Immer wieder zu lese Sprüche wie: nehme den Monitor der ist besser wie beispielsweise deine Lautsprecher.
Worin besteht denn der unterschied zwischen Monitor und Lautsprecher ?
schönes We
Herbert
Immer wieder zu lese Sprüche wie: nehme den Monitor der ist besser wie beispielsweise deine Lautsprecher.
Worin besteht denn der unterschied zwischen Monitor und Lautsprecher ?
schönes We
Herbert
Ein Monitor versucht erstmal ehrlich zu sein, er ist ja auch primär ein Arbeitsgerät. Ein HiFi Lautsprecher möchte eher angenehm klingen, er ist eher ein Gerät für den Genuß.
Einige wenige Modelle schaffen es diese beiden Zielsetzungen zu verbinden.
Öh,
ganz klassisch: Monitor zum gucken, Lautsprecher zum Hören?
Meistens ist gemeint: Aktive Studiokiste versus passive Heimkiste. So'n Antagonismus halte ich aber seit gut 20 Jahren für überholt.
Es gibt gleichermaßen gute Passiv- wie schlechte Aktivsysteme.
In den meisten Fällen sitzt das Problem auf der Couch, etwa 2-x Meter vor den Schallwandlern.
Ob man so oder so rum glücklich wird, liegt auch an der Einsicht in die eigenen Vorlieben. Versucht man sich dabei selbst auszutricksen wird das meist nix.
macbookmatthes : "ganz klassisch: Monitor zum gucken, Lautsprecher zum Hören?"
Das ist zu einfach Letzt endlich kann man ja auch in die Röhre sehen beim passenden Verstärker
Man sollte auch noch erwähnen, daß es mal ne Zeit gab, in der der Begriff Monitor inflationär in der Sach- und Lachpresse verwendet wurde. Da wurde dann einfach mal alles, was kleiner als ne Waschmaschine war, als Monitor betitelt...
Aber im Prinzip hat's Rüdiger schon ganz gut erklärt: ein Monitor ist ein Arbeitsgerät und das hat mehrere Auswirkungen:
- schonungslose Auflösung
- schonungslose tonale Ehrlichkeit
- definiertes Abstrahlverhalten
- im Falle von Nearfields kurze Hördistanz (Platzierung auf der "Meterbridge", die das Wort Meter nicht ganz zufällig im Namen trägt); Raumakustik spielt dann nur eine untergeordnete Rolle
- im Fall von Midfields im Regelfall bündig in die Wand(verkleidung) eingelassen; im Regelfall dann per EQ / DSP auf den Raum eingemessen
- im Regelfall wenigstens rudimentär optimierte Raumakustik
- für gefällige Optik bezahlt da niemand
- ob passiv oder aktiv ist den meisten Toninges relativ wumpe, wobei man schon sagen muß, daß die wirklich guten Monitore in der Regel aktiv sind
Bei einem Hifi-LS ist es im Prinzip genau andersrum:
- er ist zu einem großen Teil auch Möbelstück, muß also eine gefällige Optik haben (wobei das natürlich sehr subjektiv ist)
- der Klang muß gefallen und zur Raumakustik passen (okay, auf letzteres wird von den meisten Leuten eher wenig Wert gelegt weil die Auswahl im Regelfall im Laden erfolgt)
- keine Raumeinmessung - EQs oder gar DSPs sind schließlich Teufelszeug, kommen nicht in die Tüte, da sind ja so wahnsinnig viele Bauteile drin die bestimmt wahnsinnig klirren und rauschen...
- Aktiv-LS kommen nicht in Frage, da kann man ja den Klang gar nicht mit teuren Endstufen und Kabeln optimieren... und dann kann man sich auch noch Brummschleifen bauen - da müßte man dann sogar noch nen Übertrager zur galvanischen Trennung einschleifen (okay, der würde den Klang sogar ziemlich sicher verschlechtern weil die Hifi-Quellen i.d.R. viel zu hochohmig sind...)
