ANALOG SPIRIT - Eure Phonostufen und Übertrager Favoriten - Erfahrungen, Tips und Fotogalerie

  • Wenn etwas für erstaunliche Einigkeit unter Analogis sorgt ist es die Feststellung, dass Phonostufen und Übertrager ein wichtiger Bestandteil jeder analogen Kette mit Highend Anspruch sind. Gewissermaßen Geist und Seele der Vinylwiedergabe.


    Egal ob Röhre oder Transistor. Hier sind sie gefragt. Eure Erfahrungen, Meinungen, Tips und Empfehlungen. Mit viele Fotos eurer Favoriten um es auch noch sehenswert zu gestalten.


    Kurzum. Ein lebendiger Austausch, immer konstruktiv, fair und mit tadellosen Manieren. ;)


    Ich bin gespannt

    Michael

  • Was unbedingt dazu gehört sind natürlich Fragen zum Thema Phono/ÜT.


    Viele sind hier im Forum unterwegs, natürlich auch Neulinge, um technische Fragen zu klären oder sich ganz einfach inspirieren zu lassen.

    Was liegt da näher, als das geballte Know how und die jahrelangen Erfahrungen so vieler Phonostufenbesitzer dieses Forums zu nutzen. Wer fragt bekommt Antworten. So einfach ist das.

  • Hallo zusammen,


    weil dieser Thread noch so schön leer ist, was ich schade finde

    und ich einen kleinen Bericht zu drei sehr guten PhonoPre´s anbieten kann,

    will ich hier mal meine Eindrücke schildern.


    Es ergab sich die Gelegenheit die Leihgabe eines Freundes (Lehmann SilverCube mit neuesten Update),

    sowie per Testkoffer angereiste AS PhonoLab Pro, mit meiner liebgewonnenen ASR Mini Basis Ex HV zu hören.

    Der Vollständigkeit halber die VK´s: ASR Mini Basis Ex HV ca. 2000 €, Lehmann SilverCube ca. 4800 €, AS PhonoLab Pro ca. 3900 €.


    Nachdem ich meine Lautsprecher nicht "befeuere", oder einen technologischen Quantensprung per "biomimetischer Aufhängung" anbieten kann,

    wird es nur ein einfacher, subjektiver Bericht wie sich die Kandidaten in meinem Umfeld anhören.

    Das technische Umfeld (30 Jahre alter LP12 + Lingo 1, 20 Jahre alter Ekos, neues Krystal) ist sicherlich einiges von "Referenz" entfernt und einen "Testsieger" kann ich auch nicht anbieten.



    Wen es trotzdem interessiert, hier ein meine Eindrücke:


    Für alle drei gilt (Eigene Erfahrung, und/oder glaubwürdige Schilderung*):

    • Hervorragende Verarbeitung
    • Einwandfreier Service*
    • Zukunftssicher (kann repariert und/oder aktualisiert/aufgerüstet werden)*
    • Die Basic´s, Auflösung, räumlicher Eindruck in Breite und Tiefe und Anpassungsmöglichkeiten sind bei allen drei zur Genüge vorhanden.


    ASR Mini Basis Ex HV

    Mein Musikus.

    (Das meine ich im positiven Sinn der Wikipedia-Beschreibung, wie man früher den Musikus bezeichnet hat, als "Adelung" eine Musikers.)


    Ein ganz feines Teil, der Musik verpflichtet.

    Holt aus jeder auch noch so "schlechten Aufnahme" selbst die kleinsten musikalischen Zusammenhänge heraus, sodass man jede Platte mit dem noch höchstmöglichem Genuss anhören kann.

    Spielt dynamisch und trotzdem souverän, ist insgesamt eher ein "verzeihenden Charakter".

    Wem spektakuläre Musikpassagen, das letzte "PingPing", in allerhöchster Brillianz wichtig sind, für den gibt es andere PhonoPres die das besser können.


    Lehmann SilverCube

    Der Feingeist.


    Unglaublich wie selbst bestens bekannte Platten klingen können, welche Feinheiten in einer Stimme, in einem Instrument noch zum Vorschein kommen.

    Holt alles aus der Rille, aber für das letzte Quentchen Grobdynamik gibt es Alternativen.


    AS PhonoLab Pro

    Die grundehrlich Haut.


    Hat im Vergleich keinen besonders beschreibbaren Charakter. Macht alles, kann alles und das auf allerhöchstem Niveau.

    Hochauflösend und trotzdem musikalisch, habe ich so noch nicht gehört. Kein "Klangschwelger", wenn eine Aufnahme Mist ist, kommt auch Mist raus.

    Durch den modularen Aufbau der zwei Eingänge ergeben sich extrem vielseitige Anpassungsmöglichkeiten.


    Hätte ich die Möglichkeit und die Mittel drei Plattenspieler zu betreiben, ich würde alle drei Phonostufen behalten.

    Ich wüsste auch schon welche Platte ich über welchen Pre spielen würde...


    Gruß, Roland

    "...nur eigenes Unrecht, eigene Schuld können mich so grämen, daß es für ein graues Haar reicht."
    Reinhard Mey

  • Danke für den schönen Bericht, Roland. Man merkt förmlich wie viel Spaß Du hattest.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Für die Fans, insbesondere des Phasemation T-550, könnte folgende Info wichtig sein.


    Der T-550 hat ja zwei Eingänge. XLR und Cinch wahlweise.

    Für gewöhnlich steht ja XLR für symmetrisch und Cinch für asymmetrisch.

    Das ist beim T-550 anders!!!


    Auch die Cinch Verbindung ist symmetrisch ausgelegt. Also 2 -polig plus Schirm separat geführt. Siehe Schaltplan:

    Phasemation_T_550.jpg


    Also nicht wundern, wenn insbesondere bei älteren Plattenspielern, die noch das klassische Phonokabel, Einpol plus Schirmung (als Minuspol) haben und ein ständiger Brumm sich nicht erklären lässt.


    Mein alter Technics 1210 MKII aus den Achtzigern hat dies so und war nicht ohne Brummeinstreuung zu betreiben.

  • Also nicht wundern, wenn insbesondere bei älteren Plattenspielern, die noch das klassische Phonokabel, Einpol plus Schirmung (als Minuspol) haben und ein ständiger Brumm sich nicht erklären lässt.


    Mein alter Technics 1210 MKII aus den Achtzigern hat dies so und war nicht ohne Brummeinstreuung zu betreiben.

    Dies erstaunt mich, da ich den T-550 mit einigen alten Drehern und fest integrierter Verkabelung betreibe. Ebenfalls mit 2 adriger Leitung.


    Ich kenne dieses Brumm Problem in diesen Fällen nur dann, wenn das Massekabel des Tonarmkabels mit einem Signalminus verbunden ist, wie es zB bei alten Rega Armen der Fall ist.


    Evtl ist dies bei Deinem alten Technics ebenso. Dann würde das Brummen verschwinden, wenn man das Massekabel des Tonarmkabels löst und ein separates Massekabel zur Tonarmbasis legt.

    Gruss

    Juergen

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    AAA- Mitglied

  • Hallo Jürgen,


    das hätte mit dem alten Technics nach dem Schema auch funktionieren müssen. Genauso wie Du es beschreibst. Hab ich alles rauf und runter probiert.

    Hat es bei mir leider nicht. Da das zweipolige Technics 1210er Phonokabel Kabel ja den Schirm als Minus verwendet, reagierte es auf sämtliche Brummeinstreuungen aus dem direkten Umfeld.

    Der Technics Arm ist übrigens nicht mit auf den Minuspol gelegt wie REGA.


    Bei normaler Abhörlautstärke fiel es nicht auf. Da ich aber bekanntermaßen, "Brummfrei Fetischist" bin hat es mich dann doch genervt.


    Die Info der Phasemation Verschaltung finde ich deshalb für den Ein oder Anderen auch hilfreich weil sie schon eine Besonderheit darstellt und den Qualitäten des T-550 sicher auch förderlich ist.

    Vielleicht hilft die Verschaltung einigen weiter.

  • Die Information wäre auch für mich neu.

    Aus dem Datenblatt zum T 550 ist das nicht zu entnehmen.

    In einem anderen Zweig zu diesem Übertrager wurde ich, auch von Shakti, auf die (geringfügigen) Vorteile einer symmetrischen Verbindung hingewiesen.

    Ich verstehe nun also nicht, welchen technischen Sinn dann der XLR-Eingang hat, wenn auch der Cinch-Eingang symmetrisch ist.


    Coplander

  • In den allgemeinen Infos steht auch nichts dazu.

    Diese Phasemation Besonderheit des T-550 hatte ich auch erst entdeckt nachdem ich mir mal die Homepage zum T-550 genauer angesehen habe.


