Bypässe in Frequenzweichen

  • So - getz aber!


    Ich hab noch von nem netten Forianer ein paar Testkandidaten bekommen und schreib mal ein paar Zeilen dazu.


    Röderstein KP1832 (axial), 82nF


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    Röderstein KP1836 (radial), 120nF


    007.jpg


    Arcotronics R73 (radial), 82nF


    008.jpg



    Bislang getestet habe ich die beiden EROs.


    In meinem Setup konnte ich folgende klangliche Signatur heraushören...


    Beim KP 1832 wird alles ein wenig in güldenen Vitage-Glanz getaucht. Es ergibt sich zwar der Gesamteindruck eines seidigen Klangbildes - dennoch isser in manchen Bereichen recht Präsent, so daß manches Schlagzeugbecken schonmal zischelig rüberkommen kann. Die besagte Betonung nimmt der Darstellung ein wenig ihre bruchlosigkeit und feine Auflösungsdetails werden verschluckt. Weibliche Gesangsstimmen können spröde wirken und es fehlt ein wenig zielsichere Autorität.

    Es gab eine gewisse Einspielzeit, so daß sich während der ersten Scheibe einiges änderte und eine zunächst vorhandene Textur sich aufklärte. Leider kenne ich dieses Verhalten in der Deutlichkeit als Indiz für Altersschwäche...


    Der KP 1836 macht alles deutlich besser - wir haben zunächst auch einen seidigen Grundeindruck, allerdings ohne Betonungen sondern sehr ausgeglichen - ein Beitrag zu einem perfekt bruchlosen Klangbild. Die Darbietung ist sehr atmosphärisch und dabei akurat. Feinste Details wie Hallfahnen bei elektronischer Musik werden schön beschaulich präsentiert und überhaupt ist die Bühnendarstellung sehr plastisch und sauber gezeichnet. Weibliche Gesangsstimmen werden authentisch und schön fokusiert abgebildet.

    Der Gesamteindruck ist sehr souverän - sicher eins der Top-Bauteile für diesen Einsatzzweck...


    Deshalb werde ich nun auch erst mal ein paar Tage damit hören und geniessen, bevor ich mich dem letzten Testkandidaten zuwende.

  • Um die Sache noch etwas komplizierter zu machen …. 🙂

    Gleiche Bypässe zeigen bei diversen Kapazitäten unterschiedlich gelagerte Einflüsse.

    Es lohnt sich also auch mal mit den Werten zu spielen .

    ...mag Musik

  • N'ahmd allerseits,


    für die KP1836 gibt es noch Quellen bzgl 120nF und 250nF.


    Früher waren in den Pollin Wundertûten schon mal Werte von 40 / 42 / 60 / 62 / 66 nF drinnen.


    Bei Oppermann steht auch noch einiges im Internet, aber auf Nachfrage ist der Bestand oftmals null.


    Gruß,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Hallo zusammen,


    Henner hat’s erlaubt, also schließe ich mich hier mal an. Aktuell habe ich zwar keine Muße auf einen Vergleich, da ich sehr zufrieden bin, denke aber das kann sich ändern. Ich habe ein paar Kondensatoren ergattern dürfen, die ich bei Zeiten mal vergleichen möchte.


    Anbei zumindest schon mal meine Sammlung. Nicht nur Bypass sondern generell auch ne Single Lösung kommt bei meinem HT in frage. Aktuell laufen ein 2,7uf Surpreme und 2 Röderstein KP1836 9500pf.


    Cheers,

    Thomas

  • Hallo zusammen,


    ich sitze gerade wieder vor der Anlage und höre mir meinen Versuch mit dem Sylomer unter der Frequenzweiche an - die Erfahrung geballt mit der → Schiefer und Sylomer als Gerätebasen - bringt mich zu folgendem Entschluss:


    → gerade das implementieren und der Wechsel von Bypässen betrachtet das Ganze nicht, sondern nur isoliert, auf die Bypässe selbst, in einem bestimmten Umfeld/Verbauzustand.


