Bypässe in Frequenzweichen

  • Obwohl ich heute ein bisschen mit meinem Kreislauf zu kämpfen habe ein paar Messungen. Abstand ein Meter Micro zwischen Hochtöner und Bässchem .

    blaue Kurve Lautsprecher komplett ,rot Hochtöner mit Weiche Bass grün . Durch den nicht angeschlossen Hochtöner geht das ganz am Ende unter 4 Ohm und der messverstärker schaltet ab . Habe das dann mal mit der Hand eingefügt.

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  • Ich sehe daraus schon mal 2340Hz Übernahmefrequenz....


    was die E-Techniker sagen? Die halten Bypässe für Unsinn....

    Gruß André
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  • Das Zusammenschalten von C's bei Frequenzweichen führt dazu, dass sich deren gemeinsamen Werte wie ESR etc. verändern. In einigen Schaltungen findet man, dass die benötigten Werte der Frequenzweiche aus mehreren Kondensatoren zusammengesetzt werden um deren ESR zu verringern, bei zwei gleichen C's halbiert sich durch Paralellschaltung deren ESR. Wie sich das exakt bei anderen cascadierten Werten verhält, hab ich nicht gemessen!

    Bei kleineren Werten wie 1uf, hat der "Kleinere" Einfluss auf das Zeitverhalten, da je kleiner der C, desto schneller sein Zeitverhalten...habs nicht gemessen aber man hört es evtl. auch durch die geschlossene Klotür ;)

    @defectzero Bei der KEF Weiche deiner IMF wurde im Hochtonzweig auch 2x 3,3uf und nicht 6,8uf verwendet, ich vermute aus klanglichen Gründen, der ESR halbiert sich in dem Fall (habs nachgemessen) ausserdem verändert sich beim Parallelschalten von C's deren Zeitkonstande. In einer Lautsprecherkonstruktion hatte ich in der Vergangenheit keinen 6,8uf da und habe aus der Not heraus "gestückelt" (2x3,3uf) Nachdem die Entwicklung Weiche fertig war sollte das auf Kundenwunsch durch einen Mundorf Supreme 6,8 uf ersetzt werden...bis heute werkeln unverändert in diesem Model 2x 3,3uf Industriekondensatoren im Hochtonzweig.


    Zitat von Captn Difool

    Ich sehe daraus schon mal 2340Hz Übernahmefrequenz....

    Ich sehe aus der Messung, dass sich der Schalldruck des Tieftöners bei ca. 4000Hz beginnt zu verringern und gleiches passiert beim Hochtöner unter 4000Hz.

    Vielleicht mach ich da was falsch, ich Messe die Übernahmefrequen durch eine Impedanzmessung, der Impedanzanstieg im Übergang der beiden Treiber zeigt mir dann deren Trennfrequenz...aber was weiss ich schon ;)


    Gruß Uwe

  • Ich sehe daraus schon mal 2340Hz Übernahmefrequenz....

    Ich sehe da erstens, daß die Übernahmefrequenz eher bei 3000 Hz liegt und zweitens, daß sie - wie bei mir - bei etwa 3500 Hz läge, wenn nicht aus unerfindlichen Gründen der HT 7 dB zu laut wäre ^^ ^^ ^^


    Woran das liegt, werden wir noch herausfinden - allerdings schaut das bei mir völlig anders aus.


    Compact II 1,5.jpg


    Und die Messung von Bud Fried auch:


    Compact II F.jpg


    Den Einbruch bei 7000 Hz findet man auch bei den beiden unteren Messungen und beim Piet nicht...


    Bei mir ist der TMT auch etwas zu leise - aber nur um 2,5 dB. Außerden klingt die kleine Kiste super und nach dem Meßschrieb von Piet müßte das ja gruselig sein?

  • Piet - ich glaube dein TMT is fritte - scheint mir die einzig plausible Erklärung...

  • Andreas.Melies


    Ähem … wo ist der zugehörige Beitrag hin?

    Na dann erkläre es doch z.B. mit 10 MikroF plus 10 nF Bypass durch Berechnung …

    Ich will es doch gar nicht wissen … aber defektzero hätte gern gewusst wieso, weshalb, warum und was …

    Also nicht nur weglächeln sondern Butter bei die Fische ob Du es für audiophilen BS hältst oder eine Begründung hast.

  • Habe die zweite gemessen gleiches Ergebnis

    Kann doch nicht sein! Schwebt da ein UFO über deiner Bude? Schau mal aus dem Fenster... ;)


    Beide TMT hin?

  • Warum Bypass oder wie man es auch nennt: Kondensatoren parallel schalten?


    Das Parallelschalten von Kondensatoren ist gang und gäbe im HF Bereich und hat sich aus welchen Gründen auch immer im NF Bereich ebenfalls "festgesetzt".

