Karl-Heinz Fink - Der "perfekte Lautsprecher" - Erkenntnisreiche Informationen über Lautsprecher

  • Hi,

    ich finde es immer gut, wenn bei Vorführungen hauptsächlich mit normaler Musik und normalen Ausgaben vorgeführt wird. Mir fallen dazu spontan Andrejs Staltmanis - immer wieder herrlich unkonventionelles Zeug -, Chris Feickert und auch Touraj M. (früher Roksan, jetzt Vertere) ein.

    Platten der Besucher zu spielen kann auch nach hinten losgehen, wenn es keine guten Aufnahmen sind und dann der Eindruck entsteht, dass die Anlage nicht gut klingt. Aber das könnte durch einen entsprechenden Kommentar des Vorführers gerade rückbar sein. Auch auf die Gefahr hin, dass der Besucher nicht so begeistert ist.

    Entspanntes Hören, Frank


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  • Dazu eine kleine Anekdote, auch wenns natürlich völlig OT im Sinne des Threadtitels ist:

    Mitglieder des damaligen Audio Forums besuchten um 2000 herum eine der letzten High End Messen in Frankfurt. Einer hatte eine Marillion CD im Gepäck, die er an einem bestimmten Lautsprecher hören wollte, der ihn reizte. Mit der Vorführware des Lautsprecher-Herstellers eine passable Vorstellung, dann auf Bitten der Forumsmitglieder die Marillion CD. Katastrophe. Ein anderes Forumsmitglied schleifte den enttäuschten CD-Besitzer zum "bösen Ingo" und bat diesen, doch mal besagte CD einzulegen. Kein Nirvana, aber auf einmal anhörbar.


    Nicht jede Aufnahme ist gut, aber genausowenig halt auch jede Anlage. Mit Überflieger Scheiben a la Masekela bringt man halt jeden Hardware-Mist dazu, einigermaßen zu klingen. Ich habe über die Jahre meine Meinung über vermeintlich schlechte Scheiben schon vielfach revidieren müssen, es lag und liegt viel an der Anlage. Schade ist, dass diejenigen, die ihr Geld mit HiFi/HighEnd verdien(t)en, es oft auch nicht besser können/konnten als die Hobby-HiFi-isten.

  • Eine gute Anlage muß auch mit schlecht(er)en Aufnahmen klarkommen.

    Was bringt eine Anlage die nur mit Referenzscheiben klingt? Das Gros der Aufnahmen ist nun mal „suboptimal“ und aus dem Grund ist ja grade das Verhalten/der Klang mit diesen nicht ganz so tollen Abmischungen interessant.

  • Eine gute Anlage macht immer Spaß auch mit schlechten Aufnahmen.

    Natürlich muss die Anlage auch die Qualität einer Aufnahme zeigen können.

    Und vor allem muss die sowohl leise als auch Laut und auch sehr Laut gut klingen.

    Habe schon einiges gehört was leise gut war, bei etwas gehobener Zimmerlautstärke aber schon krass verzerrte.

    Jede Musik hat eine gewisse Lautstärke in der man sie hören kann, das sollte eine gute Anlage auch können.


    Grüße

    Frank

    Konfuzius sagt:

    Erst wenn eine Mücke auf deinem Hoden landet, wirst du lernen, Probleme ohne Gewalt zu lösen.

  • eine gute Anlage muss die schlechten Aufnahmen entlarven.

    Wenn man das so definiert, dann hat man als Anlage ein tolles Werkzeug (was für Studioanwendungen optimal wäre), aber zuhause weniger Genuss.


    Ich bevorzuge eine Abstimmung, die etwas gnädiger mit Aufnahmen umgeht. Für mich dürfen die Fehler der Aufnahme auch hörbar sein, solange ich weiterhin mit der Musik emotional verbunden sein kann; die Melodie, den Fluss, das Timing. Wenn die Darlegung der Fehler überwiegt, dann ist mir das zu analytisch.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Die meisten "schlechten Aufnahmen" sind gar keine. Sondern die Anlagen haben Fehler, die durch gewisse Aufnahmen stärker hervortreten.

