Chuck Berry in Concert

  • heute Nacht auf Arte kam bis 1 Uhr ein Porträt von Chuck Berry mit Konzertausschnitten und Interviews.

    Genial. Begeisternd. Fantastischer Sänger, Gitarrist und Performer, riesige Menge an unsterblichen Songs.


    die Amis haben den Schwarzen schon sehr viel zu verdanken. Erst geschuftet auf den Baumwollplantagen, dann in den Fabriken der Industriestädte. Ohne die Arbeit der Schwarzen wären USA nicht das, was sie sind. Dann die kulturelle Bereicherung für die ganze Menschheit, Blues, Jazz, Soul etc. Chuck Berry ist zu recht auf der Goldscheibe der Raumsonde Voyager mit Infos über die Menschheit.

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    LS 5/9 BBC old school

  • Ich bin da voreingenommen.

    Ein Chuck Berry Konzert in Hannover Ende der 80er Jahre war das schwächste, peinlichste und schlimmste Konzerterlebnis eines bekannten Künstlers , das ich in meinem Leben hatte. Und ich habe bestimmt einige hundert Künstler live erlebt.

    Chuck Berry mit seinem peinlichen und unsäglichen 20min. Auftritt hat sie alle getoppt, im negativen Sinn.


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • ich glaube mich auch zu erinnern, dass Iggy Pop sich End 70er mit immerhin einem 40 Minuten Auftritt nicht mit Ruhm bekleckert hat....


    Und hier muss es nun gesagt werden: er war nicht der weiße Elvis, oder der unvergleichliche Chuck Berry, sondern eine eine Frau, Sister Rosetta Tharpe die den Rock `Roll erfunden hat: https://www.udiscovermusic.com…tharpe-rocknroll-pioneer/

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  • ich glaube mich auch zu erinnern, dass Iggy Pop sich End 70er mit immerhin einem 40 Minuten Auftritt nicht mit Ruhm bekleckert hat....

    Es ging damals nicht nur um die Länge des Auftritts - das war nur die Spitze.

    Er liess uns in der Halle über eine Stunde warten, bis es losging.

    Im Nachhinein (so stand es zwei Tage später in der Zeitung) stellte sich heraus, dass er kurz vor dem Auftritt plötzlich vom Veranstalter die komplette Gage im Voraus in bar haben wollte, andernfalls würde er nicht auftreten.

    Da die Halle bereits gut gefüllt war und der Veranstalter die Situation nicht eskalieren lassen wollte, war er wohl darauf eingegangen. Und so kam ein sichtbar gelangweilter Mr. Berry auf die Bühne, spielte grottige 20 Minuten und verschwand dann ohne ein Wort. Seine Band war auch überrascht und harrte erst noch eine Weile auf der Bühne aus. Als klar wurde, dass er nicht mehr kommt und dann, unter massiven Pfiffen, Becher und andere Gegenstände vom Publikum auf die Bühne geworfen wurden, haben dann die restlichen Musiker auch die Bühne verlassen. Das Eintrittsgeld gab es nicht zurück.

    Das war der mieseste Konzertbesuch meines Lebens.


    Es kam zwar auch schon mal vor, dass ein Konzert komplett ausgefallen ist, obwohl der Saal schon gefüllt war (Babyshambles in Hamburg - da war der Sänger wohl so besoffen, dass man ihn gar nicht erst auf die Bühne gelassen hat), aber so blieb dem Publikum wenigstens die Peinlichkeit erspart.


    Grüße

    Rudi


    In die Doku werde ich dennoch mal reinschauen, denn ich fand Chuck Berry ja bis dahin ganz gut. :S


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  • Es kam zwar auch schon mal vor, dass ein Konzert komplett ausgefallen ist, obwohl der Saal schon gefüllt war (Babyshambles in Hamburg - da war der Sänger wohl so besoffen, dass man ihn gar nicht erst auf die Bühne gelassen hat), aber so blieb dem Publikum wenigstens die Peinlichkeit erspart.

    Da musst du irgendwas verwechseln. Es gab zwar gecancelte Gigs der Babyshambles in Deutschland, aber alle die in Hamburg angesetzt waren, fanden auch statt.

  • Im Nachhinein (so stand es zwei Tage später in der Zeitung) stellte sich heraus, dass er kurz vor dem Auftritt plötzlich vom Veranstalter die komplette Gage im Voraus in bar haben wollte, andernfalls würde er nicht auftreten.

    Hierfür gibt es eine ganz simple Erklärung. Chuck Berry und viele andere Künstler wurden früher in den USA regelmäßig von Veranstaltern um ihre vereinbarte Gage geprellt, indem diese mit der Abendkasse nach dem Konzert einfach verschwanden.


    Seitdem spielten Berry und viele seiner Kollegen grundsätzlich nur wenn sie vor dem Konzert die volle Gage bekamen. Den nervigen Hickhack mit den örtlichen Veranstaltern hinter der Bühne bekam dann leider das Publikum zu spüren. Könnte mir vorstellen, dass der Veranstalter in Hannover in der kürze der Zeit nicht das Geld zahlen wollte und Berry deshalb nur kurz auftrat. Sicherlich nicht ganz fair, aber Berry war auch keine einfache Persönlichkeit und hatte eine schwierige Biografie.

    - Der Plural von Vinyl ist Vinyl -

  • Da musst du irgendwas verwechseln. Es gab zwar gecancelte Gigs der Babyshambles in Deutschland, aber alle die in Hamburg angesetzt waren, fanden auch statt.

    Vielleicht war es auch woanders :/ ..., jedenfalls wurde das Konzert damals kurzfristig abgesagt und ich war nur 2x auf Babyshambles Konzerten. Ich müsste mal gucken, irgendwo hab ich die alte Karte noch, da müsste der Ort ja draufstehen. :)


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  • Ich denke, Chuck Berry hat einige schlechte Erfahrungen mit dem weißen Musikestablishment gemacht… In den 1950ern waren die weißen Coverversionen häufig vor seinen Originalen in den Charts platziert…


    Zumindest hat er die moderne Rockgitarre erfunden, die Gitarristen, die sich auf ihn beziehen, sind Legion und er war der erste Sänger / Gitarrist dunkler Hautfarbe, der letztlich doch Spitzenplätze in den Charts belegt hat und von weißen und schwarzen Kids gehört wurde, ein Novum… Dadurch hat er wohl mehr für die Aufhebung der Rassentrennung bewirkt als die meisten Politiker jener Zeit…


    Die Beatles und die Stones sind mit Coverversionen seiner Songs eingestiegen, John Lennon: „Wenn ihr Rock ‚n‘ Roll einen anderen Namen geben wollt, nennt ihn Chuck Berry.“


    Ich habe seit den mittleren 1990ern einige Konzerte von ihm besucht, in Deutschland, Frankreich und Luxemburg, er war immer gut gelaunt, hat jeweils eine Stunde gespielt, auch noch mit über 80, zuletzt habe ich ihn 2007 in der Rockhal in Esch in Luxemburg gesehen, ein großartiges, unvergessliches Konzert…


    Mick Jagger „Ich möchte mich bei ihm für all die inspirierende Musik bedanken, die er uns gegeben hat. Er hat Licht in unsere Teenager-Jahre gebracht und uns davon träumen lassen, Musiker zu werden. Seine Texte haben andere überstrahlt und ein merkwürdiges Licht auf den amerikanischen Traum geworfen.“


    Freundlich


    Michael

    „Doubt everything...“