Hybridröhrenverstärker

  • An die Moderation: Ich bitte höflichst, den doppelten Thread im Bereich "Röhrentechnik" zu löschen. Sorry und Danke.

    ***


    Hallo Röhren-Enthusiasten,


    ich habe eine Frage an Eure Erfahrungen:


    Mich interessieren Röhrenverstärker, leider habe ich bisher nie einen gehört - bis ich vor Kurzem einen Hybridröhrenverstärker an meinem Setup erleben durfte.


    Technisch bin ich ganz und gar unkundig.

    - Ist es relevant (insbesondere was den Klang angeht) ob die Röhre(n) in der Eingangsstufe sind oder in der Ausgangsstufe?

    - Wie ist ein reiner Röhrenverstärker zum Hybridverstärker einzuschätzen?

    - mir geht es nicht um Leistung


    Hintergrund:

    Der testgehörte Hybridröhrenverstärker hat eine Triode in der Eingangsstufe, in der Ausgangsstufe Transistoren.

    Ich empfand die Musik lebendiger, den Bass straffer, genauer, differenzierter. Insgesamt war die Musik weniger "flach", vielleicht passt "involvierend"? Und das, obwohl ich meinen Verstärker nie als "flach" eingestuft hätte.


    Mein Setup:

    Ich höre sonst mit einem Class A Transistorverstärker von Sugden (A21al) - klingt schon toll.


    Ich schließe psychoakustische Eindrücke nicht aus.

    Mir klingelt noch die Einschätzung von fr.jazbec im Ohr, wonach Zit.: "... die Bevorzugung von Röhren eh eher ein psychologisches als ein klangliches Phänomen ist."

    Ich ging ohne Erwartung an den Test mit dem Hybridverstärker heran, trotzdem war der Klang m.E. für mein Hörempfinden

    interessanter, lebendiger eben. Wie sich ein reiner Röhrenverstärker im Vgl. zu einem Hybriden darstellt, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Wo soll es hingehen:

    Bevor ich den Verstärker kaufe, nachdem ich mit dem Thema gerade einmal zwei Wochen zu tun habe, würde ich gerne etwas in die Materie einsteigen.

    Hat z.B. jemand Erfahrungen mit dem Pathos Classic One MKIII? (Transistoren in der Endstufe), oder mit dem Unison Research Unico Due (auch Röhrenvorstufe, Transistorenendstufe)?


    Leider ist das Angebot an Röhrenverstärkern offenbar unüberschaubar. Die jeweiligen technischen Kniffe der Geräte verstehe ich sowieso nicht. Ich bin nur deshalb angefixt, weil der Testverstärker wirklich "besser" aufgetreten ist.


    Beste Grüße

    Paul

  • Was für Lautsprecher möchtest du antreiben wenn du sagst Leistung (Watt) spielt keine Rolle?


    Es ist auch meine Erfahrung, dass sehr gute Röhren Verstärker lebendiger klingen als SS Verstärker.

    Gruss Christoph

  • Hi, es sollen Cabasse Clipper angetrieben werden.

    Wenn Du sagst, sehr gute Röhren klingen besser: spielt es hierbei eine Rolle, ob die Röhre in der Eingangsstufe oder Endstufe sitzt (bei Hybriden), oder bezieht es sich auf reine Röhrenverstärker?


    VG

    Paul

  • Mir gefallen sehr gute reine Röhren noch besser als sehr gute Hybride.

    Versuch doch mal reine Röhren an deinen Clipper?

    Wie gross ist denn dein Budget für den (Voll-)Verstärker?

    Gruss Christoph

  • Mir gefallen sehr gute reine Röhren noch besser als sehr gute Hybride.

    Versuch doch mal reine Röhren an deinen Clipper?

    Wie gross ist denn dein Budget für den (Voll-)Verstärker?

    2k sind drin.

    Was zählt zu den sehr guten reinen Röhren?

