Klangholz Lautsprecher ein sehr interessantes Konzept

sehr interessant. außer diesem Angebot unter

https://m.ebay-kleinanzeigen.d…um-23/2007984052-172-4844

finde ich leider online nichts unter "Audio FINO" und "Klangholz".

Handelt es sich um einen individuellen Eigenbau oder um einen serienmäßig hergestellten Schallwandler ?

Gibt es ein Datenblatt von dem nicht modifizierten Chassis ?

"Wenn der Eine oder andere mal im Raum Zürich ist, könnt ihr gerne vorbeikommen, und es Euch anhören."

Das ist leider zu weit weg(!)

(musikalisch wär's bei mir auch was ziemlich komplett anderes, als "Etta James: A Sunday Kind of Love“)

Können sie das auch(?) - in satter Lautstärke:

Dann komm' ich doch mal vorbei.

Beste Grüße

Bernhard

Moin Steff,

als Klangholz wird ein sehr langsam gewachsenes Fichtenholz bezeichnet. Dieses Holz wächst im besten Fall etwa 3 Monate im Jahr - in der Restzeit ist Winter - daher sind solche Bäume nach 100 Jahren etwa 10-15cm im Durchmesser und das schlägt sich im Preis des Holzes wider. Die aus diesen Bäumen gesägten Bretter sind selten breiter als 10cm - daher werden immer mehrere Einzelbretter zu einer breiten Platte verklebt, um anschliessend daraus einen Resonanzboden (Konzert-Flügel) oder einen Cello/Geigen-Boden zu fertigen. Mein Bruder arbeitet bei einem seht bekannten Konzertflügel/Klavier-Hersteller in Hamburg, daher mein Wissen darüber. Ich habe Cello-Lautsprecher aus diesem Holz - klanglich sehr beeindruckend, aber für Normalsterbliche unbezahlbar.

Die auf Deinen Foto´s gezeigten Speaker scheinen eher aus vermutlich Birkenolz gefertigt zu sein - man sieht, daß die Oberseite aus einem Stück ist (Maserungsverläufe), daher scheidet die verwendung von Klangholz in diesem Fall sehr wahrscheinlich aus.

Wie Klangholz aussieht, kannst Du auf diesem Bild erkennen - sehr gerade Maserung ohne Astlöcher und an der Seite sieht man aufgrund der zuammengeklebten Einzelbretter die Farbunterschiede nach Sonneneinwirkung:

Gruß Björn

Ich wollte gerade fragen, ob das dunkle Holz Klangholz ist oder was davon.

Ein paar mehr Infos waren toll.

Erinnern von der Formgebung ein wenig an Ocellia. Es wäre denkbar dass Fichte-Klangholz, um ein einheitliches optisches Bild zu erzeugen, überfurniert wurde. Halte ich aber für eher unwahrscheinlich.

Letztlich aber einzig wichtig dass die Gehäuse anscheinend in Verbindung mit dem Chassis gut "funktionieren". Da sollte es zur Nebensache verkommen welches Material (wohl richtig) eingesetzt wurde.

Als alter Geigenspezie weiß ich das diese Bäume schon einen Mindestdurchmesser von 45 besser 55 cm haben sollten. Nur der Ordnung halber erwähnt. Ein hundertjähriger dürfte schwerlich nur einen Durchmesser von 10-15 cm haben. herzliche Grüße Andreas

Zitat von OP-Man

hundertjähriger dürfte schwerlich nur einen Durchmesser von 10-15 cm haben

Hallo Andreas,

wenn der Baum in Nord-Kanada, Finnland, oder Nord-Sibirien wächst, dann ist er nach 100 Jahren nicht sehr dick - bedenke - 9 Monate Winter.

Daher sind diese Bäume sehr teuer, da sie vorzugsweise auch für Luxus-Segeljachten für Mastbau verwendet werden, denn sie sind in der Regel sehr gerade und ohne Äste...

Mein Bruder erzählte mir, daß seit dem der Luxusjachten-Bau so zugenommen hat (wenn die Bevölkerung verarmt, muß das Geld irgendwo anders bleiben), die Preise für dieses Holz Instrumentenbauer nochmals stark angezogen haben.

