Überlege, ob ich ein (Wieder)Einsteiger werde

  • Die ganze Diskussion kommt mir so vor, als ob jemand einmal wöchentlich erste Klasse von Hamburg nach München fliegt. Jetzt will er mal ausprobieren, ob es ihm auch gefällt, wenn er die Strecke mit dem Pkw zurücklegen würde. Die Frage, die er beantwortet haben möchte, ist die nach dem geeigneten Gefährt.


    An dieser Stelle kommt einer um die Ecke uns sagt: Wenn du ansonsten immer erste Klasse fliegst, dann geht jetzt unter einer Mercedes S-Klasse überhaupt nichts.


    Der nächste ist der Ansicht, dass es mindestens ein Maybach mit Chauffeur sein muss, da man dann ja auch noch während der Fahrt arbeiten könne.


    Wieder ein anderer ist der Ansicht, dass einen der 20 Jahre alte VW Polo genauso von A nach B bringt, wie die teure Luxuslimo.


    Mein Vorschlag mit dem neuen und mittelpreisigen System an einem günstigen (nicht aber billigen) Spieler, wäre dann wohl die vermittelnde Antwort , die sowohl Preis als auch Klang berücksichtigen wollte und zwar für den Versuch zu ergründen, ob man diesen Weg weiter beschreiten will.

    Auf das angedachte Beispiel übertragen wäre das dann die 10 Jahre alte (gepflegte) E-Klasse mit neuem Service und neuen Reifen.


    Eines ist aber richtig: Der TE muss selbst entscheiden, was für ihn sinnvoll erscheint. Die Kriterien hierfür kennt alleine er.


    (Bitte jetzt nicht hauen! Aber Übertreibungen veranschaulichen am Besten.)

  • Eines ist aber richtig: Der TE muss selbst entscheiden, was für ihn sinnvoll erscheint. Die Kriterien hierfür kennt alleine er.

    🏆🏆🏆🏆🏆Danke


    Leider wird das immer vergessen, da nur immer von sich selbst ausgehend wenns um solche Themen geht, beurteilt wird, und seltenst auf andere übertragbar ist


    Grüße

    Michael

  • Hallo,


    Vergleiche hinken ja immer etwas, aber SL1000MK2s Vergleich ist nicht ganz verkehrt.


    Und ja, ich habe den Fragesteller gefragt, worauf es ihm ankommt. Wenn es etwa um den "Spiel-" und Experimentiertrieb geht, habe ich Kriterien aufgelistet (Wechselheadshell, usw.).

    Vorschläge für günstige gebrauchte, aber sehr gute Plattenspieler sind ja gekommen. Die sind deswegen so günstig, weil die Marke nicht so das Renommee hat, etwa Saba oder gar Quelle/Universum. Da steckt teilweise aber sehr gute Japan-Technik drin. Oder auch, weil es zwar gute Marken sind, aber unkultige wenig gehypte Modelle.


    Die Idee, einen Technics SL-1210 MK2 zu kaufen, hat auch was für sich. Den kann man bei Nichtgefallen nämlich sehr gut wieder verkaufen, der ist recht wertstabil.


    Grüße


  • Wenn man da nun einen sehr guten Vintage-Plattenspieler für günstigen Gebrauchtpreis von 50€ (ohne Tonabnehmer) ergattert hat, ist da schon die Basis für Perfektion gelegt.

    Noch ein sehr guter MI/MI Vintage-Tonabnehmer für 50€, dazu eine sehr gute Nadel für um die 250€ - fertig ist die Laube.
    Besser kann die Platte dann eben nicht mehr klingen.