  • Den Pathos Classic One kenne ich ganz gut. Wie kann ich helfen?

    Hi, das ist eine gute Frage…

    Der Pathos Classic one ist ein Hybrid, richtig?

    Kannst Du vielleicht etwas zu deinen Hörerfahrungen/Hörempfindungen sagen? Wie unterscheidet sich so ein Hybrid von der reinen Röhre?

    Ich lese viel Gutes über den Pathos.

    Wird er das gewünschte Erlebnis „Lebendigkeit“ erfüllen?


    Mehr Fragen folgen.


    Beste Grüße

    Paul

  • Hallo Paul ,

    Ich schlage vor das du genau den kaufst den du bei dir zuhause gehört hast , alles andere ist heiteres Raten mit ungewissem Ergebniss.

    Welches Gerät hattest du denn da?

    Dann wüsste man so ungefähr mit welchen Verstärkern die Cabasse klar kommen könnten.

    LG Andreas

    Wer Rost nicht mag sollte IRON MAIDEN. Glück Auf !

  • Hey Paul,


    gegen eine reine Röhre kann ich nicht vergleichen, nur gegen eine Transe.

    Der Pathos ist ein Hybrid, richtig. Röhre für den Part des Preamps und Transistor als Endverstärker.


    Ich habe ihn zusammen mit Amphion Lautsprechern gehört - scheint ganz gut zu passen (Scheu > Jelco > Benz Glider > Trigon Advance > Pathos > Amphion).

    Ich kann zumindest sagen, dass der Pathos lebendiger/natürlicher/harmonischer im Vergleich zu reinen Transen aufspielt, welche ich in die Kette (Akai, Rotel, T+A, etc.) gehangen habe. Er löst gut auf, bringt "Luft" in das Klangbild und bietet räumliche Tiefe. Was ich sehr beeindruckend fand, war seine Präzision im Bassbereich.

    Ich kann den Verstärker zumindest für einen Versuch zu Hause empfehlen.*


    Aus meiner Erfahrung:

    > Die eingesetzten Röhren sind entscheidend, um den persönlichen Geschmack zu treffen.

    > Er reagiert empfindlich auf Störungen aus dem Stromnetz. Ein wenig Ferrit und ein Netzfilter haben bei mir "Wunder" bewirkt.





    *ob sich meine Erfahrungen unter anderen Hörbedingungen reproduzieren lassen, kann ich nicht abschätzen

    Gruß

    Tom

  • Hallo Frankiefour,

    danke für Deine Antwort.


    Deine Klangbeschreibung passt ziemlich genau auf mein Ergebnis mit dem getesteten Hybriden.


    Über die etwas größeren Röhrenverstärker von Unison Research habe ich gelesen, sie seien „spritzig, agil, dynamisch…“


    Diese klangliche Charakteristik der Hybriden und Röhren war mir nicht bewusst. Ich kannte nur die üblichen Kategorien „warmer Klang mit Schmelz“ - worüber ich mir Null vorstellen kann.


    Dann sind die Hybriden doch super interessant.


    Ich werde probehören!

    Danke


    VG Paul

  • die vermeintliche "kontrolle" des basses durch transen gepaart mit der klarheit u. auflösung der röhre macht m. e. hybride für viele interessant.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Also meine bisherigen Lektüren zu den Hybrid Röhrenverstärkern ergab weitestgehend, dass ähnliche Klangeigenschaften angegeben wurden.

    Diese Höreindrücke decken sich mit meinem Test:


    - sehr dynamisch

    - Lebendigkeit

    - detailreich, besondere Detailauflösung

    - plastischer Klang

    - "farbiges" Klangbild

    - hervorragender Basskontrolle (straff, schnell, klarer Punch, nicht

    schwammig, trocken und präzise, tolle Substanz /"Echtheit")

    - offen, Klarheit

    - musikalisch (ich weiß nicht, was damit gemeint ist)


    Auch beim Thread zum Lektor VFI 70L (danke Berndt für den Tipp) finden sich entsprechende Beschreibungen:

    "Der Lector hat eine besondere Dynamik, Lebendigkeit, Farbigkeit und einen besonderen Spaßfaktor." ...