Gruß Björn

Ah Missverständniss ich meinte natürlich Europäische Fichten. Wieder was gelernt. Lg Andreas

Zitat von OP-Man

ich meinte natürlich Europäische Fichten

Tja - Stradivari nahm für seine Werke auch nur Bäume aus den höheren Alpen-Regionen, wo lange der Winter herrscht - wenn man sich so eine Spitzen-Bratsche genau anschaut, ist die Ober/Untere Korpus-Fläche selten aus einem Stück. Bei einer Geige ist das aufgrund der kleineren Abmessungen eher möglich.

Gruß Björn

Abgesehen davon, wie gut die Lautsprecher jetzt klingen: Klangholz ist ein ungeschützer Begriff und lässt viele Definitionen zu. Angefangen von den erwähnten langsam gewachsenen Hölzern, die in den Böden von Streichinstrumenten oder Klavieren eingesetzt werden. Dann die Klanghölzer, die aufgrund ihrer Sorte verwendet werden, zB Palisander, Bambus, die eine reproduzierbare Dichte, Härte, unempfindlichkeit gegen Feuchte aufweisen und in Xylophonen oder auch Holzblasinstrumenten verwendet werden. Dann könnte man auch alle Arten von Furnieren oder Schichthölzern, die aufgrund der Konstruktion zum Resonieren gebracht werden sehr großzügig als Klanghölzer, weil klingendes Holz, bezeichnen.

Finnische Seefichte

Hallo Steff,

Interessante Lautsprecher. Danke für dein Angebot, die LS bei dir anzuhören. Ich wohne in St.Gallen, nach Zürich ist es nicht so weit, würde mal gerne dein Angebot in Anspruch nehmen. Hoffe, so wie Björn beschrieben, dass die Gehäuse in der Klanggebung eingebunden wurden.

Gruss

Alessandro

Besuch bei Steff – Bericht Klangholz Lautsprecher

Heute durfte ich Steff im schönenen Zürcher Oberland besuchen, um mir einen eigenen Eindruck der Klangeigenschaften der Klanghölzer zu machen.

Um etwa 16 Uhr traf ich bei Steff ein, nach einem feinen Espresso und der ersten Unterhaltung, sassen wir in seinem Musikzimmer. Angeschlossen waren aber nicht die Klanghölzer sondern andere Breitbandlautsprecher (sorry, der Name ist mir gerade entfallen). Der Klang war ok, aber was soll ich sagen... hat mich nicht gerade aus den Socken gehauen.

Wenige Minuten später, schloss Steff die besagenden Klanghölzer an. Die LS standen fast ganz an der Wand, bei «Bild am Sonntag» von the Nits, dröhte der Bass merklich. Steff verschob die LS im etwa 15m2 grossen Musikzimmer etwa einen Meter nach vorne, dann ging die Sonne auf! Das ganze Klangbild löste sich vollkommen von den Lautsprechern spante sich von links nach rechts auf und der Bass wurde sauber und präzise wiedergegeben.

Die LS haben eine sehr gute Auflösung, lassen aber die Musik als Ganzes. Die Rhythmik ist exzellent und die Räumlichkeit frappieren. Das Gehäuse der Klanghölzer (so heisst der LS) resoniert mit, heisst ist absichtlich so gebaut. Wie mir Steff in den Gesprächen erläuterte, ist die Konstruktion von einem Instrumentenbauer, auf der Rückseite der LS ist auch ein dunkleres Massivholzstück angebracht, erinnert an eine Gitarre oder Geige. Die Verarbeitung der LS ist erstklassig und absolut professionell, ein kleines Kunstwerk würd ich sagen.

Zurück zum Klang, schön fand ich vor allem, dass die Lautsprecher bei guten Aufnahmen in kleinster Weise ortbar waren, sie verschwanden im Musikgeschehen. Wir hörten querbeet, Fanta4 bis Vivaldi, Jazz at the Pawnshop (was für eine grandiose Aufnahme) gefiel mir supergut und auch meine lieblingsschiebe von Miles Davis, in the mood.

Steff’s Setup: Transrotor ... mit Ortofon 2M black, Octave Pre, von Eterety-Joe modifizierte 300B Monos! (und noch irgendein CD-Player und Musikstreemer J )

Steff ist ein sehr netter Mensch, die Zeit verflog bei der Hörsession im nu mit Musik und spannenden Gesprächen.

Vielen Dank Steff und bis bald bei mir!

Grüsse

Alessandro

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