Warum gibt´s von Supertramp ausser "Crime of Century" und "Breakfast in America" keine 180g Reissues?

  • Mal ne frage in die runde,


    Warum gibts momentan von hinz und kunz einfach alles auf nagelneuen Reissues veröffentlicht, und von Supertamp partou nicht?

    Ich vermisse schmerzlich das wundervolle Album "Chris, what Chris?" oder ihr "Evening in the Quiest Moments" und ihr letztes "Famous last Words" auf Audiophilem schweren Vinyl, hab zwar alle auf hervorragend klingenden Japanpressungen aber das wundert mich schon etwas, sind ja auch nicht irgendwelche Alben sondern schon anpruchsvolle Klassiker, schlafen die Majors?


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Die Runde is gerade unterwegs, drum antworte ich mal:


    - die Producer sind müde vom Geld zählen

    - die Originale sind schon gut

    - keine Nachfrage

    - Rohstoffverknappung


    :sorry:

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

  • Und ich verstehe immer nicht, was das Gewicht einer Platte mit derem Klang zu tun haben soll. Man kann auf 180 Gramm auch klanglichen Mist pressen, das Gewicht kann es dann auch nicht mehr rausreissen.

    Wichtiger wäre doch, ob z.B. das Masterband für eine Neuausgabe genutzt wurde, ob rein AAA gemastert wurde, sofern das Ausgangsband auch schon analog war, wer das Mastering gemacht hat usw. Die genannten Alben sind, obgleich sicherlich musikalisch nicht schlecht, doch keine seltenen Alben, die man nicht für kleines Geld als Original finden könnte.

    Und nur weil ein Reissue dann marketingtechnisch als supa dupa beworben wird, heißt es ja auch nicht, dass es dann im Vergleich zur Erstausgabe zwingend besser klingen muß.


    Viele Grüße


    Martin

    eine Stereoanlage, zwei Ohren und viele Platten

  • Na na jungs, jetzt überschlagt euch mal nicht mit euren super originalen.


    Nicht alle Originale taugen was, dafür aber quasi alle meine Reissues, von denen hatte ich nämlich noch nie ein wirklich schlecht klingendes Exemplar in meiner Sammlung, und deswegen auch der Thread.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Hallo Volkmar, vielleicht ist die Nachfrage noch nicht erkannt worden und es wird auf Deinen Hinweise noch eine kleine Auflage für die Fans geprägt? Ich höre mir Supertramp ganz gern mal an aber von denen habe ich nur ein paar normale Platten und Downloads. Wegen mit mir muss es da keine Reissues geben.

    BG Konrad

  • Zumindest die "Crisis? What Crisis?", die "Even in the quietest moments" und die "Paris" gibt es doch als kanadische A&M Halfspeed auf JVC-Vinyl aus der Zeit Anfang der 80er.


    Die "Even in the quietest moments" gabs zusätzlich noch auf dem Label Sweet Thunder in halber Geschwindigkeit geschnitten. Zugegeben, die Platte ist wirklich schwer zu finden.

  • Hallo Volkmar, vielleicht ist die Nachfrage noch nicht erkannt worden und es wird auf Deinen Hinweise noch eine kleine Auflage für die Fans geprägt?

    Hallo Konrad,


    Wenn es von den genannte Alben mal eine edle, kleine Audiophile Auflage geben würde, wäre die in Windeseile komplett ausverkauft, da wette ich meinen GTI.


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Das Problem ist nur: Das Wort 'audiophil' suggeriert ja irgendwie eine Pressung, die 'besser' klingt. Und bei den Preisen, denke viele natürlich: besser als alles andere.
    Das ist aber m.E. nicht richtig (bzw. eher selten).
    Meistens klingt sie besser als die gängigen, normal-bepreisten Reissues oder Remasters.
    Das ein 'audiophiles Remaster' mal an ein Original heran kommt (Erstpressung aus dem Herkunftsland) oder an eine andere frühe Pressung (noch von frischen Master-Tapes), ist hingegen selten.
    Bestes positives Beispiel: Miles Davis' KoB UHQR. Die klingt zu 99% wie das originale 6-Eye-Stereo-US-1st-Exemplar. Das war wirklich beeindruckend - und ein toller Deal. Ich empfinde die ganzen One-Step-MoFis oder UHQRs zwar dennoch für zu teuer aber man kommt nicht drum herum zuzugeben: 150-200€ (Preise auf dem deutschen Markt) für ein neues, ungebrauchtes Exemplar, welches man zur Not umtauschen kann, ist natürlich ein deutlich besserer Deal, als 900€ für ein Original auszugeben, an dessem Kauf obendrein noch das Risiko haftet, einem völlig falschen Grading auf dem Leim gegangen zu sein.