    ??? :rolleyes: :wacko: :huh: Bitte Deinen Horizont etwas erweitern. Diese Aussage trifft möglicherweise auf eine Flexidisc zu. Ich habe das so oft erlebt, dass mein Plattenspieler nach einem Upgrade so viel mehr Information aus der (gleichen) Platte holt, letztens mit dem neuen Netzteil.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Akiva/Linn Akurate DSM Katalyst/QNAP 219P II/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • ??? :rolleyes: :wacko: :huh: Bitte Deinen Horizont etwas erweitern. Diese Aussage trifft möglicherweise auf eine Flexidisc zu. Ich habe das so oft erlebt, dass mein Plattenspieler nach einem Upgrade so viel mehr Information aus der (gleichen) Platte holt, letztens mit dem neuen Netzteil.

    Ist im Grunde genommen völlig sinnlos auf diesen Post zu reagieren, vergeudete Lebenszeit.🤷‍♂️

  • Hallo Rüdiger,


    meinst du jetzt den Post von Burkie oder den von Tendaberry?


    Ich für meinen Teil kann keinem der beiden vorbehaltlos zustimmen. Weder halte ich einen (sehr guten) Gebrauchtspieler mit einer neuen MI-Nadel für 250 Euro für das mögliche Ende der klanglichen Fahnenstange, noch glaube ich an die Möglichkeit durch einen Wechsel eines (bereits brauchbaren) Netzteils "so viel mehr an Informationen aus der gleichen Platte" herauskitzeln zu können.

    Einmal editiert, zuletzt von SL1000MK2 ()

  • Hallo Rüdiger,


    meinst du jetzt den Post von Burkie oder den von Tendaberry?


    Ich für meinen Teil kann keinem der beiden vorbehaltlos zustimmen. Weder halte ich einen (sehr guten) Gebrauchtspieler mit einer neuen MI-Nadel für 250 Euro für das mögliche Ende der klanglichen Fahnenstange, noch glaube ich an die Möglichkeit durch einen Wechsel eines (bereits brauchbaren) Netzteils "so viel mehr an Informationen aus der gleichen Platte" herauskitzeln zu können.

    Ich meine den Post von Burkie.

    Wenn es 2 allseits anerkannte Stellschrauben an der Anlage gibt sind das Lautsprecher+Tonabnehmer. Eben genau die Bereiche bei denen mechanische Energie in elektrische Energie umgesetzt wird und umgekehrt.

  • Naja,


    da gibt es schon noch einige Punkte mehr, auf die man sich wohl allgemein einigen kann.

    Zum einen das Zusammenspiel "Lautsprecher-Raum" und zum anderen die Anpassung des Tonabnehmers an die Phonostufe.


    Während die Aussage, man könne mit einem guten und günstigen Gebrauchtspieler und einem MI-System mit neuer Nadel (einzufügen wäre hier "bei optimaler Anpassung an die Phonostufe") nahezu ein Optimum erreichen, soooo falsch nicht erscheint, halte ich die Behauptung durch den Anschluss eines anderen Netzteils könne wesentlich mehr Information aus der Rille geholt werden, für ...... grenzwertig.

  • Auch wenn der Threadersteller ja hier nach einem geeigneten Budget gefragt hat, so wäre es doch gut, von ihm ein Maxium als Vorgabe zu kennen. Auch andere Infos wären gut: lieber neu, alt oder egal, soll der Dreher sonst etwas an bevorzugten Eigenschaften haben usw.


    Mit solchen Angaben könnten (hust, hust...) die Ratschläge für ihn etwas zielführender werden.


    Viele Grüße

    Martin


    Apropos "aus der Rille holen": am meisten holt man noch mit einer Waschmaschine aus der Rille :)

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Hallo,


    bei der neuen Nadel handelt es sich um so etwas wie eine Jico-SAS, oder ähnlich gutes.

    Meine Hörexperimente ergaben, dass zwar MC-Tonabnehmer mitunter etwas anders klangen, aber nicht unbedingt besser. MC als Schritt zur Seite, nicht nach oben.
    Und natürlich müssen die Komponenten technisch zusammenpassen, etwa die Compliance zur bewegten Masse, usw.


