Tonabnehmer-Montage am Linn Ekos SE

  • Ich habe eine grundsätzliche Frage:

    Dem Ekos und auch anderen Linn-Tonarmen wird immer wieder nachgesagt, über besonders empfindliche Lager zu verfügen - ob das stimmt, kann ich nicht beurteilen.

    Da es dazu unterschiedliche Meinungen gibt:

    Ist es wirklich nötig, bei einem Tonabnehmerwechsel zuvor den Arm auszubauen oder kann man die Montage, natürlich mit gebotener Vorsicht, auch in eingebautem Zustand vornehmen?

    Linn-Händler halten den Ausbau des Arms beim Systemwechsel für unbedingt erforderlich, um einen Lagerschaden auszuschließen. Außerdem könne man so die Tonarmkabel besser verlegen und anschließen.

    Andere sind der Meinung, dass die (Kugel-) Lager relativ robust sind und deshalb ein Ausbau nicht erforderlich ist.


    Coplander

  • Wenn Du's richtig machst sind die Kräfte, die beim Tonabnehmerwechsel auf die Armlager einwirken, auch nicht größer als die Gewichtskraft durch Arm + Gegengewicht.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Ein LINN Händler muss natürlich maximal vorsichtig sein. Wenn er Dir dazu rät, es anders zu machen, oder es selbst anders macht und es entsteht ein Defekt, dann hat er ein Haftungsproblem. Also wird er sich schön an Empfehlungen halten, egal wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass was passiert.


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles.


    Just Listen

  • Wenn Du's richtig machst sind die Kräfte, die beim Tonabnehmerwechsel auf die Armlager einwirken, auch nicht größer als die Gewichtskraft durch Arm + Gegengewicht.

    Das kann ich nachvollziehen - wenn man zur Gewichtseinstellung das wirklich stramm sitzende Gegengewicht verdreht, dürften auch bestimme Kräfte auf das/die Lager einwirken.

    Und eine Gewichtseinstellung dürfte, wenn der Tonarm ausgebaut ist, kaum möglich sein.


    Also wird er sich schön an Empfehlungen halten, egal wie gering die Wahrscheinlichkeit ist, dass was passiert.

    Das klingt natürlich auch einleuchtend.


    Coplander

  • Es kommt natürlich auch ein Bisschen darauf an, welchen Tonabnehmer du montierst.

    Beim Linn Adikt mit 0,26 Nm denke ich, wäre das noch ok. Vielleicht auch beim Krystal mit 0,4 Nm. Beim Kandid oder Akiva mit etwa 1,0 Nm würde ich schon den Tonarm abschrauben, sicher ist sicher.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Beim Linn Adikt mit 0,26 Nm denke ich, wäre das noch ok. Vielleicht auch beim Krystal mit 0,4 Nm. Beim Kandid oder Akiva mit etwa 1,0 Nm würde ich schon den Tonarm abschrauben, sicher ist sicher.

    Machen diese Anzugsdrehmomente bei der Montage respektive Belastung der Tonarmlager einen so großen Unterschied? 0,4 Nm wäre dann noch unbedenklich und 1 Nm bereits gefährlich?

    Ich kann es nicht beurteilen.


    Coplander

  • Ich kann es nicht genau sagen, aber wenn Linn das schon empfiehlt, würde ich den Arm bei der Montage von Akiva/Kandid definitiv entfernen. Es wäre ja schade WENN etwas passieren würde... Das Anzugsdrehmoment für den Ekos ist übrigens 1,615 Nm.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Viele Linn-Experten verwenden den Sturtevant Richmont CAL 36/4 Drehmomentschlüssel, da lassen sich die Werte recht exakt und reproduzierbar einstellen. Man stellt ihn auf dem Skala auf 1,6 Nm ein. Wenn man die Gummihaube oben am Schlüssel entfernt, kann man noch +- 11 "Notches" feineinstellen. Ein "Notch" entspricht etwa 0,015 Nm. Die Empfehlung für den Ekos lautet also 1,6 Nm + 1 Notch. Von dort ausgehend noch etwas feintunen nach Ohr. Der Wert kommt von einem amerikanischen Linn-Händler, der seit über 40 Jahren LP12 zusammenbaut.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Tendaberry

    Sehr interessante Information!