- Passiv-LS sind dagegen gerne gesehen weil man da ja sogar noch die Weiche tunen kann (freilich ohne zu wissen, was man da tut - aber es klingt auf jeden Fall anders... )
Gruß
Andreas
Hallo Herbert,
ein passiv 'gegen' aktiv ist meiner Ansicht kein gutes Ding.
Es gibt Vor- und Nachteile und persönliche Präferenzen.
Rüdiger und Andreas haben es prima dargestellt, finde ich.
Ergänzend kann man sagen, dass Nahfelder in der Regel breiter abstrahlen und Fernfelder gerichteter, um Raumeinflüsse zu minimieren. Mittelfelder eben irgendwie dazwischen.
Voraussetzung - die sind gut konstruiert.
schnieken 1. Mai
Wolfgang
Monitore werden in der Regel in Tonstudios verwendet in geringen Hörabständen vom Regiepult aus in den Regieräumen. Raumeinflüsse möchte man in der Regel nicht .
Die Regieräume sind in der Regel sowieso sehr stark gedämmt.
Das Abstrahlverhalten ist für diese Randbedingungen optimiert.
Man nimmt meist Aktivlautsprecher, da man mit aktiven Frequenzweichen besser und einfacher korrigieren kann. Zudem wird viel mit Schallführungen wie Wave Guides gearbeitet. Besonders gut zu sehen bei Neumann und Genelec.
Bei Hifi zu Hause sind die Randbedingungen ganz anders. Beim Hören gibt es einen deutlichen Raumeinfluss. Der nach dem ersten Direktschall nachfolgende Refelktionschall
ist primär für ein räumliches Hören verantwortlich
Gerade dieses räumliche Hören finde ich total toll. Wenn es das nicht gäbe, hätte ich keine teuren Lautsprecher und akustische Raumoptimierung und teure Hifi Geräte.
Dann würde ich über einen elektrostatischen Kopfhörer hören. Der klingt auch sehr räumlich. Wer einmal das räumliche Klangbild eines grossen elektrostatischen Lautsprechers gehört hat, möchte das nicht mehr missen. Dynamische Lautsprecher können das mittlerweile auch sehr sehr gut besonders Avalon.
Geithain geht einen sehr konsequenten Weg in dieser Beziehung. Sie bieten Lautsprecher für Hifi und für Studio an. Und nicht nur das, sie schreiben bei jedem Laustprecher dabei, auf welche Hördistanz er ausgelegt.
Die Entscheidung, was man bevorzugt , muss man selber treffen
Naja,
es gibt schon Regieräume, in denen z.B. Bowers & Wilkins stehen.
Die räumlichen Maßnahmen sind denn auch entsprechend.
nichts für ungut und schnieken 1. Mai
Wolfgang
Der nach dem ersten Direktschall nachfolgende Refelktionschall
ist primär für ein räumliches Hören verantwortlich
Das ist ein Irrtum. Die Rauminformation ist bereits auf der Aufnahme drauf - was der Lautsprecher und der Hörraum hinzufügen kann Dir zwar subjektiv gefallen, hat aber mit dem, was der Künstler beabsichtigt hat (und damit mit Hifi im Wortsinne) nichts zu tun.
Gruß
Andreas
Ick füg mal ein Video von 2013 ein.
-
Welche Kriterien auch für einen Wohnraum zutreffen, kann man filtern oder auch nicht.
ZitatDas ist ein Irrtum. Die Rauminformation ist bereits auf der Aufnahme drauf - was der Lautsprecher und der Hörraum hinzufügen kann Dir zwar subjektiv gefallen, hat aber mit dem, was der Künstler beabsichtigt hat (und damit mit Hifi im Wortsinne) nichts zu tun.
