2A3 Triode noch zeitgemäß ?

  • keine Störungen im Audio-Frequenzband erkennen

    Dann sweep mal die Nutzfrequenz von 1 kHz bis 20 kHz und schau, ob dann von rechts ein Störsignal (fschaltfrequenz - n*fnutz) reinläuft. Wenn da nichts passiert, ist es gut.



    Auch diesbezüglich sehe ich kein Handlungsbedarf...

    Wenn die Schaltfrequenzen sehr nahe beieinander sind, dann ist das OK. Wenn allerdings die Differenz der Schaltfrequenzen eine Frequenz ergibt, die ins Audio-Band fällt, kann das unangenehm werden.


    Toni

  • Hallo Cay-Uwe,


    du mußt aber zugeben, daß der hohe Zeitaufwand auch durch das von Dir gewünschte Design bedingt ist, bei dem offenbar eine optische Symmetrie mittels zweier Hauben vorgegebener Größe erzielt werden soll.


    Die eigentliche Verstärkerschaltung mit nur 2 Röhren je Kanal nimmt an sich wenig Raum ein, bekommt hier aber mehr als 50% des Gehäuserahmens.


    Alternativ hätte eine einzelne größere Haube eine freiere (ggf. günstigere) Positionierung der Übertrager und Netzteil-Komponenten zugelassen und verschlungene Kabelführung vermieden.


    "Hätte, hätte- Fahradkette..." :heul: :sorry:


    Gruß Klaus

  • Gestern sind die restlichen Teile für mein SET 2A3 Projekt angekommen und ich konnte die Endstufe fertigstellen.


    SET-2A3-11i.jpg


    SET-2A3-12i.jpg


    SET-2A3-13i.jpg


    Das hat wieder recht vie Zeit gekostet und eigentlich ging es nur darum ein paar Widerstände, Kondensatoren und Kabel zu verlegen und zu verlöten.


    Wie auch immer, es hat Spaß gemacht und die Freude war groß als ich die SET 2A3 einschaltete und alles auf Anhieb funktiniert hat :)


    Nach einer kompletten Prüfung aller Spannungen, BIAS, etc. habe ich mich am späten Nachmittag gleich daran gemacht Probe zu hören.


    Überrascht hat mich die Klangfarben-Vielfaltigkeit, die die 2A3 hervorbringt. Das habe ich in dieser Form von keiner anderen Röhre bis jetzt erlebt. Beckenanschläge z.B. scheinen im Ausklingen ewig nach zu hallen, ein Klavier wird noch prächtiger dargestellt und auch Stimmen klingen anmuntender und gefälliger. Desweiteren vermag die 2A3 Details sehr differeziert wiederzugeben, ohne jedoch dabei vordergründig zu wirken. Auffällig war das bei harten Gitarrensaiten Anzupfen, die dadurch dynamischer in den Raum gestellt werden.


    Es scheint zu Stimmen was über die 2A3 gesagt wird, sie kann verzaubern :*


    Technisch gesehen bin ich auch sehr zufrieden und die gewählte Dimensionierung hat sich eingestellt. Die Entscheidung, die 6SL7 als Treiberstufe zu nehmen, hat sich aus meiner Sicht bestätigt und so wie es ausschaut kann sie die 2A3 Triode gut handhaben, wie aus den Frequenzgang zu sehen ist.


    SET-2A3-10-FGi.jpg

    Die Lundahl LL1663 harmonieren gut mit der 2A3 Röhre, was insbesondere im Roll-Off Verhalten zu sehen ist. Dieser fällt etwas besser aus als meine Messungen mit der KT90 / KT88, bei denen eine leicht angedeutete Resonanz bei ca. 90kHz auftrat. Die -3dB Bandweite ersteckt sich dabei von 10Hz - 50kHz.


    Eine Klirr- bzw. Spektralanalysemessungen bei 1 kHz offernbart auch keine Unregelmäßigkeiten oder Auffälligkeiten.


    SET-2A3-10-SPA-01kHzi.jpg

    Ich berichtete über die ausgeprägte Klangfarbenwiedergabe, die ich beim Probehören feststellte und diese ist aus meiner Sicht im Klirrspektrum zu erkennen. Ich habe keine andere Röhre gemessen, die so viele harmonische Komponenten aufweist wie diese 2A3 Trioden von Shuguang.


    Auch sonst bin ich technisch sehr zufrienden insbesondere weil so gut wie kein Brummen an den Lautsprechern zu vernehmen ist, selbst wenn man das Ohr nahe an eine Tieftöner hält, aber auch mechanisch ist aus den Hauben nichts zu hören.


    Hermann jahedia wünschte sich noch ein Bild mit einen Blick unter die Hauben.


