Wie bekämpfe ich das "Booonnnngg"...?

  • Hallo Analogies!


    Plattenlaufwerkschassis sollten doch eigentlich nicht selbst "erklingen"!


    Wenn ich aber den Tonabnehmer bei stehendem Laufwerkteller auf die Schallplatte absenke und dann mit der Fingerkuppe auf das Laufwerkchassis tippe höre ich eindeutig vernehmlich ein "Boonnnngg" Ausschwingen erklingen (könnte ich sicherlich mit dem Scope messen ;) .


    Also: Was kann ich gegen das "Booonnngg" tun oder wie kann ich das zumindest minimieren? Anderes Laufwerk oder Chassis kaufen kommt übrigens nicht in Frage!!!


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Lass es einfach so, das ist doch eine vollkommen konstruierte Situation die im Real Live so gar keine Rolle spielt.

    Natürlich könntest du das Chassis innen dämpfen, aber wer weiß was du dir dadurch für Nachteile einfängst.

  • Hallo Rüdiger,


    nun ja, eigentlich denke ich ähnlich, aber es gibt ja genügend Leute bei denen selbst das Wenden des Antriebsriemens, veränderte Riemenspannung, ein anderer Motor, eine andere Tellermatte oder anderes Tellermaterial und was nicht alles, Mikrofonie ist auch ein Thema... einen (offenbar signifikant) hörbaren Klangunterschied erzeugt.


    Der beschriebene Effekt ist halt sehr deutlich und Ich denke mir, daß jegliche (im Phonosignal deutlich hörbare) Schwingungsanregbarkeit einen (kleineren oder größeren) Einfluss haben dürfte (jedenfalls größer als Riemen umdrehen ;) ).


    Von daher wäre ich schon an Vorschlägen interessiert.


    Mario,


    mit der Info um welchen Dreher es sich handelt wollte ich erstmal Einfluß auf die Vorschläge verhindern (Info kommt dann wenn nötig ;) ).


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Hi Winfried

    Ich habe mir jahrelang über die Trittgeräusche Gedanken gemacht, die ich hörte wenn ich zum Plattenspieler gegangen bin und der in der Leerlaufrille rödelte.😉

  • Man kann ja den Teller nicht komplett von Chassis abkoppeln (es sei denn man nimmt den Plattenspieler mit dem schwebenden Teller) …


    Ich habe das eben mal bei mir nachgestellt und wenn ich das Chassis antippe, höre ich das auch im Lautsprecher. Egal ob mein Micro oder mein Elac und egal welcher Tonarm/TA …


    Es macht hier aber nicht Bong, sondern eher Tock, und wenn ich so richtig (!) laut stelle, bekomme ich ne Rückkopplung (wahrscheinlich über den TA) …

    VG
    Mario

    2 Mal editiert, zuletzt von hal-9.000 ()

  • Was kann ich gegen das "Boonng" tun oder wie kann ich das zumindest minimieren?

    Umbauen auf "Cotter" ... :)

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

  • Wie bzw. ob die Zarge beim klopfen ein Signal auf den Tonabnehmer überträgt, hängt vom Material und der Masse der Zarge ab. Der Motor meines Pioneer PL-70 sitzt ursprünglich in einer unten offenen Holzzarge, die beim klopfen ebenfalls Signale auf das System übertrug.


    Mein Sony TTS-8000 sitzt in einer massive Zarge aus speziellem Mineralguss von Resinamic Sound mit einem Eigengewicht von ca. 25kg, der Motor noch einmal 10kg. Wenn ich da anklopfe, tut sich absolut nichts.


    Aus diesem Grund habe ich für den Pio eine neue vollmassive Zarge aus verleimter Siebdruckplatte gebaut. Beim Klopfen sind nur noch bei sehr hoher Lautstärke Geräusche aus den Lautsprechern hörbar.


    MMn. ist dieses Mineral Compound das optimale Material für den Zargenbau. Aus diesem Grund hat Resinamic Sound diese Zargen auch für den Technics SP-10, Denon DP-80 und den JVC TT-101 hergestellt.

    Gruß Martin


    Sony TTS-8000 - Pio PA-5000/Ortofon MC30 Super II - Ortofon T-20 - Phonomopped MK2B14
    DIY Laufwerk Pioneer MU-70 - Groovemaster II 12"/Ortofon Venice - Ortofon TA-210/Ortofon MC30 Super - Silvercore mc25 - Phonomopped MK2B14

  • MMn. ist dieses Mineral Compound das optimale Material für den Zargenbau. Aus diesem Grund hat Resinamic Sound diese Zargen auch für den Technics SP-10,…

    Damit sind wir vermutlich nicht sehr weit von Winfrieds Laufwerk weg. 😎

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ich denke, den Effekt wird man nicht großartig unterbinden können.

    Das Chassis hat wohl einfach eine gewisse Eigenresonanz, die sich beim Antippen auf den Plattenteller überträgt.

    Dessen angeregte Eigenresonanz wird dann das Boooonnnngggghh sein , welche über den abgesenkten Tonabnehmer in den Lautsprechern wie beschrieben zu hören ist.

    Optimal ist das sicherlich nicht, wurde vom Hersteller des Drehers jedoch in Kauf genommen und wird einen guten Teil vom Sound des Plattenspielers ausmachen.

