Goldring Ethos und Gold Note Verona

  • Moin Gemeinde.


    Zwei Fragen an die Spezialisten (das www gab leider keine schlüssigen Antworten preis):


    Hat jemand Erfahrungen mit dem Goldring Ethos an schweren Armen bzw.: Kann das funktionieren?

    In meinem speziellen Fall ein DIY nach dem "Schröder-Prinzip" mit Holzarm und Aluminium-Lager. Das eff. Tonarmgewicht ist mir daher nicht bekannt und ich habe auch noch keine Methode vermittelt bekommen, wie ich das feststellen kann.


    Und die zweite Frage: Kann jemand sagen, wie lange das Gold Note Verona gebaut wurde?



    Danke schon mal für eure Antworten :merci:



    Gruß

    Dietmar

  • Da gab's doch irgendwann mal einen Fred, in dem vorgeschlagen wurde, die effektive Masse des Tonarms wie folgt zu bestimmen:

    - Tonabnehmer abbauen, Headshell aber dranlassen

    - Gegengewicht abnehmen

    - Tonarm an der Spitze bzw Headshell auf eine Feinwaage absenken

    Das Ergebnis entsprach in fast allen Fällen der diversen Teilnehmer der vom Hersteller angegebenen eff. Masse mit einer Genauigkeit von plusminus 1 Gramm. Damit kann man denke ich sehr gut arbeiten wenn man sonst keine Daten hat.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hallo Andreas.


    Danke für deine Antwort.

    Diese Methode hatte ich auch irgendwann mal gelesen, erinnere das aber so, daß man damit immer bei Werten landete, die eher einer groben Schätzung entsprochen haben. Vielleicht habe ich das aber auch falsch im Köpfchen.


    Kann jemand etwas zur Bauzeit des Gold Note Verona sagen?


    Gruss

    Dietmar

  • Hm,


    das ist dann aber doch schon arger Zufall, denn gerade das Grwicht hinten beeinflusst ja die effektive Masse.


    Aber es ist zumindest besser als nichts. Besser ist es das ganze mittels Feder und Schwingungsfrequenz, bzw, Schwingungsdauer T zu ermitteln.


    T= 2π Wurzel (m/D)


    Jetzt muss man also eine Feder mit bekannter Federkonstante D haben, oder D eben mit einer bekannten Masse ermitteln. Für m gilt aber, dass diese aus der effektiven Masse des - hier Tonarms - und der Feder zusammengesetzte ist. Für den Fall, dass die Feder deutlich leichter als die effektive Masse des Tonarms ist gilt. m = m(Tonarm) + 1/3 m(Federgewicht). Man muss also ein wenig rechnen, um die effektive Tonarmmasse final zu ermitteln.


    Bei einem selbst gebauten Tonarm würde ich das einfach aus Neugier immer ermitteln.

    So ein paar Spiralfedern dürften auch nicht so viel kosten.

  • Naja, ganz so genau geht es bei der eff. Masse auch nicht. Ein Gramm hin oder her macht den Kohl nicht fett.


    Zu dem Golde Note kann ich Dir leider nichts sagen.


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • das ist dann aber doch schon arger Zufall, denn gerade das Grwicht hinten beeinflusst ja die effektive Masse

    Aber die Größe des Gegengewichts und die eff. Masse des Armes bedingen einander doch irgendwie. Ein leichter Arm hat ein kleineres Gegengewicht, ein schwerer Arm ein größeres. Daß sich je nach Tonabnehmer-Eigengewicht dann auch die Position des Gegengewichtes verändert ist auch logisch - aber auch das Tonabnehmer-Eigengewicht addiert sich ja zur wirksamen effektiven Armmasse...


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Moin.

    Die Frage nach dem Herstellungszeitraum beim Verona hat mir der Vertrieb inzwischen beantwortet.

    Falls es euch interessiert: Das System wurde bis 2016 gebaut.


    Hintergrund dieser Frage ist für mich, ob es sich lohnt, in ein solches System "new old stock" zu investieren. Das System ist dann mindestens 6 Jahre alt.


    Der Preis ist heiß. Aber wenn der Gummi verhärtet ist, wird das alles relativ ......