    Der Gebrauchtmarkt hat mitunter den Vorteil, eigentlich ursprünglich recht teure sehr gute Plattenspieler für ziemlich wenig Geld ergattern zu können, wenn man etwas geduldig ist, um auf ein sehr günstiges Angebot zu warten. Und nicht auf Kult-Modelle aus ist.
    Ist man nicht so geduldig, muss man etwas mehr Geld ausgeben, kommt aber trotzdem noch einigermaßen günstig weg.


    Wenn man hingegen unbedingt mehrere Tausend ausgeben will .... soll man halt. Man darf sich dann auch gerne glauben machen, mehr zu hören ... letztlich ist aber ab einer gewissen Qualitätsstufe die Platte selber der limitierende Faktor der Wiedergabe.

    Das wissen die alten Hasen unter den Mastering-Ingenieuren selber doch am besten.


    Grüße

  •  Angeblich sei schon der DUAL 1219 ausreichend, um die Qualität der Platten der DG voll auszuschöpfen. :saint:

    Das ist absolut richtig, es gibt mit sicherheit anzunehmender wahrscheinlichkeit einige ältere low butge (oder ich sag einfach mal relativ günstige) Dreher welche auch den teuersten, aktuellen Laufwerken auf die Pelle rücken können.


    Aber wie will das einer, der jahrelang keinerlei Erfahrung mit Plattenspielern mehr machte auf die schnelle rausfinden, das können höchsten langjährige Enthusiasten mit schon vielen gemachten hörvergleichen, dann kann man auch wertvolle tipps geben, das ersetzt aber nicht den eigenen Höreindruck.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Es hilft wie immer nur selber anhören und mit dem Digitalsetup zu vergleichen.

    Warum denn immer vergleichen? Mit dem einen Zweig hört man digital, mit dem anderen analog. Das darf doch durchaus anders klingen und kann dabei trotzdem Spaß machen. Allein das Knistern der LP hat man bei digitaler Anwendung nicht, also man weiß doch, wo man sich bei Analog drauf einlässt und wählt das eine oder das andere einfach bewusst aus, je nach Gusto.

    Gruß tomfritz

  • Warum denn immer vergleichen? Mit dem einen Zweig hört man digital, mit dem anderen analog. Das darf doch durchaus anders klingen und kann dabei trotzdem Spaß machen. Allein das Knistern der LP hat man bei digitaler Anwendung nicht, also man weiß doch, wo man sich bei Analog drauf einlässt und wählt das eine oder das andere einfach bewusst aus, je nach Gusto.

    Hallo,


    so kann man es auch halten.


    Was mich bei Plattenspielern mit am meisten stört, bzw. störte, sind Gleichlaufschwankungen und falsche Drehzahl.

    Bei Gleichlaufschwankungen hört es sich leider eiernd an; die Akkorde klingen wie verstimmt. Das ist ätzend!

    Bei falscher Drehzahl läuft ein Stück etwas zu schnell oder zu langsam, und dementsprechend klingt es auch etwas zu hoch oder zu tief.

    Das finde ich auch ätzend.


    Deshalb kommen für mich keine Plattenspieler in Frage, bei denen die Drehzahl über mechanische Übersetzungen und ohne Justagemöglichkeit festgelegt wird.

    Ein Negativ-Beispiel sind Riementriebler ohne Feineinstellung der Motordrehzahl. Oder auch Direkttriebler, die von einfachen RC-Generatoren "getaktet" werden ohne Justagemöglichkeit.

    (Quarz-Direkt-Antriebe sind hingegen OK.)

    Über Strobo-Scheibe will ich die Drehzahl kontrollieren und möglichst exakt auf den Sollwert einstellen.


    Was mich ebenfalls nervt, sind "plötzliche" Störgeräusche, etwa Ticken, Tacken, Rumpeln: Alles, was nicht gleichmäßig leise rauscht, sondern eine Art Struktur hat, und deswegen die Höraufmerksamkeit anspricht.

    Der Plattenteller hat sich ruhig und leise zu drehen, Rumpeln und Lagergeräusche dürfen nur sehr sehr leise sein, sodass man sie praktisch gar nicht wahr nimmt.