Hat die nicht mal ein gewisser Malte, der in den Foren in seiner Jugendzeit alle Hifi-LS niedermachte, als "Hallsaucenwerfer" bezeichnet?
Dann stieg er zum Chefredakteur der Stereoplay auf
Hallsaucenwerfer können ganz wunderbar klingen, ich erinnere an Magnepan oder Martin Logan.
aber auch Aktivmonitore können ganz wunderbar klingen, ein Geithain hat mir zB immer den reinsten Genuss bereitet.
Gruß
Costa
Ein Lautsprecher kann ein Monitor sein, aber nicht jeder LS ist ein Monitor. Gute Monitore haben gewisse technische Parameter zu erfüllen, Linearität, Rundstrahlverhalten, Verzerrungsfreiheit, Pegelfestigkeit, etc. diese kann ein LS erfüllen, er muss es aber nicht.
Ake
Ca 95% der Aufnahmen werden in einem Tonstudio gemacht
Der Aufnahmeraum ist akustisch in der Regel total optimiert
Also gibt es da bei der Aufahme keinen Einfluss des Raumes
Beispiel auf der Seite von MB Akustik kann man nachlesen wie die Bauer Studios
in Stuttgart, eines der renommiertesten Studios Deutschlands, akustisch neu gestaltet wurden. Zum anderen wird jeder Musiker mit mehreren Mikrophonen aufgenommen.
Ausführliche Beispiele unten im Nachgang. Hierdurch wird der Raumeinfluss auch total eliminiert. Beim Abmischen lokalisieren die Toningenieure jedes Instrument ( bei drums mehrere ) in der Stereoperspektive. Dh sie bestimmen genau, wo später beim Stereoabhören jedes Instrument in der Breite zwischen den Lautsprechern und in der
Tiefe und im Pegel vom Hörer wahrzunehmen ist. Das alleine erzeugt schon mal eine Räumlichkeit beim Hören. Diese Räumlichkeit wird noch einmal erweitert durch die ersten reflektierten Schallwellen. Einige Lautsprecher haben spezielles Abstrahlverhalten, was den Räumlichkeitseindruck nochmals erhöht. Grosse Flächenlautsprecher machen Zylinderwellen. Dipole machen Kardoid Abstrahlung und Coax Chassis sind Punktstrahler.
D Appolito Anordnung verhält sich auch ahnlich Punktstrahler.
Ganz anders sieht die Sache aus, wenn in realen Räumen aufgenommen wird.
zB in Philhamoniesäälen , Konzertsäälen, Live Rockkonzerte in Hallen und im Freien,
in Jazz Kellern. Da kommt es auch auf die Aufnahmestrategie an. Die einen nehmen nur 2 Mikrophone, um ein Symphonieorchster aufzunehmen, die anderen verpassen jedem Musiker ein Mikrophon und versuchen damit genau so zu arbeiten wie im Studio.