    Gruß

    Dietmar

  • Die effektive Masse ist eigentlich das Trägheitsmoment des Arms (geteilt durch das Quadrat des Hebelarms). Diesen Wert mit einfachen Mitteln zu Messen ist pures Glücksspiel. Sinnvoll ist hier nur eine Berechnung. Am besten mit einem CAD-Programm. Aber damit tun sich scheinbar auch manche Hersteller schwer, weil einige die Werte nicht angeben. Wenn er angegeben wird, dann oft nur ein Wert, der den Einfluss der Position des Gegengewichts ignoriert. So kann z. B. beim gleichen Tonarm die eff. Masse zwischen 12g und 16g variieren. Je nachdem wo das Gegengewicht steht.

    Viele Grüße,


    Ralf

    gewerblicher Teilnehmer

    Konstrukteur bei ARS MACHINAE

  • Hallo Dietmar,


    tut mir leid. Das hast du falsch verstanden. Ich wollte damit ausdrücken, dass die Hersteller ihre Kunden mit exakten Werten versorgen sollten. Du musst ja wissen wo die Eigenfrequenz deiner Kombination liegt. Und die kann man nur ermitteln, wenn man die effektive Masse seines Tonarms kennt. Es ist nicht zumutbar, dass ein Kunde das durch irgendwelche Messungen ermittelt.

    Ich habe zwar gelesen, dass es ein DIY-Arm ist. Habe aber angenommen, dass du ihn von einem Bekannten gekauft hast. Wenn du ihn selbst gebaut hast, könnte ich dir Berechnungsunterlagen für das Trägheitsmoment zukommen lassen.

    Viele Grüße,


    Ralf

    gewerblicher Teilnehmer

    Konstrukteur bei ARS MACHINAE

  • Hallo Ralf.


    Ok, dann habe ich das tatsächlich falsch interpretiert.


    Der Arm ist tatsächlich mein Selbstbau und ich bin sehr zufrieden damit. Daß mit nicht bekannt ist, wie hoch die eff. Masse ist, nervt allerdings. Vor allem jetzt, da ich kurzfristig in einen neuen Tonabnehmer investieren und kein Risiko eingehen möchte.


    Dein Angebot mit den Berechnungsunterlagen nehme ich natürlich gerne an, danke.


    Gruß

    Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    ich habe ein paar Seiten gefunden auf denen die Sache ganz gut beschrieben ist. Schau dir das mal an. Melde dich, wenn du nicht klar kommst. Ohne CAD-Programm ist das natürlich schon eine echte Fleißarbeit.

    Die effektive Masse ergibt sich dann, wenn du das Trägheitsmoment durch das Quadrat der effektiven Länge teilst.


    Trägheitsmoment – Wikipedia


    Das Trägheitsmoment berechnen (maschinenbau-wissen.de)


    Trägheitsmoment | Definition, Formel & Berechnung (baumueller.com)


    Trägheitsmomente in Physik | Schülerlexikon | Lernhelfer

    Viele Grüße,


    Ralf

    gewerblicher Teilnehmer

    Konstrukteur bei ARS MACHINAE

  • Hallo nochmal.


    Jetzt geht es explizit um das Gold Note Verona. Hat jemand von euch technische Daten dazu?


    Der Vertrieb sieht sich anscheinen nicht in der Situation, technische Daten für ein Produkt bereit zu stellen, welches nicht mehr hergestellt wird (einerseits verständlich, andererseits könnte man diesen Service ruhig leisten, finde ich).


    Gruß

    Dietmar

  • Hi,


    ganz klar mit einem Tonabnehmer, der 6 Jahre alt ist, den würde ich nicht nutzen, um den Schall aus der Rille des schwarzen Goldes zu kratzen.


    Ich wechsele gewöhnlich nach 5 Jahren den Tonabnehmer - eher selten die Nadel aus. Nadelwechsel eher selten, da ich zur Zeit keine MM nutze und dann habe ich in der Vergangenheit auch bei MM nach den 5 Jahren immer dann doch lieber einen neuen Tonabnehmer erworben.

  • Hallo hpk69.


    Wohl dem, der´s kann.


    Siehst Du das über die ganze Angebotspalette so? Bei einem AT95 würde ich da auch nicht zucken, aber angenommen ich kaufe mir einen Tonabnehmer in der 5TEU - Klasse und müsste mich damit abfinden, den unabhängig vom Nutzungsgrad in 5 Jahren in die Tonne zu werfen? Na, ich weiß nicht ....... In solch elitären Kreisen bzw. Gehaltsklassen verkehre ich (leider?) nicht.