    Ich habe meine Bypässe mittels Schalter zu-, und abschaltbar gemacht, weil ich bevor ich das Schiefer unter meinen Röhrenverstärker und das Sylomer unter meiner Weiche hatte, ein zu teilen hartes Klangbild hatte. Ab dem Zeitpunkt als ich das Schiefer inkl. Sylomer (die vorher schon drunter waren) unter den Röhrenverstärker tat, hab ich eigentlich schon nicht mehr die Bypässe aus dem Signalweg genommen, ja bei entsprechender Lautstärker kam der Effekt je nach Titel auf. Ich hab halt dann einfach leiser gemacht. Dennoch muss erwähnt werden, dass diese "sich an der Grenze befindliche Härte" auch seinen Reiz in der Darstellung hatte - ich ließ es erstmal so.


    Vor ein paar Tagen kam mir dann die Idee mit der Frequenzweiche (Mikrophonie und so) ähnlich wie beim Röhrenverstärker, möchte ich ja äußere Einflüsse ausschalten.

    Also Sylomer unter der eh schon ausgelagerten Frequenzweiche (siehe den Faden Yamaha NS-1000 Monsterweiche). Das Ergebnis ist ein völliges eliminieren von Härte in den "Spitzen" des HT.


    Eine kleine Geschichte am Rande: ich hörte mal von jemanden, der das selbe Ziel hatte und als Idee seine Röhrenverstärker mittels einem Loch (für die Kabel) in dem Keller direkt unter dem eigentlichen Platz im Zimmer gestellt hatte. Das Ergebnis war völlig ernüchtern - es kling lahm (ungewohnt), der Drive war weg - mancher würde sagen "Blutleer". Er stellte die Geräte wieder direkt ins Zimmer auf ihren vorherigen Platz!


    Mit meinen Maßnahmen, stehe ich aktuell an einem Scheidepunkt, ähnlich der Geschichte. Dieser kleine Bereich in der Darstellung → kurz davor das es zu viel ist, aber dann doch nicht. Der ist schwierig zu finden, wenn man aber die Grenzen kennt und sie über Maßnahmen einstellen kann - super. Aktuell ist mein Klangbild ziemlich rund und angenehm, wirklich toll - aber irgendwie fehlt auch was - dieser Tick! Kennt ihr das?

    Es wird sich zeigen, ob das Sylomer unter der FW bleibt. Und ja, möglicherweise macht es ein anderer Bypass dann doch besser - ihr merkt wo das endet,...


    Was will ich aber damit sagen? Manchmal betrachtet man ein Bauteil isoliert, dass unter bestimmten Umständen eigentlich das richtige sein könnte aber unter den bestehenden eben nicht ist. Dafür kann aber das Bauteil (Kondensator) nichts, sondern der Aufbau, Mikrophonie, etc,...

    Ich bin mir ziemlich sicher, testet man einen Kondensator außerhalb des Lautsprechers aufgrund eines Testaufbaus und dem Komfort, schön wechseln zu können, wird das Ergebnis beim in dem Lautsprecher platzierend wieder ein anderes sein.


    Philosophie off ;)


    So long,

    Thomas

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • Was will ich aber damit sagen? Manchmal betrachtet man ein Bauteil isoliert, dass unter bestimmten Umständen eigentlich das richtige sein könnte aber unter den bestehenden eben nicht ist. Dafür kann aber das Bauteil (Kondensator) nichts, sondern der Aufbau, Mikrophonie, etc,...

    Damit muß aber jeder Entwickler oder DIYler leben und es gilt daher eine Abstimmung zu finden, die unter allen Umständen und mit jeglichem Musikmaterial eine gefällige Darstellung schafft.

