Welche Aufgabe haben denn die Röhren in den DACs? Lediglich die Verfeinerung der analogen Ausgangsstufe oder gibt es noch andere Anwendungen?
Ich höre schon seit ein paar Jahren sehr zufrieden mit einem AMR DP-777 Wandler, er hat zwei Doppeltrioden in der Ausgangsstufe, sauber implementiert, ohne hohen Klirr o.ä. (Lieber Rüdiger, ich weiß nicht, wo Dein Vorurteil herrührt, dass Röhren obligat Klirr oder „Sounding“ erzeugen?)…
Daneben hat er eine Röhre im SPDIF Digitaleingang, die folgendes macht:
„Denn letztendlich handelt es sich bei SPDIF um nichts anderes als ein analoges Videosignal mit digitalem Informationsgehalt, das man konsequenterweise auch als solches behandeln sollte. Übliche SPDIF-Portale jedoch verwenden zum Auswerten der Digitalsignale als Eingangsstufe einen sogenannten Schwellwert- Komparator (Schmitt-Trigger), der durch seine positive Rückkopplungsschleife im Moment des Umschaltens kurze Impulse (Glitches) in Richtung Quelle zurückwirft. Die aber hinterlassen Verzerrungen in der Wellenform des SPDIF-Signals, was wiederum eine wesentliche Ursache für Jitter ist. Der DP-777 begegnet diesem Problem auf überraschend unkonventionelle Weise. Er verwendet im HD-Digitaleingang – sozusagen als Video-Eingangsstufe – eine russische 6N11J-Hochfrequenz-Doppeltriode in extrem breitbandiger Schaltung, die auf Über-Alles-Gegenkopplung vollständig verzichtet. Das bewirkt eine perfekte, weil rückwirkungsfreie Entkopplung von digitaler Quelle und signalauswertender Elektronik im DP-777; entsprechend sauber und steilflankig präsentieren sich die SPDIF-Impulsketten.“
Hier macht die Röhre im DAC also auch außerhalb der Ausgangsstufe Sinn…
Freundlich
Michael