    Ich frage mich, ob der Linn-Händler meines Vertrauens die Anzugdrehmomente so genau nimmt bzw. überhaupt den von dir genannten Drehmomentschlüssel verwendet oder sich einfach auf seine Erfahrung verlässt.

    Was das Drehmoment von Schrauben Tonarm betrifft, scheint es sehr unterschiedliche Herangehensweisen zu geben:

    Ich kenne z.B. einen Linn-Händler in Essen, der die Madenschraube, die den Ekos in der Höhe fixiert, brutal fest anzieht, während ein anderer im Rheinland diese nur so fest wie nötig andreht.

    Bei der Befestigung von Tonabnehmersystemen verhält es sich wohl ähnlich.


    Coplander

  • Ich kenne z.B. einen Linn-Händler in Essen, der die Madenschraube, die den Ekos in der Höhe fixiert, brutal fest anzieht, während ein anderer im Rheinland diese nur so fest wie nötig andreht.

    Bei der Befestigung von Tonabnehmersystemen verhält es sich wohl ähnlich.

    Wenn man die Madenschraube festknallt (old-school Linn), dann klingt es etwas steif und hat nicht den natürlichen, lockeren Swing. Zu lasch festgezogen klingt es lahm und ohne Tempo.

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Wenn man die Madenschraube festknallt (old-school Linn), dann klingt es etwas steif und hat nicht den natürlichen, lockeren Swing. Zu lasch festgezogen klingt es lahm und ohne Tempo.

    Klangliche Unterschiede habe ich in diesem Zusammenhang nicht wahrgenommen.

    Allerdings kann ein zu starkes "Anknallen" dieser Madenschraube das Lager ruinieren - sagt mein (rheinischer) Linn-Händler und leider auch meine eigene Erfahrung.


    Coplander

  • Die Empfehlung für den Ekos lautet also 1,6 Nm + 1 Notch

    Wobei die Gültigkeit dieses Wertes bei einer spezifizieren Wiederholgenauigkeit des CAL 36/4 von +/- 6%, was +/- 7 „Notches“ entspricht, durchaus in Frage gestellt werden kann….😉


    Gruß Jan

  • Wobei die Gültigkeit dieses Wertes bei einer spezifizieren Wiederholgenauigkeit des CAL 36/4 von +/- 6%, was +/- 7 „Notches“ entspricht, durchaus in Frage gestellt werden kann….😉


    Gruß Jan

    Das sagt Deine Erfahrung mit dem SR CAL 36/4 oder? Die Erfahrung damit anderer Benutzer weltweit sagt was anderes...

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e

  • Das sagt Deine Erfahrung mit dem SR CAL 36/4 oder?

    Ein Blick ins Datenblatt genügt, um solche Tips vom Guru aus USA als Unfug zu entlarven, da braucht’s erstmal keine eigene Erfahrung.

    Ich stelle gar nicht in Abrede, dass die Festigkeit der Armverschraubung einen hörbaren Einfluss hat, aber absolute Werte auf die 2. Nachkommastelle genau als heiligen Gral zu preisen ist schlicht und einfach BS und nicht reproduzierbar. Da müssten schon andere Kaliber aufgefahren werden als der schnöde Richemont….


    Gruß Jan

  • Wer Klangpotential verschenken möchte, kann das gerne machen...

    Linn LP12 (Karousel)/Keel/Klimax Radikal 2/Urika/Ekos 2/Kandid/Linn Akurate DSM Katalyst/Cisco WS-C2960-8-TC-L/Linn Akurate Tuner/1 x Majik 6100 & 1 x Majik 4100/Linn Akubarik (aktiv), Grado PS500e