    Augenscheinlich erreicht dieses Ziel weder jeder DIYler und mitnichten jeder professionelle Entwickler ;)

  • Also Sylomer unter der eh schon ausgelagerten Frequenzweiche (siehe den Faden Yamaha NS-1000 Monsterweiche). Das Ergebnis ist ein völliges eliminieren von Härte in den "Spitzen" des HT.

    Die gleichen Erfahrungen hatte ich auch in den 90ern gemacht, sowohl zu hause als auch im Audioforum in Duisburg. Sobald man die Impulswiedergabe irgendwo in der Kette verbessert, besteht auch die Gefahr, das irgendwo durch Rückkopplung Resonanzen angeregt werden, die das Klangbild dann scharf und rau werden lassen. Erst wenn man die Rückkopplung über die Luft oder über den Boden oder das Rack beseitigt hat, kommt wirklich erst der Zugewinn an Auflösung und Klarheit zum tragen. Mit dem Bypass oder dem kompletten Ersatz durch KP-Kondesatoren oder ähnlichen wird auf jeden Fall die Impulswiedergabe der Anlage verbessert. Dann können solche Effekte auftreten. Wenn es dann schärfer klingt besteht immer die Möglichkeit, das nicht das neue Bauteil schlecht ist, sondern eine Resonanz angeregt wird.

    Die BE-Treiber der NS-1000 sind auf jeden Fall in der Lage, Impulse mit sehr geringer Komprimierung wiederzugeben.

    VG Jürgen

  • Umso mehr ich mich auf das Gesamte konzentriere umso mehr wird die Wirkung auch auf die anderen Bänder deutlich. Der Bass profitiert auch, knackiger, punchiger wären hier wohl die Beschreibung. er regt auch den Raum nicht mehr so an.


    Jetzt wäre natürlich die Frage: Einflüsse in den Spulen oder in den Kondensatoren - wahrscheinlich in beiden?


    Idee: Backlackdraht soll ja wohl den Spulen helfen, hilft es einen Kondensator in Epoxidharz zu gießen? Das ist doch mal ein Vergleich wert!!!


    Den gehe ich an! 8)

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • ...uuund?

    Hi Henner,


    ja, ich hab den Versuch am WE gemacht und hatte auch schon eine Meinung. Jedoch habe ich auch die letzten Tage nochmals ausgiebig gehört um eine fundiertere Meinung zu bekommen.


    Dadurch, dass ich auch noch meine HT umgebaut hatte, brauchte ich ein paar Wechsel der Röderstein KP1836 9500pf mit und ohne Epoxy um eine klare Meinung zu bekommen.


    Mein subjektives Empfinden ist, dass der Unterschied bei einer eh schon entkoppelten Frequenzweiche (zum Bsp. durch Sylomer), kaum nachvollziehbar ist - könnte demnach auch Einbildung sein.

    Jedoch, wenn ich die Frequenzweiche wieder "hart" ankopple, der Unterschied in meinen Ohren klar vernehmbar ist. Ähnlich zu vergleichen mit der "Entkopplung" der Frequenzweiche.


    Mein Fazit ist somit:

    Wer seine FW innerhalb des Lautsprechers betreibt, könnte von der Maßnahme profitieren. Wobei ich eine "Entkopplung" mit Sylomer im Gehäuse nicht ausprobiert habe. Viel Interessanter finde ich aber die Möglichkeit, manche C´s "ruhig" zu stellen und andere nicht. Es bedeutet ja nicht, dass jegliche "Entkopplung" der C´s, der Weisheit letzter Schluss ist.


    Das ist dann aber schon fein,- fein-tuning.


    Aktuell befinden sich die Röderstein bei nem Kumpel, mal sehen was der sagt!

    Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.

  • So - ich hole das hier nochmal hoch - da es in Kürze weiter gehen wird...

  • Hallo in die PasssivFW Runde,


    ich habe zur meiner PFW Zeit gute Erfahrung mit der Entkopplung durch Seiltechnik gemacht. Ich habe die komplette FW mit Nylon Seilen im Boxengehäuse aufgehängt.