    ***


    Wie gesagt: das deckt sich mit meinem Höreindruck im Vgl. zu meinem Transistorverstärker "Sugden A21"...und anderen Transistoren anderer Nutzer.


    Nun hört ja jeder anders...ich mag diesen Klang.


    Bleibt nur noch der Vergleich zu guten Röhren, um den Unterschied zw. Hybrid-Röhrenverstärkern zu reinen Röhren einzuordnen.


    Welche guten Röhren kommen in Frage?

    Muss man etwas beachten (dass es unterschiedliche Röhren gibt - KT88, EL34, Pentode, Triode, 845 u.v.a. - sowie verschiedene Schaltungsprinzipien, habe ich gelesen, sagt mir aber alles nichts)?


    Beste Grüße

    Paul

  • ich biete ja aktuell meine endstufe von Rogue Audio an.* (darf man das hier schreiben?).


    die kann man mit KT120, KT88, KT77, KT66 und EL34 betreiben. man kann sich also seine wunschbestückung ertesten.



    * den passenden 1a-röhren VV "Minmax" von Eastern Electric würde ich evtl. mit abgeben. (der ist so geil, dass ich zwei davon habe! 8) )

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • klaro, mit der Vincent Sp-331 mk. ein irres teil. kraft und saft ohne ende! mit einer RFT ECC82 im eingang spielte bei mir der bolide fast so frei auf wie eine voll-röhre. aber eben nur fast.

    dass da auch transen werkeln, lässt sich halt nicht vollkommen kaschieren.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • …dieses „spielt fast so frei, wie eine Vollröhre“ interessiert mich mehr:


    Kannst du das etwas ausführen?

    Der Klang (moderner) Röhrenverstärker ist mir gänzlich unbekannt (klar, ich werde ums Probehören nicht „herumkommen“ - ich freue mich ja schon), trotzdem ist mir der Unterschied zw. Transistorenverstärker - Röhrenverstärker und Hybriden noch nicht klar.


    Mir ist mittlerweile auch bewusst, dass Röhre nicht gleich Röhre ist und manch Röhrenverstärker mit ganz anderen Tugenden daherkommt (zu Octave lese ich häufig, die klingen ja nicht nach Röhre ?).


    Ich möchte jetzt nicht die etlichen Adjektive aneinanderreihen, aber sind (die meisten) Röhrenverstärker heutzutage lebendiger, offener, spritziger … luftiger … usw. als Transistoren? Und Vollröhren können das eben noch besser als Hybride?


    Mir ist auch nicht klar, was mit „Schmelz“ gemeint ist, wenn vom Röhrenklang gesprochen wird.


    VG

    Paul

    Einmal editiert, zuletzt von woodymood ()

  • sorry paul, das kann man einfach nicht beschreiben - ICH jedenfalls nicht, und ich möchte das auch nicht.


    und mit "schmelz" (klingt ja fast wie schmalz... ^^ ), kann ich auch nicht wirklich etwas anfangen. so einen sound habe ich nie gesucht, und meinen röhrenverstärkern geht das auch völlig ab, denke ich.

    du musst bitte deine eigenen erfahrungen mit röhren und halbleitern machen.

    Etwas ist "absolut", wenn es ohne Bedingung wahr ist.

  • Waere ein roehren vorverstaerker nicht praktisch zum probieren? Sugden als endverstaerker benuetzen und man hat ein "hybrid".

    Bei nicht gefallen (wenn man ein bisschen aufpast beim kauf) geht der pre wieder, mit nur wenig verlust.

    ---


    Mfgr,
    Rob


    "There is a crack in everything..... That's how the light gets in."