dementsprechend hört man bri solchen Aufnahmen den Aufnahmeort mal weniger und mal deutlich mehr heraus. Bei Jazz at the Pawnshop wollte man unbedingt die Live Atmosphäre des Jazzkellers einfangen und dementsprechend aufgenommen und abgemischt. Aufnahmen in Kirchen sind sehr speziell, da sie die lange Nachhallzeit
beinhalten
Beispiel Studioaufnahme live
Der mir bekannte super Jazz Pianist Martin Sasse wurde vor einigen Jahren in die Bauer Studios eingeladen , um eine Direktschnittschallplatte zu machen mit 2 weiteren Musikern. Wie wurde das gemacht
Es wurde mit sehr vielen Mikrophonen gearbeitet
Piano 3
Doublebass 3
drums 9
in der Mitte vor der Band 2 li + re
erste Stuhlreihe 2 ganz li und ganz re
das ganze wurde mit einer Studer A820 aufgenommen
danach Direktschnitt LP
Ake
Hör mal stereo draussen im Freien oder im schalltoten Raum
Du wirst dich wundern
Da hast du kein räumliches Hören mehr
Ich war mehrfach in einem schalltoten Raum
Das eigene Sprechen hört sich total komisch an, weil die ersten Reflexionen
von Wänden, Decken, Böden komplett fehlen
Man hat den Eindruck , man spricht ins Nichts hinein
und die eigenen Sprache kommt einem sehr leise vor
Costa
der räumliche Klang eines sehr grossen Martin Logan ist umwerfend
Ich hab viele Jahre eine Monolith 3 gehabt mit Krell Aktivweiche
Mannshoch und in voller Breite kommt die Musik auf einen zu toll
durch den coaxialen Aufbau der Geithains sind sie wie eine Punktstrahler
und unheimlich räumlich toll
Dass eine Raumabbildung im Freien mit Stereo-LS nicht funktioniert, halte ich für ein Gerücht …
Ca 95% der Aufnahmen werden in einem Tonstudio gemacht
Das ist zwar richtig aber dennoch gibt es auf der Aufnahme reichlich Rauminformationen. Diese sind zwar künstlich erzeugt (Stichwort Effektgeräte) aber sie sind da. Bei elektronischen Instrumenten ist es noch leichter nachvollziehbar, da kann es keinen Raumeinfluß geben. Das, was man da an "Räumlichkeit" hört (oder zu hören glaubt) ist ausschließlich elektronisch erzeugt.
Dennoch wäre es falsch, da dann quasi eine Raumakustik "drüberzustülpen". Bei den wenigen Aufnahmen von Konzerten i.d.R. klassischer Musik ist das noch einleuchtender: Du willst es ja so hören wie es dort z.B. in der Mailänder Scala geklungen hat - nicht, wie es klingen würde, wenn die Mailänder Scala in Deinem Hörraum wäre...
Daß das subjektive Befinden in einem schalltoten Raum sehr unangenehm ist, weil es eben keinerlei Reflektionen, Nachhall etc gibt, ist nicht neu. Ein solcher Raum ist als Hörraum daher völlig ungeeignet, selbst wenn es möglich wäre, mit vertretbarem finanzellen Aufwand einen solchen zu bauen. Trotzdem wäre ein solcher Raum zum Musikhören im Prinzip ideal weil man da reinstellen kann, was man will - man wird immer nur den Direktschall hören und sonst nichts. Dann kommt es eben nicht auf den Zufall an sondern auf Linearität von Schalldruck, akustischer Phase und Gruppenlaufzeit, auf Paargleichheit, Klirrarmut, Kompressionsfreiheit etc.
Gruß
Andreas
Hallo Andreas,
sehe ich genauso.
Ich vermindere, im vertretbaren Rahmen, die Einflüsse meines Raumes, da ich die Aufnahme so gut es geht, so wie sie ist, hören möchte.
Und ja - Rauminformationen sind bereits in der Aufnahme mehr oder weniger vorhanden.
Ich akzeptiere andere Vorgehensweisen, ich entscheide ja, wie und was ich höre.
Sollte jemand sachlich technische plausible Alternativen einbringen, kann man sich darüber austauschen. Die lese ich zur Zeit nicht.
Weiter oben wurde von Kopfhörern gesprochen, na - kein Übersprechen - es sei denn, man benutzt ein Gerät, dass das beimischt.
schnieken Tach
Wolfgang
Worin besteht denn der unterschied zwischen Monitor und Lautsprecher ?
Monitor LS:
Hinsichtlich Lastenheft dafür konzipiert Musik "Produzieren" zu können.
Heim LS:
Hinsichtlich Lastenheft dafür konzipiert Musik "Konsumieren" zu können.
Gruss
Juergen
Mensch, jetzt wird mir klar...meine Frau meint mir gegenüber nie "Lasterhaft" sondern "Lastenheft"!
Muss nur mal überlegen, was für mich besser ist....
Grüße aus Lobberich
Stefan