    Mit meinen symmetrischen Phonokabeln hatte ich dann die völlige Ruhe, kein Brumm.

    Jürgens Hinweise helfen da ebenso weiter. :thumbup:

  • Ich verstehe nun also nicht, welchen technischen Sinn dann der XLR-Eingang hat, wenn auch der Cinch-Eingang symmetrisch ist.

    Die meisten Phonokabel oder Anschlüsse sind bei Cinch Steckern nicht symmetrisch beschaltet.

    Insofern macht es durchaus Sinn auch XLR Anschlüsse anzubieten, denn Phonokabel mit XLR Steckern sind üblicherweise symmetrisch aufgebaut.

    Ich kombiniere den T-550 gerne mit einem Thorens Plattenspieler, diese haben aktuell ebenfalls XLR und RCA Anschlüsse. Da passt das mit einem XLR Kabel dann einfach sehr gut.

    Gruss

    Juergen

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    AAA- Mitglied

  • skeptiker

    Ich habe mir auch einmal die Homepage von Phasemation angesehen.

    Bist du sicher, dass sich die von dir gezeigte Abbildung auf den T 550 über den Cincheingang bezieht und nicht allgemein einen Übertrager mit symmetrischer Signalverarbeitung zeigt?

    Wäre es nicht möglich, dass auf dem Schaubild der Signalweg über die symmetrische XLR-Verbindung gemeint ist und über die Cinchbuchsen doch nur eine asymmetrische Signalführung erfolgt?

    In allen Produktbeschreibungen zum T 550, die ich gelesen habe, ist davon die Rede, dass es einen symmetrischen Eingang über XLR und einen asymmetrischen über Cinch gibt.

    Ich bin mir, wie gesagt, nicht sicher, deshalb frage ich noch einmal nach.


    Coplander

  • Hi,


    die mit "Fig.1 Phono balanced transmission" bezeichnende Zeichnung ist der klassische symmetrische (balanced) Eingang, typischerweise mit XLR-Buchsen/Steckern.

    Hier in der nicht galvanisch getrennten Ausführung.

    Die mit Fig 2 bezeichnete Zeichnung auf der PM-Webseite zeigt den asymmetrischen Eingang, typischerweise über Cinch Buchsen/Stecker.

    Wo PM mogelt ... offenbar um eine Schwachstelle zu maskieren ... ist die Signal-gnd Verbindung (am MMin), welche wundersamerweise vom Mittelabgriff der Primärwicklung des ÜT bei symmetrisch zum Endpunkt der Primärwicklung bei asymmetrisch wandert.

    Und das funktioniert bei PM sogar ohne einen Umschalter!!

    Ist das vielleicht jene besondere Magie von der User in ihren Erfahrungsberichten so schwärmen? :evil:

    Der geerdete Schirm des symmetrischen Kabels ist ersetzt durch eine Leitung, die zwar für gleiches Potential von Tonarm und ÜT-Gehäuse sorgt .... aber für irgendein beliebiges .... Erdpotential offensichtlich nicht (mehr).

    Selbst unter Verwendung einer verdrillten Litze an Stelle eines Coax-Kabels brummen bei mir alle Brummalarmglocken. =O 8o ^^


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • skeptiker

    In allen Produktbeschreibungen zum T 550, die ich gelesen habe, ist davon die Rede, dass es einen symmetrischen Eingang über XLR und einen asymmetrischen über Cinch gibt.

    Ich bin mir, wie gesagt, nicht sicher, deshalb frage ich noch einmal nach.


    Coplander

    Hallo Coplander,

    ich kann dich völlig beruhigen.


    Mit dem T-550 habe ich klanglich gerade in Kombi mit dem SPU nur alle beste Erfahrungen gemacht. Derzeit meine Lieblingskombi. Siehe auch ein Bericht in der Image 1/2022.


    Mich hat der XLR Eingang in der Tat besonders überzeugt. "Dead quiet", kein Brumm, wie der Amerikaner sagt.


    Mit dem SPU erlebe ich diese Kombi im Gegensatz zu meiner Fidelity Research XF-1 Typ M als im Tiefbass noch konturierter, etwas transparenter, besser durchhörbar. Wer ganz besonderen Wert auf die Stimmwiedergabe legt hat aber auch mit der Fidelity seine Freude. Wenn auch die oberen /unteren Enden mich als Freund der Neutralität nicht ganz so überzeugen wie der T-550.