    Es gibt aber auch Originale (oder frühe Pressungen), die unglaublich stark (teilweise meines Wissens gar unübertroffen) sind und dabei nur 1/3 einer UHQR (oder einer gebrauchten Classic Records-Ausgabe bspw.) kosten in NM/NM. Nur einige Beispiele:

    - Wer eine A1 Porky / B1 Pecko (UK 3rd) von Zeppelins' HOTH noch nicht gehört hat, hat dieses Album noch nicht gehört. Okay, das klingt snobistisch; Musik sticht Pressung, da gehe ich mit. Aber bei diesem Mastering kommt keine hochgelobte Classic Records und auch keine Japanpressung mit. Pages' Neuauflagen schon gar nicht.

    - Sabbaths Paranoid: Schonmal die UK 1st gegen den viel gelobten 2006er Gray-Cut gehört? Letzteres zieht dir die Schuhe aus - aber nur vor Scham. Das Ding ist eine absolute Katastrophe und das meine ich wirklich nicht von oben herab. Wer das gut findet, dem fehlt einfach der Vergleich.

    - Simon & Garfunkel US 1st-Platten sind meist zu sehr guten Kursen in ebenso guten Zuständen zu bekommen. Klanglich eine absolute Bank - die One-Step? Nicht schlecht aber definitiv nicht besser. Dafür deutlich teurer.

    - MJ's Erstpressungen (obwohl aus den viel verhassten Pressjahren: den 80s) sind klanglich großes Kino und die bekommt man hinterher geworfen, weil's davon einfach unendlich viele gibt.

    - The Allman Brothers Band At Fillmore East - die originale Pink Capri: super geil. Kann man durchaus für 50-80€ bekommen. Die MoFi ist nicht schlecht, klingt aber muffig dagegen.

    - Janis Joplins Pearl US 1st - easy für einen mittleren, zweistelligen Betrag zu bekommen. Ich habe noch kein Edel-Remaster gehört (und ich hatte alle mal hier!), die auch nur annähernd so in-your-face, so knackig, so offen und vor allem so dynamisch waren.

    - The Who - Who's next: die Classic Records-Ausgabe ist eines der schlimmsten Masterings, die ich je gehört habe. Undynamisch und flach bis zum geht nicht mehr. Hier sind frühe Pressungen leider recht kostspielig aber ein Ersatz war die CR leider nicht.


    ..naja usw. usf.
    Es gibt wirklich tolle Remaster, die einem den Zugang zu gutem Klang sehr erleichtern können. Es gibt aber auch viel, was einem nur die Kohle aus den Taschen zieht.
    Und genau darum finde ich es schade, dass in diesem Forum so wenig über die Musik und ihre Tonträger selbst gesprochen und diskutiert wird. So viele Leute hier, haben so unglaublich viele Platten und Ausgaben eines Albums - da könnte man mithilfe des Schwarmwissens sehr hiflreiche Leitfäden zu guten Pressungen erstellen. Leider scheitert es häufig am Desinteresse, während die Sau des nächsten Phono-Pre's, der drei Mal über seiner Preisklasse spielt, wieder durchs Dorf getrieben wird.
    Ich verstehe, dass nicht jeder sich auf englisch mit anderen Händlern auseinander setzen möchte. Ich verstehe auch, dass nicht jeder gebraucht kaufen mag. Für diese Leute, sind das (oft) dennoch gute Alternativen - die Neuausgaben.
    Aber: 'audiophil' drauf zu schreiben + ein dickes Preisschild, machen diese Scheiben nicht über jeden Zweifel erhaben. Diesem Irrglaube darf nicht nicht unterliegen.


    Tolle Alternativen zu Originalen sind bspw. deutsche Erstpressungen. Die sind klanglich oft nah dran, kosten nicht selten aber deutlich weniger.

    Thorens - McIntosh - ATC

    Einmal editiert, zuletzt von Schism ()

  • @ schism,


    sehr guter Beitrag! Danke!


    Manches mal reicht es aber auch aus, einfach in den Untiefen dieses Forums zu wühlen, um auf "Perlen" und Empfehlungen zu stoßen.


