Interessante Erkenntnisse mit einer Jecklin-Scheibe Mk II

  • Hallo, zusammen,


    ich hatte letztes Jahr die Rezension Thomas Senfts ("1+++" für eine Orgel-Aufnahme mit Jecklin-Scheibe) zum Anlass genommen, mir die Version "Mk II", von Jürg Jecklin selbst in den 80er-Jahren propagiert, nachzubauen. Ein erster Einsatz vor kurzem bei einer veritablen Bigband brachte Erstaunliches zu Tage. Unter diesem Link kann "New York, New York" gehört bzw. heruntergeladen werden:

    New York - RGM Bigband


    So sah das vor Ort aus:

    Bigband.jpg


    Das war nur eine Testaufnahme, noch exakter mikrofoniert und analog aufgenommen wird etwa Mitte August.


    Das Klangbild erhält bei Hinzumischung einiger Stützmikrofone eine enorme Räumlichkeit.

    Die Anbringung der Scheibe wie beim Original von MBHO erwies sich allerdings als reichlich umständlich und wackelig.

    Das gibt's jetzt besser:


    OSS-II-vorn.jpg


    Und das dann demnächst mit den 2 Kugeln in den SPL Goldmike kann nur Klasse werden.


    SPL-Goldmike.jpg

  • Ist das die 35 cm Scheibe mit "Doppelkopf" Abstand?

    Ja, so könnte man das beschreiben. 😀

    Deshalb ist hinten eine Stereo-Schiene durchgesteckt, die zusammen mit dem Öffnungswinkel von 60° den erforderlichen Kapselabstand ermöglicht.


    Einseitig gut zu sehen, die andere Seite sieht natürlich genauso aus.


    87B28E54-E897-4004-B3BA-9A68FC697F8B.jpg

  • Hallo,


    ich habe mal schnell reingehört, über Kopfhörer und über die Boxen.

    Als erstes fällt eine rechte hohe Kanaltrennung auf, besonders über Kopfhörer ein leichter Loch-in-der-Mitte-Effekt.

    Leider haben wir nicht den Vergleich ohne Stützmikrofone oder ohne die Scheibe.

    Ein besondere Tiefe habe ich nicht festgestellt.


    Interessant ist das aber allemal.


    Danke dafür!


    Grüße

    Einmal editiert, zuletzt von Burkie ()

  • Ach, Burkie,


    ganz allgemein mag das sein. Die Aufnahme war für mich Test von drei (!) Hauptmikrofonierungen (plus Stützen) und fùr Blasorchester und Bigband ein paar Songs für ihre Website.


    Einzig zum Hinweis „Mittenloch“ müsste ich nochmal nachhören, das eben müsste die Scheibe mit 2 Mikros füllen...🤭

  • unabhängig von den Experimenten mit kopfbezogenem Trennkörper

    Zitat

    Ist das die 35 cm Scheibe mit "Doppelkopf" Abstand?

    ist diese Version in den Analen des MDW nicht zu finden, lediglich die 'erweiterte' OSIS.

  • Ich habe mit Kopfhörer nachgehört; in der Mitte sind: Saxophone, Trompeten, Keys, Drums und E-Bass. Holzbläser links und Posaunen rechts sind zwar leicht angehoben, aber ein Mittenloch kann ich beim besten Willen nicht hören.


    OSS allein klingt eher unausgewogen, das hätte ich für alleinige Abnahme ganz anders positionieren müssen.

  • Ich habe mit Kopfhörer nachgehört; in der Mitte sind: Saxophone, Trompeten, Keys, Drums und E-Bass. Holzbläser links und Posaunen rechts sind zwar leicht angehoben, aber ein Mittenloch kann ich beim besten Willen nicht hören.


    OSS allein klingt eher unausgewogen, das hätte ich für alleinige Abnahme ganz anders positionieren müssen.

    Hallo,


    genau diese Anhebung rechts und links, das hat sich für mich wie ein leichter Loch-in-der-Mitte-Effekt angehört.
    Und ich hatte das in meiner ersten Reaktion auch als leichten Loch-in-der-Mitte-Effekt beschrieben.


