :heul:

    mit Nebenerwerbsgewerbe nach §19 UmstG

  • Mir ist das bei meinem McIntosh schon passiert, dass ich bei der von mir geschilderten Verkabelung aus Versehen mit voller Lautstärke eine CD abgespielt habe.

    Natürlich ist da nichts kaputt gegangen, aber die komplette Familie hat einen gehörigen Schreck bekommen unklusive weinender Kinder.

    Ich brauche das nicht nochmal.

    Aber wenn sowieso nur der beabsichtigte zusätzliche Vorverstärker genutzt wird, kann das ja auch gar nicht passieren.

    Viele Grüße


    Steffen

  • Ich hab mir zu Thema einfach mal die Spezifikationen der Eingänge angesehen. Die XLR Übersteuerungsfestigkeit liegt bei bis zu 10V, an den Cinches bei bis zu 3V. Der direkte Anschluß eines Vorverstärkers sollte somit kein Problem sein, denn die bringen meist maximal ähnliche Ausgangsspannungen. Als potenziell klanglichen Nachteil empinde ich halt, daß zwei Vorverstärker in Reihe geschaltet sind und so ihre Eigenschaften vermischt werden, was die Auswahl eines neuen Vorverstärkers unsicherer macht.


    Just my 2cents worth...

    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Als potenziell klanglichen Nachteil empinde ich halt, daß zwei Vorverstärker in Reihe geschaltet sind und so ihre Eigenschaften vermischt werden, was die Auswahl eines neuen Vorverstärkers unsicherer macht.

    Nicht unbedingt.

    Denn wie gesagt sind einige Vollverstärker quasi eine Endstufe mit Pegelregler und Quellenwahl, quasi ein passiver Vorverstärker mit Endstufe.

    Oft gibt es die dann auch als reiner Endverstärker mit genau der gleichen Schaltung, nur halt ohne zusätzliche Buchsen und Regler. Es ist ein Irrglaube anzunehmen das ein Vollverstärker immer eine Kombination einer Endstufe und eines Vollverstärkers ist.

    Oft wird beim Vollverstärker der Vorverstärker sogar eingespart.

    Wie das jetzt bei dem Nagra ist, weiß ich allerdings nicht.

    Eigentlich kann es auch nicht passieren das es zu laut wird, man dreht zwar den Vollverstärker auf, die Regelung macht dann aber der Vollverstärker.

    Man darf halt nur kein zusätzliches Gerät an dem Vollverstärker anschließen.

    Dadurch das die Lautstärker voll aufgedreht ist, kann auch der Lautstärkeregler nicht negativ beeinflussen, man hat eigentlich nur zusätzliche Übergänge, Quellenschalter etc. im Klangweg die dann überflüssig sind.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • Wie das jetzt bei dem Nagra ist, weiß ich allerdings nicht....

    Genau Frank! U.a. deswegen schrieb ich "...potenziell..." :)  ;)


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hallo, ich bin auf der Suche nach einer hochwertigen Vorstufe/PreAmp und möchte vorübergehend meinen Vollverstärker (Nagra Classic Int) als Endstufe verwenden (Bypass der eingebauten Vorstufe).


    Meines Wissens ist das möglich, gibt es hier jemanden, der mir das ‚how to‘ erklären kann? Danke!

    Alle Vollverstärker kann man auch als Endstufe verwenden.

    Man hat dann zwei Vorverstärker im Signalpfad, sofern der Vollverstärker einen aktiven Vorverstärker (Line-Stufe) integriert hat.

    Beinhaltet der Vollverstärker nur eine passive Vorstufe bestehend aus Quellenwahl und Lautstärkeregler, hat man nach wie vor nur einen Vorverstärker, jedoch zwei Quellenwahlschalter und zwei Lautstärkeregler im Signalpfad.

    Es gibt auch Vollverstärker mit Steckbrücken an den Anschlüssen "Pre-Out/Main In". Diese sind sowohl als reine Vorstufen als auch als reine Endstufen zu benutzen.

    Einen Vollverstärker als ganzes als Endstufe zu benutzen ist aus meiner Sicht nur dann von praktischem Nutzen, wenn man eine Bi-Amping Betriebsart wählt, was im Falle eines leistungsschwachen aber klanglich sehr guten Eintakt-Verstärkers besonders interessant ist, der dann nur den Hochton-Ast ansteuert.

    Der Bass-Mittelton kann dann bequem auf maximale Neutralität mit dem Vollverstärker eingepegelt werden.

    Steht kein zweiter Pre-Out zur Verfügung, kann man durch entsprechendes Umlöten den Tape-Out (ungeregelter Ausgang) zum Pre-Out (geregelter Ausgang) umwandeln.

    Auch macht es Sinn, den Vorverstärker an den Eingang eines Vollverstärkers anzuschließen um die klangliche Signatur von diesem zu untersuchen und zu bewerten.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die ganze Sache macht bei dem Nagra gar keinen Sinn, zumindest will er sich mir nicht erschließen. Dem Nagra noch einen Vorverstärker vorzusetzen ist Quatsch, es sei denn man möchte bei diesem evtl Phonofunktionen nutzen. Dann geht man einfach aus dem TapeOut(sofern vorhanden)in den Nagra. Wenn nicht vorhanden, dann aus dem PreOut des Vorverstärkers in den Nagra. Alles andere Hochpegelige am besten weiter direkt am Nagra anschließen, besser wird es durch die zusätzlichen Kabel/Stecker/Verstärkungsstufen garantiert nicht.

    Aber ich habe sowieso das Gefühl der Froschkönig hat seinen goldenen Ball schon gefunden(falls er ihn überhaupt jemals wirklich gesucht hat).

  • Mir ist das bei meinem McIntosh schon passiert, dass ich bei der von mir geschilderten Verkabelung aus Versehen mit voller Lautstärke eine CD abgespielt habe.

    Natürlich ist da nichts kaputt gegangen, aber die komplette Familie hat einen gehörigen Schreck bekommen unklusive weinender Kinder.

    Senjutsu?

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke