Autoformer

  • Henner,


    ich weiß dass da immer über Spartrafos gelästert wird...

    Sowas ist aber in der kompletten Heritage-Serie von Klipsch verbaut, ich denke so schlecht kann so ein Teil also nicht sein.

    Ich würde mir so etwas einmal selbst anhören und mir anschließend eine Meinung dazu bilden.

    Wenn ich so einen Jagusch Autotransformer in die Hand nehmer kommt mir übrigens die Bezeichnung Spartrafo überhaupt nicht in den Sinn, das Ding ist sauschwer...

    PS. Ich finde übrigens die Möglichkeit die Lautstärke in kleinen Schritten einfach durch Umlöten des Anschlusses anzupassen geradezu luxeriös. Man kann ganz einfach die Lautstärke ändern um sie dem persönlichen Höggeschmack anzupassen...

    Dies für Mitteltöner und Hochtöner gleichzeitig und getrennt an einem Autotrafo...

    Einfach eine schöne Sache...

    Beste Grüße


    Thomas

  • Ich würde mir so etwas einmal selbst anhören

    Es läuft natürlich schon auf einen Selbstversuch heraus - allerdings sind die Dinger markant teurer als ein paar Widerstände, weshalb ich mich hier vorher informiere.


    Es geibt auch reichlich pro und kontra Beispiele. Auch in den meisten 15 Ohm Versionen der LS 3/5a werden Autoformer eingesetzt, was ja zu funktionieren scheint - hab ich aber selbst noch nicht vergleichend gehört.


    Bei der 11 Ohm Version isses mit Widerständen gelöst, was ich mal mit den "Superes" von Jantzen nachgebaut hatte und das funzt nur mit deutlichen klanglichen Nachteilen - hab ich mir gründlich angehört.


    Von der Klang und Ton gab es mal nen Bauvorschlag namens "Big Bang", bei der ebenfalls ein Autoformer verbaut werden sollte - hier ließt man von Problemen und insgesamt im WWW eigentlich kein positives Feedback.


    Grüssle Henner

  • Spartrafos

    ...zumal Duelund welche herstellt - wer da den Preis nachfragt, wir wahrscheinlich die Silbe "Spar" nicht mehr über die Lippen bekommen ^^ ^^ ^^

  • Der Begriff Spartrafo kommt aus dem allgemeinen Elektrobereich. Früher hatten z.B. Leuchtstoffröhren einen Spartrafo als Vorschaltgerät. Es ist ein Spartrafo, weil man sich hier die zweite Wicklung spart. Das funktioniert wunderbar, wenn der Einsatzzweck entsprechend klar umrissen ist. Bei der Leuchtstoffröhre waren Frequenz (50 Hz) und die Last klar definiert. Trotzdem haben diese Spartrafos gegenüber den heute üblichen elektronischen Vorschaltgeräten (EFGs) den Nachteil, dass einiges an Blindleistung verbraten wird. Das ist bei Wirkstromzählern zwar wurscht, aber erzeugt werden muss die Energie trotzdem.

    Ein entsprechender Trafo (oder Übertrager, wie man in Hifi-Kreisen gerne sagt) kann hier durchaus Vorteile haben, besonders wenn nicht viel Leistung übertragen werden soll.


    Andere Wörter für Spartrafo wären übrigens Drossel oder einfach nur Spule

  • Hallo Henner,


    Wenn du es wirklich wissen willst, wirst um ein Testen nicht herumkommen. Ich weiß von jemandem der Autotrafos (die aus Norddeutschland) mal durchgemessen hat (Hörensagen über zwei Ecken). Er hat recht deutliche Klirrwerte gemessen. Das würde vielleicht die unterschiedliche Beurteilung der Teile erklären. Ich habe viele Jahre mit "Klirrgeneratoren" namens 300B-Endstufen gehört und fand das ganz toll.


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo ,


    in den alten (70er und 80er Jahre) Frequenzweichen von JBL waren auch oft "Autoformer" verbaut.

    Ich habe in den 70er Jahren bei der Zusammenarbeit mit A.Rudolph zum Ersten mal Autoformer eingesetzt und bin seitdem von dieser Technik überzeugt.

    Warum sieht man sie heute eher selten ? Ganz einfach , ein guter Autoformer kostet ein wenig mehr als ein Widerstand , selbst wenn der Widerstand aus der (HiFi)Boutique stammt.

    Selbst für die Lautstärkeregeleung im Vorverstärker bin ich mitlerweile auf dieses Prinzip gekommen


    gruss


    juergen

  • Hallo Juergen,


    wie setzt du die Autoformer im Vorverstärker ein, im Eingang oder Ausgang?


    Der Jagusch Autoformer ist schon super mit den vielen Abgriffen.

    Ich habe leider die Übertrager von Silvercore und von Jagusch beim Umstieg auf aktiv verkauft.

    Wie dumm muss man sein 🥲


    Grüsse Hannes

  • Was man bei Jagusch auch sagen muss, bei den Basspulen konnte ich mir die Werte aussuchen die ich wollte, die wickelt er Dir nach Bedarf...

    Insgesamt bin ich sehr gut mit Jagusch zurechtgekommen...


    PS. Ich hatte Basspulen und Autotransformer von Jagusch

    Beste Grüße


    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Balou ()

  • Hallo Juergen,


    wie setzt du die Autoformer im Vorverstärker ein, im Eingang oder Ausgang?

    Hallo Hannes ,


    im Eingang . Deshalb benutze ich auch einen TVC und nicht AVC , somit habe ich gleich den Eingangsübertrager gespart.


    gruss

    juergen

  • Ein TVC leistet seit vielen Jahren in meiner Vorstufe hervorragende Dienste.

    Bei mir wird er im Ausgang eingesetzt, Ausgangsübertrager sind ihm vorgeschaltet.

    Der Vorteil davon ist, das volle, nicht abgeschwächte Signal in der Vorstufe verarbeitet wird.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Sooo,


    nun isses so weit. Ich habe ein paar dieser Drahtgewickelten Stellwiderstände ergattern können und zwar 35 Watt Typen mit 27 und 51 Ohm.


    Da es keine kleineren Werte für einen Serienwiderstand gab hab ich nen 15W Spindelwiderstand bis 16 Ohm dazu genommen, dessen Übergangswiderstände ich dadurch zu minimieren gedenke, daß ich das Anschlußkabel direkt an dem Kontaktschleiferdingens anlöte...


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    Der 51 Ohm Widerstand zeigt mit meinem Schätzeisen gemessen eine kaum meßbare Induktivität - die Anzeige springt zwischen 0,01mH und 0,00mH hin und her.

    Die anderen beiden Kandidaten haben einen deutlicheren Ausschlag bei jeweils 0,09mH und das ist ja schon was.


    Wie üblich habe ich keinerlei Ahnung, wie aussagekräftig diese Messungen sind - habs einfach mal dran gehalten...

  • Bevor ich meine Versuche Starte, warte ich noch auf Antwort bzgl. weiterer alternativer Teile.

    Es gibt noch einen Hersteller für drahtgewickelte Widerstände und das ist die Firma Krah. Leider ist der einzige Händler, der die kleinen Widerstandswerte wie 2 Ohm und 4,7Ohm führt, ein Laden in Polen. Ich hab die mal angeschrieben, denn die bieten eigentlich keinen internationalen Versand an.


    Rezystory >10W REGULOWANE :: RCS Elekronik (rcs-elektronik.com.pl)


    ...mal schauen, ob die antworten - die Preise sind jedenfalls gut.

  • warte ich noch

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    Ich habe da noch als weniger induktive Variante für den Serienwiderstand eine Alternative aus Fernost aus der Bucht gefischt. Es sind 10 Ohm 30 W Versionen - immer noch ein bisserl grob, wenn man eigentlich Widerstandswerte um die 2 oder 3 Ohm braucht.

    Ich habe diese Halterung abgeschraubt, da ich mir dachte, daß diese Schraube durch den Keramikkörper doch wie ein Eisenkern wirkt. Erstaunlicher Weise gingen die "Enden" des Keramikrohrs gleich mit ab, da es nur Zierkappen sind. hat aber wohl mit der Funktion nix zu tun...


    Tatsächlich mißt man mit Schraube 0,05 mH und ohne Schraube 0,03 mH. Es sind sicherlich abermals keine wirklich aussagekräftigen Messungen - man kann aber eine Tendenz erkennen.

  • Hallo,


    kleine Zwischenfrage: Wenn eine Absenkung mit Widerständen klanglich nicht überzeugt dann denke ich dass das eher an der geänderten Abstimmung liegt als an den Widerständen selbst. Deswegen mache ich die Feinabstimmung immer mit Widerständen an 3 Positionen:
    - Vor der Weiche, also in Serie zum Hochpass-Kondensator der Verstärkerseitig hängt

    - in Serie zwischen Weiche und Hochtöner
    - Parallel zum Hochtöner nach der Weiche
    An jeder Position wirkt der Widerstand etwas anders, mehr "oben raus", oder mehr "unten" am Übergangsbereich. Auch wenn man für mehr "Luftigkeit" obenraus einen Serienwiderstand brückt sollte man beachten nur den Widerstand zu brücken und nicht noch zusätzlich einen in Serie liegenden größeren Kondensator. Die Werte zählen sonst im Übergangsbereich mehr oder weniger zusammen und man ändert komplett die Abstimmung.


    Gruß J-C (Passivweichenzauberer)

  • Hallo,


    kleine Zwischenfrage: Wenn eine Absenkung mit Widerständen klanglich nicht überzeugt dann denke ich dass das eher an der geänderten Abstimmung liegt als an den Widerständen selbst.

    Das ist so nicht der Fall. In einem anderen Faden hatten wir das schon erörtert und auch die Position von Widerständen wurde dort diskutiert.


    Eine Absenkung soll ja eine Änderung der Abstimmung bewirken - sonst würde man es ja nicht machen.


    Die Bauteile "im und am" Signalweg bewirkten aber auch noch Nebeneffekte, die eben nicht gewünscht waren, wie Verlust der Auflösung, Dynamikschwund oder gar stumpfes Klangbild.


    Bevor nun eingewendet wird, daß man da vielleicht eben genannte Merkmale mit den Folgern der gewünschten Pegelabsenkung werwechselt:


    Wenn ich in Reihe zum HT einen 1 Ohm MOX Widerstand setze, der eine Absenkung um etwa 1,5 dB bewirkt, dann habe ich bereits oben erwähnte Nebenwirkungen.


    Benutze ich einen 1 Ohm Metallbandwiderstand, bleiben die "unerwünschten Nebenwirkungen" aus und es findet lediglich eine gewünschte Absenkung statt.


    So bin ich nun auf der Suche nach eben solchen Maßnahmen zur Absenkung des HT-Pegels, die mir - wie auch immer - ein gefälliges Klangbild erhalten und tatsächlich nicht weiter verschlechternd ins klangliche Geschehen eingreifen.


    Das Ursprungsthema dieses Fadens "Autoformer" habe ich wegen der immensen und IMHO auch unangemessenen Preise ruhen lassen.


    Ansonsten folge ich der alten Volksweisheit "Versuch macht kluch".

    Passivweichenzauberer

    Düfte man noch erfahren, bei welchen bekannteren Referenzlautsprechern du federführend bei der Weichenentwicklung warst? ;)