    SET-2A3-08i.jpg


    Wie zu sehen ist, musste ich mich behelfen, indem ich die Ausgangsübertrager und Trafo auf Holzbrettchen montiert habe, da der Einbau für Hauben für diesen Rahmen nicht vorgesehen war. Es hat aber auch seine Vorteile, denn den Trafo z.B. habe ich auf Gummipuffer aufbauen können und wie ich bereits sagte, vernehme ich kein mechanisches Brummen, was man oft bei SE Konzepten vorfindet.


    Alles in Allen, eine super Erfahrung diese 2A3, und jetzt gehe ich wieder etwas Musik lauschen ^^

  • Hallo Cay-Uwe,

    Gefällt mir sehr gut, normalerweise mag ich diese

    Holzrahmen Gehäuse nicht besonders.

    Aber Deiner hat eine zurückhaltende Eleganz die mich

    an Skandinavien erinnert. Die oft verwendeten exotischen

    Hölzer und komplizierten Eckverbindungen mag ich nicht.

    Auch die Schrumpf-Lack Abdeckungen passen sehr gut.


    Was ich auch gut finde, Du hast keine Scheu auch

    preiswerte Teile aus China zu verwenden.

    Die Netztrafos von "doukmal" habe ich oft verbaut und im

    Gegensatz zu Trafos aus deutscher Produktion hab ich keine

    Probleme damit. Die Trafos von einem kleinen Hersteller

    aus Deutschland (Produktion eingestellt) machen viel mehr

    Probleme.

    Gibt es ein Bild vom Innenaufbau ?


    Gruß

    heinrich

  • Was ich auch gut finde, Du hast keine Scheu auch

    preiswerte Teile aus China zu verwenden.

    Diesen Trafo hatte ich von meinen "China-Kracher" Projekt und in der Tat, dieser Trafo ist tasächlich sehr gut.


    Allerdings, andere, die ich mal für meine Sonus Natura Lumina angeschafft habe, waren nicht besonders. Vernehmbares mechanische Brummen, schlecht lackiert, was bei sichtbaren Einbau nicht gut ist, etc., etc.


    Da hat mein kleiner deutscher Hersteller immer sehr gut gearbeitet, aber leider hat er aufgehört ...

    Gibt es ein Bild vom Innenaufbau ?

    Eine letzte Sache muss ich an meinen SET 2A3 noch machen und dann wäre ich bereit auch darüber ein Bild einzustellen.


    Ich habe im Moment noch ein provisorischen Aufbau, den ich erstmal testen möchte und wenn ich zufrieden bin, wird das "schöner" gefertigt :saint:

  • Hallo Kay-Uwe,

    super hingekriegt, dezentes Design ohne viel "KlimBim", sehr geschmackvoll.

    Und danke für das Offenlegen, sieht doch recht aufgeräumt aus find ich ;).

    Der Klirr bei einem Watt wäre mir persönlich etwas zu hoch, dagegen sieht der Frequenzgang geradezu perfekt aus.

    Jetzt hoffe ich, dass endlich die Teile von Reinhöfer für meinen 2A3 kommen.

    Ich werde das fertige Werk dann auch in diesem "Thread" zeigen.

    Mit dem kleinen deutschen Trafohersteller (T..) hab ich auch meine Erfahrung, von Super bis Schock. Gut dass ich alle am Netz laufenden Teile vorher an den Trenn-Stelltrafo hänge.


    Bis auf Weiteres

    Hermann

  • Der Klirr bei einem Watt wäre mir persönlich etwas zu hoch, dagegen sieht der Frequenzgang geradezu perfekt aus.

    Laut Simulation mit SE Amp CAD liegt der Klirr einer 2A3 bei 1 Watt bei K2 = 2,3% und K3 = 0,1%, womit die gemessenen THD=1,98% realistisch ausschauen.


    Auch nach Simulation wäre bei Volllast und ca. 4 Watt Ausgangsleistung K2=5,5% und K3=0,4%. Da habe ich einen THD < 4% gemessen.


    Ich habe die Treiberschaltung so ausgelegt, dass ich die 6SL7 etwas in die Knie zwingen kann um durch Klirr-Kompensation den Klirr etwas niedriger zu bekommen.


    Allerdings muss ich sagen, gefällt mir das Gehörte sehr gut

    Ich werde das fertige Werk dann auch in diesem "Thread" zeigen.

    Sehr gerne, das soll ja Sinn und Zweck dieses Threads sein ;)

  • Hi


    Das schlichte Design mit der Aluplatte und das Edle Holzgehäuse sieht optisch Klasse aus ! das wäre auch mein persönlicher Geschmack.Mal was anderes als Blechkiste.