    Mein Rat an Dich:

    Mach zwar was du willst, aber nimm meine Klangeindrücke als unvoreingenommene Publikums-Eindrücke ernst.
    Als erstes ist mir nämlich das leichte Mittenloch aufgefallen. Vor allem anderen.

    Betrachte das nur als ehrliches gut gemeintes Feedback. Ich will dir gar nichts mies machen, oder dir den Spaß an deinen Aufnahmen verderben.

    Ich mache ja selber auch Aufnahmen, und von daher kann ich die anfängliche Enttäuschung oder Verärgerung nachvollziehen, wenn man glaubt eine tolle Aufnahme oder Mischung gemacht zu haben, und als erste Reaktionen so "unqualifizierte" Bemerkungen oder "Miesmachungen" kommen. Ich will dich aber gar nicht entmutigen. Im Gegenteil.


    Andererseits:
    Ich bin auch nicht dein Kundenkreis.
    Ich habe Tonband in Rente geschickt. Ich kann es zwar noch abspielen. Aber ich mag nicht mehr.
    Und nur von der Musik her... auch meine Freundin fände es besser, wenn New York mit Gesang wäre....

    Ich höre gerade die "Speaking in Tongues" der Talking Heads von der LP. Über Dolby Prologic II Music auf 5.1 aufgezogen, hat das Ding schön gute Räumlichkeit, aber keinen Loch-Effekt. In Stereo über nur 2 Boxen, normal, nix spektakuläres.


    Könnte es sein, dass du die Stützmikros zu sehr zu außen gepannt hinzu gemischt hast?
    Ist es möglich, dass bei deiner Aufnahme gewisse Laufzeitunterschiede zwischen den verschiedenen Mikrofonen (OSS, Stützmikros) noch eine Rolle spielen?


    Viel Erfolg!

    Grüße



  • OSS allein klingt eher unausgewogen, das hätte ich für alleinige Abnahme ganz anders positionieren müssen.

    Moin Rainer,


    experimentieren ist gut. Du weisst, dass die sorgfältige Positionierung der Miks einem Equalizing gleich kommt und die Post-Bearbeitung vereinfacht.


    Prof. Jürg Jecklin hatte den 'Float' entwickelt. Könnte man daraus eine Tendenz ablesen?

    Eberhard Sengpiel hatte Kritik an den OSSes geäußert.


    Nun - beide haben sehr gute Ergebnisse mit den unterschiedlichen Vorgehensweisen erzielt.


    Gruß

    Wolfgang

  • Nun - beide haben sehr gute Ergebnisse mit den unterschiedlichen Vorgehensweisen erzielt.

    Ja, klar. OSS ist sicher auch nix für alles (Orgel und ganz großes Oratoriums-Besteck kamen z.B. damit aber sehr gut). Ich selbst habe ja auch zumeist 2 Nieren auf einer Stereoschiene benutzt (also ORTF, NOS, EBS).

  • Könnte es sein, dass du die Stützmikros zu sehr zu außen gepannt hinzu gemischt hast?
    Ist es möglich, dass bei deiner Aufnahme gewisse Laufzeitunterschiede zwischen den verschiedenen Mikrofonen (OSS, Stützmikros) noch eine Rolle spielen?

    Kann alles sein Burkie, diese Mischung ist ganz nach Kundenwunsch gelaufen. Wie oben beschrieben, war das für mich zum Testen verschiedener Ansätze. Die „richtige Aufnahme“ wird noch spannend...

  • Ich glaube wir hatten das Thema schon mal kurz, aber trotzdem:
    Hättest du Lust, es in Kugelflächenstereofonie zu versuchen?
    Die Kanaltrennung wird höher, wenn man eine größere Kugel als 20 cm verwendet und die Druckempfänger nicht ganz auf der 180° Linie quer zum Klangkörper zeigen, sondern leicht nach vorne. Ist mit einer hohlen Styroporkugel, wie man sie in Dekogeschäften bekommt, leicht zu realisieren, Versuch macht kluch ...

    Einziger Nachteil: Mit Richtmikrofonen geht es nicht, die passende Raumakustik ist darum entscheidend.

    Grüße, Peter