    Was ist der technische Hintergrund dazu? Ein Kondensator ist theoretisch ein Bauteil, das zu höheren Frequenzen einen immer kleineren Widerstand dem Strom entgegensetzt. In der Realität sieht die Sache allerdings etwas anders aus, da z.B. Folien-Kondensatoren aus aufgewickelten metalisierten Folien bestehen und daher nicht nur ein kapazitives Verhalten zeigen, sondern ab einer bestimmten Frequenz auch ein induktives Verhalten aufweisen. Und eine Induktivität zeigt genau das Gegenteil eines Kondensators: zu höheren Fequenzen hat eine Induktivität (Spule) einen immer größeren Widerstand - theoretisch jedenfalls.

    Folgendes Diagramm zeigt z.B. das Verhalten von Film-Kondensatoren sehr anschaulich:

    pasted-from-clipboard.png


    Ab einer Frequenz von ca. 580 kHz hat bei diesen Kondensator-Typen z.B. ein 4,7 uF Film-Kondensator kein kapazitives Verhalten mehr, sondern ein induktives Verhalten - der Widerstand des Kondensators wird ab dieser Frequenz also nicht mehr kleiner, sondern er steigt wieder. Das ist natürlich definitiv nicht erwünscht.

    Aus dem Diagramm erkennt man auch: je größer die Kapazität, desto früher die Frequenz, ab der der Kondensator ins induktive Verhalten dreht.

    Schaltet man jetzt Kondensatoren parallel, das ist ja der hier diskutierte Bypass, dann muss man die Kurven der entsprechenden Kondensatoren addieren. Man erreicht dadurch eine Verschiebung der "Spitze nach unten" nach rechts, also zu höheren Frequenzen hin.

    Elkos, besonders sehr preisgünstige zeigen, wenn man sie in obiges Diagramm einzeichnen würde, deutlich früher eine Spitze nach unten bzw. damit die Umkehr in das induktive Verhalten. Daher ist es manchmal sinnvoll bei diesen Bauteilen einen Kondensator parallel zu schalten.

    Wer jetzt glaubt, beliebig viele Kondensatoren parallel zu schalten sei die Ultima Ratio für alle Probleme, der sei daran erinnert, dass Kondensatoren in beide Richtungen wirken. In einer Frequenzweiche eines LS bewirkt ein sehr guter Kondensator auch, dass die Spannungen, die ein Lautsprecher durch Ausschwingprozesse erzeugt, "besser" an den Verstärker zurück gelangen; eine "Bremsung", die von dem Entwickler des LS vielleicht ganz bewusst unerwünscht war.

    Auch bei elektronischen Schaltungen muss man höllisch aufpassen sich nicht durch hervorragende Kondensatoren den "Schmutz" auf den Masseverbindungen auf das Nutzsignal einzukoppeln.

    Naives Rumprobieren führt jedenfalls kaum zum Ziel. Man muss sich schon sicher sein, was man da macht.


    Toni

  • Danke!

  • Naives Rumprobieren führt jedenfalls kaum zum Ziel. Man muss sich schon sicher sein, was man da macht.

    Das ist wieder so eine Aussage, die uns wenig Offenbarung schenkt.


    Wie schaut das denn aus, wenn man sich sicher ist, was man da so macht? Wie würde man als gesalbter Könner denn so einen Bypass auswählen? Oder zweifeln wir immer noch am grundsätzlichen Sinn dieser Maßnahme?

    Daher ist es manchmal sinnvoll

    Ein solcher Bypass machte sich in den mir bekannten Fallbeispielen wiederholt deutlich klanglich positiv bemerkbar, wobei die "Hauptkondensatoren" z.B. die weiter oben im Fred verlinkten Panasonic oder Miflex MKP der unteren Preisregion waren.

    Die klangliche Signatur der Bypässe war in den unterschiedlichen Einsatzsituationen wiedererkennbar.


    Ich wiederhole nochmal meine Frage: Wie wähle ich denn einen Bypass nach technischen Parametern so zielsicher aus, das er wunschgemäßen klanglichen Vorteil bringt?


    Oder kann man sich der Sache doch nur mit Trial & Error annähern?? ;)


    Hier hätten wir einen Artikel eines gewissen Herrn Barske: Ehre, wem Ehre gebührt | hb.hifi. (holgerbarske.com)

    ...und auch er hatte noch ein Säckchen Russen MP´s rumliegen, die noch in Ordnung waren und hat die mal als Bypässe eingelötet ... bei einem seiner Referenzprojekte und er besingt das Ergebnis in höchsten Tönen.


    Ist das nun jemand, der sich sicher ist was er da macht? Oder hatte er Glück? :P

  • Zitat

    Ist das nun jemand, der sich sicher ist was er da macht? Oder hatte er Glück? :P

    Denke er hat nicht nach technischen Parameter zielsicher ausgewählt...die lagen da so rum und aus Erfahrung wusste er dass er Glück haben könnte . 8o


    Gruß Uwe