Lautsprechereingang Kondensator und Widerstand. Warum?

  • Hallo liebe Forenkollegen,


    bei den Quad ESL 63 sind original wohl ein Widerstand und ein Elko direkt hinter den Lautspecherklemmen in Reihenschaltung verbaut.

    Bei mir ist da wo diese normalerweise sitzen jedoch nur die leere Halteklammer.

    Meine Frage ist jetzt folgende:

    Was bewirkt eine solche Kombination am Eingang der ESL 63?

    Klanglich macht sich das Fehlen dieser Bauteile jedenfalls nicht negativ bemerkbar.

    Ich bin darauf aufmerksam g

    Bitte um Meinungen der technisch versierten Kollegen. Bitte keine Voodoodiskussion.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo,


    falls Du ein RC-Glied zwischen + und - Anschluss meinst : das wäre ein sogenanntes Zobel Glied und beeinflusst die Impedanz zu höheren Frequenzen hin.

    Der Zweck ist i.A., dass der Verstärker besser mit der elektrischen Last zurecht kommt.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Das ist ein Zobelglied und soll hochfrequentes Schwingen des angeschlossenen Verstärkers verhindern.


    Edit meint: Mal wieder zu langsam. :)

    Some livin' big but the most livin' small...

    Stop that train - Peter Tosh

  • im Schaltplan unter

    https://elektrotanya.com/quad_…09_4-63.pdf/download.html

    sind das R15 (1R5) und C25 (220uF).

    Durch diese Teile wird im unteren Frequenzbereich die Impedanz erhöht und der Pegel reduziert. Nach hohen Frequenzen zu wird der Widerstand durch den Elko parallel dazu mehr und mehr unwirksam.

    Nicht zu verwechseln mit einem Boucherot Glied (Serienschaltung von R und C)

    Mehr Details könnten hier stehen:

    https://www.stereophile.com/floorloudspeakers/416/index.html

    http://www.troelsgravesen.dk/QUAD-ESL63.htm

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo Zusammen,


    erst einmal danke für die Rückmeldungen.

    Wenn ich das richtig verstehe was Ihr da sagt, liniarisiert dieses Zobelglied die Impedanz der Quads zu höheren Frequenzen hin und sorgt dadurch dafür, das ein Verstärker es einfacher hat die Quads anzutreiben, richtig?

    Darüber hinaus, kann durch das Weglassen dieses Zobelgliedes irgendetwas kaputt gehen?

    Ich frage deswegen, weil ich schon annehme, dass Walker sich bei seiner Konstruktion etwas gedacht hat.


    Troel Gravensen, (@ A.K. vielen Dank für die Links!) erwägt die Möglichkeit dieses Zobelglied durch einen sehr kleinen Widerstand von 1,5 Ohm zu ersetzen. Er geht aber nicht weiter darauf ein. Was bringt sowas technisch?

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Tom,


    Troels schreibt ob es Sinn macht den Elko zu tauschen (welcher durch den 1R5 überbrückt wird).


    LG
    Martin


    P.S. Wie A.K. schon schrieb, es ist kein Zobelglied.

    Einmal editiert, zuletzt von Flinx ()

  • Hallo.


    Wie A.K. bereits schrieb, ist es in diesem Fall kein Zobel bzw. Boucherot Glied.

    Die parallelen R und C liegen in Serie zum Lautsprecher. Die Eckfrequenz liegt ungefähr bei 500Hz, darunter wird der Pegel etwas abgesenkt.

    Einen Einfluß auf die Impedanz hat es allerdings auch noch.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Laut Handbuch sind 20 - 30 V rms erlaubt ( 50-100 watts into 8 ohm).

    "The protection circuit in the loudspeaker limits the maximum

    input voltage to 40 V ...".

    "... The Quad 405 power amplifier should be used without the limiter

    resistors in circuit".


    Und wenn der Triac T1 durchschaltet ist sowie Ruhe, dann ist der Lautsprechereingang kurzgeschlossen.


    Meister Walker hat sich für FRED (Full Range Electrostatic Doublet) aka ESL-63 schon eine schlaue Schutzschaltung ausgedacht.


    Jörg


    PS: Wurde im September 1981 auch mal im Elektor beschrieben

    PS1: Bei meinen sind die Widerstände verbaut ...