    Gruss Chris

    Hauptsache es Glüht.....

  • Vorhin wollte ich etwas Musik mit meiner SET 2A3 hören und ich schaltete das Gerät dafür ein, um es eine Weile warm laufen zu lassen, so wie man es bei Röhrenequipment so macht.


    Ich wurde etwas abgelenkt und kam nach ca. 30 Minuten in den Hörraum und wunderte mich über den eigenartigen Geruch. Ich bin an die SET 2A3 gegangen und habe per Zufall an die Haube gefasst unter der der Netz-Trafo und Netzteil untergebracht sind. Dieser war sehr warm geworden und das fand ich komisch, da das sonst nicht üblich war. Ich war eher zufrieden, dass die Haube für den Trafo selbst nach längeren Betrieb nur sehr leicht warm wurde.


    Da stimmte was nicht und außerdem vernahm ich ein etwas lauteres Brummen aus den Lautsprechern...


    Da ich an der Unterseite noch keine Abdeckung angebracht habe, machte ich mich sofort daran die Spannungen zu prüfen und dabei stellte ich fest, dass die Anoden-Spannungen an beiden 2A3 stark gefallen waren, von ca. 300V auf ca. 230V.


    Auf Grund dessen, schaltete ich die SET 2A3 aus, entfernte die 2A3 Trioden und nahm die SET nur mit der Vorstufenröhre ( 6SL7GT ) in Betrieb. Unter den Umständen lagen die Versorgungsspannungen auf den zu erwarteten Bereich. Anschliessend wieder ausgeschaltet und mit nur einer 2A3 eingeschaltet. In dem Zustand lagen die Betriebsspannungen auch im korrekten Bereich und erst als ich die zweite 2A3 hinzufügte brachen die Spannungen zusammen.


    Erster Gedanke, die eine Röhre ist defekt, also Positionen wechseln und wieder nur mit einer 2A3 einschalten, aber alles war in Ordnung.


    Wieder die zweite 2A3 hinzugefügt und abermals brachen die Spannungen zusammen, obwohl die Röhren in ihren Platizierungen getauscht waren.


    In dem Zustand überprüfte ich nicht nur die Betriebsspannungen, sondern auch die BIAS-Spannung beider 2A3, die im Bereich von ca. 55V liegen sollten. Bei einer Röhre war dem auch so, aber bei der anderen lag die Spannung an den Kathoden-Widerstand bei 0V :wacko:


    Also ab in die Werkstatt und mit der Fehlersuche losgelegt. Erstmal der Kathodenwiederstand gemessen und dabei den Überbrückungskondensator rausgelötet. Der Widerstand war intakt und ich überprüfte den Kondensator mit einer Widerstandsmessung, die bekannterweise Unendlich sein sollte.


    Dem war nicht so, sondern ich stellte fest, dass der Kondensator einen Kurzschluss hatte.


    SET-2A3-15i.jpg


    Ein neuer Kondensator, der erst vor kurzen geliefert wurde. Das hatte ich bis jetzt noch garnicht gehabt und nach ca. 1 Stunde Fehlersuche und Reparatur konnte ich anschliessend meine SET 2A3 Endstufe wieder in Betrieb nehmen.


    Habe dann erstmal eine Stunde Musik gehört und mir mit Metallica und Rammstein den Frust "rauspusten" lassen ^^

  • Hallo Cay-Uwe,


    hat die betroffene 2A3 das tatsächlich überlebt? Die muß doch einige Zeit mit maximalem Strom (was die Kathode und das Netzteil halt hergeben) gelaufen sein =O


    monachino :

    welche Sicherung benötigt man denn bzw. welche Werte hast Du verwendet -

    100mA zwischen Kathode und dem Widerstand nach 0 Volt?

    Bzw. zwischen Kathode und 0 Volt bei einer Fixed-Bias-Schaltung ?

    Aber in Deinem Foto sehe ich zwei Rs… :/


    Edit: ich Schussel habe übersehen, daß die Sicherungen in den Anodenzuleitungen der GLEICHRICHTERröhre liegen.

    Also Absicherung der +Ub gegen zu hohen Strom - richtig?


    Gruß Klaus

  • Hat die betroffene 2A3 das tatsächlich überlebt? Die muß doch einige Zeit mit maximalem Strom (was die Kathode und das Netzteil hergeben) glauben sein =O

    Ich hatte bereits im 211 Thread geschrieben, dass Röhren viel robuster sind als man vermuten würde.


    Ja, die 2A3 hat das überstanden und soweit ich aus den BIAS-Messungen sehe, ohne Schäden.


