Hallo,
es soll hier natürlich um die klanglichen Auswirkungen unterschiedlicher Bauformen von Luftspulen in Frequenzweichen gehen.
Auslöser für diese Betrachtung war mal wieder ein Experiment mit meiner kleinen IMF Compact II und zwar im Speziellen mit der Spule, die dort als einzigstes Bauteil als Tiefpass des TMT dient. Zusammen mit dem F-Gang des Treibers ergibt sich eine deutlich steilere Flanke, was bei dem kleinen LS prima funktioniert.
Da ich einige "alternative Hochtonzweige" getestet hatte, wurden in diesem Rahmen auch verschiedene Spulen für den TMT getestet.
Wir sehen hier links die originale Spule mit einem ca. 0,6 mm Draht auf 40 mm Länge und einen Pertinax Kern von 15 mm gewickelt.
Interresant ist in meinem Vergleich die rechte Spule mit gleicher Induktivität, 1mm Draht und der heute allgemein üblichen Bauform.
Ich war es bislang aus meiner 35 jährigen Bastelkarriere gewohnt, daß eine Spule mit dickerem Draht für einen etwas strafferen Bass sorgt bzw. daß es mit einem dünneren Draht etwas voluminöser klingen sollte.
Da ein solcher TMT im Zweiwegerich auch noch richtig weit hoch spielt (Trennfrequenz etwa 3500 Hz), nimmt das Bauteil natürlich auch Einfluß auf den Mittelton und unteren Hochtonbereich.
Der Vergleich dieser beiden Spulen ergab etwas anderes als erwartet: Von der Spule mit dem dickeren Draht erhoffte ich mir einen "besseren Mittelton" (allein wegen des geringeren Widerstands), was auch meßbar so war und einen strafferen Bass - dieser wurde jedoch eher noch etwas unschärfer und voluminöser.
Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich mir bei Audio Tschntscher ein paar Spulen bestellt, die - wie die Originale - eher zylindrisch gewickelt werden.
Bis die Teile hier ankommen, würden mich aber eure Erfahrungen zum Thema interessieren. Habt ihr irgendwelche klanglichen Signaturen bzgl. der Bauform erkennen können oder sonstige Erfahrungen in dieser Richtung gemacht? Warum haben viele alte Engländer diese länglichen Spulen und warum bietet der aktuelle Markt nur noch die flachere Bauform? Fertigungstechnischer Vorteil oder durch klangliche Eigenheiten begründet?
Grüssle Henner