Breaking News - Mobile Fidelity LPs nicht vom analogen Master geschnitten

  • Es geht ja hier in diesem Thread auch um das Thema der Nicht-Transparenz seitens MOFI und nicht um einen einzelnen Youtuber, Bashing mag ich sowieso nicht. Ich habe sehr viele YTKanäle zu verschiedenen Themenbereichen abonniert und schaue mir Videos immer mit einer gewissen reflektierten Distanz an. Dankbar bin ich einfach für die Möglichkeit viele Infos sichten zu können. Das ist auch der Grund, weshalb ich nun seit Monaten praktisch täglich hier im Forum bin :love:


    :) Regina

  • "Fake" hat mehrere Bedeutungen -- manchmal (nicht so häufig) wird es synonym mit "pretentious" verwendet, was auch eine schaumschlägerische Komponente haben kann. Die häufigste Verwendung von fake in Kombination mit einem Gegenstand meint wohl eine Produktfälschung dieses Gegenstandes.


    Mir selbst sind Youtuber suspekt und ich schaue mir deren Machwerke nicht an. Aber dieser Herr passt natürlich in den MoFi-Thread -- und das Thema von nicht-offenlegen (oder gar täuschen bzgl.) der Quellen von Reissues (nicht nur bei MoFi) ist hier im Forum von Interesse.


    -- Joachim

  • Ich wollte mir eigentlich mal eine One-Step gönnen (Michael Jackson - Thriller) für schlappe 139 Euro.

    wahrscheinlich hat Sony nur die Festplatte oder ‘nen Stick zur Verfügung gestellt ;)


    DA7720A0-5D4F-4992-84F5-BC62F3DA9B55.jpg



    unter “new” Mastersound stehen Epic/Sony wenigstens dazu.

  • Oder es wurde nichts zur Verfügung gestellt und lediglich gegen einen Obulus zugesagt MoFi nicht wegen gebrochener Lizenzrechte zu verklagen ;)


    -- Joachim

  • Moin Zusammen!

    Zur Info: Ich hatte im Steve Hoffmann Forum ein POLL (Abstimmung) gestartet.

    MFSL wohl seit 2008 nicht mehr - oder teilweise AAA.

    Wird es Eure zukünftigen Käufe von MOFI vinyl beeinflussen? Es haben ca. 75 Leute abgestimmt, bevor es von den Moderatoren gelöscht wurde (Ich weiß zwar nicht weshalb, vermute aber zu starke Polarisierung...).

    Das Verhältnis war ca. 50/50, d.h. ca 50% der Leute werden keine oder weniger MOFI vinyl kaufen als zuvor. Das ist natürlich nicht repräsentativ, gibt aber einen kleinen Eindruck, wie enttäuscht doch viele sind.


    Ciao siciliano1 :)

  • Hallo,


    ich habe ja auch viele von diesen "Perlen" egal ob von MoFi oder von anderen audiophilen Label.


    Was mich schon seit Jahren umtreibt ist, ob man der Musik wirklich einen Gefallen tut, wenn man sie in ein superduperhifihighendiges Kleid zwängt???


    Mal zum überlegen. Die meisten Platten, die ja so nachträglich zwangsveredet wurden waren ja schon vorher aus diesem oder jenem Grunde ganz toll, bzw. wurden weil sie etwas besonderes waren für die Veredelung ausgesucht.


    Ich frage mich schon seit langem, ob diese "Klangveredelung" dem musikalischen Ausdruck dieser Werke wirklich zuträglich ist oder ob sie ihn womöglich sogar verfälscht...


    Diese heute in diesen "besonderen Ausgaben" kaufbaren Platten, waren ja auch ohne das ganz hinten spielende 32. Glöckchen in der 142 Reihe hören, schon etwas ganz besonderes, sonst wären sie ja nicht für die "Veredelung" ausgewählt worden.


    Das da immer der Geschmack des Herausgebers oder wer auch immer dafür zuständig ist, mitspielt, haben wir alle beim Blick auf die jeweiligen Kataloge auch schon selber feststellen können.


    Ich bin halt jemand für den Authentizität ein Thema ist, da gehört für mich der Originalklang( der meint in diesem Falle den unbearbeiteten Klang der Erstveröffentlichungen und Späterveröffentlichungen) zu einem Werk dazu.


    Dieses aber nicht dokmatisch...


    Dieser "Originalklang" war es doch, der das Werk zu dem gemacht hat was es ist.


    Insofern frage ich einmal nach der Sinnhaftigkeit der ganzen Haifi und Haiend-Produktionen???


    Versteht mich nicht falsch, wenn ich die Wahl habe eine Ausgabe zu kaufen, greife ich sehr oft auch auf eine möglichst "gute Ausgabe" zurück und ich habe auch einiges von Mofi in meinem Giftschrank. Überwiegend älteres. Aber z.B. die Santana habe ich mir damals auch gegönnt... war wohl ein Griff ins Klo...


    So wie ich das sehe, sind wohl alleine die älteren Ausgaben von Mofi eine Sünde Wert.