    AAA-Mitglied


  • Guten Tag zusammen,


    wenn ich das was der Kollege Jörg gepostet hat richtig verstehe ist die Schutzschaltung dafür da die ESL63 vor einer Belastung durch Verstärker > 100W zu schützen.

    Nun betreibe ich die Quads maximal mit meiner MC275, die, wie der Name schon sagt, lediglich bis maximal 75 W in die Quads schiebt.

    Leistungsstärkere Verstärker sind nicht vorgesehen.

    Dann bräuchte ich diese "Schutzschaltung" doch eigentlich gar nicht, oder?

    Bis jetzt funktioniert es ohne die Schutzschaltung jedenfalls sehr gut. Das zusätzliche Bauteile im Signalweg der Klangqualität nicht unbedingt zuträglich sind wissen wir alle...

    Irgendwelche Einsprüche?

    Beste Grüße


    Thomas

  • bei erneuter Betrachtung der Schaltung besteht der Lautsprecherschutz darin, das der Triac den LS-Eingang, also auch den Verstärkerausgang kurzschließt.

    Demnach kann bei Vorhandensein des Widerstandes der angefragten Bauteile die Minimalimpedanz nicht unter 1R5 absinken im leitenden Zustand des Triacs (dient also nicht als Lautsprecher- sondern als Verstärkerschutz).

    Warum der 200uF Kondensator als Bypass vorgesehen wurde, wenn er keine Equalizer-Funktion haben soll, ist unter

    https://www.dadaelectronics.eu…L-63-Instruction-Book.pdf

    nicht erwähnt - ich vermute, das Geräusche durch das Schaltverhalten des Triacs (Sperrverzögerungszeit bzw. T-on/T-off) unterdrückt werden sollen.


    Kann man den Artikel aus der Elektor 1981 irgendwo in Deutsch herunterladen ?

    In Englisch ist er hier:

    https://worldradiohistory.com/…r/80s/Elektor-1981-09.pdf


    Ob Kurzschluss-Schutz der Quad 405 ausreichend zuverlässig ist bzw. ausreichend schnell reagiert, das man den 1R5 Widerstand wirklich weglassen kann ? Eher nein, würde ich sagen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo Martin,


    ich bin nicht der Techniker unter uns, dass bist eindeutig Du.

    Wir reden doch über R15 und C25 ?

    Wenn ich mir das ansehe sitzen Kondensator und Widerstand direkt an der Eingangsklemme. Das Eingangssignal geht da hindurch und wird dann an ein Kabel am Ausgang von Widerstand und Kondensator weitergegeben.

    So wie ich das bisher immer verstanden habe liegen Kondensator und Widerstand im Signalweg.

    Wo ist mein Fehler, Martin?

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Tom,


    R15/C25 ist für mich keine Schutzschaltung, die Schutzschaltung ist der Triac.

    Der hier eingestellt Schaltplan ist für Seriennummern >26000. Die überwachen ausschließlich ob an der Folie irgendwelche Überschläge passieren.

    Um Aussagen zum RC-Glied am Eingang zu machen müssten die Daten für den Eingangsübertrager vorliegen.

    Da die 63 für Quad-Endstufen entwickelt wurden und diese kurzschlussfest sind glaube ich nicht das das RC-Glied als Schutz für Endstufen von Fremdanbietern ist sondern hier tatsächlich eine Pegelkorrektur für den Tieftonbereich vornimmt.


    LG

    Martin

    Einmal editiert, zuletzt von Flinx ()

  • Martin, bei mir fehlen R15 und C25 und ich überlege halt ob ich sie mir reinmache oder nicht.

    Ein Vorbesitzer hat diese entfernt, weil er der Meinung war " die bräuchte man nicht" und es würde ohne "deutlich besser klingen"...

    Ich bin darauf gekommen mich mit diesem Thema auseinanderzusetzen, weil mich jemand darauf aufmerksam gemacht hat, dass R15 und C25 im Original sehr einfache Bauteile seien, die man als Klangverhinderer einstufen könnte.


    Ich habe offen gesagt die Befürchtung, dass R & C den Klang wieder verschlechtern könnten.

    Die Schutzschaltung die Du meinst ist nicht das worum es mir hier geht.

    Es geht wirklich um R15 und C25... reinmachen ja oder nein und wenn ja, welche Bauteile sind dafür empfehlenswert, damit ich mich nicht verschlechtere....

    Und nun stehe ich hier ich armer Thor, bin klüger nicht als je zuvor...

    Beste Grüße


    Thomas