    Aber, man kann eben nicht alles haben. ;)

  • Aber, man kann eben nicht alles haben. ;)

    eigentlich schon, denn es gibt ja noch den


    Phasemation T-1000


    Übertrager.

    Habe erst heute in meiner Hochwirkungsgrad Anlage (300b an 100db Altec) vom T-550 auf den T-1000 hochgerüstet (am Denon DL-A-110 TA) der Unterschied ist in meiner Konstellation krass gross und gerade im Stimmbereich / Mitteltonbereich für mich signifikant. Dazu kommt eine grössere Ruhe bei gleichzeitig zugenommener Auflösung in den Frequenzenden dazu.


    Gruss
    Juergen

    HEIMSTATT DER MUSIK

    Veranstalter musikalischer Events,
    Händler für hochwertige audiophile Genussmittel mit analogem Schwerpunkt


    AAA- Mitglied

  • Hi,

    ich nenne einfach mal das, was ich bisher hatte.

    Eine Mischung aus Vollverstärkern, Vorstufen und Phonostufen:
    Pioneer SA-508 (ca. 1980)

    Arcam Alpha 2

    Crimson K-Serie (in grau) Anfang der 90er

    Horch 1.2

    Sony TAE86B (1998)

    Kronos (René Farschtyian Wilhelm Lieven) (ca. 2005)

    Dynavector P75 Mk4 (2019)

    Selbige mit Phasetech T3 (Danke für den Tipp an Horst T. oder Hubert T.)

    Sony TAE86B nach Revision zeitweise mit Phasetech T3, zeitweise MC-Mode

    Bauer Phono 2.0 (2/2021)


    Ich schreibe mal was zu den paar letzten.

    Die P75 war eigentlich ganz gut. Ich habe sie zuerst mit einem vdH EMT benutzt.
    Dann mit einem DV 20X2L. Den PE Mode fand ich gar nocht so eindeutig besser.

    Mit dem T3 fand ich es besser als mit PE Mode direkt.


    Dann habe ich die Sony revidiert. Da gibt es einen gesonderten Thread zu. Viele Kondensatoren ausgetauscht. Außer die Riaa-Kondensatoren.

    Danach gefiel mir die Sony mit T3 besser als die P75.

    Ich habe sie auch ohne T3 benutzt. Ich weiß gar nicht mehr wie rum ich zuletzt gehört habe.


    Dann kam eine Bauer Vorführmodell zur Probe.

    Ich wollte sie u.a. probieren, weil ich offensichtlich den gleichen Hörgeschmack habe wie Willi.

    Ich war zuerst ein wenig enttäuscht. So viel anders ist es gar nicht.

    Dann merkte ich, dass ich viel mehr anfing mit dem Fuß mitzuwippen.

    Kann das ein Kaufkriterium sein? Kann es schon. Sie ist geblieben.

    Und, es kam später eine Turmalingroundingbox an die Masseklemme, weil sie mir dort am besten gefiel.


    Und von da an hörten sie bis and Ende ihrer Tage zufrieden Musik.

    Den Drang andere Geräte oder Boxen zu kaufen habe ich aktuell gar nicht.
    An Kleinigkeiten werde ich noch drehen. (Vielleicht Feinsicherungen und Wago Paste)


    Fotos:

    Bauer Phono 2.0 - die 2 linken Gehäuse.

    Phasetech T3 - der Schriftzug gefiel mir nicht

  • Hallo Fank,

    der Sony TAE-86B ist beneidenswert.

    Da sieht man welchen Anspruch Sony damit markieren wollte. Den Innenaufbau machte später ACCUPHASE auch nicht besser.

    Der SONY ist ne echte Wucht!


    Die Biographie deiner Kette zeigt aber auch, wie sich dein Geschmack über die Jahre ändert und irgendwann sich das Tempo der dauernden Suche immer weiter verlangsamt.


    Michael

  • Mich hat der XLR Eingang in der Tat besonders überzeugt. "Dead quiet", kein Brumm, wie der Amerikaner sagt.

    Glücklicherweise habe ich auch mit einem asymmetrischen Kabel am (symmetrischen?) Cinch-Eingang nicht den Hauch von Brumm.

    Dafür staune ich jeden Tag über das, was der T 550 bei meinen bestens bekannten Platten an Unerhörtem plötzlich deutlich hörbar macht.


    Coplander