    Der Trafo, aber auch der betroffene Ausgangsübertrager haben das auch ohne Schaden bewältigt. Allerdings, der Trafo war so heiß geworden, dass man ihn nicht anfassen konnte. Heißt in der Praxis > 60°. Es hat über zwei Stunden gedauert bis der abgekühlt war.


    Es muss gut Strom geflossen sein, da selbst der AÜ warm geworden war. Der hat normalerweise einen Innenwiderstand von ca. 210 Ohm ( gemessen ) und lag in dem Zustand bei 235 Ohm, was der Theorie entspricht, die besagt, dass bei Wärme der Widerstand von Kupfer sich erhöht.


    Gewundert habe ich mich über den ELKO, denn an dem war nichts zu sehen ?(


    Ihr könnt euch vorstellen, dass ich da auch etwas geschwitzt habe :wacko:

  • Heute habe ich, mehr aus optischen Gründen, eine LINLAI 6SL7 in den SET 2A3 eingebaut.


    Ein erstes schnelles Reinhören offenbarte Erfahrungen, die ein Kunde von mir mit seiner SET 211 gemacht hat. Differenziert im Hochton, dynamischeres Klangbild als die russischen 6SL7GT die ich üblicherweise gerne benutze und im Bass etwas präziser und konturierter.


    SET-2A3-17i.jpg


    Optisch natürlich schon sehr schön, weil die Kolben sehr ähnlich ausschauen :)

  • Hallo, liebe Triodenfreunde,


    habe nun meinen neuen 2A3 SE bis auf einige Design- Verbesserungen fertiggestellt.

    Die bei Reinhöfer bestellten Trafos hatten die bekannte lange Lieferzeit.

    2a3_1.jpg2a3_2.jpg


    Als Vorstufe dient jeweils eine 6SN7, bei welcher die beiden Trioden parallel geschaltet sind.

    Der Frequenzgang ist ausreichend linear und weitreichend.

    Auch aufgrund des Ausgangsübertragers 3500/6 Ohm ist THD sehr niedrig.

    Hier ein paar Bilder von den Messungen.

    magVar.jpgklirr%L.jpg


    Rechteck-Impulsantwort bei 1 kHz

    2a3se3.jpg


    Für höhere Eingangsempfindlichkeit kann auch alternativ die 6SL7 eingesetzt werden.

    Dadurch wird auch THD größer, was dann, eine niedrigere Primärimpedanz des AÜ's vorausgesetzt, letztendlich den Messungen von Cay-Uwe entsprechen würde.

    magVar.jpgklirr%L.jpg


    Klanglich ist der Verstärker ausgezeichnet, der beste den ich bisher baute.


    Gruß

    hermann

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  • Hallo, liebe Triodenfreunde,


    habe nun meinen neuen 2A3 SE bis auf einige Design- Verbesserungen fertiggestellt.

    Ich gratuliere zur Fertigstellung deiner 2A3 Endstufe und freu mich darüber, dass du klanglich so zufrieden bist.


    Die erreichten Klirrwerte liegen tatsächlich sehr niedrig und unter dem was Simulationen berechnen, nämlich bei 1 W ca. 2,2% und 4W ca. 4,4%.


    Benutzt du eine Gegenkopplung oder einen geschickten BIAS der 6SN7, der zu stärkerer Klirrkompensation führt ?


    Ich frage nur, weil bei der Wahl meiner Treibersektion habe ich darauf geachtet, dass wenig Klirrkompensation entsteht, damit sich der 2A3 Klangcharakter voll entfalten kann .


    Das führt dazu, dass ich praktisch den Klirr messe, den auch die Simulation ermittelt ;)

  • Benutzt du eine Gegenkopplung oder einen geschickten BIAS der 6SN7, der zu stärkerer Klirrkompensation führt ?

    Hallo Cay-Uwe,

    du bist ja ein notorischer Frühaufsteher.

    Vor 9 liege ich gewöhnlich noch in Morpheus Armen.

    Zu Deiner Frage:

    Weder noch. Was die Klirrwerte stark beeinflusst ist die Primärimpedanz der AÜ's.

    Ich hab vorher mit Hammond-Trafos experimentiert, welche aufgrund der zahlreichen Sekundäranschlüsse variabel sind. Mit primär 2500 Ohm und 6SN7 lag THD bei ca. 1 %.

    Mit 6SL7 näherte sich THD Deinen Simulationswerten. Mit primär 5000 ohm war THD deutlich niedriger, so um 0,2 - 0,5 %.

    Die Reinhöfer AÜ's sind 3500/6 ohm ausgelegt. Bei den Messungen benutzte ich einen 8 ohm Festwiderstand, was bedeutet die Primärimpedanz war hierbei 4700 ohm.

    Dies bedingt die niedrigen THD Werte.


    Gruß

    hermann