    Aber wir wollen hier nicht wieder über´s Geld diskutieren ......


    Es gibt ja durchaus auch findige Zeitgenossen, die einen Gummi, der ja neben der Nadel durchaus das zweitgrösste Verschleißteil in einem Tonabnehmer sein kann, ersetzten können. Da würde ich persönlich lieber diese Option wahrnehmen ... wenn mir das System gefällt.


    Ist aber auch nur meine ganz persönliche Meinung!


    Gruß

    Dietmar

  • Hi,


    definitiv, ja - egal zu welchem Preis wechseln, oder eben messen.


    Allerdings habe ich eine Schmerzgrenze, angepasst an das „Taschengeld“, dass ich dafür zur Verfügung habe.


    Ich sehe das analog zu Autoreifen und anderen Elastomeren, die so täglich in Nutzung sind, die verändern sich - mal mehr, Mark weniger, aber die sind nicht stabil.


    Ich sehe Tonabnehmer als Verschleißteile und erwerbe die eben mit entsprechender Erwartungshaltung, dass die auf zwei Ebenen altern, Verschleiß nach Gebrauch durch das Abspielen, oder einfach über die Zeit. Was zuerst eintritt ist der Anlass zum Auswechseln.

  • Naja, ein Autoreifen ist ja auch ganz anderen mechanischen Belastungen und Umweltbedingungen ausgesetzt als das kleine Gummiteil im Tonabnehmer. Außerdem verwenden die meisten Hersteller von Tonabnehmern vorgealterte Gummis, die dann auch entsprechend langzeitstabil sind. Das sehe ich also nicht so kritisch. Ich sehe da keinen Grund, einen Tonabnehmer alle paar Jahre prophylaktisch auszutauschen (klar, die Hersteller freut's...).


    Gruß

    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Hm,


    was meint denn vorgealtert? Erhöhte Sauerstoffatmosphäre? Dann immer die vereinzelten Ministopfen oder das gesamte Material. Möglicherweise einfach nur, dass die einige Zeit in einer Schublade gelegen haben?


    Meint, die Aussage an sich würde ich ohne weitere Angeben etwas in Zweifel ziehen. Was ich kenne, sind bestimmte Zusätze, die Gummi oder Silikon, oder was auch immer stabilisieren. Insbesondere gegen UV. Man kann die Materialien dann auch unter erhöhter Temperatur tempern, aber das Altern unter Erdatmosphäre findet an sich trotzdem statt.


    Die Veränderung der elastischen Eigenschaften ist eben nach einem wie auch immer gearteten Voraltern nicht so stark- okay. Aber im Vergleich zu was? Das bedeutet aber immer nichts anderes, dass sich über die Zeit das Frequenzverhalten verändert. Ob das für einen relevant ist, muss eben jeder selber entscheiden. Ich gehe dafür eben weniger in Groß- oder Kleinveranstaltungen und gebe kaum etwas für überteuerte Getränke oder Essen aus.


    Selbst nur etwas langsamer zu fahren - sofern man das denn auf eigene Kosten macht - kann über 5 Jahre gerechnet einige Hundert Euro sparen.


    Zum Austausch der Dämpfereinheit, also des Gummistopfens. Das ist nicht ohne Aufwand und passendes Werkzeug zu erledigen und dann sollte anschließend tatsächlich eine Messung des Frequenzverhaltens bis zur Angabe einer Resonanzfrequenz - und einer sich dann damit ergebenden also der Nadelnachgiebigkeit bei ca. 10 Hz erfolgen.


    Das Umnadeln und Austauschen der Dämpfereinheit hatte ich einmal bei einem meiner Systeme vor. Leider hat sich keiner der von mir abgefragtes Anbieter in der Lage gesehen, mir einen Frequenzschrieb mit Übersprechen und zusätzlich gemessener Nadelnachgiebigkeit als Report zu übergeben, dann hatte ich also doch wieder das PTG/II neu erworben. Auch gut.


    Es genügt mir eben nicht mit der Übergabe einiger €-Scheine nach einer Reparatur, dann wieder Geräusche aus einer LP kratzen zu können, das nicht auch eine Stahlnadel auf ein etwas dickeres Papier geklebt erledigt. Wenn ich denn schon einige Hundert Euro ausgebe, dann nur mit passendem Report und ja, ich würde ja für den Messreport sogar zusätzlich etwas bezahlen.