    VG

  • bastelixx
    Hast du zufällig ein Foto davon?
    Oder kannst du das beschreiben?

    War die Platine vertikal oder horizontal aufgehängt?

    Hallo Frank,


    ich habe keine Bilder davon, aber ist für jeden, der etwas handwerklich versiert ist, leicht zu realisieren. Es ist egal ob senkrecht oder waagerecht, man befestigt die FW Platine auf ein resonanzarmen Untergrung, oder auch ohne (man bohrt an der Ecken Löcher für die Seile und beruhigt die Schwingungen mit Dämmbitumen oder ähnlich), dann braucht man 1-2 Spannschlosser;


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    und die Schraubhacken


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    auch Nylon Seil nicht vergessen!


    HiFi SSC - Start


    VG


  • KP1836

    Sooo, von den Dingern hab ich nun ein kleines Beutelchen voll bestellt. Zum Einsatz kommen sie in dieser Weiche:


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/132663/


    ...wo ich bislang alle C bis auf C1 durch Folien ersetzt habe. Klanglich hat es mir zunächst nicht zugesagt und ich habe etwas mit Bypässen experimentiert. Bislang bin ich bei ner Version gelandet, bei der ich C2 und C6 jeweils mit nem Philips 0,1 µF Chicklet by-ge-passt habe.

    Das spielt schonmal sehr anständig, aber ich möchte auch mal in dieser Situation die KP´s testen, da sie mir zuletzt so gut gefallen haben. Was ich noch gar nicht versucht habe, ist C4 ebenfalls so´n Ding zu verpassen, wobei das ja keine Schlüsselposition im "seriellen Signalweg" ist ... Versuch macht kluch!


    Auch hier sind die bislang erzielten Effekte durch die Bypässe nicht als subtil zu bezeichnen. Ich weiß nicht, ob ich das nicht ein bisserl in meiner Begeisterung überbewerte, aber ich würde den Gewinn in der Performance als frappierend einschätzen.

  • hallo Thomas, eine interessante Erkenntnis über Sylomer und Beruhigung der FW inkl. Wirkbereich im HT .


    Datenblatt von Sylomer SR 11 das im Leichtgewicht Bereich < 20 kg in der Regel ( derselbe Einsatzbereich gilt für SR 18) im Einsatz ist



    Dünnes, flächiges Sylomer < 2 mm gibt es nicht an jeder Ecke zu erwerben🤔



    Sylomer


    Wie ist es zu erklären ( auf das Datenblatt bezogen) das der Wirkbereich im HT statt findet. Ist eine FW intern im LS wird der Einsatz von Sylomer noch spanender, dasselbe gilt im Ansatz auch für das Verspannungsprinzip ?


    Ist ja nicht so, das ich in diese Richtung nichts unternommen hätte😉


    Anno 2005/6😀


    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/165622/

    G / Otto

    Einmal editiert, zuletzt von Kawumm ()

  • Zum Einsatz kommen sie in dieser Weiche:

    Bei dieser Art von Weiche könnte es sinnvoll sein, mal einen kleinen Bypass über alle 3 Kondensatoren zusammen zu legen, die in Reihe liegen (C3, C5, C6). Am Phasenverhalten der Filter wird das nicht viel ändern. Aber für die Impulswiedergabe oder z.Bsp. für feine Details der räumlichen Wiedergabe könnte das grosse Vorteile bieten.

    Gerade bei Kondensatoren mit metallisierten Belägen (MK...) halte ich die interne Kontaktierung für recht kritisch. 3 Stück davon in Reihe sind dann nicht gerade optimal.

    Ein einzelner Kondi mit Metallfolien der alle überbrückt könnte da einen grossen Vorteil bringen. Evtl. auch ein kleiner Kupferfolien-Kondensator wie von Jensen oder von Miflex.

    VG Jürgen