Bauformen von Spulen in Frequenzweichen

  • Hallo,


    off topic: noch bis in die 90er waren Elkos deutlich konservativer als heute aufgebaut: die Alufolie war noch nicht so extrem aufgeätzt, der Flächenbedarf deswegen höher und insgesamt die Bauform größer und durchaus robuster. Die späteren technischen Möglichkeiten und der Wunsch nach Platz- und Kosten-Ersparnis haben Elkos gefühlt um 1/3 in Länge und Durchmesser schrumpfen lassen. Im Hinblick auf zB Mikrofonie kann sowas aber auch nach hinten losgehen.


    Gruß,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Dann kann Irving M. Fried ja in seinem kühlen Grab beruhigt entspannen, wenn eines seiner Top-Seller Lautsprechermodelle unter Umständen richtig verdrahtet wurde.


    In der Tat bin ich bei diesem Lautsprecher, dessen Performance ich mal herausragend und mal hinreißend finde, noch nicht auf die Idee gekommen, Ausschau nach derart rudimentären Fehlern zu halten... ;)

    Habe ein kleines Verständnisproblem:

    Das Thema ist die Spulenform. Dass ich auf die Polung des Hochtöners hingewiesen

    habe, sollte da wohl noch gestattet werden. Schließlich geht es später reihenweise

    um den Hochton-Kondensator. Spule war ja nun reichlich diskutiert.


    Wenn Irving M. Fried die Phasenbedingungen außer acht gelassen hat, entspricht das

    eben der Zeit (1977 und lange weiter), als "traumhafte räumliche Musikwiedergabe"

    (bei vielen englischen Lautsprecher und Verstärkern >Quad z.B.<) damit favorisiert

    wurde, dass alles ab etwa 2 m hinter den Lautsprechern (imaginär) dargestellt wurde.


    "herausragend" und "hinreißend" kenne ich aus der Zeit zur Genüge.

    Egal, ob bei der Aufnahme der Sänger vorn an den Mikros stand. Den hört man dann

    aber auch so, wenn die Phasenbedingungen stimmen.


    Jetzt bin ich noch einmal frech: Spule parallel zum Hochtöner versuchsweise

    abtrennen. Das kann die Phasenbedingung im Übernahmebereich verbessern,

    auch wenn das Hochton-Chassis nach tiefen Frequenzen hin nicht mehr so steil

    abfällt.


    Ich möchte nicht unhöflich sein, erwarte das aber auch von allen Teilnehmern.

    Themen driften schon einmal ab, manchmal lernt man dabei. Ich habe dabei oft

    profitiert. Über Phasenbedingungen habe ich in meinem thread Phono-Röhren-

    Vorverstärker (ja, schon 2-3 Jahre her) einiges geschrieben.

    Freundlichen Gruß !!:)

  • Hallo Henner,


    hast du mal den Frequenzgang und Impedanz Verlauf gemessen bei den verschiedenen Kombinationen und was für eine Verstärker hängt da dran ?

    Empfindlichkeit der Box bei 2,83 V ?


    Jörg

  • Servus,


    nun, das zuvor gezeigte Weichen Schema ist offenbar nur für Tiefton und Hochton Zweig, dh. ohne den Mitteltöner.

    Spule und Kondensator bedeuten eine Eckfrequenz von ca 4 kHz. Der Tieftöner wird bei ca 1600Hz ausgekoppelt.

    Witzigerweise kürzen die mit mH die millis ab und mit mfd die mükros... 😉

    Über die Weiche des Mitteltöners und die Phasenlage zum Hochtöner kann man also nur spekulieren.


    Gruß,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Wenn Irving M. Fried die Phasenbedingungen außer acht gelassen hat,

    Irving M. Fried hatte quasi den Schwarzen Gürtel in phasenrichtiger Wiedergabe - und zwar im 9. Dan ^^

    Er war übrigens Amerikaner und ich bin mir nicht so sicher, ob er in der späten Phase noch selbst mit entwickelt hat...