    Naja, teilweise hast Du da schon recht. Manche Aufnahmen sind einfach handwerklich Mist, z.B. wenn die Musik ins Clipping getrieben wurde.

    Aber es gibt auch Aufnahmen, die die Lautsprecher auf besondere Weise fordern und die erst dann genießbar wird, wenn der Lautsprecher das kann. Beispiel: die K.F.D. von WASP. Habe ich lange als einfach blechern klingend empfunden bis ich sie dann mal auf Studiomonitoren von Meyersound hören durfte. Dann war da auf einmal ein Gegengewicht im Bass da, was meine damaligen Boxen einfach unterschlagen haben. Und plötzlich konnte man das durchaus anhören, auch wenn es natürlich nach wie vor weit entfernt von "audiophil" war. Daher kann ich auch die Aussage von Karl-Heinz Fink nicht so ganz nachvollziehen, daß ein Hifi-Lautsprecher im Tief- und Subbass mehr oder weniger nichts mehr machen sollte. Klar hat man da den Druckkammer-Effekt und man riskiert Probleme mit Raummoden (hier hilft dann nur noch ein leistungsfähiger DSP). Aber wenn der LS da gar nix mehr macht, dann riskiert man eben, daß viele Aufnahmen einfach keinen Spaß machen... Übrigens sind die Regieräume in Tonstudios auch nicht größer als normale Wohnzimmer, d.h. man hat da das Thema mit dem Druckkammer-Effekt ganz genauso. Was im Umkehrschluß bedeutet, daß der Pegel im Subbass dann schon entsprechend abgemischt ist, daß es da nicht gar zu viel wird.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • WASP

    Blackie Lawless ist ja auch der Gold-Standard für jeden ernsthaften Audiophilen ;)



    eine gute Anlage muss die schlechten Aufnahmen entlarven.

    Für mich ist die Anlage gut, die jedes Material anhörbar macht. Sie sollte ein gutes Darstellungsvermögen haben, aber auch gnädig sein.


    Ich hatte schonmal mein Setup dahin gezüchtet, daß Vorführmusik umwerfend war, aber vieles "künstlerisch wertvolles" Material aus meiner Sammlung unanhörbar.

    Son Kram brauch ich nie wieder...

  • oh je, bestimmt über 60% meiner Alben sind aufnahmetechnisch eher als "ungünstig" zu beurteilen, das wäre tragisch, wenn ich die nicht mehr hören könnte. Bin auch deswegen bei meinem Lautsprecher-Kauf extra mit einem ziemlich extremen Album zum Händler gelaufen (beim Abspielen hat er ziemlich schnell kopfschüttelnd die Türe geschlossen). Es gefiel mir zum Glück :)

    Ich würde nur Musik vorführen, die keiner kennt.

    So hat niemand einen Vergleich.

    Interessant, genau das sagte auch ein AudioQuest-Vertreter bei einem Kaltgerätekabel-Vergleich. Leider fehlt mir die Erfahrung, zu beurteilen, ob das eher eine Kabelmänner-Sache (den Ausdruck bitte 100% wertfrei betrachten!!) oder ob das gemischt ist bei verschiedenen Messedarsteller*innen.

  • Kabelmann - gefällt mir.

    Ich werde mir das mal merken und mich bei Gelegenheit so nennen.


    Es gibt zwei Typen von Musikhörern.

    Die einen wollen „schön“ Hören,

    die anderen „richtig“.

    „Richtig“ kann häßlich klingen.

    Die Natur hingegen klingt „brutal“.


    Kaum jemand kennt tatsächlich Live-Musik…

  • Woher nimmst du diesen tollkühnen Spruch?


    Viele Grüße

    Reinhard

    Aus meiner Jahrzehnte langen Erfahrung.

    Überraschend viele Kunden haben noch nie ein Konzert besucht, weder klassisch noch modern/rockig.

    Und jeden wird es überraschen, wie leise ein akustischer Bass ist.

  • Einen akustischen Bass in einem kleinen Raum von ca. 16m^2 fand ich überraschend laut und dominant.

    In einem Saal ist das anders.

    Entspanntes Hören, Frank


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