    Damit fallen z.B. viele alte Reibrad-Antriebe heraus, weil - teils auch wegen abgenutzter alter Reibräder - ein verstärktes Rumpeln hörbar ist.


    Nervend empfinde ich auch elektrische Störgeräusche wie ein Netzbrummen, Zirpen oder Zwitschern, weil solche Störungen mit Klangstruktur meine Aufmerksamkeit von der Musik ablenken. Deshalb vermeide ich Tonarme mit exotischen Erdungskonzepten.


    Wenig störend empfinde ich ein leises (!) gleichmäßiges (!) Rillenrauschen, wie es bei der Schallplatte zwangsläufig auftritt; geringfügige Klangverfärbungen (etwas mehr oder weniger Höhen oder Bässe, Betonung auf etwas!), oder geringes (!) gelegentliches (!) Zischeln (Verzerrungen) bei scharfen S-Lauten. Besser ist natürlich ohne.


    Deswegen sind für mich Rega-Plattenspieler völlig uninteressant, aber auch von Project halte ich nicht viel. Der Gleichlauf ist nicht besonders gut, und die Solldrehzahl mitunter nicht gut eingehalten. Rega hat dazu noch ein Spezial-Erdungskonzept, was zu Brummproblemen führen kann. Ich will mir aber keine potenziellen Probleme einkaufen.


    Als bekennender Tonabnehmer-Wechsler bestehe ich auf Wechsel-Headshells nach SME-Standard.

    Damit fallen dann wieder viele Tonarme bzw. Plattenspieler durch das Raster.


    Wegen der Tonabnehmer-Wechselei will ich Tonarme haben, bei denen ich ohne Werkzeug über Drehrädchen mit Skala die Auflagekraft und Antiskating präzise einstellen kann.

    Bei Tonarmen, wo das nur über Tonarmwaage geht, oder wo man das lieber den Fachhändler machen lassen soll, bin ich also raus.


    Das sind so meine Kriterien.


    Wenn man nicht auf besonders begehrte Sammler-Objekte aus ist, etwa Technics SL-M3, findet man auf dem Gebrauchtmarkt durchaus klanglich hochwertige Plattenspieler für recht geringen Preis.


    Grüße

  • Gib doch mal ein paar Beispiele. Nachdem, was Du hier als Anforderungen für Dich aufführst, dürfte das dann wohl nicht so einfach sein.

    Gruß tomfritz

  • Gib doch mal ein paar Beispiele. Nachdem, was Du hier als Anforderungen für Dich aufführst, dürfte das dann wohl nicht so einfach sein.

    Hallo,


    auf die Schnelle bei Ebay gefunden:

    https://www.ebay.de/itm/304480…7132e1:g:nOwAAOSwbm1id7op

    https://www.ebay.de/itm/284742…fff7aa:g:aFsAAOSwoDNiSXXO


    2 mal Saba, made in Japan.


    Wenn du bis um die 500€ ausgeben willst, kannst du von Technics die guten Direktantriebler abseits des SL1200 suchen.


    Wenn du dich mit T4P anfreunden kannst, käme z.B. Techncis SL-5 in Frage.


    Grüße

  • Ich glaube da müsste man sich erstmals fragen welche Musik wird da vorwiegend angehört?

    Zumindest meinerseits passt nicht alles für alles..

    Z.b.mein Geschmack ist Jazz und Klassik - höre ich auf meine Ortofon Vienna mit Shibata und AS Machine.

    Wenn es "zackiger" oder einfach "dreckiger" werden sollte, dann z.b. PJ Harvey auf Revox B795 mit Original Elac ESG-796 H 30 , wenn es aber Elektronik werden sollte dann Thorens TD150 mit der Pickering.

    Selbstverständlich ist nur mein Geschmack aber ich denke mir Art der Musik ist zumindest für mich wichtig. Manchmal hat man der erwünschte Sound auch ohne Klischees wie 1210...

    LG