    Hier mal einer seiner Fachartikel zum Thema "Serielle Weichen", die er bei Mehrwege-LS ausschliesslich verwendete mit benanntem Vorteil Nr.1 "Better Phase".

    Womöglich beschäftigst Du dich mal ein wenig mir der Marke IMF und besagtem Herren, denn diese LS sind wirklich auch gemessen an heutigen Produkten sehr, sehr gut.

  • ohne den Mitteltöner.


    Es handelt sich um diese Devotionalie und da gibt´s keinen Mitteltöner ;)



    012.jpg



    Der Hochtöner ist der bekannte T27 von KEF, der auch in der LS 3/5a Verwendung findet und der TMT ist ein 6,5" von Audax aus der HD-Serie mit bschichteter Bextrene Membran.


    Gute Gene also...


    Mir machen die Dinger riesen Spass und deklassieren auch im Ist-Zustand eine KEF LS 50 oder ne Linton Heritage.

    Einmal editiert, zuletzt von defektzero ()

  • Verglichen habe ich aber nicht.

    Na - wenn´s gut spielt, isses doch prima. Ich habe halt die Erfahrung gemacht, daß der Ersatz von angeblich schlechten alten Kondensatoren durch "edle" Boutiqueware zu einer fürchterlichen Verschlimmbesserung führen kann.

  • Okay, ich dachte, es ginge immer noch um diese

    defektzero


    Gruß,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


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  • Hallo Henner

    Bei den Folienspulen gibt es einen wenig beachteten Effekt. Stromverdrängung, nicht den skineffekt, der schon mal für unzweckmäßige Diskussionen sorgt.

    Je nach Bauform, Breite der Folie, steigt ihr Widerstand zu höheren Frequenzen.

    Das kann man im Mitteltonbereich schon nutzen, b.z.w mit einbeziehen.


    Zum Thema tuning eines Lautsprechers.


    Da ist ein wirklich lesenswerter thread im Hififorum. (Ja, das gibt es)


    Es startet mit “tuning nach Gefühl und Gehör“, wird aber später durch Unterstützung richtig technisch, trotzdem verständlich und sehr sehr aufschlussreich.



    http://www.hifi-forum.de/viewthread-205-485.html


    Gruß, Detlef

  • der Speaker ist schon vor 3 Jahren in Einzelteilen bei Megaheinz gelandet.🤷‍♂️

    Was das wohl für den nächsten KEF-Thread bedeutet? :wacko:

    Ein Akkord reicht aus. Zwei Akkorde sind schon Grenzwertig.

    Bei drei Akkorden bist du im Bereich des Jazz.


    Lou Reed


  • Um der Sache auf den Grund zu gehen, habe ich mir bei Audio Tschntscher ein paar Spulen bestellt, die - wie die Originale - eher zylindrisch gewickelt werden

    Tja - der hat mich nun zum wiederholten Male hängen gelassen. Nach mehreren Ankündigungen einer kurzfristigen Lieferung war nun die finale Aussage, ich solle nochmal im Oktober nachhören...

    Mit der Qualität war ich immer sehr zufrieden, aber so hilft mir das leider nicht weiter.


    Schade - ich werde mich wohl anderweitig bemühen müssen?

  • Ich finde die I-Kernspulen von AudioTschendscher ziemlich gut, sind preiswert und niederohmig, habe sie verglichen mit mehreren Kupferbandspulen Mundorf u. AudioTschendscher sowie Trafokernspulen von Mundorf.

    Die I-Kerne klingen in meinen 2Wegern m. Audiotechnology 18H52/18J52 u. Dynaudio D28

    am homogensten u. straffsten. In meinen Designs werkeln 0,82mH/0,08Ohm.

    Den Bandspulen wird immer ein besonders guter Mitteltonbereich nachgesagt, dies konnte ich jedoch nie nachvollziehen.

    Mit anderen Chassis kann das natürlich ganz anders ausgehen...

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."