    Eventuell ließe sich der Plattenteller irgendwie bedämpfen. Aber damit schafft man unter Umständen nur andere Probleme.

    Wenn der Klang des Plattenspielers gefällt und unverändert bleiben soll ,wird man mit dem Boooonnnggh Effekt , der natürlich auch beim Abspielen einer Platte unterschwellig mitwirkt, leben müssen.

    Wer weiß, vielleicht macht gerade das den Zauber des Laufwerks aus ? 🙂

    ...mag Musik

    Einmal editiert, zuletzt von *Oliver* ()

  • Danke (auch für die spaßigen!) Reaktionen, Ich stehe beim Plattenhören natürlich nicht am Dreher und generiere "Booonnnggs" ;) ^^...


    Oliver liegt mit seiner Einschätzung eher nahe bei meinen Gedanken und mir ging's/geht's ja eher darum welche Mittel es ggf. zur Chassisberuhigung gäbe, die hier von Forenten erfolgreich in ähnlichen Fällen eingesetzt wurden.


    Mein Dreher ist ein SL-1000 MkII mit SH-10B2 Zarge, die ja auf gefederten Füßen steht. Das Ausschwingen zu verkürzen wäre halt schön mal ausprobieren zu können.


    Im Vordergrund steht meine (technische) Neugier sowas vielleicht doch in den Griff zu bekommen 8) . Immerhin wird dem Phonosignal etwas "aufgeprägt" was nicht zu wünschen ist. ABER: Mein klangliches Wohlbefinden hängt nicht essenziell von der Beseitigung des "Booonnnggh" Verhaltens ab ;) :)


    Grüße,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Da stellt sich noch die Frage der Resonanzfrequenz Tonarm/Tonabnehmer liegt diese unterhalb 8 Hz kann aus einem kurzen Tock auch ein langer Booooonnnnngh werden. Sind diese Daten bekannt?

    Gruss

    Thomas


    Besucht meine neue >>>>> Homepage<<<<<< :meld:


    AAA - Mitglied und gewerblicher Teilnehmer

  • Danke Thomas,


    nein, nicht bekannt, aber die TA/TA Resonanz müsste ich messen können, ich glaub dafür hab ich eine Messschallplatte... Ansonsten könnte ich das "Boonnnggh" mit meinem Oszi oder vielleicht mit der Adjust+ Software "einfangen". Wäre interessant! Mal sehen wann ich dazu komme :)


    Danke,

    Winfried

    Die schlimmsten Geiseln der Menschheit sind nicht Krankheiten und Katastrophen, sondern menschliche Dummheit, Angst und Gier!

  • Ich kann an das Chassis meines Players während des Betriebs mit dem Knöchel dagegen klopfen (egal wo) und es tut sich nix. Einfach ein trockenes "Tock" von der Zarge und nicht aus den LS ;) .


    Und ja, bevor es wieder Fragen gibt: die komplette Anlage ist eingeschaltet, Lautstärke auf 12 Uhr, Platte läuft.


    Ist wohl alles eine Frage der Laufwerksbauart und der verwendeten Zarge.

    Bei dem großen Technics und der SH-10B2 ist, imhO, irgend etwas bei der Entkoppelung Player /Zarge nicht optimal.



    Gruß

    Volker

    Wenn jemand ein Problem mit mir hat, kann er es behalten. Ist schließlich seins!

  • Zitat

    Oliver liegt mit seiner Einschätzung eher nahe bei meinen Gedanken und mir ging's/geht's ja eher darum welche Mittel es ggf. zur Chassisberuhigung gäbe, die hier von Forenten erfolgreich in ähnlichen Fällen eingesetzt wurden.

    Bei den Tangentialplattenspieler von Rexox wurden, in späteren Versionen, der Aluplattenteller Werkseitig von unten bedämpft.

    Sehr gut dafür geignet ist:

    https://www.adms-shop.de/Schwe…-ca.-3-5Kg-m2-30-30/S0003

    Leicht vorgewärmt lässt sich das Material sehr schön mit einem Cuttermesser schneiden.



    Gruß Uwe

  • ...wenns um das Gehäuse geht würde ich, das vorher genannte mit Alubutyl zusammenkleben (erst Alubutyl und darauf die Schwerschicht).

    Der daraus entandene Verbundstoff, weich und hart, ist ideal zum bekämpfen von Körperschall, verwende das das Jahren im Lautsprecherbau.

    Gruß Uwe

  • Umbauen auf "Cotter" ... :)

    Hallo Winfried,

    ein Umbau auf eine Mitch-Cotter-Zarge waere eventuell eine Moeglichkeit:


    soundfountain/SP10

    (nach unten scrollen)


    Mir gefaellt der SP 10 sehr gut und Du hast ja schon eine schoene Zarge: wuerde mir den Umbau mit seinem Aufwand nicht antun...

    Andererseits habe ich mal eine Original-Cotter-Zarge gesehen und gehoert, riesengroß und eindrucksvoll; habe sie aber keinem Klopftest unterzogen[ war nicht der Rahmen/kannte den Besitzer erst kurz...] Vielleicht bringt 's was!?

    [Haette auch keinen Einwand gegen einen DP-100, sofern ihn mir den jemand die Treppe hochtraegt... 8) ]

    Gruß

    Philipp