    Ein ehemaliger User (und Moderator) hat da vor vielen Jahren sehr gute Tips aus eigener Erfahrung gegeben, die für mich immer nachvollziehbar waren. Er hat dann später auch einige Artikel für die "analog aktuell" verfasst, bevor er wohl vor über zehn Jahren von einem der deutschen Hochglanzmagazine angeworben wurde und nunmehr eine regelmäßige Kolumne über alte Pressungen (LP und CD) schreibt. Ich lese seine Besprechungen bis heute sehr gerne.

  • Du sprichst mir aus der seele Sebastian :thumbup:


    Einen kleinen unterschied gibts aber schon, 100% richtig ist, es gibt viele Originale welche alles topen, es gibt allerdings auch Reissues die alles andere topen, schwer zu sagen was in der mehrzahl generell besser tönt, was man im zweifel kaufen sollte.

    Aus meiner ganz persöhnlichen Erfahrung sind hörvergleiche wichtig um das zu verifizieren, nur für sich selber weil man guten Klang ja nirgends dingfest machen kann, jede Anlage anderes tönt, da zählt nur der intividuelle Höreindruck über die eigenen Bausteine.


    So viele Leute hier, haben so unglaublich viele Platten und Ausgaben eines Albums - da könnte man mithilfe des Schwarmwissens sehr hiflreiche Leitfäden zu guten Pressungen erstellen. Leider scheitert es häufig am Desinteresse, während die Sau des nächsten Phono-Pre's, der drei Mal über seiner Preisklasse spielt, wieder durchs Dorf getrieben wird.

    Weil es unglaublich (zeit) aufwendig ist die unterschiede genau zuzuordnen, ich vermute die meisten hier wollen einfach nur relaxt Musik hören, und ob das jetzt von der minimal besseren Pressung ist welche das letzte fitzelchen Klangqualität rauskitzelt oder nicht, ist denen nicht soooo wichtig, hauptsache es kommt analoglike überhaupt von Schallplatte, gute Einstellung finde ich, ist grundsätzlich auch meine.


    Ich jedenfalls warte tapfer auf mögliche neue Supertramp Reissues :P


    gruß

    volkmar

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

  • Moin Volkmar,


    deine Frage lässt sich recht einfach beantworten, letztlich waren die beiden genannten Alben die Verkaufsschlager der Truppe.


    Die "Crisis" und die "Even.." sind dagegen nicht so geläufig. Und das Spiel heißt nun mal "Geld verdienen"...


    "Crisis../ Even.. und Paris" liegen mir als A&M -audiophile Series vor, jede gewinnt an Durchhörbarkeit gegenüber der deutschen! Erstpressung. Die "Crisis" auch gegenüber der Japan-Pressung durch ausgeglichenem Klang. Allein wie sich die Straßenszenerie bei "Easy does it" weiter öffnet ist schon beeindruckend.


    "Famous.." und "Brother..." sind unbedingt als US-Pressung zu bevorzugen, gewinnen hier deutlich.


    Aber....das sind halt alles grundsätzlich keine audiophilen Alben im landläufigen Sinn, klangliche Offenbarungen sollten man woanders suchen.


    Ab und an höre ich die Alben gerne, versetzen sie mich doch in meine damals erlebte Zeit zurück.

    Auch kann ich jeden verstehen, dem die E-Piano Klänge mitunter auf den Zeiger gehen.

    Ich mag auch eher die langsamen, verträumten Songs mit reduziertem Instrumentarium lieber.


    Grüße aus Lobberich

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Warum gibt´s von Supertramp ausser "Crime of Century" und "Breakfast in America" keine 180g Reissues?


    ...ganz einfach,Weil Supertramp neben B.J.H. die Langweiler auf dem Musikmarkt sind.

  • Hallo Fritz: Langweiler? Das ist doch eine Sache des persönlichen Geschmacks und es gibt augenscheinlich genug Leute, die Supertramp besonders mögen. An Sebastian geht mein Dank für seinen Beitrag #14 mit den wegen der ausführlichen und sachlichen Begründungen gut nachvollziehbaren Ausführungen zu einigen besonderen Pressungen. BG Konrad

  • Da gibt es so `ne Scheibe von Supertramp mit `nem Picknicker unterm Sonnenschirm, die finde ich bis auf The Meaning ziemlich schwach und kann gut verstehen das die nicht neu veröffentlicht wird.

    Anders ist das bei der Live - Paris und Famous Last Words, die dürften unter 180g Sammlern Abnehmer finden.

    Vielleicht schon nächsten Monat in begrenzter Stückzahl an der Käsetheke ;)


    Viele Grüße

    Daniel-Kurt

    Mein Rezept ?

    Dreimal Solar Müsli und dann LANG ABSTREIFEN...