    Diese werden heute allerdings in Gold aufgewogen...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Thomas,


    [...]


    dass, was du hier schreibst, habe ich nun schon öfter in diesem Thread gelesen - aber ich glaube, man muss das ganze von einer anderen Seite betrachten. Ich schrieb es kürzlich schon einmal sehr ausführlich in einem anderen Thread:

    Diese ganzen "audiophilen" Pressungen kochen auch nur mit Wasser.
    "Audiophil" bedeutet hier nicht, dass das Rad neu erfunden wird - sondern lediglich, dass sie versuchen besser als ein schnell produziertes und auf den Markt geworfenes standard-Reissue zu sein.

    Das Master-Tapes mit den Jahren nicht besser werden, sollte jedem klar sein. Und genau diesen "dumpfen Klang" hört man im Vergleich(!) - nicht unbedingt für sich allein - sehr gut heraus.

    Vergleicht man diese Edel-Remaster/Reissues mit den Originalpressungen aus den Herkunftsländern merkt man das. Und ich habe nur ganz wenige Remasters erleben dürfen, die es mit einer Originalpressung aufnehmen konnten oder gar besser waren. Das liegt weder an der heutigen Pressqualität, noch an "unfähigen Cuttern". Das Material nutzt sich einfach ab. Selbst, wenn in den 80ern bereits digitale Backups gemacht worden sind, ist vieles da schon 20-30 Jahre alt gewesen.



    Scheut man sich nun davor Zeit und Geld risikobehaftet in den Gebrauchtmarkt zu investieren, ist man bei diesen Edel-Remaster sehr fair aufgehoben. Es sind natürlich beileibe nicht 20€-Pressungen schlecht - auf gar keinen Fall. Mit einer aufwendigeren Produktion und einem besseren Master fährt man aber schon oft besser.


    Bringt man aber etwas Geduld mit und ist gewillt kommunikativ auf die Verkäufer zuzugehen (nach Bilder fragen, über Preise sprechen usw.), kann man an vielen Ecken ein Original günstiger bekommen, als so manche Mofi/AP/Classic Records etc.
    Habe heute erst eine Classic Records der Led Zeppelin IV in einem Laden gesehen - und dann auch noch die 200gr Version. Für 450€. Dafür hätte ich zwei englische Erstpressungen kaufen können, die klanglich deutlich besser sind. Das ist nur ein Beispiel von vielen.

    Möchte man gar nicht dreistellig ausgeben, fährt man aber selbst mit einer Zweit- oder Drittpressung nicht schlechter als mit einer Mofi (& Co) - und da diese häufig voll aus dem Sichtrahmen der Interessenten fallen, sind diese nicht selten für einen schmalen Taler zu haben.

    "Audiophil" bedeutet längst nicht das, was sich hier viele erträumen. Das man das absolut gelbe vom Ei bekommt, was es vorher so nie gab. Die Musik wird nicht besser. Das Mastering auch nicht. Man versucht nur das, was eben irgendwie noch geht.

    Thorens - McIntosh - ATC

  • Um schism noch etwas zu unterstützen.


    Ich bin ja ein schwerer Fall von Alan Parsons Fan und habe deshalb auch viele Remaster und High Bit und Anniversary Re-releases. In aller Regel höre ich aber lieber die älteren Versionen. Bei den neueren habe ich öfter den Eindruck der Tape Transfer hat nicht optimal geklappt und das Tape leiert schon. Auch tonal gefallen mir die älteren Release oft besser. Viel Geld zum Fenster rausgeworfen. Am extremsten auf dem ersten Track von Eye in the Sky, die klingt auf allen neueren Releases deutlich anders und immer deutlich schlechter.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Nahezu sämtliche Neuerscheinungen von LPs sind von einem Digitalmaster geschnitten. So sind auch die meisten Schneidmaschinen für digitale Zuspieler ausgerüstet. Eher weniger von diesen Schneidmaschinen können von von Analog bespielt werden. Das allein reicht auch nicht, der Schneidtechniker sollte damit auch umgehen können, ...

    Schöner Bericht! Kleine Anmerkung meinerseits.


    Schneidemaschinen/Schneideköpfe werden grundsätzlich analog angesteuert.

    Es findet bei digitalen Mastern eine D/A Wandlung statt bevor das Schneidesignal in den Schneidkopf gelangt.


    Bei analogen Masterbändern wird in der Regel A/D gewandelt, über digitales Delay geleitet (Füllschrift) und dann per D/AWandlung als analoges Signal zum Schneidekopf geleitet.


    In selteneren Fällen wird sogar vom analogen Master mit Bandmaschine in DMM ( Kupferschicht) geschnitten. Der Königsweg!


    Allerdings trotzdem A/D und D/A gewandelt, weil kein analoger Vorschub Bandkopf (für Füllschrift) mehr auf der Bandmaschine zur Verfügung steht. Für kurze Laufzeiten ohne Füllschrift geht auch Bandmaschine ohne Delay > analoges Überspielpult > Schneidkopf.


    Eine einzige Ausnahme in Deutschland gibt es allerdings. Wenn jemand AAA Überspielung auf DMM mit Füllschrift möchte dann bleibt nur der Weg zu den Railroad Track Studios in Kerpen Buir.


    Schnitt Legende "John Cremer", 25 Jahre der Mann der EMI Deutschland, schneidet mit Studer A80 plus analogem Vorschub Delay für Füllschrift, 1/2 Zoll direkt über die analoge EMI Konsole ( Abbey Road) in den SX84 DMM Kopf einer Neumann VMS 82 in Kupferschicht.


    Das ist reinrassiges AAA in Vollendung per DMM.


    Gruß

    Michael

  • Ich bin kein grosser DMM-Fan, ich mag den traditionellen Weg über Lackfolie. Schade, dass er nicht noch einen älteren Mono-Schneidekopf (Prä-SX68) für Mono-Reissues hat ...


    -- Joachim


    PS: auch in England gibt es noch diverse Mastering-Studios, die rein analoge Umschnitte anfertigen (auch mit Mono-Köpfen).

  • Schnitt Legende "John Cremer", 25 Jahre der Mann der EMI Deutschland, schneidet mit Studer A80 plus analogem Vorschub Delay für Füllschrift, 1/2 Zoll direkt über die analoge EMI Konsole ( Abbey Road) in den SX84 DMM Kopf einer Neumann VMS 82 in Kupferschicht.


    Das ist reinrassiges AAA in Vollendung per DMM.

    Moin Michael, hast du da mal ein Beispiel?

    Grüße

    Knut



    "Pokal oder Spital"

  • Da bin ich gespannt, was Chad Kassem zu der ganzen Diskussion um Transparenz, AAA Recording usw. zu sagen hat. Wie ich Chad kenne wird er ganz bestimmt kein MOFI Bashing machen:


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    :) Regina

  • Hallo

    Na das Zitat ist

    beleidigen kannst. Einen Schwätzer nennt man im englischen kaum "fake", sondern "talker". Und wenn du mal die Tour durch seinen Bestand gesehen hast, wirst du ihm kaum die Erfahrung mit audiophilen Pressungen absprechen. Die Auswahl und Vergleichsmöglichkeiten dürften nur die wenigsten hier haben.


    Ich habe mich heute durch einige seiner Clips durchgearbeitet und es ist wirklich mühsam....


    Fast jedes Album ist ein beautiful remaster, wonderful done, iam happy to have these Album on place number 12 etc pp....

    Wenn Michael Fremer oder früher Markus Sauer etwas geschrieben haben, ja das hat Substanz und konnte ich nachvollziehen..


    Ich sage das jetzt mal wieder etwas provokant: Der Michael Ludwigs ist für mich wie Tom Bartels im Sportbereich... er redet jede Menge, nur kann ich da nicht viel herausziehen. :sorry:

    Dann sagt z.B. Sven Hannawald 4 Sätze und ich habe eine perfekte Analyse.


    Was mich an diesem gesamten Reissue Wahn am Meisten stört, ist diese endlose Wiederholung des fast immer Gleichen ausser im Jazzbereich, da gibt es tolle Ausgrabungen.

    Welche Variante von Dire Straits oder Alan Parsons, Eric Clapton, Led Zeppelin oder Van Halen, Diana Krall soll denn noch gekauft werden...

    Vielleicht sollte man mal innehalten, ob man das alles braucht und man glücklicher ist...

    Und ob es wirklich immer besser klingt?


    Die Alan Parsons Tales of... von MFSL z.B. habe ich damals viel zu günstig wieder verkauft. Die war mir einfach zu vollfett abgemischt. Da nehme ich lieber die BluRay...


    Da ich mehr der Klassikhörer bin, habe ich eher jede Menge Originale von Decca, EMI oder DGG.

    Vergleiche mal die Decca SXL 6355 mit der Alto oder Speakers corner Wiederveröffentlichung.

    Da gibt es einen sehr großen Unterschied zu Ungunsten des Reissue.

    Wirklich gelungen sind z.B. die Ravel-Ausgaben mit Skrowaczewski auf Reference mastercuts und Analogue Productions, die von Doug Sax mit Röhrenelektronik gemastert wurden.

    Oder wirklich gut sind die HDAD von Classic Records. Z.B. die "Folk singer" von Muddy Waters in 24/192 oder Nancy Griffith in 24/96. Digital kann erstklassig klingen, wenn man es richtig macht!


    Falls MFSL wirklich digitale Daten verwendet hat, das dürfte ihnen schaden.

    Es kann ja klanglich sehr gut sein, nur haben sie es bisher nicht so dargestellt....


    Gruß von Eugen

  • "Vergleiche mal die Decca SXL 6355 mit der Alto oder Speakers corner Wiederveröffentlichung.

    Da gibt es einen sehr großen Unterschied zu Ungunsten des Reissue."


    Sehr gutes Beispiel! Und wenn man statt der ED3 (wideband) der SXL 6355 die ED4 (narrowband, aber mit demselben JT Taxcode wie die ED3) nimmt führt das zu keinerlei klanglichen Verschlechterungen.


    -- Joachim

  • Noch ein interessantes Video zum Thema:


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    :) Regina